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Leichtathletik

Ajla Del Ponte gewinnt EM-Gold

Ajla Del Ponte hält an der Hallen-EM im polnischen Torun dem Druck Stand. Die favorisierte Tessinerin sprintet über 60 m in 7,03 Sekunden zu Gold.
Ajla Del Ponte strahlt: Über den Sieg und die Weltklasse-Zeit.
Bild: KEYSTONE/AP/Czarek Sokolowski

Ihren Bestwert über die 60 m senkte die 24-Jährige gleich um 11 Hundertstel. Sie zog mit Mujinga Kambundji gleich, die zuvor den Schweizer Rekord alleine hielt. 7,03 Sekunden bilden einen hochkarätigen Wert, dies bedeutet auch Jahres-Weltbestleistung.

Ajla Del Ponte liess der Konkurrenz keine Chance. Lotta Kemppinen aus Finnland und Jamile Samuel aus den Niederlanden büssten zwei Zehntel ein. Mit ihrem Wert nahe der 7-Sekunden-Marke stiess die Schweizerin in Europas Elite vor. Dafne Schippers Bestwert beispielsweise liegt bei exakt 7,00, nur zwei Europäerinnen haben diese Schallmauer je durchbrochen.

"Ich habe mit dieser Bahn einen Blutpakt geschlossen", sagte die Tessinerin unter Tränen in das RTS-Mikrofon, bevor sie ihren vom Tartanbelag gezeichneten Oberschenkel zeigte. "Ich bin auf dem Weg zum Aufwärmen gestürzt. Ich habe keine Worte, es ist unglaublich." Mental sei sie momentan auf der Achterbahn.

"Es war der perfekte Lauf", bestätigte Ajla Del Ponte zwei Stunden nach ihrem Coup. "Ich dachte nicht, dass ich in diesen Bereich vorstossen werde." Der Schweizer Rekord von 7,03 Sekunden lässt einen von einer 100-m-Zeit von unter 11 Sekunden träumen. "Auf diesen Wert arbeiten wir hin. Der heutige Lauf ist ein Indiz, dass es möglich sein könnte", fügte sie an.

Nach der grossartigen Sommersaison im letzten Jahr setzt der Schützling von Laurent Meuwly den kometenhaften Aufstieg fort. Auch die abwesenden Dina Asher-Smith, Ewa Swoboda oder Amélie-Sophie Lederer hätten die Schweizerin in dieser Form zuerst bezwingen müssen.

Mit Ajla Del Ponte und Angelica Moser, die am Samstagabend im Stabhochsprung zu Gold flog, haben in Polen gleich zwei Schweizer Trümpfe gestochen. Zweimal Gold - und dies obwohl Aushängeschilder wie Mujinga Kambundji, Silvan Wicki oder Jason Joseph fehlten.

Nuller im Stabhochsprung

Der Traum des Mehrkämpfers Simon Ehammer von einer Medaille platzte hingegen. Der 21-jährige Appenzeller produzierte im Stabhochsprung, der sechsten Disziplin, einen Nuller. Der Start in den zweiten Wettkampftag war Ehammer noch geglückt. Über 60 m Hürden blieb er in 7,82 Sekunden nur zwei Hundertstel über seiner persönlichen Bestzeit und festigte damit Platz 2.

Eine Stunde später folgte der Rückschlag: Ehammer scheiterte zu Beginn des Stabhochsprungs auf der Höhe von 4,50 m dreimal. Dasselbe Malheur war ihm bereits an den Mehrkampf-Meisterschaften vor einem Monat in Magglingen passiert, als er die Latte auf der Anfangshöhe im Stab ebenfalls dreimal riss.

In den Final stiess Lore Hoffmann vor. Die Westschweizerin belegte über 800 m den 5. Rang. In den Kampf um die Medaillen konnte sie nie richtig eingreifen.

Pech bekundete Salomé Kora. Der 26-jährigen Ostschweizerin fehlte im 60-m-Halbfinal in der ersten Serie mit 7,27 nur eine Tausendstelsekunde zum 2. Rang, der ihr den Finaleinzug gesichert hätte.

Ditaji Kambundji (8,05) und Noemi Zbären (8,15) verfehlten den Finalvorstoss über 60 m Hürden. Für die Top 8 war eine Zeit unter 8 Sekunden notwendig. (sda)

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