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Champions League

Klopp gegen die Bayern zum Dreissigsten

Das Duell Liverpool gegen Bayern München sorgt vor den Champions-League-Achtelfinals für Schlagzeilen. Im Fokus steht Jürgen Klopp, bei den "Reds" die Früchte seiner dreijährigen Arbeit ernten will.
Jürgen Klopp feiert in der Champions League ein persönliches Jubiläum: Für ihn kommt es zum 30. Vergleich mit Bayern München
Bild: KEYSTONE/EPA/PETER POWELL

29 Mal traf Jürgen Klopp in seiner Karriere als Trainer auf Bayern München, nur neun Mal gelang es dem Schwaben mit seinen Teams, den deutschen Rekordmeister zu bezwingen. Trotzdem hatte der frühere Mainz- und Dortmund-Trainer den Bayern schmerzhafte Misserfolge zugefügt: 2011 und 2012 stürmte der BVB mit "Vollgas-Fussball" auf Kosten der Münchner zum Meistertitel. Im Champions-League-Final 2013 im Wembley kassierte Klopp gegen die Bayern allerdings auch die wohl bitterste Niederlage seiner Karriere.

Im 30. Vergleich mit dem deutschen Serienmeister trifft der 51-Jährige, der auch schon als Bayern-Trainer gehandelt wurde, erstmals mit einem auf dem Papier stärker besetzten Team auf die Münchner. Mit gut 900 Millionen Euro Marktwert wird das Kader des FC Liverpool mit Xherdan Shaqiri (25 Millionen) bewertet - und ist damit 180 Millionen teurer als dasjenige des Tabellenzweiten der Bundesliga.

Gegenüber der letzten Saison, die mit der Niederlage im Champions-League-Final gegen Real Madrid (1:3) endete, ist Liverpool in diesem Jahr noch besser und breiter aufgestellt. Noch mehr als vom Champions-League-Triumph, dem zweiten nach 2005, lechzen die Fans am Mersey-River aber nach dem ersten Meistertitel seit 1990. Der Vorsprung in der Tabelle auf Manchester City ist nach einigen schwächeren Leistungen in den letzten Wochen allerdings auf drei Verlustpunkte geschmolzen.

Der Frage, welchen Titel er lieber gewinnen würde, wich Klopp am Tag vor dem Achtelfinal-Hinspiel aus. "Jetzt spielen wir Champions League, diese Frage haben wir heute nicht zu entscheiden." So sehr Klopp und seine Arbeit in Liverpool geschätzt wird, um auf dieselbe Stufe zu gelangen wie die legendären Trainer Bill Shankly, Bob Paisley oder Kenny Dalglish, muss er früher oder später mit den "Reds" einen Titel holen. Klopps Fokus gilt aber allein der Partie vom Dienstag: "Wir wollen leidenschaftlichen Fussball zeigen, welchen die Fans in Anfield erwarten. Diese sind dann in der Lage, uns zu 110, 120, 130 oder 140 Prozent zu pushen."

Wie stark sind die Bayern?

Während Liverpool in der Premier League und in der Champions League auf Kurs ist, ist die sportliche Stärke der Bayern in der ersten Saison unter Niko Kovac noch nicht klar abzuschätzen. "Wir können mit den Spielen gegen Liverpool ein Zeichen setzen, dass mit uns wieder zu rechnen ist", sagte Verteidiger Niklas Süle. Nach der Krise im Herbst haben sich die Münchner zwar in der Bundesliga stabilisiert, ein Ausscheiden in den Achtelfinals - es wäre das schwächste Abschneiden in der Königsklasse seit acht Jahren - könnte die Position Kovacs aber wieder erheblich schwächen.

Einer der Bayern, der die Stärken des Liverpool-Trainers besonders gut kennt, ist Mats Hummels, der wie Robert Lewandowski bei Dortmund lange unter Klopp gespielt hat. "Ganz wichtig ist, vor dem gegnerischen Pressing nicht zu kapitulieren", so Hummels. "Nicht quer und nach hinten spielen, sondern mutig nach vorne." Angst, in Anfield unterzugehen, haben die Bayern offensichtlich nicht - schliesslich haben sie sich auch im Hotel mit dem Namen "Titanic" einquartiert. (sda)

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