notifications
Zug

Die Stadtzuger setzen ein deutliches Zeichen für den neuen Ökihof

Bei einem Ja-Anteil von fast 90 Prozent erlebten die Ökihof-Gegner aus CVP-Kreisen ihr Waterloo, derweil frohlockte die Bauchefin.
Die Visualisierung zeigt den Eingangsbereich des neuen Ökihofs. (Visualisierung: PD)
Visualisieurng des geplanten Ökihofs (Visualisieurng: PD)

Marco Morosoli

Marco Morosoli

Das Resultat der städtischen Abstimmung über den Baukredit in der Höhe von 21,9 Millionen Franken für den neuen Ökihof im Norden der Stadt Zug sorgte gestern für klare Verhältnisse. Die Projektbeteiligten Eliane Birchmeier (Bauchefin der Stadt Zug), Heidi Hauenstein (Präsidentin Frauenzentrale Zug) und Carl Utiger (Geschäftsführer GGZ@Work) mussten zwar etwas länger als üblich auf die Nachricht über den Ausgang des Urnengangs zum Neubaus warten, doch dafür war das Ergebnis eindeutig: 9663 Zuger Stimmbürger legten ein Ja in die Urne. Nein schrieben in dieser Sachabstimmung nur gerade 1283 Zuger auf ihren gelben Stimmzettel. Noch deutlicher zeigte sich die Zustimmungsrate in Prozenten. 88,3 Ja-Stimmen standen 11,7 Nein-Stimmen gegenüber.

Hohe Stimmbeteiligung dank eidgenössischen Vorlagen

Die Wirkmacht dieses Ergebnisses steigerte sich noch dadurch, dass die Stimmbeteiligung in der Stadt 65,77 Prozent erreichte. Eine noch etwas höhere Stimmbeteiligung ergab sich beim Referendum zum Projekt Salesianum am 28. Februar 2016 (66,47 Prozent). Damals war auf nationaler Ebene die Durchsetzungsinitiative der SVP das grosse Thema. Beim gestrigen Urnengang waren die Begrenzungsinitiative wie auch der Kredit für die Schweizer Armee die Zugpferde.

Die Bauchefin der Stadt Zug, Eliane Birchmeier, brauchte sich um die äusseren Faktoren nicht zu kümmern. Sie sagte, dass der «Ökihof für die Zuger eine Herzensangelegenheit ist.» Birchmeier interpretiert das klare Ja zum Projekt als Hinweis der Zuger, «zum sorgsamen Umgang der Zuger mit den Ressourcen». Mehr noch sei diese Abstimmung ein Beweis dafür, dass die Zuger über die Jahre ein Vertrauensverhältnis zu diesen Dienstleistungsorganisationen aufgebaut hätten. Birchmeier strich zudem noch hervor, dass der im Ökihof nicht nur entsorgen angesagt sei, vielmehr erfülle diese Stätte auch für den zwischenmenschlichen Bereich eine wichtige Aufgabe, eigne sie sich doch auch bestens als Treffpunkt.

Mit der nunmehr bevorstehenden Umsetzung des Projekts Ökihof und den zugewandten Orten (Frauenzentrale/GGZ) soll es jetzt zügig an die Umsetzung gehen. Obwohl meistens nur der Ökihof das Thema war, haben auch die anderen zum Dreigestirn gehörenden Organisationen Vorstellungen, wie sie die ihnen zugewiesenen Flächen nutzen wollen. Carl Utiger, er ist Geschäftsführer von GGZ@work, spricht von «spannenden Räumen». Der Neubau, welcher in zwei Jahren nutzbar sein soll, verhelfe dem Ökifhof wieder zur Vorreiterrolle in Sachen Abfallbewirtschaftung. Die GGZ kann durch den Neubau im Norden der Stadt Zug, einige Standorte an einem Ort zusammenführen. Derweil die Frauenzentrale Zug ihr Brockenhaus, so erklärte deren Präsidentin Heide Hauenstein, in «helleren Räumen» einrichten kann. Ebenso ist in der Anlage eine Fläche eingeplant, um Kaffee zu trinken und Kuchen zu essen. Der Ökihof ist auch ein sozialer Faktor.

Bekenntnis zum lokalen Gewerbe durch den Stadtrat

Die Stadtzuger Bauchefin Eliane Birchmeier erklärt derweil das neue Motto zum Ökihof: «Wir krempeln nun die Ärmel hoch und machen uns an die Arbeit» Die Baubewilligung sollte, so Birchmeier, bis Ende Oktober vorliegen. Einsprachen liegen nicht vor. Um loslegen zu können, müssen aber noch die Aufträge zur Bauausführung erteilt werden. Birchmeier versprach dabei, dass sie das Zuger Gewerbe im Rahmen der Möglichkeiten berücksichtige. Dies könne der Stadtrat bis zu einem Auftragswert von 150000 Franken freihändig bestimmen. Die Stadtzuger Bauchefin rechnet damit, dass im kommenden Februar der Spatenstich erfolgen kann.

«Wir haben nicht alle erreicht»

Bei all der Aufbruchstimmung, es gab auch Gegner der Vorlage. Primär aus der CVP-Gemeinderatsfraktion. Sprecher dieser CVP-Abordnung war Christoph Iten. Er ist Fraktionschef seiner Partei im Grossen Gemeinderat der Stadt Zug. Er sagte: «Wir haben nicht alle erreicht.» Iten glaubt trotz des klaren Resultats, dass es auch Stimmbürger gegeben habe, die «zähneknirschend ein Ja» eingelegt hätten.

Kommentare (0)