notifications
WM 2019

Grossbritannien im Abstiegskampf

An der Eishockey-WM in der Slowakei richtet sich am Dienstag der Fokus auf den Abstiegskampf. Nicht gut sieht es für Grossbritannien (Gruppe A) und Italien (Gruppe B) aus.
Kein Goalie an dieser WM hatte mehr zu tun als Grossbritanniens Ben Bowns, der in der Champions League schon den HC Davos und den SC Bern zur Verzweiflung brachte
Bild: KEYSTONE/EPA/MARTIN DIVISEK

Die Briten samt ihrem bemerkenswerten Goalie Ben Bowns wurden von Dänemark mit 0:9 entzaubert. Die Briten holten als einziges Team in der Kosice-Gruppe noch keinen Punkt. Italien wurde von Lettland von A bis Z dominierte (65:15 Torschüsse) und kassierte nach dem 0:9 gegen die Schweiz und dem 0:8 gegen Schweden mit die nächste Niederlage (0:3). Die Squadra Azzurra erzielte als einzige Mannschaft im Turnier noch kein Tor.

Bowns hexte schon gegen HCD und SCB

Das stolze Königreich Grossbritannien ist in der Slowakei erstmals seit einem Vierteljahrhundert wieder erstklassig. In den ersten beiden Partien gegen Deutschland (1:3) und Kanada (0:8) schlugen sich die Briten durchaus ehrenhaft. Kein Goalie an dieser WM parierte in den ersten Partien mehr Schüsse als Ben Bowns (75).

Gegen Dänemark hoffte Bowns auf weniger Arbeit. Der Sieg sei möglich, meinte er. Aber nach zwölf Minuten führte Dänemark, das Team von Langnaus Trainer Heinz Ehlers, mit 3:0; nach 35 Minuten stand es schon 8:0. Ben Bowns, der die Cardiff Devils in der Champions Hockey League schon zu einem Sieg gegen Davos (2017) und einem Punktgewinn gegen den SC Bern (2018) "gehext" hatte, wurde nach 21 Minuten erlöst und beim Stand von 0:4 ausgewechselt.

Bowns (28) repräsentiert den Hauptgrund, warum Grossbritannien vor einem Jahr sensationell in die A-Gruppe aufgestiegen ist. In Britannien wurde er dreimal hintereinander Goalie des Jahres. Die Nummer 2 hinter Bowns kann in der Regel nicht mit Einsätzen rechnen. Vor zwei Jahren in Belfast schaffte Grossbritannien den Aufstieg in die B-WM. In Budapest vor einem Jahr wollte Grossbritannien den Klassenerhalt schaffen - und stieg dank Bowns als Turniersieger vor Italien, Kasachstan, Slowenien, Ungarn und Polen gleich nochmals auf.

"Das waren wunderbare Jahre", so Bowns. "Als Kind träumst du zwar davon, gegen die besten der Welt zu spielen, im Hinterkopf hast du aber, dass es wohl nie passieren wird. Der letztjährige Aufstieg war das beste, was dem britischen Hockey passieren konnte. Das Eishockey bei uns wird besser, von Jahr zu Jahr. Wenn wir den Klassenerhalt schaffen, würde das die Euphorie nochmals anheizen." Entscheiden wird wohl die Partie gegen Frankreich am nächsten Montag. Die Franzosen sind das einzige Team in der Gruppe A, das ebenfalls noch nie gewonnen hat. Im dritten Spiel unterlagen sie Deutschland 1:4. Der Olympia-Zweite hat wie die Schweiz und Russland nach drei Partien neun Punkte auf dem Konto.

Resultate/Ranglisten

Gruppe A (in Kosice): Grossbritannien - Dänemark 0:9 (0:3, 0:5, 0:1). Deutschland - Frankreich 4:1 (1:0, 2:1, 1:0). - Rangliste (je 3 Spiele): 1. Deutschland 9 (9:3). 2. Finnland 7 (9:6). 3. Kanada 6 (15:8). 4. Dänemark 5 (15:6). 5. USA 5 (11:7). 6. Slowakei 3 (11:11). 7. Frankreich 1 (6:16). 8. Grossbritannien 0 (1:20).

Gruppe B (in Bratislava): Italien - Lettland 0:3 (0:0, 0:2, 0:1). Schweiz - Österreich 4:0 (1:0, 0:0, 3:0). - Rangliste (je 3 Spiele): 1. Schweiz 9 (16:1). 2. Russland 9 (13:2). 3. Tschechien 6 (12:7). 4. Lettland 6 (9:5). 5. Schweden 6 (19:6). 6. Österreich 0 (2:14). 7. Norwegen 0 (5:21). 8. Italien 0 (0:20). (sda)

Kommentare (0)