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Uri

Buch hält Wandel in Urner Bergdorf fest

Andreas Grosz hat über seine Zeit im Schächental geschrieben. Der Alltag lieferte dem Buchautor Stoff für Ernstes, aber auch Humorvolles.
Andreas Grosz hat im Haus für Kunst Uri aus seinem neuen Buch «Zwei gottlos schöne Füchslein» gelesen. Darin erzählt er, was er während zehn Jahren im Schächental erlebt hat. Damals lebte er in Unterschächen. (Bild: Markus Zwyssig, Altdorf, 23. Mai 2019)

Markus Zwyssig

Von April 2000 bis März 2010 lebten Andreas Grosz und Beatrice Maritz in einem alten Haus in Unterschächen. Ihr damaliger Wohnort, die Stüssihofstatt, ist inzwischen renoviert worden. Der Autor legt nun mit dem Buch «Zwei gottlos schöne Füchslein» den ersten Teil einer Sammlung von Bruch- und Fundstücken aus seiner Zeit im Schächental vor. Diese handeln von den Monaten April bis September. Fortsetzung folgt: Den zweiten Band über das Winterhalbjahr ist Grosz zurzeit am Schreiben.

«Es war damals eine Zeit des Umbruchs und des geistigen Wandels», blickt der Autor auf die Jahre im Bergdorf zurück. Die Religion habe zu Beginn noch einen starken Einfluss gehabt, diesen aber nach und nach immer mehr eingebüsst.

Der Zufall verschlug sie in den Kanton Uri

Beatrice Maritz und er hätten zuerst gar nicht unbedingt in den Kanton Uri ziehen wollen, so der Buchautor. Der 61-jährige Andreas Grosz stammt ursprünglich aus Zug, die Künstlerin Beatrice Maritz kommt von Affoltern am Albis und lebte damals in Zürich. «Wir stammen aus einer urbanen Umgebung, wollten aber aufs Land ziehen. Unsere Mittel waren relativ bescheiden und entsprechend haben wir unseren Radius der Suche nach einer Wohnung ausgedehnt.» Ein Inserat brachte sie schliesslich nach Unterschächen.

Zuger Werkjahr ermöglichte das Buchprojekt

Grosz ist nicht nur Autor, sondern auch Übersetzer und Verleger. Er habe ursprünglich gar nicht die Absicht verfolgt, ein Buch über seine Zeit in Unterschächen zu schreiben. Er halte es aber immer schriftlich fest, wenn er etwas Interessantes höre. Und so sei auch im Schächental einiges zusammen gekommen. Das Zuger Werkjahr 2015 ermöglichte ihm, das Buch zu realisieren.

«Das Buch besteht aus einer Vielzahl von Aufzeichnungen, Beschreibungen und Beobachtungen. Es enthält Gedanken und Traumfragmente – ein Teil der Geschichten ist aber auch erfunden», sagt Andreas Grosz. Mit dem Lesen des Buches könne man vorne oder auch irgendwo im Buch beginnen.

Rund 20 Personen waren am Donnerstagabend zur Lesung ins Haus für Kunst Uri gekommen. Beim Zuhören respektive beim Lesen des Buchs wird eines schnell klar: die besten Geschichten schreibt immer noch das Leben selber.

«Zwei gottlos schöne Füchslein» von Andreas Grosz ist im Verlag pudelundpinscher erschienen.

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