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Erneut kein Schweizer Sieg im Nationenpreis

Die Schweizer Equipe der Springreiter verpasst beim Nationenpreis des CSIO St. Gallen den ersten Sieg auf Schweizer Boden seit 21 Jahren. Das Warten geht weiter.
Steve Guerdat mit Venard de Cerisy erwischte nicht den besten Tag.
Bild: KEYSTONE/ENNIO LEANZA

Steve Guerdat, Martin Fuchs, Bryan Balsiger und Beat Mändli ritten mit 16 Strafpunkten auf Platz 3. Das Quartett verzeichnete 3 Zähler Rückstand auf Schweden und Deutschland, die den Sieg im Stechen unter sich ausmachten. In der Kurzentscheidung setzte sich der Skandinavier Rolf-Göran Bengtsson mit Ermindo gegen den Deutschen Christian Kukuk auf Mumbai klar durch.

Bei der Premiere von Equipenchef Michel Sorg auf höchstem Niveau hatte das Schweizer Quartett auf dem Gründenmoos einen Erfolg landen wollen, der überfällig ist. Der letzte Heimsieg im Nationenpreis datiert aus dem Jahr 2000, damals in Luzern. Seither gab es ein Dutzend Mal Platz 2.

Ausgerechnet der Schlussreiter Guerdat im Sattel von Venard de Cerisy schwächelte. Mit 8 Punkten und einer Aufgabe lieferte der Team-Leader gleich zweimal das Streichresultat. Der Wallach ist aber weiterhin für die Spiele in Tokio vorgesehen, zumal er an den vergangenen Wochenenden starke Leistungen gezeigt hatte.

Fuchs brilliert mit der Nummer 2

Der Europameister Fuchs mit Leone Jei dagegen hielt die Schweiz im Rennen. Zwei Blankoritte zeigte der Zürcher auf seiner Nummer 2 hinter Clooney. "Das war ein guter Auftakt zu einem weiteren Flow", sagte Fuchs. Vor der Coronavirus-Krise ritt er mit Clooney zwischenzeitlich sogar als Weltranglisten-Erster ein. Der Wallach Leone Jei ist erst neunjährig und dürfte die beste Zeit noch vor sich haben.

Der Nachwuchsmann Balsiger auf Twentytwo des Biches und Mändli im Sattel Dsarie wollen sich für eine Olympia-Selektion aufdrängen. Sie haben derzeit nach Guerdat und Fuchs die besten Aussichten auf eine Nomination für Tokio. Zwischen den beiden ergab sich in St. Gallen ein Patt. Sowohl der Neuenburger als auch der Schaffhauser beendeten die beiden Umgänge jeweils mit einem Abwurf. "Ich bin sehr glücklich über die Leistung", betonte Sorg, denn die Aufgabe war alles andere als einfach.

Der Nationenpreis präsentierte ein gut besetztes Feld. Von den zehn Nationen werden alle ausser Italien an den Olympischen Spielen an den Start gehen. Der Event auf dem Gründenmoos bot nicht nur für die Schweiz eine ideale Gelegenheit, die Kandidaten für den Grossanlass zu testen.

Ein Trio teilte sich den Jackpot

Der Parcours mit 15 Sprüngen bei 12 Hindernissen stellte hohe Anforderungen. Nur 14 Mal beklatsche das doch noch limitiert zugelassene Publikum einen Blankoritt. Neben Fuchs blieben auch Douglas Lindelöw und Malin Baryard-Johnsson vom schwedischen Team ohne Fehler. Das Trio teilte sich den Jackpot von 50'000 Euro.

Im Gegensatz zu dem gängigen Nationenpreis-Format werden in Tokio nur drei Paare an den Start gehen, dafür entfällt das Streichresultat. Dies bringt zusätzliche Dramatik, denn eine Aufgabe eines Paares kann gleich die ganze Equipe aus der Entscheidung werfen. Solide Vorstellungen wie sie Balsiger oder Mändli zeigten, werden mehr wert sein, wenn sämtliche Strafpunkte in die Wertung einfliessen. (sda)

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