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Frauen, Länderspiel SUI - ENG, Text

Das Schweizer Nationalteam der Frauen verliert den letzten Test vor der EM gegen England 0:4. Trotz einer neuerlichen Niederlage gehen die Schweizerinnen mit einem guten Gefühl in ihre zweite Europameisterschaft.

Zwei Niederlagen, 0:11 Tore. Betrachten die Schweizerinnen die nackten Fakten der beiden Testspiele gegen Deutschland und England, könnten sie mit sehr kleinem Selbstvertrauen an die Europameisterschaft in die England reisen. Doch am Donnerstagabend ist die Gefühlslage im Lager der Schweizerinnen eine positive, trotz 0:4-Niederlage gegen EM-Gastgeber England. Weil das Team von Nils Nielsen ein ganz anderes Gesicht zeigte, als noch am vergangenen Freitag gegen die Deutschen, als die defensive Organisation und die offensive Durchschlagskraft gänzlich gefehlt hatten. "Wir waren viel besser organisiert", sagte Lia Wälti. Die Captain, die nach einer Oberschenkelzerrung wieder ins Team rückte, hatte massgeblichen Anteil daran, dass dem so war, auch wenn sie nur eine Halbzeit auf dem Feld stand.

Und diese bessere Organisation hatte nicht nur defensive Stabilität zur Folge, sondern ermöglichte dem Schweizer Team auch, in der Offensive Akzente zu setzen. Ana Maria Crnogorcevic verpasste vor der Pause eine Flanke von Sandy Maendly nur um Zentimeter, und Coumba Sow konnte einen Ball im Strafraum im entscheidenden Moment nicht kontrollieren und gefährlich aufs Tor bringen. Es sind Momente, die zeigten, dass die Schweizerinnen durchaus in der Lage sind, auch gegen europäische Top-Teams zumindest phasenweise zu bestehen - wenn sie mutig und organisiert auftreten.

Das Element, das dem Team von Nils Nielsen oftmals fehlt, ist die Effizienz. Blieben ihre Chancen ungenutzt, nutzten die Engländerinnen ihre Möglichkeiten in der zweiten Halbzeit kaltblütig aus. Nach der Führung durch Alessia Russo musste Seraina Friedli, die im Tor der Schweizerinnen ihr zehntes Länderspiel anstelle von Stammgoalie Gaëlle Thalmann bestreiten konnte, in der Schlussviertelstunde noch drei Gegentore hinnehmen.

Das gute Gefühl trübte dies indes keineswegs. "Wir sind jetzt weiter als wenn wir gegen Lettland ein Testspiel 4:0 gewonnen hatten", sagte Nils Nielsen und lobte sein Team für die gelungene Hauptprobe, schliesslich seien die drei letzten Tore erst zu einem Zeitpunkt gefallen, als etliche Stammspielerinnen nicht mehr auf dem Feld standen. 2017 zog der Schweizer Coach mit Dänemark bis in den Final der EM in den Niederlanden ein, und er erinnert gern daran, dass sein Team damals die letzten beiden Vorbereitungsspiele ebenfalls verloren habe, ergo nicht zu viel in diese 0:11 Tore interpretiert werden sollte. Im Gegenteil. Nielsen sagt: "Diese Leistung hat mir gezeigt, dass wir bereit sind für das Turnier."

In vier Tagen geht das Abenteuer mit dem Flug nach Manchester für die Schweizer Delegation los. Das erste Gruppenspiel gegen Portugal folgt dann am 9. Juli. (sda)

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