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Leichtathletik

Das lief am Samstag in der Leichtathletik

Das passierte am neunten und vorletzten Tag der Olympischen Spiele in Tokio in der Leichtathletik.
Neeraj Chopra heisst der Sieger des olympischen Speerwurf-Wettbewerbs und zugleich erste Leichtathletik-Olympiasieger aus Indien
Bild: KEYSTONE/EPA/CHRISTIAN BRUNA

International:

Speer, Männer: Neeraj Chopra warf sich mit 87,58 m zum ersten Leichtathletik-Olympiasieger aus Indien. Das nach China bevölkerungsreichste Land der Welt hat an Olympischen Spielen insgesamt erst zehnmal Gold gewonnen. Vor Chopra erst einmal in einem Einzel-Wettkampf: 2008 gewann Abhinav Bindra mit dem Luftgewehr über 10 m. Der 23-jährige Chopra, 2016 Junioren-Weltmeister und 2017 Commonwealth-Sieger, kam in Tokio bis auf einen halben Meter an seinen im März aufgestellten Landesrekord heran. Der Inder setzte sich vor dem tschechischen Duo Jakub Vadlejch (86,67) und Vitezslav Vesely (85,44) durch. Der favorisierte Deutsche Johannes Vetter wurde in für ihn äusserst bescheidenen 82,52 m nur Neunter.

10'000 m, Frauen: Sifan Hassan hatte zuvor bereits über 5000 m Gold und tags zuvor über 1500 m Bronze gewonnen. Über die längste Bahnstrecke benötigte die in Äthiopien geborene Niederländerin 29:55,32 Minuten, womit sie um knapp neun Zehntel vor Kalkidan Gezahegne aus Bahrain blieb. Bronze ging an die äthiopische Weltrekordhalterin Letesenbet Gidey.

1500 m, Männer: Jakob Ingebrigtsen gewann als erster Europäer seit dem Spanier Fermin Cacho in Barcelona 1992 über die 1500 m. Der 20-jährige Norweger setzte sich dank beeindruckendem Schlussspurt in 3:28,32 vor dem kenianischen Weltmeister Timothy Cheruiyot durch. Der Brite Josh Kerr holte sich überraschend Bronze.

Hoch, Frauen: Die dreifache Weltmeisterin Marija Lasizkene sorgt im Olympiastadion von Tokio für das einzige Leichtathletik-Gold des Russischen Olympischen Komitees. Die 28-jährige Olympia-Debütantin, die in Rio de Janeiro wegen der Sperre gegen Russland nicht starten durfte, übersprang als einzige die Marke von 2,04 m. Die weiteren Medaillen gingen an die Australierin Nicola McDermott (2,02) und die erst 19-jährige Ukrainerin Jaroslawa Mahutschich (2,01).

4x400 m, Frauen: Allyson Felix darf sich nach Tokio siebenfache Olympiasiegerin nennen. Die 35-Jährige triumphierte erwartungsgemäss mit der US-amerikanischen 4x400-m-Staffel, zu welcher auch Sydney McLaughlin, Dalilah Muhammad und Athing Mu gehörten. Die Amerikanerinnen kamen zu ihrer siebten Goldmedaille in Serie auf dieser Distanz. In 3:16,85 Minuten blieben sie um fast vier Sekunden vor Polen. Bronze ging an Jamaika. Felix hat seit ihrem Olympia-Debüt 2004 elf Medaillen gewonnen.

4x400 m, Männer: Auch bei den Männern war das US-Quartett deutlich überlegen. In der Besetzung Michael Cherry, Michael Norman, Bryce Deadmon und Rai Benjamin benötigte es 2:55,70 Minuten. Silber ging an die Niederlande, Bronze an Botswana.

Marathon, Frauen: Für die Geschichte des Tages sorgte im Marathon eine Amerikanerin. Molly Seidel reichte es in Sapporo hinter den Kenianerinnen Peres Jepchirchir und der viermaligen Weltmeisterin Brigid Kosgei zu Olympia-Bronze. Die 27-jährige Amateur-Athletin arbeitet eigentlich als Babysitterin und Barista und löste das Olympia-Ticket als Zweite der US-Trials. "Für gewöhnlich stehe ich auf, absolviere mein Training, komme zurück, arbeite ein paar Stunden im Kaffee oder gehe Babysitten, bevor ich später rennen gehe", sagte sie vor den Olympischen Spielen. Erst aufgrund einer Hüft-Verletzung 2018 wechselte Seidel von kürzeren Distanzen zum Marathon.

National:

Marathon, Frauen: In ihrem erst zweiten Marathon lieferte Fabienne Schlumpf eine starke Vorstellung ab. Zwar verpasste die 30-jährige Zürcherin als Zwölfte ein Olympia-Diplom um rund eineinhalb Minuten, sie erreichte das Ziel in 2:31:36 Stunden allerdings als drittschnellste Europäerin. Auf die Siegerzeit der Kenianerin Peres Jepchirchir verlor Schlumpf 4:16 Minuten. Die 34-jährige Oberaargauerin Martina Strähl verlor als 51. über 12 Minuten auf Jepchirchir. (sda)

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