Raphael Biermayr
Raphael Biermayr
Raphael Biermayr
Raphael Biermayr
Lange war unklar, was mit dem seit Anfang 2019 verlassenen Lokal der ehemaligen Metzgerei im Herzen der Zuger Altstadt passiert. Jetzt steht fest: Es soll eine Bar beherbergen. Darüber gibt ein gegenwärtig aufliegendes Baugesuch Auskunft. Dieses zeigt auf, dass die Eigentümerin Fischmarkt Immobilien AG einen Durchbruch zum angrenzenden Restaurant Fischmärt plant. Auf Anfrage unserer Zeitung wollen sich die Verantwortlichen nicht weiter zum Projekt äussern.
Aus den Auflageunterlagen geht hervor: Im niedriger gelegenen Teil der einstigen Metzgerei will der Restaurantpächter weitere Tische mit 33 Plätzen aufstellen und Bankette durchführen. Der erhöhte Teil, wo einst die grosse Fleisch- und Käsetheke stand, soll zur Bar für bis zu 23 Personen werden. Jene sollen unter der Woche bis um 23.30 Uhr sowie freitags und samstags bis um 2 Uhr «national und international bekannte» Cocktails schlürfen können. Als «Herzstück» bezeichnet der Pächter in den Unterlagen zum Baugesuch die «wunderschön geschwungene» Gipsdecke. Diese soll künftig mit Hilfe einer Beleuchtung besonders zur Geltung kommen.
157 Jahre lang gab es dort eine Metzgerei
Gerüchte über eine Bar im historischen Raum am Fuss des Zytturms machten schon früh die Runde, nachdem die Metzgerei Rogenmoser sich Anfang 2019 zum Weggang entschlossen hatte. Bis 2009 firmierte dort die Metzgerei Aklin. Damit ging eine lange Familientradition zu Ende, wie die Broschüre «Hausgeschichten» von 2017 weiss: Josef Aklin kaufte im Jahr 1787 das Haus und eröffnete im oberen Stock ein Restaurant und im unteren eine Bäckerei. 1862 wurde jene durch eine Metzgerei ersetzt. Das heute bestehende Ladenlokal, in dem also künftig erstmals eine Bar liegen soll, gibt es in dieser Form erst seit einem Umbau 1914/15.
Angesichts der bedeutungsvollen Umgebung redet bei den Umgestaltungsplänen natürlich auch die kantonale Denkmalpflege mit. Beide betroffenen Häuser sind im Inventar der schützenswerten Denkmäler gelistet. «Die Eingriffe werden entsprechend nach denkmalpflegerischen Kriterien beurteilt», schreibt die Denkmalpflegerin Franziska Kaiser auf Anfrage. Konkret zum Vorhaben äussert sie sich wegen des laufenden Verfahrens nicht.
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