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Das Fernsehen als Leitmedium im Spitzensport

Die Beachtung des Sportgeschehens in den Medien bleibt beträchtlich: 28 Prozent der Schweizer Bevölkerung bekunden ein hohes und weitere 47 Prozent ein mittleres Interesse.
Ein Blick hinter die SRG-Kulissen am Eidgenössischen Schwing- und Älplerfest (ESAF) 2019 in Zug
Bild: KEYSTONE/ALEXANDRA WEY

Dies geht aus der Studie "Sport Schweiz 2020" hervor, die am Montag vom Bundesamt für Sport (BASPO) vorgestellt wurde.

Im Gegensatz zum boomenden aktiven Sporttreiben ist beim passiven Sportkonsum eine gewisse Sättigung unverkennbar. Das Sportinteresse war in der Schweiz nach der Jahrtausendwende parallel zum forcierten Ausbau der Berichterstattung kontinuierlich angestiegen. Zwischen 2008 und 2014 zeichnete sich aber eine Trendwende ab, die sich jetzt bewahrheitet hat. Mittlerweile liegt das Sportinteresse der Schweizer Bevölkerung wieder unter den Werten von 2000.

Die Studie zeigt auf, dass Männer, ältere Personen, aktive Sportler sowie in geringerem Masse Deutschschweizer, Schweizer Bürger und Personen mit mittlerem bis höherem Haushaltseinkommen ein überdurchschnittliches Sportinteresse bekunden. Die grössten Unterschiede zeigen sich dabei beim Geschlecht. Der Mediensport ist zwischen 1990 und 2008 auch deshalb gewachsen, weil vermehrt die Frauen Interesse am Sportgeschehen zeigten und ähnlich wie beim aktiven Sporttreiben auch beim Sportkonsum aufgeholt haben. Während die Frauen bei der Sportaktivität aber mittlerweile zu den Männern aufschlossen, bleibt beim Sportkonsum eine Geschlechterkluft bestehen.

Beim Sportkonsum gilt das Fernsehen nach wie vor als Leitmedium. Auf die Frage, in welchen Medien beziehungsweise auf welchen Kanälen man das Sportgeschehen verfolge, gaben 65 Prozent der Schweizer Bevölkerung das Fernsehen an. 37 Prozent verfolgen den Sport im Internet, 35 Prozent lesen den Sportteil der Tageszeitungen und 20 Prozent hören Sportinformationen und -resultate im Radio. Während 18 Prozent Sportveranstaltungen auch vor Ort besuchen, lesen nur gerade 5 Prozent spezielle Sportzeitschriften.

Ältere Personen, so die Autoren, zeichnen sich nicht nur durch einen hohen Fernsehkonsum aus, sie lesen auch eher den Sportteil der Tageszeitungen. Bemerkenswert sei zudem, dass sich Frauen in ähnlichem Masse im Radio über Sport informieren würden wie die Männer, dies aber deutlich seltener im Internet tun. Dieser Befund dürfte gemäss den Studienautoren damit zusammenhängen, dass letzteres ein aktiveres Suchen verlangt, was gleichzeitig ein höheres Interesse voraussetzt.

Unterschiede beim Spitzensport

Ein interessantes Bild ergibt sich auch bei der Verteilung von Fördergeldern im Spitzensport. 30 Prozent der Bevölkerung finden, im kommerziellen Spitzensport werde zu viel gemacht, hier könnte man auch sparen. Diesen 30 Prozent stehen aber 57 Prozent gegenüber, die für eine Beibehaltung der aktuellen Förderung sind, sowie 10 Prozent, die für einen Ausbau votieren. Klare Unterschiede treten zwischen kommerziellem und nicht kommerziellem Spitzensport zu Tage. Dies mache deutlich, dass die Kritik weniger den Spitzensport als vielmehr die Kommerzialisierung betreffe, schreiben die Wissenschaftler. (sda)

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