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Erstfelder Mittelstrecklerin sprintet allen davon

Die Erstfelderin Lena Baumann holte sich überraschend den Titel «Schnellste Urnerin». Das ist deshalb unerwartet, weil die 15-jährige Oberstufenschülerin sonst eher auf längeren Strecken zu Hause ist.
Lena Baumann (rechts) setzte sich beim Jahrgang 2004 gegen Shellyann Risi (Mitte) und Sarah Püntener durch und holt sich den Titel «Schnellste Urnerin». (Bild: Urs Hanhart, Altdorf, 23. Mai 2019)

Urs Hanhart

Beim Sprint-Kantonalfinal von Swiss Athletics, der am Mittwoch, 22. Mai, bei guten äusseren Bedingungen auf der Feldli-Sportanlage in Altdorf über die Bühne ging, stachen die Mädchen die Knaben für einmal gleich in mehrfacher Hinsicht aus. Einerseits waren deutlich mehr Athletinnen als Athleten am Start und andererseits lieferten die Sprinterinnen insbesondere in den oberen Kategorien deutlich bessere Leistungen ab als die Sprinter.

Insgesamt liess die Beteiligung bei dieser von LC Altdorf und LATV Erstfeld organisierten Veranstaltung jedoch etwas zu wünschen übrig, fiel sie doch etwas tiefer aus als im Vorjahr. Bei den ältesten Jahrgängen dünnten sich die Felder immer mehr aus. Teilweise entfielen sogar die Vorläufe und es mussten direkt die Finalläufe ausgetragen werden. Aber das war kein neues Phänomen, denn das gab es bereits in den Vorjahren, wenn auch nicht bei so vielen Jahrgängen.

Lena Baumann überrascht sich selber

Vor Jahresfrist hatte sich die Bürglerin Shellyann Risi, die Tochter des ehemaligen Radcracks Bruno Risi, in überlegener Manier den Titel «Schnellste Urnerin» gesichert. Damals durchsprintete die Athletin vom LC Altdorf die 80-Meter-Strecke in 12,29 Sekunden und knöpfte ihren Konkurrentinnen drei Zehntelsekunden und mehr ab. Aufgrund dieser starken Vorstellung ging Risi als Topfavoritin an den Start. Obwohl sie ihre Bestzeit aus dem Vorjahr um 0,11 Sekunden toppte, reichte es diesmal aber nicht mehr zum Gewinn des Kantonalmeistertitels. Risi wurde nach einem spannenden Kopf-an-Kopf-Rennen auf den letzten Metern überraschend von der über ein besseres Stehvermögen verfügenden Erstfelderin Lena Baumann, die 11,90 Sekunden benötigte, niedergerungen.

«Ich hätte nie gedacht, hier gewinnen zu können. Deshalb freue ich mich riesig über diesen Sieg», so Baumann. «Auch mit meiner Laufzeit bin ich sehr zufrieden. Im Training bin ich die 80 Meter noch nie so schnell gelaufen.» Die frischgebackene «schnellste Urnerin» hatte bislang vor allem Rennen über längere Strecken absolviert.

«Ich werde nun den Sprint im Training forcieren»

Trotz dieses unerwarteten Erfolgs will die Oberstufenschülerin auch künftig vielseitig bleiben und verschiedene Strecken laufen. Mit Blick auf den Schweizer Final verriet Baumann jedoch: «Ich werde vielleicht das Sprinttraining ein wenig forcieren, denn ich habe keine Ahnung, was für mich in Frauenfeld drin liegt. Jedenfalls werde ich alles geben und versuchen, eine möglichst gute Zeit zu laufen.» Baumann, die eine Lehre als Fachangestellte Gesundheit (Fage) in Angriff nehmen möchte, absolviert in der Regel zwei Trainingseinheiten pro Woche, zusammen mit ihren Kolleginnen von J&S Erstfeld.

Als «schnellster Urner» auf der klassischen 80-Meter-Strecke durfte sich Baumanns Vereinskollege Marco Eberle feiern lassen. Der 14-jährige Erstfelder musste mangels Konkurrenz ganz alleine antreten und erzielte mit exakt 11 Sekunden dennoch eine beachtliche Zeit.

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