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Obwalden

Mehr als 500 Tonnen Hilfsgüter fuhren von Sarnen nach Rumänien

Die Partnerschaft zwischen der Pfarrei Sarnen und der Pfarrei Fagetu in Rumänien begann vor rund 30 Jahren. Nebst Hilfsgütern baut die «Stiftung Fagetu» auch Strassen und Schulen.
Projektleiter Hans Burch und seine Helferinnen und Helfer unterstützen die arme Bevölkerung im rumänischen Fagetu. (Bild: PD)
Wenn der Lastwagen aus Rumänien später kommt, dauert das Verladen der Hilfsgüter bis spät in die Nacht. (Bild: Markus Villiger (Stans, 23. Juli 2020))

Markus Villiger

Markus Villiger

Vor fast 30 Jahren hat die Pfarrei St. Peter und Paul in Sarnen mit der Pfarrei St. Stephan im rumänischen Fagetu ein Bündnis geschlossen. Im Jahr 2008 kam ein Legat dazu und es wurde eine Stiftung gegründet mit dem Zweck, Jugendliche auszubilden. Vor drei Jahren wurde das Bündnis aufgeteilt in die Stiftung Fagetu mit Präsident Pfarrer Bernhard Willi und den «Verein Freunde Fagetu, Rumänien». Vereinspräsident Franz Sigrist-Häner ist am 3. März dieses Jahres überraschend verstorben.

Aufgrund der Pandemie konnte die Ersatzwahl noch nicht vorgenommen werden. «Vor dieser Versammlung möchten wir weitere aktive Vereinsmitglieder gewinnen, insbesondere auch um den Vorstand verjüngen zu können», sagt Hans Burch im Gespräch mit der Zeitung. Und ergänzt: «Der Verein zählt rund 300 Spenderinnen und Spender.» Dem Vorstand gehören an: Gerty Omlin als Vizepräsidentin; Aktuar Wendelin Kiser; Kassier Sepp von Rotz und Projektleiter Hans Burch.

Die 112. Reise nach Rumänien muss warten

«Dank der nummerierten Geschenkurkunde weiss ich, dass meine 112. Reise nach Rumänien auf sich warten lässt. Ich möchte ja nicht bei jedem Grenzübergang zehn Tage in Quarantäne. Deshalb habe ich für meine nächste Fahrt noch keinen Termin festgelegt. Der Weiterbau des Internates Alesd und der Wasserversorgung Sinteu, aber auch Besuche bei den verschiedenen Partnern harren auf eine baldige Präsenz», so Hans Burch. Auch seine 77 Jahre werden ihn nicht davon abhalten den 30-jährigen Einsatz für die arme und hilfsbedürftige Bevölkerung in den rumänischen Bergen noch etwas zu verlängern.

Als Projektleiter hat Hans Burch in den vergangenen drei Jahrzehnten eine grosse Arbeit geleistet und vor Ort viel bewirkt. Es ist seine Aufgabe als Verantwortlicher die Verteilung der Hilfsgüter zu überwachen und die Einsätze zu koordinieren. Mit viel Herzblut setzt sich Hans Burch, der Initiant der ersten Stunde, für die arme und hilfsbedürftige Bevölkerung in Fagetu in den rumänischen Bergen ein. Hans Burch führt im Gespräch unter anderem aus:

«Mehr als 500 Tonnen Hilfsgüter wurden mit Lastwagen und Privatautos nach Fagetu transportiert.»

Es handle sich einerseits um Kleider für die arme Bevölkerung und andererseits um Baumaterialien, die für die Realisierung der Krankenstation, die Einrichtung der Käserei und verschiedene Krankenutensilien. «Die Transporte sind immer teurer geworden und die Bevölkerung hat abgenommen. Zudem nehmen die zahlreichen Wochenaufenthalter und Saisonniers aus Rumänien gerne persönlich etwas für ihre Familien nach Hause», so Burch weiter.

Deshalb sei im Herbst 2019 der letzte Hilfstransport von Sarnen in Richtung Rumänien gestartet, in Zukunft würden mit den Autos nur noch die notwendigen Hilfsgüter transportieren. Damit bleibe mehr Geld für die Unterstützung von extrem Hilfsbedürftigen und die noch offenen Projekte. «Zu letzterem gehören die Restfinanzierung des Umbaus des Feldweges zur wichtigsten Zufahrtsstrasse nach Fagetu, die Verbesserung der Trinkwasserversorgung und die Erstellung des Internates im nächstgelegenen Ausbildungsstädtchen Alesd. Dies soll den Jugendlichen aus den Fagetu Bergen und weiteren abgelegenen Orten eine Ausbildung ermöglichen», betont der Projektleiter.

Die Spenden gehen zurück

Die Spenden sind in den letzten Jahren zurück gegangen trotz der Bestätigung der Gemeinnützigkeit durch die kantonale Steuerbehörde. Der Verein ist erfreut, dass Pfarrer Bernhard Willi versprochen hat, das Fronleichnamsopfer weiterhin für die Unterstützung von Fagetu aufzunehmen. Für die vergangenen drei Jahrzehnte belaufen sich die Spendengelder auf rund 870'000 Franken. Damit der Verein in den kommenden Jahren die Arbeiten in der rumänischen Bergregion weiterhin fortsetzen kann, ist er sehr auf Spenden angewiesen. Projektleiter Hans Burch bietet Gewähr dafür, dass alle Spenden sachgerecht verwendet werden.

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