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Zug

1.-Liga-Team des LK Zug: Mehr als nur die dritte Mannschaft

Das 1.-Liga-Team des LK Zug steht im Schatten der ersten und zweiten Equipen. Doch es nimmt eine wichtige Funktion im Verein wahr. Am Donnerstag wird es eine besondere Partie bestreiten.
Nerea Varela Rodriguez ist die Frau für alles im LKZ III. (Bild: Stefan Kaiser (Menzingen, 22. Oktober 2018))

Michael Wyss

«Unsere dritte Aktivmannschaft ist ein wichtiger Bestandteil des Vereins», hält der LK-Zug-Präsident Michael Tremp fest. «Sie ermöglicht vielen Spielerinnen, die früher in den höchsten Ligen spielten, eine Plattform. Sie haben die Möglichkeit, auf gutem Niveau zu spielen. Wir können so viele Akteurinnen im Verein halten, die später auch andere wichtige Aufgaben im LKZ übernehmen. Und sie machen auch sportlich eine gute Falle», freute sich der Vereinsoberste.

In der 1. Liga steht die Mannschaft gegenwärtig an vierter Stelle. Und im Schweizer Cup hat sie sich für den Achtelfinal qualifiziert, wo sie am Donnerstag auf GC Amicitia Zürich aus der SPL1 treffen wird (20.15, Sporthalle). «Es ist sensationell, dass wir unter den besten 16 Mannschaften stehen», freut sich der 30-jährige Fidan Korqai, der das Team während der Matches an der Seitenlinie betreut.

Captain und Teammanagerin in einem

Eine der Hauprotagonisten ist die 25-jährige Nerea Varela Rodriguez. «Ich bin sozusagen die Teammanagerin», sagt die ehemalige Fanionteam-Spielerin des LK Zug. «Ich mache wirklich alles. Ich spiele, bin Captain, organisiere die Trainingseinheiten und mache die ganze Administration. Pro Woche investiere ich rund drei bis vier Stunden für das Team», sagt die Rückraumspielerin. «Es macht mir Spass, ein Teil davon zu sein und das alles zu managen. Zudem spielt meine Schwester Tamara auch in der Mannschaft, was das Ganze sicher speziell macht.»

Auf den Handball wollte sie nach der Zeit in der höchsten Liga also nicht verzichten? «Nein. Dieser Sport begleitet mich schon mein ganzes Leben – er gehört einfach zu mir», sagt Varela Rodriguez, die als Gebäudetechnikplanerin Heizung arbeitet. Und wo sieht die Baarerin, die bei der HSG Baar-Zug ihre Karriere lancierte und mit dem LK Zug im Jahr 2010 die Meisterschaft gewann, ihre Aufgaben im Team? «Als ehemalige SPL1-Spielerin will ich natürlich auch ein Vorbild sein. Ich bin ein emotionaler Mensch und sehr kommunikativ. Als Tochter eines Spaniers und einer Italienerin bin ich natürlich sehr temperamentvoll, heissblütig und ein richtiges Energiebündel», führt sie aus.

Das Zuger 1.-Liga-Team wurde in der Saison 2013/14 ins Leben gerufen. Dies auf Wunsch früherer LKZ-Spielerinnen, die gerne wieder Handball spielen wollten. «Mehr zum Plausch als leistungsorientiert», weiss Fidan Korqai. Doch, damit es richtig verstanden werde, der sportliche Ehrgeiz sei vorhanden. Korqai: «Wir trainieren zweimal in der Woche, sind sehr siegeswillig und zielstrebig. Wir nehmen die Liga sehr ernst. Das sportliche Ziel ist klar: das Erreichen der Aufstiegsrunde, sprich Rang zwei. Damit hätten wir den Ligaerhalt bereits gesichert und könnten die neue Saison in Ruhe planen.» Aufsteigen dürfte das Team sie nicht, weil der LKZ bereits mit einer SPL2-Mannschaft vertreten ist.

«Wir können nur gewinnen»

Die gegenwärtig 14 Spielerinnen sind von 18 bis 29 Jahre alt und stammen aus den Kantonen Zug, Schwyz und Zürich. Wohl im Team fühlt sich auch Melissa Inglin, eine 18-jährige Flügelspielerin aus Unterägeri: «Ich wollte nach meiner Zeit in der U18 einfach noch etwas Handball spielen. Da kam mir die 1. Liga sehr entgegen» Eine weitere wichtige Aufgabe der Truppe sieht die Teammanagerin Nerea Varela Rodriguez darin, «dass wir den rekonvaleszenten Spielerinnen der U18- oder SPL2-Mannschaft Spielpraxis bieten können. Sie können sich bei uns fit halten und sich wieder für höhere Aufgaben empfehlen». Am Donnerstag im Cup-Spiel gegen GC Amicitia Zürich ist der LK Zug «auf dem Papier chancenlos», sagt Varela Rodriguez. «Doch wir glauben an unsere Möglichkeiten. Wir haben keinen Druck, können nur gewinnen», weiss sie. Sie freut sich besonders auf die Partie, weil sie während dreier Saisons bei den Zürcherinnen in der SPL1 spielte. Sie kenne noch viele Spielerinnen aus dieser Zeit. Auch für Fidan Korqai wird es ein Wiedersehen. Er war in der Saison 2014/15 im U19-Elite-Team von GC Amicitia Zürich Assistenztrainer. «Ich wurde mit dieser Mannschaft Schweizer Meister.» Der jetzige SPL1-Trainer von GC Amicitia Zürich, Toni Kern, war damals U19-Cheftrainer. «Ich habe ihm schon etwas Dampf gemacht und gesagt, dass sie sich warm anziehen müssen. Ich werde Toni aber sehr gerne zum Nachtessen einladen, wenn wir gewinnen», so Korqai.

Sollten die Zugerinnen die Überraschung schaffen – wen wünschte sich Nerea Varela Rodriguez als Gegner im Viertelfinal? «Am liebsten unsere erste Mannschaft. Wir nähmen auch die Spono Eagles, wir sind nicht so wählerisch», antwortet die Baarerin lachend.

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