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Daniel Koch holt seine Holz-Statue persönlich in Isenthal ab – diese soll vorerst im Vorzimmer von Alain Berset stehen

Daniel Koch freut sich über das Ebenbild aus Holz und über die gesammelten 14'000 Franken für das IKRK.
«Mister Corona» Daniel Koch mit seiner Statue. (Bild: Luzia Schuler-Arnold (Isenthal, 2. Juni 2020))
Daniel Koch erhält die von Holzbildhauer Peter Bissig geschaffene Statue und einen Check; links: Franz Schuler, Präsident des Vereins Anerkennung für ausserordentliche Leistungen. (Bild: Luzia Schuler-Arnold (Isenthal, 2. Juni 2020))
Daniel Koch mit seinem Ebenbild aus Holz. (Bild: Luzia Schuler-Arnold (Isenthal, 2. Juni 2020))

Luzia Schuler-Arnold

Luzia Schuler-Arnold

Luzia Schuler-Arnold

Für Daniel Koch war klar, als er vor rund einem Monat vom Verein «Anerkennung für ausserordentliche Leistungen» (Afal) kontaktiert wurde: «Natürlich komme ich ins Isenthal.»

Am Dienstag war es nun so weit. Für die Übergabe der Holzfigur war «Mister Corona» persönlich ins Isenthal gefahren, mit seinem privaten Motorhome, begleitet von seinen zwei Hunden Akira und Bundji. Im Ausstellungsraum von Holzbildhauer Peter Bissig wartete der 1,50 Meter grosse Daniel Koch, während der Künstler die Übergabe seines Werks kaum erwarten konnte: «Ich bin schon sehr gespannt, wie Daniel Koch reagieren wird», gestand Peter Bissig. «Die Gestaltung in Anlehnung an eine Person ist schon etwas ganz anderes als das Schaffen einer Fantasiefigur.»

Koch lobt die Aktion und dankt den Spendern

Kaum hatte Daniel Koch das Atelier von Peter Bissig betreten, war die Spannung gelöst. Koch bedankte sich herzlich für die Einladung und lobte die Aktion, bei der bereits 14'000 Franken gesammelt wurden. «Ich danke allen Spenderinnen und Spendern ganz herzlich», sagte Daniel Koch. «Es ist einfach wunderbar, grossartig, was ihr da veranlasst habt.»

Nach einem kurzen Rundgang durchs Atelier war es dann so weit. Daniel Koch stand «seinem Spiegelbild» gegenüber. Er schüttelte den Kopf, schmunzelte, näherte sich der Figur, fasste sie an – immer noch wortlos. «Ja, diese Figur ist gelungen», attestierte Koch, der durch die Coronakrise nun zu den bekanntesten Schweizern zählt.

Koch: «Ja, das ist ein dankbarer Kopf»

Die Freude war ihm ins Gesicht geschrieben. Mit einem verschmitzten Lächeln sagte er: «Ja, das ist ein dankbarer Kopf. Jetzt muss ich mich nicht mehr im Spiegel anschauen.» Sein Interesse war geweckt. Daniel Koch wollte mehr wissen. Er stellte Fragen zur Herstellung der Holzfiguren, der Holzarten und zur Geschichte der Schreinerei Bissig. Auf die Frage, wo er seine Figur nun aufstellen werde, erklärte Daniel Koch offen: «Auf der Terrasse geht es nicht, sonst wissen alle, wo ich wohne.» In der Wohnung müsste er sie in einem Zimmer einschliessen, denn der jüngere der beiden Hunde würde sie arg traktieren. Das wolle er auch nicht. Und nach kurzem Überlegen meinte er: «Ich könnte sie als Leihgabe Bundesrat Alain Berset übergeben. In sein Vorzimmer würde sie passen.»

Peter Bissig blickte nochmals zurück und zeigte Daniel Koch die Skizze, die vor Monaten über die sozialen Medien verbreitet wurde. «Das Echo darauf war riesig, doch ich wollte in der von Corona geprägten Zeit kein Geld verdienen mit dieser Figur.» So habe er die Skizze wieder beiseitegelegt, obwohl ihn die Umsetzung «eigentlich schon reizte». Franz Schuler, Präsident des Vereins Anerkennung für ausserordentliche Leistungen, führte aus, warum es zur Vereinsgründung kam. Er verriet: «Bis heute haben wir 148 Spenderinnen und Spender registriert, aus 16 verschiedenen Kantonen.» Noch in diesem Monat werden die 14000 Franken ans IKRK (mit dem Vermerk Afrika) übergeben.

Zum Stichwort Afrika erklärte Koch: «In Afrika habe ich einen Freund, den ich über die Spende informiert habe. Aber auch der wird nicht sagen, das Geld ist jetzt für ein Projekt. Es ist für Afrika, und da gibt es sehr viele Aktionen.» Er denke beispielsweise an Aktionen für Hilfsgüter, in Kriegsgebieten oder für Gefängnisse. Und nochmals wiederholt Daniel Koch: «Da gibt es so viele Einsatzmöglichkeiten.» Noch bis Ende Jahr wird das Spendenkonto weitergeführt, und Ende Jahr soll eine zweite Überweisung erfolgen, verspricht Franz Schuler.

Auf ein Händeschütteln wurde beim Abschied in Isenthal verzichtet, doch das herzliche Winken aus dem Fahrzeug setzte der besonderen Begegnung mit einer bescheidenen, kompetenten und glaubwürdigen Persönlichkeit einen würdigen Schlusspunkt. Ein Schlusspunkt à la «Mister Corona»: klar, ehrlich und von Herzen.

Hinweis: Spenden können weiter auf das Konto CH53 007850014815 21566 überwiesen werden.

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