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Zug

Kunst in der Kabine

Die Dienststelle Kultur Baar lanciert mit dem Verein Kunstpause mitten im Dorfzentrum ein Pop-up-Museum. Gestaltet wird die Ausstellung von der Baarer Bevölkerung selbst.
Die Baarer Kulturbeauftragte Fabienne Mathis (links) und Sam Heller von der Kunstpause wollen der Telefonzelle auf dem Bahnhofplatz Leben einhauchen. (Bild: Laura Hürlimann/PD)

(haz) Sie waren aus dem Strassenbild nicht wegzudenken, die knallroten Exemplare in England waren gar (und sind immer noch) ein beliebtes Fotosujet. Doch in den letzten Jahren sind sie still und leise verschwunden – die öffentlichen Telefonkabinen. Auf dem Baarer Bahnhofplatz erinnert eine Glassäule an eine Zeit, in der Mobiltelefonie noch nicht mehr als eine Idee war. Auch die Telefonzelle auf dem Bahnhofplatz steht seit längerem leer. Doch das soll sich nun ändern: Die Dienststelle Kultur der Einwohnergemeinde Baar lanciert in Kooperation mit dem Verein Kunstpause das Projekt Kunstkabine und macht aus der Glassäule ein Pop-up-Museum im Stil eines Setzkastens. Während der nächsten zwei Jahre sollen laut Medienmitteilung der Gemeinde Baar auf kleinster Fläche Ausstellungsobjekte präsentiert werden. Und zwar nicht irgendwelche Gegenstände, sondern solche aus Baarer Wohnungen, aus Estrichen oder aus Kellern. Die Baarerinnen und Baarer sollen die Kunstkabine mit ihren Objekten füllen.

Was ist Kunst für dich?

Das spezielle Konzept passt sowohl in den Ausstellungsraum als auch zum Verein Kunstpause. Die Frage «Was ist Kunst für dich?» steht als Leitsatz über dem Kulturprojekt auf Zeit. Es ist eine Frage, mit der sich der Verein Kunstpause in verschiedenen Projekten bereits intensiv auseinandergesetzt hat. Die Ausstellungen in der ehemaligen Telefonkabine sollen – passend zur Lokalität – einen Dialog rund um Kunst entfachen. Ist ein alter Teddybär Kunst? Ist es ein Telefon mit Wählscheibe? Oder ein Designerstuhl? Mit solchen Alltagsgegenständen wird für das Projekt Kunstkabine geworben und damit auch deutlich gemacht, dass unter Kunst mehr als ein Gemälde oder eine Skulptur verstanden werden kann. Kunst kann auch ein Objekt mit spezieller Geschichte oder mit einer persönlichen Erinnerung sein. Das Pop-up-Museum soll auf diese Weise aufzeigen, dass Kunst im Auge des Betrachters liegt und damit auch allfällige Berührungsängste abbauen.

Vom 25. Januar bis 12. Februar können alle Baarerinnen und Baar sowie Personen mit einem engen Bezug zu Baar ihre Objekte einreichen. Die Dienststelle Kultur und der Verein Kunstpause werden eine repräsentative Auswahl zusammenstellen, die ab dem 15. März bis im August zu sehen sein wird. Danach folgen im Halbjahresrhythmus drei weitere Ausstellungen im kleinsten Rahmen.

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