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Zug

Der Rischer Bauchef ist erleichtert über das Ja zur Erneuerung des Binzmühle-Hofs

Die Stimmberechtigten heissen die Sanierung des historischen Ensembles in Rotkreuz in der Höhe von 7,7 Millionen Franken gut. Vor zehn Monaten sah das noch anders aus.
So sieht die Binzmühle in Rotkreuz heute aus. (Bild: Stefan Kaiser (22. September 2019))
Gemeinderat Ruedi Knüsel (Bild: Lukas Schnurrenberger)
Das geplante Projekt in einer Visualisierung. (Bild: PD)

Raphael Biermayr

Raphael Biermayr

Raphael Biermayr

Der Hof Binzmühle in Rotkreuz wird für 7,7 Millionen Franken saniert. Mit 2575 zu 1216 Stimmen fiel das Resultat der Abstimmung vom Sonntag deutlich aus. Die Stimmbeteiligung betrug laut der Gemeinde für Risch bemerkenswert hohe 58 Prozent.

Der Bauchef Ruedi Knüsel zeigte sich erleichtert. «Das klare Ergebnis freut mich sehr», antwortete er auf Anfrage unserer Zeitung. Die Vorlage habe augenscheinlich dem Wunsch der Bevölkerungsmehrheit nach «einem sanften, naturnahen Ausbau des Areals mit einer hohen Qualität für die Naherholung» entsprochen.

Mit der Sanierung wird voraussichtlich im ersten Halbjahr 2021 begonnen, das Ende der Arbeiten ist für Ende 2022 vorgesehen. Im Mittelhaus des historischen Ensembles, das seit den 1960er-Jahren im Besitz der Gemeinde ist, werden drei Wohnungen gebaut. Das Mühlegebäude soll vollumfänglich von der Öffentlichkeit genutzt werden können. Darin wird der «Binzitreff» eingerichtet, der dauerhaft für Vereine und zeitweise für Passanten geöffnet sein soll und zudem als externes Schulzimmer für den Naturkundeunterricht dient. Die restlichen Räume – auch eine Remise gehört zum Hof – sollen als Reservefläche für zukünftige Nutzungen gebaut werden.

Vor acht Jahren wurde der Planungskredit gesprochen

Der Hof Binzmühle, der sich im Inventar der schützenswerten Denkmäler der Gemeinde findet, ist in einem schlechten Zustand. Die Gemeinde Risch hegt schon lange die Absicht, ihn zu sanieren und ihm dadurch neues Leben einzuhauchen. Im November 2012 sprach die Gemeindeversammlung den Planungskredit. Das anschliessend ausgearbeitete Projekt mit zusätzlichen Gebäuden stiess aber ebenso wenig auf Gegenliebe wie die erste abgespeckte Vorlage: Vor zehn Monaten stimmte eine knappe Mehrheit (1292 zu 1283 Stimmen) gegen die mit 9,2 Millionen Franken veranschlagte Sanierung. Auffällig war die im Vergleich zum vergangenen Sonntag niedrige Stimmbeteiligung von nicht einmal 40 Prozent. Damals standen jedoch keine eidgenössischen Abstimmungen an.

Der Gemeinderat machte nach der Abstimmung 2019 die Höhe des Baukredits, den zu hohen Wohnungsanteil (geplant waren sieben Wohnungen), die Kosten für die Lärmschutzwand (diese fällt jetzt weg), das vermutete Verkehrsaufkommen sowie einen zu geringen Anteil an öffentlich nutzbaren Räumen als Gründe für die Ablehnung aus. Er hat in der neuen Vorlage zur Abstimmung darauf reagiert, was schliesslich also Anklang fand. Einen Plan B für den Fall einer Ablehnung hätte der Gemeinderat keinen in der Schublade gehabt, teilt Ruedi Knüsel mit, und führt aus:

«Nach der Ablehnung wurden viele Gespräche in kleineren Gruppen geführt. Wir haben die Anliegen der Bevölkerung aufgenommen. Das angepasste Projekt wurde schnell positiv beurteilt und so haben wir uns auf den eingeschlagenen Weg konzentriert.»

Ein Dossier weniger vor dem Rücktritt

Für Knüsel ist es eines der letzten Geschäfte, das er als Gemeinderat mitverfolgt – und das langwierigste seit seiner Wahl im Oktober 2006. Der FDP-Politiker hat hinsichtlich der bevorstehenden Pensionierung seinen Rücktritt per Ende März 2021 bekanntgegeben. Auf die Frage, ob es für ihn wichtig ist, die Pendenz «Binzmühle» abgehakt zu haben, schrieb er ganz uneigennützig: «Das persönliche Befinden ist nicht entscheidend. Viel wichtiger ist es, dass wir nun die Binzmühle zu einem von der Bevölkerung geschätzten Ort machen können.»

Die Abstimmungsvorlage finden Sie hier.

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