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Obwalden

Zahl der Zugpassagiere in Giswil soll sich langfristig verdoppeln

Am Samstag wurde der Bahnhof Giswil eingeweiht. Am Tag der offenen Tür gab es auch eine Zugstaufe.
Der neu getaufte Zug zusammen mit den «Göttis» Beat von Wyl, Giswiler Gemeindepräsident (links), und Michael Schürch , Geschäftsführer der Zentralbahn. (Bild: Birgit Scheidegger, Giswil, 7. September 2019)

Birgit Scheidegger

«Wenn ich an Bahnhöfe denke, dann will mir Mani Matters Lied von den Bahnhöfen nicht aus dem Kopf», erklärte Regierungsrat Josef Hess, Departementsvorsteher Bau- und Raumentwicklung. «Der Bahnhof Giswil passt allerdings nicht so recht zu diesem Lied. Das verrauchte, verstaubte und gemütlich-langsame Element an den Bahnhöfen ist einem lebendigen, anregenden Zentrum gewichen.» Der Bahnhof Giswil sei ein Dreh- und Angelpunkt, sowohl für die Pendler, Mountainbiker wie auch für die chinesischen Reisegruppen. «Hier kommen Züge an, machen Halt, es steigen Leute aus, es steigen Leute ein», so der Regierungsrat. «Giswil darf stolz sein auf seinen neuen Bahnhof.»

Auch Gemeindepräsident Beat von Wyl fand nur lobende Worte für den Neubau. «Aus der Sicht der Raumplanung ist der dritte Teil der Gesamtsanierung heute abgeschlossen und wir sind stolz auf das Resultat. Die Zentralbahn hat mit dem Bau die Attraktivität des Standortes hoch eingeschätzt.» Der Gemeindepräsident befand: «In Giswil lässt es sich gut leben.» Michael Schürch, Geschäftsführer Zentralbahn, zeigte den vielen Besuchern einige interessante Zahlen auf. «In den vergangenen 15 Monaten hat die Zentralbahn am Standort Giswil rund sechs Millionen Franken investiert und dadurch den Komfort und die Aufenthaltsqualität der Reisenden und Mitarbeitenden verbessert», unterstrich Schürch. Bereits heute steigen täglich rund 1000 Personen in Giswil ein und aus. «In der langfristigen Planung werden dies sogar 2000 Personen sein.»

Bahnhof prägt neues Dorfbild mit

Für den Neubau brauchte es rund 2000 Kubikmeter Aushub, verbaut wurden 1000 Kubikmeter Beton sowie 70 Tonnen Armierungseisen. Der Zugang zu den Bahnanlagen wurde überdacht, für das Lok- und Reinigungspersonal entstanden zeitgemässe Diensträume und eine moderne, 188 Quadratmeter grosse Verkaufsstelle von «avec» bereichert das Dorfzentrum. «Das neue Bahnhofsgebäude prägt mit den bereits erstellten zwei Bauten der Gemeinde und der Obwaldner Kantonalbank das neue Dorfbild von Giswil», unterstrich Michael Schürch in seiner Festansprache. Für die Zentralbahn sei der Bau eine Herausforderung gewesen, und hätte viele Schweisstropfen gefordert.

Bereits heute trägt eine Lokomotive, die allerdings nicht mehr im täglichen Einsatz ist, den Namen Giswil. Am Samstag wurde an der Eröffnung eine Fink-Komposition der Zentralbahn auf den gleichen Namen getauft. Ganz vorsichtig lösten Michael Schürch und von Beat Wyl die Abdeckung, unter der der Ortsname und das Wappen zum Vorschein kamen.

Nach dem offiziellen Teil, der durch Klänge der Musikgesellschaft Giswil untermalt wurde, konnten die vielen Besucherinnen und Besucher die Räumlichkeiten der Zugreinigung und des Lokpersonals mit Präsentationen der Arbeiten begutachten.

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