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Obwalden

Maxon sagt wegen Corona-Virus Manager-Meeting ab

Mitte März sollten sich Maxon-Manager aus aller Welt in Sachseln treffen. Wegen des Corona-Virus diskutieren sie nun per Videokonferenz. Auch die Pilatus Flugzeugwerke treffen Massnahmen.
Maxon-Ehrenpräsident Jürgen Mayer (links) zusammen mit Oscar Schwenk, Verwaltungsratspräsident der Pilatus Flugzeugwerke, bei einem Maxon-Fabrikgespräch. Recht: Gesprächsleiter Martin Zenhäusern.  (Bild: Primus Camenzind (5. Februar 2015))

Franziska Herger und Christian Glaus

Das Corona-Virus hat sich auch auf die Obwaldner Firma Maxon Motor ausgewirkt. Das Unternehmen betreibt in China eine Vertriebsorganisation mit Hauptbüro in Suzhou nahe Schanghai und zahlreichen Niederlassungen, sagt Daniel von Wyl, Geschäftsführer der Maxon Motor AG in Sachseln. In Südkorea betreibt Maxon neben Vertrieb auch einen Produktionsstandort in Cheonan südlich von Seoul. «Allen geht es gut», sagt von Wyl über die Mitarbeiter in Asien.

In China waren die Büros nach dem chinesischen Neujahrsfest aufgrund von Sicherheitsmassnahmen der lokalen Behörden eine weitere Woche lang geschlossen. Inzwischen seien alle wieder operativ, so von Wyl. Geschäftsreisen von und nach China finden aber bereits seit Ende Januar nicht mehr statt. Mitte März hätte in Sachseln ein Management-Meeting mit Maxon-Führungspersonen aus aller Welt stattfinden sollen. Dieses wurde abgesagt, erklärt Daniel von Wyl. «Wir regeln das jetzt über Videokonferenz.»

Motorenteile werden aus China geliefert

In der Produktion in Sachseln gebe es bisher keine Engpässe, obwohl auch Teile aus China verbaut werden. «Neodym-Magnete, die es in jedem Motor hat, kommen praktisch ausnahmslos aus China», konkretisiert von Wyl. «Für solche wichtigen Teile legen wir aber gute Vorräte an. Daher hatten wir bisher keine Probleme.» Lieferungen aus China fänden immer noch statt, seien aber zum Teil zeitlich verzögert.

Den Produktionsstopp nach dem chinesischen neuen Jahr werde man in Europa, wenn überhaupt, erst in sechs bis zehn Wochen merken, sagt Daniel von Wyl. «Wir sind guten Mutes, dass wir durchkommen. Die Fabriken in China laufen ja mehrheitlich wieder.»

Das Corona-Virus wirkt sich auch auf die Weltwirtschaft aus. «Wie stark es am Ende auch das Maxon-Geschäft treffen wird, können wir beim besten Willen im Moment nicht abschätzen», sagt Daniel von Wyl. «Was wir verkaufen, ist zum grössten Teil kundenspezifisch, das heisst, es besteht eine hohe Kundenbindung. Unsere Kunden können nicht einfach den Hersteller wechseln, selbst wenn es zu Engpässen käme, wovon wir momentan nicht ausgehen.»

Pilatus hat Gesellschaften in Australien und den USA

Ebenfalls international tätig sind die Pilatus Flugzeugwerke mit ihren fast 2300 Mitarbeitern. Das Unternehmen hat zwei selbstständige Tochtergesellschaften in Colorado (USA) und Adelaide (Australien). In Colorado werden rund 70 Prozent aller PC-12 nach Kundenwunsch fertiggestellt. Die australische Tochtergesellschaft ist für das Marketing in Australien, Neuseeland, Papua Neu Guinea und auf den Pazifikinseln zuständig.

Trotz der internationalen Geschäftstätigkeit seien für die Pilatus Flugzeugwerke «im Moment keine Auswirkungen spürbar», teilt Firmensprecher Jérôme Zbinden schriftlich mit. Bei den Zulieferern gebe es derzeit keine Engpässe, bestätigt er. Auch internationale Flugmessen, an welchen das Nidwaldner Unternehmen regelmässig teilnimmt, seien bisher keine abgesagt worden.

Laut Zbinden handelt es sich bei den Technikern, die weltweit Pilatus-Flugzeuge warten, mehrheitlich um Mitarbeiter von Partnerfirmen. Nur teilweise seien Pilatus-Angestellte im Einsatz. «Geschäftsreisen in betroffene Regionen werden momentan nicht durchgeführt», schreibt Jérôme Zbinden. Auf Nachfrage erklärt er, dass bei jeder Geschäftsreise individuell geprüft werde, ob diese durchgeführt werden soll. Die Mitarbeiter würden keiner Gefahr ausgesetzt.

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