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Rekord an Corona-Infektionen in Israel - Fast 7000 neue Fälle

Wenige Tage nach Beginn eines zweiten landesweiten Lockdowns sind die Corona-Zahlen in Israel auf einen Rekordwert gestiegen. Das Gesundheitsministerium teilte am Mittwoch mit, am Vortag seien 6923 Fälle registriert worden. So viele Neuinfektionen an einem Tag wurden in dem Land bislang noch nicht verzeichnet - allerdings nahm zuletzt auch die Zahl der Tests zu. Der bisherige Rekord datierte mit 5533 Fällen vom 15. September. Vor vier Monaten, am 23. Mai, waren lediglich 5 Neuinfektionen verzeichnet worden. Der Erreger Sars-CoV-2 ist seit Beginn der Pandemie insgesamt bei nunmehr 200 041 Menschen in Israel nachgewiesen worden.
dpatopbilder - Ein Arbeiter verteilt Desinfektionsmittel als Vorsichtsmaßnahme gegen das Coronavirus an der Westmauer, der heiligsten Stätte, an der Juden in Jerusalem beten können. Foto: Sebastian Scheiner/AP/dpa
Bild: Keystone/AP/Sebastian Scheiner

Zum Vergleich: In Israel leben rund neun Millionen Menschen. Deutschland hat etwa neunmal so viele Einwohner, dort wurden zuletzt 1769 Neuinfektionen binnen 24 Stunden ausgewiesen.

Seit Freitag gilt in dem Mittelmeerstaat erneut ein Lockdown. Die Menschen müssen sich mit Schulschliessungen und Einschränkungen der Bewegungsfreiheit arrangieren. Wie die Polizei am Mittwoch mitteilte, wurden binnen 24 Stunden 2132 Verstösse gegen die Regeln registriert.

Die Regierung will mit den zunächst drei Wochen geltenden Restriktionen eine Überlastung des Gesundheitssystems verhindern. Ein Auslöser war die Warnung von Krankenhausleitern vor drohenden Kapazitätsgrenzen. Das Gesundheitsministerium ordnete an, dass Sanitäter ab sofort zur Unterstützung des Personals in Kliniken eingesetzt werden sollen. Das Coronavirus-Kabinett wollte am Mittwoch erneut über eine Verschärfung der Lockdown-Regeln beraten.

Die Pandemie verlief zunächst glimpflich, auch wegen eines strikten Kurses der Regierung. Nach von Experten kritisierten Lockerungen im Mai schnellten die Zahlen in Israel jedoch in die Höhe. Die Regierung appellierte wiederholt an die Menschen, sich an Vorschriften wie Abstandsregeln zu halten. Am stärksten betroffen vom jüngsten Anstieg der Zahlen sind arabische und ultraorthodoxe jüdische Wohnviertel. Dort leben häufig grössere Familien auf engem Raum zusammen. (sda/dpa)