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Uri

Holzboden ist für einen Tag fest in «Stäcklärhand»

Hauptsächlich Urner Mannschaften haben sich am 12. Innerschweizer «Stäckämettlä»-Turnier gemessen. Das Motto «Mitmachen kommt vor dem Rang» hat der Anlass während des ganzen Tages verdeutlicht.
Unter den wachen Augen des Schiedsrichters (links) gaben die Wettkämpfer vollen Einsatz. (Bild: Robi Kuster, Spiringen, 18. Mai 2019)
Auch der OK-Chef Toni Welti gab vollen Einsatz. (Bild: Robi Kuster, Spiringen, 18. Mai 2019)

Am vergangenen Samstag trafen sich auf dem Holzboden in Spiringen 12 Mannschaften zum 12. Innerschweizer «Stäckämettlä»-Turnier. Ideales Wetter begünstigte den Wettkampf.

«Stäckämettlä» ist ein sportliches Spiel, das in Nidwalden, Uri und Schwyz grossen Anklang findet. In Spiringen gab es neben dem Mannschaftswettkampf noch einen Einzel- und Kinderwettkampf. Insgesamt waren fünf Herren- und sieben Mixed-Teams im Einsatz. Davon stammten neun Mannschaften aus Uri. Lediglich drei kamen aus Schwyz, wo jedes Jahr ein Turnier durchgeführt wird. Aus Ob- und Nidwalden hatte sich niemand zum Turnier gemeldet. Uri und Nidwalden führen im Zweijahresrhythmus ein «Stäckel»-Turnier durch. Am Samstag wurde der beste Innerschweizer «Stäcklär» 2019 im Holzboden ermittelt.

Auch für Anfänger und Plauschwettkämpfer

Zuerst messen sich alle Teams miteinander. Dazu kommen die Finalwettkämpfe. Dadurch kann sich der Wettkampf in die Länge ziehen, auch wenn auf mehreren Plätzen gleichzeitig «gestäckelt» wird. Um die Zwischenzeiten zu überbrücken, findet auch ein Einzelwettkampf statt, in dem es gilt, eine bestimmte Anzahl «Stäckä» in die vorbereiteten Löcher eines Brettes zu rammen. Die Stöcke versprechen unterschiedliche Punktzahlen. Hier konnten alle teilnehmen und ihr Glück und Können beweisen. Es wäre somit der ideale Platz für Anfänger. Am späteren Nachmittag massen sich die besten Einzelstäckler nochmals in einem Finale.

Den ganzen Tag konnten sich Besucher und Wettkämpfer auch auf dem Übungsplatz einspielen. Seit der letzten Austragung des Turniers wurde auch ein Kinderwettkampf eingeführt. Das Wettkampffieber war gross und der Preis eher bescheiden. Bei den «Stäcklern» gilt das Motto «Mitmachen kommt vor dem Rang».

Etwas anders das Fieber bei den Mannschaften. Es ist eben wichtig, die Stöcke tief einzuschlagen, um sie vor dem Umwerfen durch den Gegner zu sichern. Das Mannschaftsturnier war ursprünglich eine Idee der Schwyzer. Heute ist der Mannschaftswettkampf fest im Turnier verankert. Die Teams werden sorgfältig ausgewählt und die «Stäcke» professionell aus Hartholz hergestellt, bemalt und geschliffen. Wer ein Turnier gewinnen will, benötigt starke Arme und intakte Schultergelenke. Training und Konzentration seien das A und O bei diesem Wettkampf, meinte OK-Chef Toni Welti. Trotzdem wären Anfänger und Plauschwettkämpfer erwünscht. Mit der Rock-Musikgruppe MOM war eine solche Anfängergruppe am Werk, hatte aber schliesslich gegen die guten «Stäckler» keine Chance. Trotzdem zeigten sich Leadsängerin Petra Kobel, Daniel Zgraggen und Benno Mauri zufrieden. Sie seien des Plausches wegen gekommen, meinten sie und erfreuten sich auch am Sieg der andern.

Überraschungen und nach dem Finale

Mit den ausgefallenen Mannschaftsnamen beweisen die «Stäckler», dass das ganze Turnier nicht so ernst genommen werden sollte, wie in andern Sportarten. Das heisst aber nicht, dass man nicht voll bei der Sache wäre. Nach der Vorrunde führten bei den Mixed-Mannschaften «Intim im Team» mit 12 Punkten sowie «Joy» und «Und plötzlich war ich voll» mit acht Punkten die Liste an. Bei den Herren führten die Teams «Im letschtä Momänt» «Isch gliich» vor «Zenklusäs Chappä Chäserie» und «Schnäuz sind öbis gfreuts».

Dies änderte sich nach den Finalwettkämpfen. Die Schlussrangliste ergab ein anderes Resultat bei den Mixed-Teams: «Judasgummel» stand nun zuoberst auf dem Podest. Auch bei den Herrenteams resultierte eine veränderte Rangierung, die von «Schnäuz sind öbis gfreuts» angeführt wurde. In der Einzelpunktewertung löste Cedric Stadler im Final den bisher führenden Roger Gwerder (63 Punkte) ab. Zweiter wurde Sämi Arnold und Dritter Fabio Sicher.

Zu den Finalwettkämpfen traf auch Landratspräsident Peter Tresch ein. Er sei das erste Mal an einem solchen Wettkampf dabei. Zudem habe er von «Stäckeln» keine grosse Ahnung, ausser derjenigen aus der Jugendzeit. Trotzdem sei es für ihn eine Ehre gewesen, der Einladung Folge zu leisten, meinte er. Er lobte besonders die Geselligkeit, die Lockerheit und Freude, welche hier vorherrsche. Mit grossem Interesse verfolgte er den Final der Plauschwettkämpfer. In diesem siegte Fabio Sicher mit 16 Punkten. Für Toni Gisler, Max, Gisler und Toni Welti mit je 15 Punkten gab es ein Stechen, welches Toni Welti vor Mario Gisler gewann. Zu den Plauschwettkämpfen gehörte auch das nachmittägliche Kinderturnier. Hier siegte Sandro Herger vor Celine und Nadine Herger. Der Apéro um 18 Uhr galt den Gästen und unterstrich nochmals den wahren Sinn des «Stäckämettler»-Turniers.

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