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Zug

Ein Oldie im Rotkreuzer Team stellt sich dem Konkurrenzkampf

Gabriel Ranzenberger, der 32-jährige Stürmer des Zweitligisten FC Rotkreuz, hat noch nicht genug. Er gibt alles, um seine Karriere mit einem vierten Aufstieg krönen zu können.
Gabriel Ranzenberger beim Sportpark in Rotkreuz. (Bild: Werner Schelbert, 19. September 2018))

Martin Mühlebach

Gabriel Ranzenberger feierte am vergangenen Mittwoch seinen 32. Geburtstag. Zeit, die Fussballschuhe an den Nagel zu hängen? «Nein, nein, ich bin noch topfit und möchte noch zwei bis drei Jahre weiterspielen und anschliessend eine Trainerkarriere starten, denn Fussball ist meine Leidenschaft», sagt er.

Diese Leidenschaft hat ihm schon einige Erfolge eingebracht. Mit den B-Junioren des SC Kriens wurde er Schweizer Meister. Einer seiner damaligen Teamkollegen war Roger Mathis, der heutige Trainer des FC Rotkreuz. Gabriel Ranzenberger erzählt: «Ich spielte in der Saison 2016/2017 beim FC Luzern Futuro, als mich Roger anrief. Er erzählte mir, dass sich Rotkreuz massiv verstärke und den Aufstieg in die 2. Liga regional anstrebe. Diese Worte motivierten mich. Ich wollte mithelfen, den Aufstieg zu realisieren.»

Das Unterfangen gelang auf Anhieb. Ranzenberger feierte im vergangenen Sommer mit Rotkreuz den angestrebten Aufstieg. Einige seiner Teamkollegen erlebten diesen Triumph zum ersten Mal. Für Gabriel Ranzenberger war es nichts Neues. Er war zuvor schon je zweimal mit Kickers Luzern von der 2. Liga regional in die 2. Liga interregional aufgestiegen.

Zwei ernsthafte Aufstiegskonkurrenten

Einen dritten Aufstieg in die 2. Liga interregional möchte der 32-jährige Luzerner nun noch mit Rotkreuz schaffen. Er sagt: «Wir haben einen breiten Kader mit wilden jungen sowie routinierten Spielern. In den Trainings geht es hart zur Sache, es herrscht ein unerbittlicher Konkurrenzkampf.»

Diesen wolle sich der arrivierte Stürmer stellen – er hat keine andere Wahl: «Wer nicht hundert Prozent gibt, hat keine Chance, im nächsten Spiel von Beginn weg spielen zu können», erklärt er.

Gabriel Ranzenberger hebt den im Team herrschenden guten Zusammenhalt hervor, mit dem sich Berge versetzen liessen. Gleichzeitig betont er: «Um im Kampf um den Aufstieg in die 2. Liga interregional ein ernsthaftes Wort mitreden zu können, müssen wir unser Potenzial in gewissen Spielsituationen noch etwas cleverer ausspielen.» Als wohl härteste Konkurrenten im Kampf um den Aufstieg bezeichnet er Emmenbrücke und Cham II, das einen technisch und taktisch hervorragenden Fussball spiele.

Gabriel Ranzenberger verrät: «Mein fussballerisches Vorbild ist der Portugiese Ricardo Quaresma, der die Farben meines Lieblingsclubs Benfica Lissabon trug, ehe er 2015 zu Besiktas Istanbul wechselte. Quaresma ist ein ausgebuffter, technisch beschlagener Stürmer, der ein Spiel praktisch im Alleingang zu entscheiden vermag.»

Dass er Benfica Lissabon schon als kleiner Junge ins Herz geschlossen hat, kommt nicht von ungefähr. Seine Mutter Maria ist eine gebürtige Portugiesin, während sein bereits verstorbener Vater René Österreicher gewesen ist. Zuhause sei fast ausschliesslich Portugiesisch gesprochen worden.

Sein Flair für den Sport, sagt Gabriel Ranzenberger, teile er mit seinem älteren Bruder André, der Kickboxen betreibe. Im kommenden November kämpfe er anlässlich der Fight Night im Casino Luzern. Da sie beide ausgesprochen erfolgshungrig seien, laute ihr Motto «von nichts kommt nichts».

Ein Bild, das in Erinnerung bleibt

Wenn es sein Beruf als Leiter Underwriting Privatkunden einer Versicherungsgesellschaft und der Fussball erlaubten, unternehme er gerne ausgedehnte Reisen. Im vergangenen Sommer hätten seine Freundin Alessandra Diaco und er die Ferien in Israel und Jordanien verbracht.

Unter anderem seien sie im Toten Meer gelegen und hätten die Felsenstadt Petra besucht. «Nach der Wanderung auf einem engen, von massiven Felswänden eingerahmten Weg, erblickten wir einen riesigen Tempel. Dieses Bild wird uns immer in Erinnerung bleiben», sagt Gabriel Ranzenberger.

Fast schon entschuldigend fügt er an: «Ich weiss, dass es kein Trainer gerne hat, wenn ein Spieler infolge Ferienabwesenheit die ersten paar Trainings vor dem Meisterschaftsstart verpasst. Aber wir hatten unsere Reise schon gebucht, als ich zum FC Rotkreuz stiess.»

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