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Popkultur-Glosse

Seifenopern auf Steroiden: Wir sind scharf auf Promi-Beziehungen

Taylor Swift ist wieder Single. Kylie Jenner soll was mit Schauspieler Timothée Chalamet haben. Und Zac Efron folgt 12 Jahre nach der Trennung seiner Ex Vanessa Hudgens auf Instagram. «Wen interessiert’s?», wird jetzt so mancher fragen. Die Antwort: Tausende! Aber warum?

Promis daten Promis. Das war schon immer so und wir Normalos wollten immer alles über ihr Privatleben wissen. Bereits in den 1950er-Jahren waren die Klatschspalten voll, als Elizabeth Taylor ihrer Hollywood-Kollegin Debbie Reynolds den Mann ausspannte. Dank Social Media kann heute jeder seinen Senf dazu geben – und mitteilen, dass das «niemanden interessiert».

Hollywoodstar Elizabeth Taylor (l.) war mit Sänger Eddie Fisher (M.) und Schauspielerin Debbie Reynolds (r.) befreundet – bis sie und Eddie mehr als Freunde wurden.
Bild: Bild: Keystone

Likes und Klicks zeigen aber, dass Tausende scharf auf diesen Klatsch sind – auch wenn sie es nicht immer offen zugeben. Dabei ist es nichts Schlimmes, sich manchmal mit Belanglosigkeiten das Hirn zu lüften. Zumindest, solange man es nicht übertreibt. Aber viele tun genau das.

Manche Menschen, die offensichtlich zu viel Zeit haben, motzten kürzlich online darüber, dass Selena Gomez Ex-One Direction-Sänger Zayn Malik datet, weil sie es auf die Ex-Freunde der Models Gigi und Bella Hadid abgesehen habe. Denn Zayn war zuvor mit Gigi zusammen und Selena datete auch Sänger The Weeknd, der mal mit Bella Hadid zusammen war. Und ja, es ist absurd – und kompliziert.

Aber genau so ist die Promi-Dating-Welt: ein einziges Karussell. Ein Beispiel gefällig?

Selena Gomez war wie gesagt mal mit The Weeknd zusammen, der datete Bella Hadid, die hatte (angeblich) mal was mit Sänger Drake, der soll auch schon Model Hailey Bieber näher kennengelernt haben, die hat wiederum Justin Bieber geheiratet, nachdem dieser mit Selena Gomez zusammen war. Voilà, die reinste Seifenoper auf Steroiden!

Jeder datet jeden: Selena Gomez, The Weeknd, Bella Hadid, Drake, Hailey Bieber und Justin Bieber.
Bild: Bild: Keystone

Und das ist nicht nur bei den «Jungen» so: Cher war mal mit Tom Cruise zusammen, dieser hat Nicole Kidman geheiratet, diese war danach mit Lenny Kravitz verlobt, dessen Ex ist Schauspielerin Lisa Bonet, die danach mit Jason Momoa zusammen war. Und so weiter und so fort. Es ist sogar relativ schwer, nicht den Ex eines anderen Promis zu erwischen.

Und das ist der Punkt: Promis daten meistens unter sich, weil sie sich in einer eigenen Welt bewegen und sich darin ständig über den Weg laufen. Und wir können beim Zuschauen fröhlich unseren Voyeurismus ausleben – und unser Urteil fällen.

Zum Problem wird das, wenn ein Star mit einem Normalo zusammenkommt. Als «Superman»-Darsteller Henry Cavill 2021 seine Beziehung zu einem Nicht-Promi via Instagram öffentlich machte, wurde seine Freundin sogar Opfer von Online-Mobbing.

Viele Normalos träumen von einer Romanze mit ihrem Star. Sie scheinen wie die Märchenprinzen, die Schneewittchen, Dornröschen oder Aschenputtel in ihr Schloss geholt haben. Und dort lebten sie dann glücklich bis ans Lebensende. Happy End. Theoretisch.

Schliesslich haben sie vorher kaum einen Satz zueinander gesagt – oder waren beim ersten Treffen sogar bewusstlos – und wer weiss, wie es Schneewittchen und Co. in einer Welt voller Saus und Braus ging? Real Life Prinzessin Meghan Markle fand’s ja offenbar weniger lässig.

Umgekehrt kann einem Promi eine Beziehung zu einem Normalo aber auch guttun. Es ist eine Pause von der eigenen Fake-Welt, ein Schuss Realität. Zumindest in «Notting Hill» wurden Julia Roberts und Hugh Grant glücklich, weil sie ja nur ein Mädchen war, «das vor einem Jungen steht und ihn bittet, es zu lieben».

Klar, Promis sind auch nur Menschen und manchmal gibt es das moderne Mädchen tatsächlich. Matt Damon lernte seine Frau Julianna Barroso kennen, als sie in einer Bar arbeitete. Heute haben sie drei gemeinsame Töchter – aber weder die noch Julianna haben jemals ein Wort zur Presse gesagt.

Happy End? Wir werden sehen. Ausser diejenigen, die es tatsächlich nicht interessiert, denn die werden das einfach fröhlich weiter ignorieren.

Ein Star und ein Normalo, die es offenbar geschafft haben: Matt Damon und Ehefrau Julianna Barroso.
Bild: Bild: Keystone

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