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Fed Cup

Alles offen im Fed-Cup-Playoff

Im Fed-Cup-Playoff zwischen den USA und der Schweiz in San Antonio steht es nach dem ersten Tag 1:1. Viktorija Golubic gelingt ein Exploit, Timea Bacsinszky zumindest eine starke Leistung.
Starker Auftritt in San Antonio: Viktorija Golubic sorgte dafür, dass für das Schweizer Fed-Cup nach dem ersten Tag noch alles offen ist
Bild: KEYSTONE/ANTHONY ANEX

Die Schweizerinnen spielten in San Antonio ihre Rolle als Underdog zumindest in den ersten beiden Einzeln vorzüglich. Vor allem Golubic (WTA 80) wuchs gegen die Weltnummer 14 Madison Keys nicht zum ersten Mal im Fed Cup über sich hinaus. Mit 6:2, 6:3 deklassierte sie die nervös und fehlerhaft auftretende US-Open-Finalistin von 2017 regelrecht.

Anschliessend war Timea Bacsinszky (WTA 111) gegen die Weltranglisten-Achte Sloane Stephens näher an einer zweiten Überraschung, als es das Resultat von 6:4, 6:3 zugunsten der US-Open-Siegerin von 2017 aussagt. Die beiden lieferten sich in der stimmungsvollen, mit 6000 fast ausverkauften Halle ein spektakuläres und vor allem im zweiten Satz oft hochstehendes Duell. Die Brassband, die nach jedem sehenswerten Punkt und bei jedem Seitenwechsel aufspielte, hatte einiges zu tun. Die läuferisch beeindruckende Stephens machte aber in beiden Sätzen ein frühes Handicap - 1:3 im ersten, 0:2 im zweiten Durchgang - wett und agierte in den entscheidenden Ballwechseln eine Spur ruhiger und abgeklärter. Nach gut eineinhalb Stunden nützte die 26-Jährige aus Florida ihren dritten Matchball und bügelte so den Fauxpas ihrer guten Freundin Keys wieder aus.

Golubic schwärmte nach ihrem Exploit vom exzellenten Schweizer Teamgeist und der Stimmung im Freeman Coliseum. "Es ist ein unglaubliches Gefühl, in einer solch tollen Atmosphäre zu spielen und zu gewinnen", sagte die 26-jährige Zürcherin. "Ob die Zuschauer für mich oder die Gegnerin sind, spielt gar keine Rolle." Natürlich war sie auch mit ihrer Leistung zufrieden. Wichtig sei vor allem der gute Start gewesen. Nicht ganz so positiv tönte es naturgemäss bei Timea Bacsinszky. "Es war ein Spiel auf hohem Niveau", fand die 29-jährige Waadtländerin, die bereits ihre 37. Fed-Cup-Begegnung absolviert, zwar. "Ich kann besser spielen und bin enttäuscht. Aber es war auch schwierig; sie ist immerhin ein Grand-Slam-Champion."

Während die San Antonio Spurs in den NBA-Achtelfinals wenige hundert Meter entfernt gegen Denver verloren und ihren Heimvorteil einbüssten, verhinderten die amerikanischen Tennisfrauen einen kompletten Fehlstart. Damit war vor den zwei weiteren Einzeln und dem allenfalls entscheidenden Doppel am Ostersonntag (ab 21.00 Uhr) alles offen. In Texas geht es um den Aufstieg (für die Schweiz) respektive Verbleib in der Weltgruppe der besten acht Nationen. Im Sommer könnte allerdings eine Reform des Fed Cups beschlossen und die Weltgruppe auf auf 16 Teams erhöht werden. Dann wäre auch der Verlierer 2020 in der Elite dabei. (sda)

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