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Kunstturnen

Mit Baumann und einer neuen Generation

Knapp drei Monate nach den Olympischen Spielen in Tokio ermitteln die Kunstturner in Kitakyushu die Weltmeister. Der Schweizerische Turnverband tritt wie viele Riegen mit einer verjüngten Equipe an.
Christian Baumann strebt an den Weltmeisterschaften in Japan an seinem Spezialgerät Barren die Final-Teilnahme an
Bild: KEYSTONE/PETER KLAUNZER

Nur 71 Tage nach der Schlussfeier der Sommerspiele in Tokio beginnt am Montag bereits der nächste internationale Grossanlass der Kunstturner. Dieser findet erneut in Japan statt, nachdem Kopenhagen nach Ausbruch der Corona-Pandemie sich als Veranstalter zurückgezogen hat. Die knapp eine Million Einwohner zählende und auf der Insel Kyushu gelegene Metropole Kitakyushu sprang in die Bresche.

Zu Beginn des neuen, für einmal nur drei Jahre dauernden Olympia-Zyklus' ist beim Schweizerischen Turnverband vieles anders. Pablo Brägger und Giulia Steingruber sind zurückgetreten, der Frauen-Cheftrainer Fabien Martin wurde aus in erster Linie sportlichen Gründen freigestellt. Von den fünf Schweizer Olympia-Teilnehmern nahm einzig Christian Baumann die letztlich rund 33 Stunden dauernde Reise in den Fernen Osten auf sich, nachdem sich Benjamin Gischard einer Schulteroperation unterzogen und Eddy Yusof eine längere Pause eingelegt hatte.

Baumann ist mit 26 Jahren der Routinier im Schweizer Männer-Team, das sich nach den Rücktritten von Brägger und Oliver Hegi im Umbruch befindet. "Es ist speziell, in einem Jahr an drei Grossanlässen zu turnen. Aber ich freue mich sehr", sagte Baumann, der nur an seinem Spezialgerät Barren antreten wird. "Das Ziel ist klar: Ich will den Gerätefinal erreichen." In Tokio hatte der EM-Dritte von Basel den Kampf um die Medaillen nach einem kleinen Fehler in der Qualifikation noch knapp verpasst.

Taha Serhani, Henji Mboyo, Noe Seifert, Moreno Kratter und Andrin Frey nehmen erstmals an Weltmeisterschaften teil. Mboyo bestreitet als einziger den Mehrkampf, Serhani und Kratter rechnen sich am Reck Chancen auf eine gute Klassierung aus. Für Frey (Sprung und Boden) und Seifert (Barren und Pauschenpferd) liegen die Diplomränge auch bei einem sehr guten Wettkampf ausser Reichweite.

Keine Ambitionen auf eine Spitzenklassierung haben die Frauen des STV, die in Japan interimistisch von Christopher Lakeman betreut werden, dem Cheftrainer des regionalen Leistungszentrums in Wil. Nach dem Karriereende von Giulia Steingruber nimmt Stefanie Siegenthaler die Rolle der Teamleaderin ein. Nach der verletzungsbedingten Abreise von Anina Wildi ist die Thurgauerin Lilli Habisreutinger die einzige Schweizer Teilnehmerin neben Siegenthaler. (sda)

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