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Geheimdienste im Anti-Doping-Kampf gefordert

Der designierte WADA-Präsident Witold Banka will im Kampf gegen Doping verstärkt auf die Zusammenarbeit mit staatlichen Ermittlern setzen.
Die WADA (im Bild Noch-Präsident Craig Reedie) will die Geheimdienste in den Anti-Doping-Kampf einbinden
Bild: KEYSTONE/JEAN-CHRISTOPHE BOTT

"Unglücklicherweise sind Doper sehr innovativ", sagte der 34-jährige Pole der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". "Wir sollten dafür sorgen, dass die Doping-Bekämpfer genauso innovativ sind und über Mittel für die Umsetzung dieses Ziels verfügen. Ohne Geld, ohne Ermittlungen und ohne Zusammenarbeit mit den Geheimdiensten geht das nicht. Ohne all das kriegen wir die Betrüger nicht."

Zuletzt war die "Operation Viribus", eine konzertierte Aktion von Polizeibehörden aus 33 Ländern, als grosser Fahndungserfolg gegen die organisierte Doping-Kriminalität bewertet worden. Daran war auch die WADA mit Chefermittler Günter Younger beteiligt.

"Dies ist meine Vision", sagte Banka. "Ohne Ermittlungen, ohne Geheimdienste können wir die Situation nicht verbessern. Doping-Bekämpfung heutzutage bedeutet nicht allein Kontrollen und Proben. Wir brauchen verdeckte Ermittlungen und Experten dafür."

Der derzeit noch als polnischer Sportminister aktive Banka soll auf der Konferenz der Welt-Anti-Doping-Agentur Anfang November den WADA-Vorsitz von Craig Reedie übernehmen. "Ich habe vor, nicht mehr Regierungsmitglied zu sein. Man muss unabhängig sein", sagte er. "Selbst wenn die Regeln das nicht vorschreiben würden, hätte ich so entschieden. Minister zu bleiben wäre der klassische Fall eines Interessenkonflikts." (sda/dpa)

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