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Zug

Das Projekt Unterfeld in Baar nimmt problemlos eine wichtige Hürde

Die Stimmbürger äussern sich in diesem Monat zum vierten Mal zu einem Bauprojekt. Dieses Mal geht es nicht um Schulhäuser.
Das Luftbild zeigt das Gebiet Unterfeld zwischen Zug und Baar. (Bild: PD / Andreas Busslinger)
Auf der Visualisierung sind die Gebäudekörper und Nutzungen zu sehen. (Visualisierung: PD / Creafactory)

Marco Morosoli

Marco Morosoli

An den 12. Februar 2017 erinnern sich ehemalige Baarer Gemeinderäte mit einem Grauen. Damals versenkten die Baarer Stimmbürger völlig überraschend eine zusammen mit der Stadt Zug entwickelte Gebietsplanung im Bereich Unterfeld. Obwohl die Stadtzuger Ja sagten, verwandelte sich das gemeinsame Projekt durch das Baarer Nein zu Makulatur.

Die Baarer Stimmberechtigten verschafften nun am gestrigen eidgenössischen Abstimmungstermin bei einer Stimmbeteiligung von 59 Prozent ihrem Bauchef den vierten Teilsieg in diesem Monat. Über den Abstimmungsausgang gab es keine Zweifel: 5371 Ja- stehen 2923 Nein-Stimmen gegenüber. Bei der Gemeindeversammlung am 16. September billigten die 214 anwesenden Stimmberechtigten drei Planungskredite für diverse Schulbauten. Jost Arnold dürfte in der nächsten Zeit über eine Vielzahl Pläne in seinem Büro verfügen.

Aber nicht nur Arnold dürfte in guter Stimmung sein. Auch der Gemeindepräsident Walter Lipp meldete sich gestern in einer Medienmitteilung zu Wort: «An der Stadtgrenze kann nun an bester Lage ein spannendes städtebauliches Projekt entstehen.» Befindet sich das Dorf Baar also doch in Richtung Stadt? Die Zukunft entscheidet darüber. Lipp macht sich aber auch Gedanken, was zum Meinungsumschwung geführt hat:

«Die Baarer haben den Mehrwert der Gebietsplanung erkannt und der Teilrevision zugestimmt.»

Es dürfte sich aber auch die Mitwirkung bewährt haben. So habe man, wie aus der Mitteilung der Gemeinde Baar auch hervorgeht, die Kritiker ins eigene Boot geholt. Mittlerweile existiert ein Quartiergestaltungsplan. Auf diesem basierend ist nun der Zonenplan wie auch die Bauordnung aufeinander abgestimmt worden. Dass die Baarer nun bereits wieder soweit sind, ergab sich daraus, dass die Gemeinde praktisch unmittelbar nach dem Nein-Votum das Verfahren neu aufgegleist hat, und es seither vorwärtsgebracht hat.

Jetzt sind Grundeigentümer wieder am Zug

Die Grundeigentümer wollen einen Architekturwettbewerb ausschreiben. Daraus entstehen die Richtprojekte, welchen die Bebauungspläne folgen. Über die Bebauungspläne entscheidet dann wiederum der Baarer Souverän. Die Verfahrensbeteiligten gehen davon aus, dass frühestens Mitte 2023 mit der ersten Bauetappe begonnen werden kann. Die Grundeigentümer auf Zuger Seite legen derweil einen Marschhalt ein. südliche Teil des Gebiets Unterfeld, der zu Baar gehört, wird nach städtebaulichen Kriterien überbaut werden. Die Stimmenden sprachen sich am Sonntag mit einem Ja-Stimmen-Anteil von knapp 65 Prozent klar dafür aus.

Wie die Gemeinde im Vorfeld bekannt gab, sieht das Konzept drei Hochhäuser vor,deren Höhen von der Haltestelle Lindenpark in Richtung Norden abnehmen (60, 50 und 40Meter).

Die übrige Gebäudehöhe richtet sich nach dem nördlich gelegenen Gewerbegebiet, es sei eine Höhe von rund 23,5 Metern anzustreben. In den Gebäuden entlang der Gleise ist eine Arbeitsnutzung vorgesehen, in Richtung Nordstrasse ist eine Wohnnutzung geplant.

Die Gemeinde Baar hatte sich nach der Ablehnung des gemeindeübergreifenden Bebauungsplans im Jahr 2017 dazu entschlossen, die Planung ohne die Zuger und damit nur auf seinem Gebiet weiterzuverfolgen. Nach der Zustimmung zu den Änderungen am Sonntag können die Verantwortlichen nun mit der Detailplanung beginnen.

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