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Unihockey

Die Unihockeyanerinnen sinnen auf Revanche

Mit viel Selbstvertrauen und Erfahrung, aber als klarer Aussenseiter hinter Schweden steigt das Unihockey-Nationalteam der Frauen am Samstag in Uppsala in die 13. Weltmeisterschaft.
Das Schweizer Unihockey-Nationalteam der Frauen sinnt an der WM in Uppsala auf Revanche gegen Schweden
Bild: KEYSTONE/SALVATORE DI NOLFI

Die Schweiz tritt am Heimturnier von Serienweltmeister Schweden als nominell erster Herausforderer an. 14 Spielerinnen sind auch zwei Jahre nach der eigenen Heim-WM Teil der Schweizer Equipe. Darunter befinden sich mit Tanja Stella (129 Länderspiele), Michelle Wiki (119), Corin Rüttimann (114) und Captain Flurina Marti (104) vier Akteurinnen mit der Erfahrung von mehr als 100 Länderspielen. Wobei die Schweizer Rekordtorschützin Rüttimann rund ein halbes Jahr mit den Nachwirkungen eines Bandscheibenvorfalls zu kämpfen hatte.

Anders als beim WM-Coup 2005 in Singapur führt der Weg zum Titel für die Schweizerinnen 2021 in der K.o.-Phase über Finnland und Schweden. Der erste Prüfstein nördlich von Stockholm heisst am Samstag Tschechien. Gegen die Osteuropäerinnen mit dem Schweizer Trainer Sascha Rhyner setzte es in der nicht wunschgemäss verlaufenen Vorbereitung Mitte Oktober ein empfindliches 2:9 ab - nach einem deutlichen Sieg einen Monat zuvor (6:1). Verläuft die andere Gruppe nach Papierform, wird der Sieger des Duells Schweden auf dem Weg in den Final aus dem Weg gehen. "Wir wollen auch dieses Mal als Gruppensieger weiterkommen", sagt Trainer Rolf Kern.

Nicht zuletzt der bitter in der Verlängerung verlorene WM-Final von 2019 in Neuenburg zeigte, dass die Schweizerinnen auch die Schwedinnen in einem einzelnen Spiel schlagen können. "In einer Best-of-7-Serie wären wir chancenlos, in einem Einzelmatch können wir sie schlagen", sagt Kern über die grossen Favoritinnen, die den achten WM-Titel in Folge anpeilen.

2019 fehlte den Schweizerinnen nur wenig zum zweiten WM-Titel. Wenig trennte sie aber auch von einer bitteren Enttäuschung im Halbfinal. In der Verlängerung verloren sie den Final gegen Schweden, nachdem Rüttimann acht Sekunden vor Ende der regulären Spielzeit zum 2:2 ausgeglichen hatte. Ebenfalls in der Verlängerung gewannen sie gegen Tschechien den Halbfinal, wobei sie im Schlussdrittel mit fünf Toren zurücklagen und es zwei Minuten vor Schluss 2:6 stand. Viermal trafen die Schweizerinnen bei der denkwürdigen Aufholjagd innerhalb von 79 Sekunden.

Diese Spiele hätten seinem Team "gezeigt, dass wirklich alles möglich ist - dass wir ein Spiel jederzeit noch kehren können, wenn wir eine Niederlage nicht zulassen und wir nicht an uns zweifeln", so Kern.

Vor zwei Jahren waren die Schweizerinnen dank verschiedener Efforts so fit wie nie in die Heim-WM gestiegen. Das Level wurde laut Kern gehalten, wenngleich es coronabedingt einen längeren Stillstand gab in der abgebrochenen letzten Meisterschaft. Dazu erkannte der Trainer über die letzten sechs Jahre "eine riesige Entwicklung im Spiel mit dem Ball".

Nun soll das Fundament noch um eine ausgeprägte Kompromisslosigkeit ergänzt werden. Nicht zuletzt im Vorbereitungscamp auf Gran Canaria lagen die Schwerpunkte in diesem Bereich. Die Chancen, die sich bieten, sollen resolut genutzt werden. "Es sind Details, die in den Schlüsselspielen entscheiden", betont Kern. (sda)

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