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Super League

Trainer und ihre Aktienkurse

Ein Sieg nach langer Zeit wird Befreiungsschlag genannt. Ein solcher ist am Sonntag Luganos Trainer Fabio Celestini nicht geglückt. Dafür seinem Kollegen Joël Magnin auf der Gegenseite, bei Xamax.
Fragende Blicke sieht man bei Fabio Celestini nicht selten.
Bild: KEYSTONE/EPA RITZAU SCANPIX/NIELS CHRISTIAN VILMANN

Noch bevor die Saison begonnen hat, wird darüber spekuliert, welcher Trainer zuerst seinen Job loswerden wird. Es ist ein beliebtes Spiel. Früher fand es in Zeitungen und an Stammtischen statt, heute wird es hauptsächlich in Portalen, Foren und Blogs gespielt

Fabio Celestini schloss die Saison 2018/19 mit dem FC Lugano auf dem 3. Platz und mit dem Lohn der Teilnahme an der Gruppenphase der Europa League ab. Sein Name wurde in dem Spiel vermutlich nicht oft genannt, auch wenn er ein Angestellter des allmächtigen Angelo Renzetti ist. Letzte Woche noch bekräftigte Renzetti, dass Celestini fest im Sattel sitze. Aber Renzetti hat als Constantin des Sottoceneri schon oft Sprunghaftigkeit und Unberechenbarkeit bewiesen.

Fabio Celestini hatte noch umso bessere Karten, nachdem Lugano das erste Super-League-Spiel beim FC Zürich 4:0 gewonnen hatte. Das war Ende Juli. Ende September sind Celestinis Aktien nicht mehr viel wert. Lugano hat acht Partien in der Meisterschaft nicht mehr gewonnen, ist mit einem 0:3 in Lausanne aus dem Cup ausgeschieden und ist auch in der Europa League mit einer Niederlage (in Kopenhagen) gestartet.

Der inflationär genannte Befreiungsschlag hätte sich am Sonntag einstellen sollen, im theoretisch wohl einfachsten Spiel, dem Heimspiel gegen Neuchâtel Xamax. Aber nicht nur dass die Luganesi 0:1 verloren, sie liessen sich vom bescheidenen Gegner die längste Zeit dominieren. So wird man nun sehen, ob und wie lange Renzettis Wort gilt.

"Befreit" haben sich an Celestinis Stelle die Namensvettern Joël Magnin und Ludovic Magnin. Joël, ein Neuling unter den Cheftrainer der Super League, freut sich über einen Sieg, der verhindert, dass Neuchâtel Xamax das erste Viertel der Meisterschaft nur mit Unentschieden oder Niederlagen abgeschlossen hätte. Ludovic führt eine Mannschaft, von der man innerhalb und ausserhalb des Klubs immer etwas erwartet. Der nicht ohne Glück zustande gekommene 1:0-Sieg bei Servette befördert den FC Zürich (Torverhältnis: 8:18) an die 5. Stelle. Aber die Reserve auf die darunter liegenden Mannschaften ist nicht gross. Es braucht nicht viel, und Ludovic Magnin wird einen neuerlichen Befreiungsschlag brauchen. (sda)

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