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Ferienbetreuung im Kanton Zug: Angebote werden ausgebaut

Die Ferienbetreuung für Kinder ist «für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie von Bedeutung», hält der Kanton fest. Einige Gemeinden bieten passende Optionen für die Sommerferien. Angebote werden ausgebaut: Die Stadt Zug schafft zusätzliche Plätze.
Der Verein ZuKi bietet jeweils eine Ganztagesferienbetreuung. Neu verfügt dieser auch über ein Naturdetektivlabor. (Bild: Wener Schelbert)

Andreas Faessler

Für viele Schulkinder haben am Montag die schönsten sechs Wochen des Jahres begonnen. Gibt es für den Nachwuchs während der Schulzeit reichlich Betreuungsmöglichkeiten, so müssen sich viele Familien während der Schulferien um eine zusätzliche Ferienbetreuung kümmern. Mindestens für all jene Tage, die nicht auf die gemeinsame Urlaubszeit, auf Ferienlager oder Angebote wie den Ferienpass fallen. Hierfür gibt es im Kanton Zug mehrere Möglichkeiten von Ferienbetreuung für Kindergarten- und Primarschulkinder. Einige Zuger Gemeinden sowie die Stadt selbst verfügen über entsprechende Optionen.

Die Stadt Zug hat mit dem sogenannten «Ferien-Zug» das kantonsweit grösste Angebot – während zehn Schulferienwochen stehen insgesamt 54 Plätze für Stadtzuger Kinder bereit, die schon eines der zur Verfügung stehenden Betreuungsangebote in Anspruch nehmen oder auf einer Warteliste stehen. Die Stadt Zug wendet sich jeweils direkt an die Kinder, welche Anspruch auf einen der Ferienbetreuungsplätze haben. In den Sommerferien gibt es den «Ferien-Zug» für die Wochen drei bis sechs mit einem Ganztagesprogramm.

«Unsere Kinderbetreuung während der Schulferien erfreut sich einer stetig wachsenden Nachfrage», weiss Erwina Winiger, Leiterin Kind Jugend Familie beim Bildungsdepartement. Es zeige sich, dass immer mehr Eltern beide berufstätig und somit auf eine ausserfamiliäre Betreuung angewiesen seien. «Mittlerweile sind alle vier Sommerwochen komplett ausgebucht. Es gibt eine Warteliste von 15 bis 35 Kindern pro Woche.» In den vergangenen Jahren habe sich gezeigt, dass die Wochen fünf und sechs an gefragtesten waren. Die Ferienbetreuung der Stadt Zug wird wegen der grossen Nachfrage ausgebaut. Erwina Winiger: «Da wir vor allem in den zweiwöchigen Schulferien jeweils lange Wartelisten führen, können wir ab Herbst 2018 einen dritten Standort eröffnen.» Damit wächst das Angebot der Ferienbetreuung in der Stadt Zug um 27 Plätze.

Ferienbetreuung in den Zuger Gemeinden

In Cham hält der Verein Zukunft Kinder (ZuKi) im Erlebnisraum Teuflibach eine Ganztagesferienbetreuung bereit, die auch Kindern von ausserhalb zur Verfügung steht. In den drei letzten Sommerferienwochen finden 25 Kinder einen Betreuungsplatz. Geschäftsführerin Sha Ackermann rechnet erfahrungsgemäss noch mit zusätzlichen kurzfristigen Anmeldungen für die Sommerferien, weshalb sie bei ZuKi eine steigende Nachfrage feststellt. Ausserdem passe die Gemeinde Cham die Tarife ab den kommenden Herbstferien an. «So wird es neu noch mehr Familien ermöglicht, ihre Kinder in die Ferienbetreuung zu geben», sagt sie. Aus diesem Grund würden für das Schuljahr 2018/19 allgemein noch weiter steigende Zahlen erwartet.

In der Nachbargemeinde Hünenberg können Familien für die vierte bis sechste Sommerferienwoche bei Bedarf von einem der zwölf Ferienbetreuungsplätze für ihren Nachwuchs Gebrauch machen. Das Angebot im Kemmatten Pavillon steht auch Kindern aus anderen Gemeinden offen, für die jedoch ein unterschiedlicher Tarif zur Anwendung kommt.

Insgesamt 20 Plätze bieten die Schulen Baar in der ersten und zweiten sowie in der sechsten Sommerferienwoche im Zentrum Schule Dorfmatt B an. Im Unterschied zu den bisher genannten kann in Baar auch für Kinder ein Platz beantragt werden, welche die Primarschule bereits hinter sich haben – das Höchstalter beträgt 14 Jahre.

Auch die Schulen Menzingen verfügen über ein Angebot, das sich nicht auf die Stufen Kindergarten und Primarschule beschränkt – auch Oberstufenschülerinnen und -schüler können hier in der fünften und sechsten Sommerferienwoche Gebrauch einer ganztägigen Ferienbetreuung machen.

Mit dem Schuljahr 2017/18 hat auch die Schule Neuheim eine Ferienbetreuung eingeführt. Das Sommer-Ferienmodul gilt auch hier für die fünfte und sechste Ferienwoche.

Neben den gemeindlichen Ferienbetreuungsplätzen gibt es in Zug weitere projektbezogene oder institutionsgebundene Angebote wie beispielsweise die Ganztagesbetreuung der GGZ während der drei Ferienpass-Wochen. Oder das interne Angebot der Swiss International School Rotkreuz-Zug, wo für die Kinder während einer Woche eine Ferienbetreuung gebucht werden kann. Ähnliches bietet auch die Montessori Tagesschule in Baar für die ersten vier Sommerferienwochen an. Eine vom Kanton anerkannte Ferienbetreuungs-Option kennt auch die take best care GmbH in Rotkreuz mit ihrem HoliDay House.

Bei den meisten gemeindlichen Ferienbetreuungsangeboten verzeichnet man eine konstante oder wachsende Auslastung – von den Angeboten wird rege Gebrauch gemacht. Ohnehin steht der Kanton Zug grundsätzlich gut da, was die familien- und schulergänzende Betreuung anbelangt. Seit 2005 wird das ganze Spektrum kantonsweit statistisch erfasst, und es zeigt sich, dass das Angebot seither kontinuierlich ausgebaut worden ist. Obschon die Ferienbetreuung nicht im Gesetz über die familienergänzende Kinderbetreuung geregelt ist, lässt sie der Kanton Zug in seine Erhebung einfliessen. «Weil sie für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie von Bedeutung ist», begründet dies der Kanton.

Hinweis

Die obige Auflistung der Ferienbetreuungsangebote erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

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