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Zug: Für die Architekten von morgen

Im Rahmen des «Labors für Architektur und Baukultur mit Kindern und Jugendlichen» fand gestern in der Zuger Shedhalle ein Symposium statt. Dabei konnte man Baukultur hautnah erleben.
Baukultur sei eine Frage des Prinzips: Der Luzerner Regierungsrat Reto Wyss bezog Stellung. (Bild: Werner Schelbert (Zug, 21. September 2018)

Nils Rogenmoser

Vom 15. September bis zum 3. Oktober steht die Shedhalle in Zug ganz im Zeichen des Erlebens und der Wahrnehmung von Raum. Das LAB (Labor für Architektur und Baukultur) ist ein partizipatives Ausstellungslabor, wobei innerhalb von Workshops vor allem bei Kindern und Jugendlichen auf spielerische Art und Weise die Begeisterung zu Themen aus Architektur und Baukultur entfacht werden soll.

So haben sich bereits 18 Schulklassen an den Workshops beteiligt, wie Barbara Windholz, Projektleitung LAB und K’werk Zug, mitteilt: «Die Rückmeldung waren bis dato einstimmig positiv, was höchst erfreulich ist. Wir sind dankbar, dass wir diesen Raum für das LAB-Projekt bekommen haben.»

Vielseitige Referate klären einige Fragen

Am Freitag ist ein besonderer Programmpunkt angestanden. Das Symposium hat es sich zur Aufgabe gemacht, auf nationaler Ebene eine Sensibilisierung zur Baukultur anzustossen. Im schulischen und ausserschulischen Bereich soll Baukultur als integraler Teil unserer Gesellschaft vermehrt an junge Menschen vermittelt werden. Dazu erhebt als erstes Barbara Windholz das Wort. Sie stellt einige Fragen in den Raum – darüber, was Baukultur sei, welchen Nutzen Baukultur habe oder wie Baukultur am besten vermittelt werde. Sie hofft, dass die Referate teilweise Antworten dafür finden können.

Reto Wyss, Bildungs- und Kulturdirektor des Kantons Luzern, spricht in seinem Referat davon, dass Baukultur immer eine Frage des Prinzips mitbringe. Er legt seine Position dar: «Einige sehen die Priorität in erster Linie in der Nutzung und stellen die Struktur hinten an, andere können dies nicht verstehen. Ich finde es am schönsten, wenn ein Gebäude belebt ist und nicht nur langweilig herumsteht.» Anschliessend stellt Wyss drei Thesen auf, denen er eine entscheidende Wichtigkeit attestiert. So bräuchten wir eine Gesellschaft, die interessiert Verantwortung für Baudenkmäler wahrnehme.

Baukultur bereits im Lehrplan verankert

Diese Gesellschaft soll Baudenkmäler nicht nur erhalten, sondern dank Bildung Ingenieure und Architekten befähigen, neue Bauwerke zu schaffen, die das Potenzial haben, in neuen Generationen als Baudenkmäler zu gelten. Auch brauche es kreative Bildungsarbeit, um die Architekten von morgen zu formen, so Wyss.

Das Mikrofon wird Elisabeth Gaus Hegner, Beirat Archijeunes, übergeben. Sie erzählt von ihrem Engagement in einem Projekt an Pädagogischen Hochschulen: «Es wurden Interviews mit Lehrern und Schülern durchgeführt, um zu sehen, wie Baukultur im Unterricht verankert ist und wo besser sensibilisiert werden kann.» Resultate haben gezeigt, dass Baukultur implizit im Lehrplan verankert ist und vor allem in den Fächern Natur-Mensch-Umwelt sowie im Gestalten zur Geltung kommt. Die Gemeinden könnten Dossiers mit Hinweisen zur lokalen Baukultur zur Verfügung stellen oder Baubrachen als Lernorte nutzen. Nach einem weiteren Gastreferat einer Referentin der Baukulturvermittlung aus Österreich und einer Podiumsdiskussion wird im Anschluss der Launch der Plattform des gemeinnützigen Vereins Archijeunes zelebriert. Gut eineinhalb Wochen dauert das LAB noch – jeder ist bis dahin willkommen, sich in den Workshops kreativ auszutoben und Baukultur hautnah zu erfahren.

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