notifications
Zug

Andri Krienbühl will mit dem SC Cham Erfolge feiern und peilt einen Platz im Fanionteam an

Der 18-jährige Fussballer Andri Krienbühl ist zum Zweitligisten Cham II gewechselt, um von da der ersten Mannschaft näher zu kommen. Sein Vorbild: Thiago Alcantara.
Andri Krienbühl fühlt sich wohl auf dem Eizmoos. (Bild: Jakob Ineichen (Cham, 24. September 2020))
Andris Vater Roger Krienbühl (links) war Teil der Chamer Mannschaft, die 1999/20 erstmals in der 1. Liga spielte. (Bild: Adrian Staehli (Sursee, 18. September 1999))
Roger Krienbühl hat für den FC Baar 98 Tore erzielt. (Bild: Alexandra Wey (Baar, 1. April 2001))

Martin Mühlebach

Martin Mühlebach

Martin Mühlebach

Andri Krienbühl machte seine ersten fussballerischen Gehversuche bei den F-Junioren des SC Steinhausen. Über das Team Zugerland und der U16 des SC Kriens landete er bei den A-Junioren von Zug 94, mit denen er die beiden letzten Saisons bestritt. Vor dem Übertritt zu den Aktiven wurde er vom Steinhauser Sportchef Bruno Beck und von Trainer Paul Börlin umworben. Sie hätten ihr 3.-Liga-Team gerne mit dem talentierten defensiven Mittelfeldspieler verstärkt. Gleichzeitig bekundete auch Pascal Nussbaumer, der Trainer des Zweitligisten SC Cham, sein Interesse – mit Erfolg.

Krienbühl, der bei der Gemeinde Steinhausen im Sommer sein drittes KV-Lehrjahr in Angriff genommen hat, erzählt: «Nach einer Rücksprache mit meinem Vater entschied ich mich für einen Wechsel zum SC Cham.» Ausschlaggebend sei die höhere Liga gewesen. Und die Hoffnung, sich mit guten Leistungen in absehbarer Zeit einen Platz im Promotion-League-Team von Trainer Roland Schwegler ergattern zu können.

Kameradschaft leide nicht unter Konkurrenzkampf

Den 2.-Liga-Start mit dem SC Cham hat sich der von Verletzungen genesene Krienbühl allerdings anders vorgestellt. Sein Team hatte nach fünf Spielen erst zwei Punkte auf dem Konto. Doch nun scheint der Knoten geplatzt zu sein. Am vergangenen Wochenende fuhr die Elf von Trainer Pascal Nussbaumer im Auswärtsspiel gegen Entlebuch einen klaren 6:1-Sieg ein.

Andri Krienbühl, der beim Stande von 1:0 zu Gunsten seines Teams für den verletzten Spielmacher Sandro Scherrer eingewechselt wurde, ist überzeugt, dass Cham II nun die Tabelle von hinten aufrollen wird. Er betont:

«Wir haben eine gute Truppe mit talentierten, erfolgshungrigen Spielern, die sich einen harten Konkurrenzkampf um die Startplätze liefern.»

«Da wir alle sehr gut miteinander auskommen und uns gegenseitig anspornen, tut das der Kameradschaft keinen Abbruch.»

Krienbühls Vorbild ist der von Bayern München zu Liverpool gewechselte Thiago Alcantara. «Von seiner Klasse bin ich zwar noch weit entfernt, aber ich weiss, was meine Stärken und Schwächen sind.» Als seine Stärken bezeichnet Krienbühl «die Spielübersicht, die Antizipation und ein verhältnismässig gutes Abschlussvermögen». Er sei sich aber durchaus bewusst, dass auch seine Stärken noch ausgeprägter sein dürften, schiebt er nach. Selbstkritisch bekennt er: «Trotz guter Sprungkraft zählt das Kopfballspiel noch nicht zu meinen Stärken – ich finde das richtige Timing noch nicht. Verbesserungsfähig sind zweifellos auch mein Verhalten in 1:1-Situationen, meine Antrittsschnelligkeit und die Athletik.»

Er schätzt klare Ansagen

Es mag überraschen und erstaunen, wie offen der erst 18-Jährige über seine Stärken und Schwächen spricht. Aber nur im ersten Moment, denn Andri Krienbühl sagt: «Ich mag es, wenn mir jemand geradeheraus sagt, was ihm an mir und meinem Verhalten nicht passt. Harte Worte mögen schmerzen, aber sie helfen auch. Harte Worte sind eine Aufforderung, in sich zu gehen und nachzudenken, ob etwas Wahres daran ist.»

In der Person seines Vaters Roger Krienbühl, der als Stürmer im Jahr 1999 mit dem SC Cham erstmals in die 1. Liga aufstieg und später für den FC Baar fast 100 Treffer erzielte, hat Andri sowohl für den Fussball als auch fürs Leben einen kompetenten Berater an seiner Seite.

Vom zweiten Saisonsieg überzeugt

Am Sonntag (14.30 Uhr, Eizmoos) empfängt Cham II in der Meisterschaft den Luzerner Sportclub (LSC). Um die spielstarken Stadtluzerner bezwingen zu können, muss Cham II sowohl läuferisch als auch kämpferisch bereit sein. Andri Krienbühl ist sich dessen bewusst und sagt: «Wenn wir unsere Qualitäten abzurufen vermögen, bin ich überzeugt, dass wir unseren zweiten Saisonsieg einfahren werden.»

Kommentare (0)