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Obwalden

Parkplatzsituation auf dem Sarner Marktplatz wirft Fragen auf

Eine Viertelmillion Franken soll der Investorenwettbewerb für die geplante Überbauung auf dem Marktplatz-Areal kosten. Die heutigen 77 Parkplätze werden nur teilweise ersetzt. Das sorgt für Gesprächsstoff.
Der heutige Parkplatz auf dem Marktplatzareal soll verschwinden. (Bild: Markus von Rotz (Sarnen, 8. November 2017))

Franziska Herger

Auf dem Sarner Marktplatz soll kaum etwas beim Alten bleiben. Der Gemeinderat, die Genossenschaft Landi Obwalden und die Landi Unterwalden AG planen bekanntlich eine Überbauung mit einem Landi-Laden und einem Konsumwarenladen mit angegliedertem Bistro. In den oberen Geschossen sind zu mindestens 70 Prozent kostengünstige Mietwohnungen vorgesehen. Am 10. Februar stimmen die Sarner über einen Kredit von 255 500 Franken für einen Investorenwettbewerb ab.

Diese Woche wurden Parteien und Medien über die Vorlage informiert, wobei zusätzliche Details zu erfahren waren. So sollen 2,5- bis 5-Zimmer-Wohnungen entstehen, für Mietzinse zwischen 1200 und 2300 Franken. Bis zu 45 Prozent sollen 4.5-Zimmer-Wohnungen für bis 1900 Franken ausmachen. Vorgaben über die Geschosszahl und die Gebäudehöhe macht die Gemeinde nicht. Hochhäuser würden aber nicht entstehen, heisst es in der Botschaft, die ab kommender Woche versandt wird.

Durch die intensivere Nutzung des Marktplatzes wird sich das Verkehrsaufkommen annähernd verdoppeln. Die Gemeinde kommt aufgrund einer Verkehrssimulation zum Schluss, dass die Verkehrsqualität auch mit dem Projekt noch als gut bezeichnet werden könne. Mit dem Projekt vergrössern sich die mittleren Wartezeiten um zwei bis vier Sekunden. Bei der Rückstaulänge durch den Bahnübergang Kernserstrasse bestehe kein signifikanter Unterschied mit und ohne Projekt.

Parkierungslösung bei der OKB nicht vom Tisch

Nicht speziell untersucht wurde der Güterverkehr. Anwohner hatten sich in der Vergangenheit über den durch die Landi verursachten Lastwagenverkehr beklagt. Durch den Wegfall der Futtermühle werde sich die Anlieferung künftig auf Güter für die Landi-Läden beschränken, heisst es in der Botschaft.

Der Landi-Laden soll unter anderem Produkte von Bauernhöfen in der Region verkaufen. Für den Laden sind mindestens 70 Parkplätze vorgesehen, für den Convenience-Shop mit Bistro sechs Kurzzeitparkplätze. Dazu kommen Plätze für die Wohnungen und Büroflächen sowie 10 bis 30 öffentliche Parkplätze.

Für Fragen von Parteivertretern sorgte vor allem diese Parkierung, die bis auf wenige oberirdische Plätze unterirdisch erfolgen soll. «Ich habe das Gefühl, es gibt immer weniger Platz für Autos in Sarnen», sagte etwa SVP-Vertreter Christoph Imhof mit Blick auf die 77 Plätze auf dem heutigen Parkplatz, die mit der Überbauung verschwinden. Gemeindepräsident Jürg Berlinger betonte, der Gemeinderat habe nach wie vor grosses Interesse an einer unterirdischen Parkierungslösung am alten OKB-Standort. Man sei mit der neuen Eigentümerin Eberli Anlagen AG dazu bereits in Kontakt getreten.

Baueingabe ist für 2020 geplant

Die beiden Parzellen sollen dem siegreichen Investor im Baurecht abgegeben werden. Harald Woermann (CSP) wollte wissen, ob die Gemeine bereits Vorstellungen zur Höhe des Baurechtszinses habe. Der Zins soll rund 30 Prozent der Nettoerträge der Geschäftsnutzungen und Wohnungen betragen und sei daher noch nicht bezifferbar, sagte Jürg Berlinger. Die Gemeindeeinnahmen seien jedoch sicher höher als mit dem heutigen Parkplatz.

Der Gemeindepräsident gab sich mit Blick auf die Abstimmung zuversichtlich. «Attraktiver Wohnraum ist angesichts der Entwicklung der Wohnungspreise im Interesse der Bevölkerung.» Sagen die Sarner Ja, soll der Investorenwettbewerb im Frühsommer starten. Im Frühling 2020 soll das Volk über die Abgabe im Baurecht und die Umzonung des Gemeindegrundstücks entscheiden. Im Mai 2020 ist dann die Baueingabe geplant.

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