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Obwalden

Kinder lauschen den Worten von Obwaldner Politikern

Am Mittwoch fand der zweite Schweizer Vorlesetag statt. 15 Obwaldner Politikerinnen und Politiker lasen Kindern und Erwachsenen aus Büchern vor.
Karl Vogler liest aus dem  «Schellen-Ursli» vor. Die Kinder hören begeistert zu. (Bild: Nadja Häcki (Sarnen, 22. Mai 2019))

Nadja Häcki

Der Lesesaal der Kantonsbibliothek Obwalden füllte sich am Mittwochnachmittag stetig. Rund 20 Kinder nahmen auf Kissen in der Mitte Platz, die Erwachsenen sassen rund herum auf Stühlen. Die Stimmung war ruhig und konzentriert, viele Blicke gingen ins Leere und die Köpfe waren scheinbar voll mit Bildern.

Zu Beginn der von der Kantonsbibliothek und der Buchhandlung Dillier organisierten Veranstaltung entführte Regierungsrat Christian Schäli alle nach Lönneberga, als er die Geschichte von Michel und dem Suppentopf erzählte. Er hatte dafür extra einen Topf und eine Münze dabei und las die Geschichte lebhaft mit verschiedenen Stimmen vor.

Von Tansania bis zum Asteroiden B612

Die Geschichten konnten die Politiker selber wählen. Und glücklicherweise wurden dadurch ganz unterschiedliche Texte vorgelesen. Beispielsweise wählte der Sarner Gemeinderat Cleo Bracale «Der wunderbare Baum» von John Kilaka, der aus Tansania stammt. Das Buch erfreute die Kinder mit seinen farbenfrohen Bildern, die sie in ausgedruckter Form im passenden Moment stolz in die Luft halten durften.

Erich Ettlin machte die Kinder «gluschtig»

Da die Politiker nur 10 bis 15 Minuten zur Verfügung hatten, wählte Ständerat Erich Ettlin einen besonderen Weg: Er erzählte den Anfang des «Kleinen Prinzen» und wollte so die Kinder «gluschtig» machen auf den Rest der Geschichte. «Vielleicht lässt sich ja jemand den Rest zu Hause vorlesen», sagte Ettlin, «es ist wirklich ein schönes Buch.»

Für den «Schellen-Ursli», den Nationalrat Karl Vogler vorlas, durften die Kinder rings um ihn herum auf dem Sofa Platz nehmen. So konnten alle gemeinsam die Bilder im Buch bewundern. Wieder eine ganz andere Geschichte wählte die Alpnacher Gemeinderätin Regula Gerig. Sie nahm mit ihrem Buch «Neues aus dem Bahnhof Bauch» die Kinder mit auf eine Reise durch den Körper. Hierbei gab es viel Gelächter bei den Kindern wie auch bei den Erwachsenen, wenn die Verdauung mit lustigen Bildern auf einfache Weise beschrieben wurde.

Das Vorlesen dauerte den ganzen Nachmittag. Die Veranstaltung fand im Rahmen des Schweizer Vorlesetags statt, der vom Schweizerischen Institut für Kinder- und Jugendmedien Sikjm in Kooperation mit «20 Minuten» initiiert worden war. Viele der angefragten Politiker hätten gleich zugesagt, erklärte Kantonsbibliothekar André Sersa erfreut. Er betonte in seiner Begrüssung auch die Wichtigkeit des Vorlesens für die Entwicklung der Kinder. Dadurch werde die Sprachkompetenz der Kinder gefördert und der Wortschatz vergrössert.

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