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Sport

Der neue Sarner Trainer Cyril Gasser ärgert sich über «Geschenke»

Dem FC Sarnen (2. Liga regional) missglückt der Saisonstart gründlich: 1:4-Klatsche gegen den FC Hochdorf.
Der Sarner Mauriz von Ah (links) enteilt dem Hochdorfer Gian Bucher. (Bild: Dominik Wunderli (Sarnen, 13. August 2022))

Ruedi Vollenwyder

Nach der turbulenten letzten Saison mit dem Ligaerhalt in letzter Sekunde erwartet man im Lager des FC Sarnen eine etwas ruhigere Saison. Man schlug schon früh Nägel mit Köpfen ein und verpflichtete mit Cyrill Gasser (30) einen neuen Spielertrainer. Vizepräsident Malik Sidler dazu: «Die gemeinsamen Gespräche haben aufgezeigt, dass wir mit Cyrill Gasser einen neuen Trainer für uns gewinnen konnten, welcher die Philosophie und die langjährige Strategie des Vereins vollkommen unterstützt. Nebst seiner enormen Erfahrung im Fussballgeschäft und Verwurzelung im Kanton Obwalden passt er auch mit seiner Persönlichkeit hervorragend zum FC Sarnen.»

Für Gasser ist es der erste Job als Trainer – nach mehr als acht Jahren im Nachwuchs des FC Luzern, mit Einsätzen als Profi beim FC Thun in der Super League und in der Europa League sowie über 250 Spielen auf 1.-Liga-Niveau (Buochs, Cham und Schötz). «Mir war bei meiner Zusage bewusst, dass eine Menge Arbeit auf mich zukommt. Ich nehme diese mit grösstem Elan, aber auch mit der nötigen Demut in Angriff», erklärt er.

Vater und Sohn an der Seitenlinie

Was die fehlende Erfahrung im Trainerbusiness angeht, kann er auf die Unterstützung seines Vaters Peter Gasser zählen. Der 61-jährige ehemalige Vollblutfussballer und Trainer gab im Startspiel gegen den FC Hochdorf nach 19 Jahren Seefeld-­Abstinenz als Coach sein Comeback auf der Spielerbank. Cyrill Gasser sagt zu dieser Konstellation: «Sicher kann ich von der immensen Erfahrung meines Vaters profitieren. Anstehende Entscheide werden wir aber immer zu dritt mit Assistent Simon Nuo fällen.»

Wie definiert Trainer-Neuling Cyrill Gasser seine Arbeit? «In erster Linie will ich meine doch recht junge Truppe fussballerisch weiterbringen und ihr die Freude am Fussball einimpfen. Weiter soll sich die familiäre Teamdynamik abseits des Spielfeldes auch auf unser Auftreten auf dem Platz übertragen.»

Am Spiel selber hatte Spielertrainer Cyrill Gasser dann gar keine Freude. Gegen den FC Hochdorf unter dem neuen Trainer Markus Koch musste er mit seiner Mannschaft eine schmerzhafte 1:4-Niederlage hinnehmen. Gassers Ärger war gross. «Die ersten drei Gegentore waren alles Geschenke unsererseits», bilanzierte er sichtlich genervt.

Nach der frühen Sarner Führung (9.) durch Norman Blättler nach Vorarbeit von Aurel Bode und Mauriz von Ah folgte das erste Geschenk. Ein kapitaler Fehlpass ermöglichte Livio Lombardo den 1:1-Ausgleich (11.). Ein zweiter Sarner Aussetzer nützte Christian Hofmann zur Hochdorfer 2:1-Führung (21.). Und auch das dritte Sarner Geschenk nach einem Ballverlust bei einem eigenen Einwurf (74.) nahm Hochdorfs Roger Haldi dankend an. «So kann man ganz einfach kein Spiel gewinnen», haderte Cyrill Gasser.

Saisonziel ist «gesichertes Mittelfeld»

Beim Hochdorf-Trainer Markus Koch war die Stimmung hingegen euphorisch. «Nach der schwierigen Vorbereitungsphase nehme ich diese drei Punkte gerne mit nach Hause», resümierte er. «Klar spielten uns die Fehler der Sarner in die Karten. Diese Fehlzuspiele haben wir aber auch mit einem konsequenten Pressing erzwungen. Unser Auswärtsauftritt hat mir auf alle Fälle Spass gemacht.»

Was das Kader angeht, haben sich die Sarner an die Vereinsphilosophie gehalten. Den drei Abgängen der Routiniers Ante Pekas (Hünenberg), Lukas Koch und Nico Schmid (Sempach) stehen die Zuzüge von Goalie Cédric Häfliger (aus Schötz) sowie den jungen Talenten Ramon Riebli (Giswil) und Silvan Limacher (vereinslos) gegenüber. Um das Saisonziel «gesichertes Mittelfeld» zu erreichen, braucht es in den nächsten Spielen aber einen konzentrierteren Auftritt als gegen die Hochdorfer.

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