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Zug

«Standpunkt»: Die Perle der Stadt Zug – jetzt griffbereit

Gemeinderat Benny Elsener über den Kauf des Zurlaubenhofs durch die Stadt Zug.

Der geschichtsträchtige Zurlaubenhof, umgeben von prachtvollen Zier- und Nutzgärten und saftigen Wiesen mit fruchtbaren Obstbäumen, wohl eine der letzten grünen Oasen in der Stadt Zug, steht bekanntlich zum Kauf. Die Besitzerfamilie bietet im Jahr 2020 das Gut mit 32470 Quadratmetern der Stadt Zug zum Kauf an. Laut Medienbericht vom 6. November 2020 konnte die Stadt das Gespräch mit den Eigentümerinnen noch nicht suchen. Bis Ende 2020 erwartet die Verkäuferin aber eine Absichtserklärung. «Diese Perle scheint ein Glücksfall für die Bevölkerung von Zug zu sein, jetzt benötigt der Stadtrat sofortige Unterstützung und Gewissheit vom Parlament, damit er das Gespräch mit der Besitzerfamilie Bossard suchen kann. Jetzt muss seitens Politik rasch gehandelt werden», lief mir durch den Kopf. Ich nahm das politische Instrument zur Hilfe und setzte eine dringliche Motion auf, mit dem sofortigen Auftrag an den Stadtrat, Kaufgespräche mit der Verkäuferin aufzunehmen und mit den Verhandlungen, Prüfungen und Erarbeiten der Dokumente zu starten. Am 7. November 2020 reichte ich diese zusammen mit den mitunterzeichnenden Gemeinderäten Manuela Leemann und Richi Rüegg im Namen der Mitte-Fraktion ein. Am 15. Dezember 2020 hat der Grosse Gemeinderat zwar die dringliche Motion in ein Postulat umgewandelt, aber doch deutlich überwiesen. Der Stadtrat hat jetzt Gewissheit und Rückendeckung aus dem Grossen Gemeinderat und kann unbesorgt die Kaufgespräche und Prüfung der Liegenschaft forcieren. Der erste Schritt ist geschafft. Klar, es geht um eine stattliche Summe von 65 Millionen und denkmalgeschützte Liegenschaften, welche teilweise saniert und auch regelmässig unterhalten werden müssen.

Heute wissen wir auch, die Stadt hat das Geld und könnte das Grundstück mehrheitlich aus eigenen Mitteln finanzieren und so weiterhin den drohenden Negativzinsen entfliehen. Grund und Boden ist in der Stadt ein sehr knappes Gut und zudem eine der sichersten Investitionen. Am 9. Dezember 2021 gab der Stadtrat in einer gemeinsamen Medienkonferenz mit der Besitzerfamilie seine Absicht bekannt, den Zurlaubenhof mit dem historischen Inventar und dem eingabereifen Bebauungsplan für 65 Millionen erwerben zu wollen. Der zweite Schritt ist geschafft, die dringliche Motion, bzw. das Postulat der Mitte-Fraktion macht sich bezahlt. Für die Familie Bossard ist die Stadt Zug die Wunschpartnerin für den Erhalt und die nachhaltige Weiterentwicklung ihres historischen bedeutsamen Gutes und den im Jahre 2018 mit dem Baudepartement abgeschlossenen Richtplan und Bebauungsplan, der sorgfältig mit der Denkmalpflege und dem Heimatschutz abgestimmt wurde.

Wie geht es weiter? Die beiden Kommissionen der Geschäftsprüfung und Bauplanung und der Grosse Gemeinderat prüfen und diskutieren die vom Stadtrat vorbildlich bereitgestellten Dokumente und Unterlagen in den kommenden Tagen und Wochen. Im Frühling 2022 wird die Bevölkerung über den Kauf an der Urne abstimmen können. Der entscheidende und letzte Schritt, die grüne Perle zwischen dem Zugersee und Zugerberg für die Stadt Zug sichern zu können. Diese einmalige Chance müssen die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger nutzen. Dieser Kauf muss für mich klar der Allgemeinheit zugutekommen. Für die Mitte-Fraktion handelt die Eigentümerin sehr vorbildlich und bietet der Stadt einen fairen Preis an. Dafür unser grosser Dank an die Familie Bossard.

Hinweis: In der Kolumne «Standpunkt» äussern sich Mitglieder des Grossen Gemeinderats Zug zu frei gewählten Themen. Ihre Meinung muss nicht mit jener der Redaktion übereinstimmen.

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