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Oberägeri

Pro Tag entfernt eine Firma bis zu zwölf Wespennester

Grund dafür war unter anderem der milde Winter: Aus diesem Grund bauten die Insekten nämlich ihre Nester früher. Zu Besuch bei einem Fachmann in Ägeri.
In Nischen legen die Wespen gerne ihre Nester an. (Symbolbild: Michael Buholzer)

Vanessa Varisco

Das warme Wetter ist ganz nach dem Gusto der schwirrenden und summenden Insekten: der Wespen. Da der Winter mild ausgefallen ist, haben sie bereits früher damit angefangen, ihre Nester zu bauen. «Statt wie üblich im Mai begannen sie schon im April damit. Die Populationen sind deshalb auch grösser», weiss Marco Rogenmoser.

Der Oberägerer bietet seit mehreren Jahren professionelle Entsorgung von Wespennestern an. Von einer Plage spricht er allerdings dennoch nicht. Die Anzahl an Nestern sei nämlich vergleichbar mit denen aus Vorjahren, gibt er Auskunft. «Wenige Einsätze haben wir nicht», räumt er ein, «Durch die Coronakrise sind aber natürlich auch mehr Leute zu Hause und nicht wie üblich in den Sommerferien. Deshalb fallen ihnen die Gebilde im Storenkasten früher auf.»

Grundsätzlich gefährlich seien Wespen nicht. Zwei Arten, die in der Schweiz umherschwirren, können allerdings als eher angriffig wahrgenommen werden: die gemeine und die deutsche Wespe. Laut dem Schweizer Tierschutz erkennt man diese Art unter anderem daran, dass die Arbeiterinnen an Pfosten Holz abraspeln – was deutlich hörbar ist – dieses zerkauen und anschliessend als Nestbaumaterial verwenden. Es sind auch jene Wespen, die am Fleisch als Nahrung für ihre Larven interessiert sind. Sie selber fressen bevorzugt Süsses und Saftiges wie Zuckerwasser oder Früchte.

Lavendel mögen Wespen nicht

Wer das Nest schon im Frühling entdeckt, kann versuchen, dieses mit einem Giftspray selber zu vernichten. Sobald die Kolonie aber gewachsen ist, muss der Experte aufgeboten werden. Laut Marco Rogenmoser sind die Nester um diese Zeit etwas grösser als ein Fussball. Um Wespennester dieser Grösse zu entfernen, gibt es zwei Möglichkeiten: die Anwendung von Gift oder die Umsiedlung des Baus.

«Letzteres ist allerdings nur in zirka 20 Prozent der Fälle machbar», erklärt der Oberägerer. Nach dem Einbruch der Dunkelheit, wenn die Tiere nicht ein- und ausfliegen, wird das Nest dann abgetrennt, in eine Kiste gepackt und in einem Wald, mit dessen Besitzer der Experte das so vereinbart hat, wieder ausgesetzt.

Genau wie bei der Umsiedlung trägt der Wespennestentferner bei der Giftanwendung einen Imkeranzug und ausserdem eine Maske. Um diese Substanzen verwenden zu dürfen, muss zudem ein entsprechender Lehrgang besucht werden. Kann denn vermieden werden, dass sich die Insekten überhaupt einnisten? Nur schwer, gibt der Experte Auskunft.

Bei alten Häusern bieten viele Nischen und Ritzen Platz für die Ansiedlung der Wespen. Bei Neubauten locken die Storenkästen. Einzig auf dem Balkon kann mit der Bepflanzung etwas unternommen werden. Lavendel beispielsweise mögen Wespen überhaupt nicht. Wer also einige Sträucher Lavendel setzt, kann verhindern, dass die Wespen einem um den Kopf schwirren beim «sünnele».

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