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Zug

Ist die Planung eines Hallenbads dringend? – Die SVP-Fraktion stellt Fragen zu einem möglichen neuen Schwimmbad

Ein Initiativkomitee hat kürzlich begonnen, Unterschriften für ein neues Schwimmbad in der Stadt Zug zu sammeln, da die bestehenden in die Jahre gekommen sind. Das findet die SVP-Fraktion grundsätzlich gut, will aber noch einige Fragen geklärt haben.
Das Hallenbad Loreto wurde 1969 erbaut. (Symbolbild: Stefan Kaiser)

Vanessa Varisco

Die Schulschwimmbäder sind in die Jahre gekommen, findet die SVP-Fraktion der Stadt Zug. Sie äussert sich zu dieser Thematik, da kürzlich eine Volksinitiative eingereicht wurde für ein neues Hallenbad in der Stadt. Aktuell werden dafür Unterschriften gesammelt. Die Volksinitiative wird vom Schwimmclub Zug und der CSP unterstützt. Die Unterschriften müssen bis zum 4. Januar 2023 eingereicht sein.

In Zug stehen zwei kleine Hallenbäder, die je einem Schulhaus (Loreto und Herti) angeschlossen sind. Sie wurden 1969 respektive 1975 erbaut, als die Stadt eine Wohnbevölkerung von 20’000 Einwohnern erreicht hatte. Heute leben 31’000 Personen in der Stadt, laut Prognosen werden in den nächsten 15 Jahren bis zu 15’000 weitere dazu kommen. Das Initiativkomitee nannte dies unter anderen als Gründe für die Notwendigkeit eines Neubaus.

Die SVP-Fraktion reichte zu dieser Initiative nun einen Vorstoss ein mit dem Titel «Ganz klar, ein beherztes Ja zu einem grosszügigen neuen Stadtzuger Hallenbad mit Olympiabecken, aber vorher haben wir noch ein paar klärende Fragen und Anregungen dazu».

Geld des Strandbads besser in Hallenbad investieren

In der einleitenden Bemerkung zur Interpellation schreibt die SVP, dass einem Artikel unserer Zeitung zu entnehmen sei, dass ein in der Stadt Zug wohnhafter Sechstklässler lediglich 151 Schwimmlektionen bis Ende seines Schuljahres erhalte. Das sind ganze 115 Stunden weniger als ein gleichaltriges Kind in Baar, auch weniger, als Kinder in Cham und im Ägerital an Schwimmunterricht erhalten. Das Resümee der SVP:

«Schulschwimmen scheint jedenfalls in Zug bei den Schulen leider wenig Priorität zu haben.»

Für die SVP-Fraktion sei deshalb auch aus diesem Grund klar, dass sich heute die Hallenbadfrage «ganz dringend» stellt. Besonders im direkten Vergleich mit dem geplanten Ausbau des Strandbades, welches bekanntlich nur während weniger warmen Monate benützt werden könne. Dort sei nach heutigem Wissensstand mit Gesamtkosten von über 20 Millionen Franken auszugehen. «Dieses Geld wäre jedenfalls bei einem Hallenbad nachhaltiger angelegt, weil ganzjährig nutzbarer Infrastruktur», so die Interpellanten.

Findet der Stadtrat einen Neubau dringend?

Die SVP richtet aufgrund der genannten Überlegungen einige Fragen an den Stadtrat. So etwa, ob der Stadtrat die Meinung diverser Mitglieder des GGR und auch der SVP Fraktion teile, dass in der Stadt Zug die Planung und der Ausbau der heutigen Hallenbadinfrastruktur insbesondere auch für die Stadtzuger Jugend dringend angezeigt seien? Wenn nein, warum nicht?

Auch will die Fraktion wissen, falls der Stadtrat die Dringlichkeit gleich einschätzen würde, welche städtischen Grundstücke für ein solches Vorhaben in Frage kämen. Und: Mit welchen Sportinfrastrukturen wäre ein Hallenbad kombinierbar?

Genaueres erfragt die Partei auch zum Schwimmunterricht generell: «Wie gedenkt der Stadtrat, den heute eingeschränkten städtischen Schwimmunterricht in der Zwischenzeit, bis zum Bau eines neuen Hallenbades, zu Gunsten der Stadtschulen zu stärken und damit mehr Schwimmlektionen für alle Kinder und Jugendliche zu ermöglichen?»

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