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Basketball

NBA startet Saison in der Nacht auf Mittwoch

Die NBA startet in der Nacht auf Mittwoch in ihre 75. Saison. Der Genfer Clint Capela gehört mit den Atlanta Hawks trotz der erfolgreichen letzten Saison zu den Aussenseitern.
Clint Capela und die Atlanta Hawks wollen diese Saison erneut positiv überraschen.
Bild: KEYSTONE/MARTIAL TREZZINI

Der erste Sprungball der neuen Saison ist noch nicht gespielt und doch sorgte die NBA in den letzten Wochen bereits für Schlagzeilen. Die Nachricht, dass sich Brooklyns Guard Kyrie Irving nicht gegen das Coronavirus impfen lassen will und folglich vom Trainings- und Spielbetrieb seines Teams ausgeschlossen wird, verbreitete sich schnell um den Globus.

Irvings Entscheid und die daraus resultierenden Diskussionen sind Beleg dafür, dass auch nach zwei von der Pandemie geprägten Saisons noch nicht alles wieder ist wie in der Prä-Corona-Zeit. Und das, obwohl die Liga bestrebt ist, in der Jubiläumssaison, der 75. seit der Gründung, in den Normalbetrieb überzugehen. Die Regular Season wird erstmals wieder in voller Länge über 82 Partien ausgetragen und die Pause zwischen den Saisons war nach dem Finalsieg der Milwaukee Bucks über die Phoenix Suns im Juli auch wieder ausreichend lang.

Die Bucks gehören nach ihrem ersten Titel seit 50 Jahren auch in diesem Jahr zu den Favoriten. Das Team ist mehrheitlich zusammengeblieben und Giannis Antetokounmpo, der sich mit seinen Leistungen im Final endgültig in die Geschichtsbücher eintrug, dürfte die beste Zeit seiner Karriere noch vor sich haben. Zweimal hat der 26-jährige Grieche die Auszeichnung des wertvollsten Spielers schon gewonnen. Kann er die Mannschaft von Mike Budenholzer zur Titelverteidigung führen, wäre ihm eine weitere MVP-Trophäe kaum zu nehmen.

Capelas Entwicklung

Grösster Widersacher auf dem Weg dorthin sind auf dem Papier die Brooklyn Nets, die zum Auftakt in der Nacht auf Mittwoch gleich zum Meister reisen. Im Vorjahr lieferten sich die beiden Giganten des Ostens im Viertelfinal ein episches Duell, das die Bucks nur deshalb nicht verloren, weil Nets-Superstar Kevin Durant in der entscheidenden siebten Partie bei seinem Distanzwurf in letzter Sekunde mit einem Fuss die Dreipunktelinie berührt hatte und Brooklyn deshalb nur zwei anstatt die siegbringenden drei Punkte erhielt. In der Verlängerung sorgte dann ein dominanter Antetokounmpo für die Entscheidung.

Auch wenn Irving den Nets noch länger fehlen sollte, hat Coach Steve Nash eines der vielseitigsten, breitesten und offensivstärksten Kader der Liga zur Verfügung. Bleiben Durant und der dritte Star James Harden von Verletzungen verschont, dürften sie schwer zu stoppen sein.

Die Rolle des Spielverderbers ist im Osten neben den Philadelphia 76ers auch den Atlanta Hawks zuzutrauen. Das Team mit dem Genfer Center Clint Capela stiess in der Vorsaison bis in die Conference Finals vor, wo es sich dem späteren Champion in sechs Spielen beugen musste.

Trainer Nate McMillan hat in Georgia aber ein aufregendes Team geformt, das jung, dynamisch, flexibel ist und spektakulär sein kann. Capela ist ein wichtiger Teil der Rotation, vorab dank seiner Präsenz in der Defensive, was ihm im September einen mit 46 Millionen Dollar dotierten Zweijahresvertrag einbrachte. Keiner sammelte im Vorjahr mehr Rebounds als der 27-Jährige, im Schnitt 14,3 pro Partie. Die stete Entwicklung des Schweizers ist auch der amerikanischen Presse nicht entgangen. Das Sportmagazin "Sports Illustrated" listet jedes Jahr die hundert besten Spieler der Liga auf. Capela machte einen Sprung von Rang 69 auf 48.

Was können die Lakers?

Im Westen werden die Utah Jazz versuchen, den Erfolg der letzten Saison zu wiederholen, als das Team aus Salt Lake City die Qualifikation mit der besten Bilanz abgeschlossen hat. Diesmal aber ohne die Ernüchterung, die in der zweiten Playoffrunde mit dem Aus gegen die Los Angeles Clippers folgte.

Ob die Los Angeles Lakers ein ernstzunehmender Konkurrent sein werden, wird seit Wochen diskutiert: Vom Team, das 2020 Meister wurde, sind bloss fünf Spieler übrig beziehungsweise wieder mit dabei, und da die Kalifornier bei den Verpflichtungen auf erfahrene Spieler setzten, die ihren Zenit oftmals überschritten haben, wird allenthalben bezweifelt, dass der bald 37-jährige Superstar LeBron James in seiner 19. Saison noch einmal eine Chance auf seinen fünften Titel erhalten wird. (sda)

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