notifications
Zug

St.Johannes feiert 50-jähriges Bestehen – warum die Pfarrei jetzt Pflanzenbeete anlegt

Die jüngste der vier Stadtzuger Pfarreien feiert Geburtstag. Mit einem besonderen Projekt sollen das lebendige Pfarreileben sowie die kulturelle Vielfalt im Quartier unterstrichen werden.
Ab Mitte Mai wird auf dem Wiesstück im Hintergrund gegärtnert. Religionspädagoge und Projektleiter Felix Lüthy (rechts) und Gemeindeleiter Bernhard Lenfers freuen sich auf den Start des Projekts. (Bild: Stefan Kaiser (Zug 13. April 2021))

Andreas Faessler

Es ist das spirituelle Zentrum der ab Ende der 1940er-Jahre sukzessive entstandenen Zuger Weststadt und steht seit 1971 inmitten des Herti-Quartiers: Pfarreizentrum und Kirche St.Johannes der Täufer fügen sich architektonisch wie ein Mosaikstein ein in die urbane Bebauung des dicht bevölkerten Stadtteils. Im laufenden Jahr feiert die Pfarrei ihr 50-jähriges Bestehen. Die Pandemie hat den ursprünglichen Plänen, das wichtige Jahr zu begehen, einen kleinen Strich durch die Rechnung gemacht, wie Felix Lüthy, Religionspädagoge an der Pfarrei, sagt. «Anstatt mit einem grossen Fest feiern wir das Jubiläum dieses Jahr in Form von mehreren kleinen Projekten und Aktionen.» Das sei einfacher durchzuführen angesichts der pandemischen Lage.

Eines dieser Projekte hat Felix Lüthy selbst initiiert und umgesetzt: Auf der Parzelle direkt nördlich der Pfarrkirche – zwischen dieser, dem Hildegarten mit dem Kreuz und der St.-Johannes-Strasse – werden Pflanzenbeete angelegt. Voraussichtlich zehn Stück à drei Quadratmeter finden Platz.

«Über vier Jahre lang kann eine Familie respektive ein Haushalt aus dem Hertiquartier ein Beet bestellen»,

führt der 62-Jährige aus. Es stehe allen frei, was sie anpflanzen wollen. Die Pfarrei wird einiges an Saatgut zur Verfügung stellen, sei etwas Individuelles gewünscht – beispielsweise ein Gemüse oder Gewürz aus dem Heimatland der jeweiligen «Gärtner» –, so müsse es selbst beschafft werden. Was geerntet wird, dürfe selbstverständlich behalten werden.

«Die Aktion richtet sich insbesondere an Menschen und Familien auf Pfarreigebiet, welche bei sich keine Möglichkeit haben, aber gerne ein Gärtchen anlegen und unterhalten würden», sagt Lüthy. Sollte irgendwo Bedarf an Unterstützung oder Beratung in der Pflege eines Gemüse- oder Pflanzenbeetes sein, so stünden Ansprechpersonen zur Verfügung, die gerne Tipps geben. In Kürze wird durch einen nahen Landwirtschaftsbetrieb der Boden für die Bepflanzung präpariert. «Im Ganzen werden circa zehn Kubikmeter Erde verarbeitet», sagt Felix Lüthy.

Der Gedanke des Gartens Eden

Auf der Parzelle wird demnach ab Mitte Mai ein vielfältiger, bunter Garten entstehen. Die religiös konnotierte Assoziation zum biblischen Paradies ist naheliegend: Ähnlich dem Garten Eden soll hier ein kleines grünes Paradies entstehen, welches den Menschen im Quartier Freude bereitet. Auch soll es die Menschen verbinden und zusammenführen, so der Projektleiter.

«Hier wohnen Menschen aus vielen unterschiedlichen Ländern und Kulturen. Das Pfarreileben ist sehr lebendig und der Zusammenhalt innerhalb der Pfarrei gross.»

Das Gartenprojekt soll dies unterstreichen – und es soll ein Dank an all die Menschen sein, welche die Pfarrei zu dem machen, was sie ist. Im kommenden Herbst ist ein kleines Fest geplant, im Rahmen dessen die Pfarrei mit den «Gärtnern» zusammenkommt und sich über die bisherigen Erfahrungen austauscht.

Die Beete werden ab 15. Mai fertig und bereit zum Bestellen sein. Bewerben können sich Familien/Haushalte aus dem Zuger Westen. Voraussetzung ist – wie oben erwähnt –, dass sie selber keinen Garten haben, aber gerne einen solchen unterhalten würden.

Ein Kochbuch und ein Pfarreifest

Ein weiteres Jubiläumsprojekt anlässlich 50 Jahre Pfarrei St.Johannes der Täufer ist eine Art Kochbuch, welches mit Rezepten gefüllt wird, die von Menschen aus dem Stadtquartier eingeschickt werden. «Angesichts der kulturellen Vielfalt dürfte da ein buntes Werk mit vielen Gerichten aus unterschiedlichen Ländern entstehen», sagt Felix Lüthy dazu.

«Auch das wird ein Zeugnis davon sein, wie lebendig und vielseitig wir sind.»

Interviews und Gespräche mit Menschen aus der Pfarrei sollen das Buch ergänzen. Höhepunkt des Jubiläumsjahres wird das grosse Pfarreifest vom 27. bis 29. August sein, bei welchem Jugend- und Pfarreigruppen, Quartiervereine sowie die Letzibuzäli-Zunft mithelfen und -wirken werden.

Wer sich um ein Gartenbeet bewerben will oder Fragen zum Projekt hat, meldet sich bitte per E-Mail oder Telefon bei Felix Lüthy: felix.luethy@kath-zug.ch, Tel. 041 741 50 56.

Kommentare (0)