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Schweizer Musikszene

Endlich geschafft! Baschi bringt seinen ersten «Swiss Music Award» heim 

Der Baselbieter Sänger gewinnt im Kampf der Verlierer gegen Gölä. Auch Rapper EAZ holt seinen ersten Stein.

Viermal ist er nominiert worden, immer hat Baschi den Kürzeren gezogen. Doch jetzt, im zwanzigsten Jahr seiner Musikerkarriere, hat er es endlich geschafft. Im Duell der Verlierer setzte er sich gegen Rapper EAZ und Gölä durch.

In einer langen und emotionalen Rede sagte er, dass man jetzt die «Swiss Music Awards abschaffen» könne. Die Raison d‘etre der Verleihung habe darin bestanden, Baschi keinen Award zu geben. Mit dem Gewinn habe die Verleihung seinen Reiz verloren. «Ihr seid selber schuld. Ihr habt es so gewollt», sagte er in seiner Dankesrede unter tosendem Applaus und Standing Ovation. «Ich war geduldig, war ruhig und habe 20 Jahre gewartet. Konzerte hatte ich ja auch ohne Award. Am liebsten möchte ich euch sagen: Fuck you! Aber ich sags nicht». Er sei schliesslich dankbar, «denn es schlafe sich sicher besser mit diesem Stein».

Er hat ihn schwer verdienen müssen: Baschi mit seinem ersten «Swiss Music Award» an der Verleihung im Hallenstadion Zürich.
Bild: Bild: Urs Flüeler/Keystone

Noch emotionaler reagierte Rapper EAZ. Er hatte zwar gegen Baschi das in der Kategorie «Best Male Act» das Nachsehen, gewann aber zum Abschluss der Verleihung mit seinem Song «Juicy» in der Kategorie «Best Hit». Auch EAZ war zuvor dreimal nominiert, wurde bisher aber immer übergangen. In seiner langen und aufgewühlten und etwas wirren Dankesrede brach er immer wieder in Tränen aus. «Ich bin vor Freude am Weinen», sagte er. Er gönne den Award, jedem. «Auch dir Bro, Baschi. Aber ich schwöre bei meiner Mutter, uns gönne ich den Award am meisten».

Rapper EAZ brach immer wieder in Tränen aus.
Bild: Bild: Urs Flüeler/Keystone

Patent Ochsner holt sich seinen achten Award

Als «Best Female Act» überzeugte Joya Marleen, die erst 20-jährige Musikerin aus St. Gallen, die mit ihrem Hit «Nightmare» bekannt wurde. Sie konnte sich somit schon ihren vierten Swiss Music Award sichern. Die Berner Kult-Band Züri West holte sich in Abwesenheit ihres Sängers Kuno Lauener gar ihren sechsten Betonklotz, diesmal in der Kategorie Best Group. Zum Best Breaking Act wurde das Schwyzer Ländler-Trio Rusch-Büeblä ernannt, als Best Live Act durfte die andere Berner Kult-Band Patent Ochsner ihren sage und schreibe achten Swiss Music Award entgegennehmen.

Die Berner Band Patent Ochsner holt sich ihren achten Stein.
Bild: Bild: Urs Flüeler/Keystone

In der neuen Kategorie Best Streaming Artist triumphierten die urbanen Ländler-Musiker Stubete Gäng und in der ebenfalls neu geschaffenen Kategorie Most Rising Artist Social Media hat sich die Bündner Rapperin Gigi den Award verdient. Die Appenzeller Sängerin und Songwriterin Riana durfte sich über einen Award in der Sparte SRF 3 Best Talent freuen, als Sieger in der Kategorie Best Act Romandie ging der Rapper Slimka hervor und den Artist Award, mit dem Schweizer Künstlerinnen und Künstler den Gewinner oder die Gewinnerin direkt küren, holte sich die Zürcher Sängerin und Songwriterin Nola Kin.

Erneut leer ausgegangen ist Gölä. Er muss weiter auf seinen ersten Stein als Solo-Künstler warten.

Als Gewinnerin konnte sich auch das Hallenstadion fühlen. Der Wechsel von der Bossard Arena in Zug zurück nach Zürich hat sich auf jeden Fall gelohnt. Ist die Akustik doch hier viel besser. Den Dialogen, Dankesreden und Ansagen der Moderatorinnen Melanie Winiger und Annina Frey konnte man diesmal mühelos folgen.

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