"Im Herbst ist es allerhöchste Zeit, dass ich das Bundeshaus verlasse", sagte der Beratungsunternehmer in einem am Samstag auf "Blick.ch" veröffentlichten Interview. Vor einigen Jahren forderte er selbst eine Amtszeitbeschränkung von zwölf Jahren für Parlamentarier. "Ich habe diese Legislatur nur absolviert, weil meine Partei sich vor vier Jahren in Schieflage befand."
Grunder wurde als Vertreter der SVP 1999 ins Berner Kantonsparlament gewählt. 2007 wurde er Nationalrat. Die rechtskonservative Linie des Zürcher SVP-Flügels behagte Grunder aber immer weniger. So gehörte er im November 2008 zu den Mitbegründern der BDP. Bis 2012 war Grunder BDP-Parteipräsident. Sein Nachfolger wurde Martin Landolt.
Der Politiker, der bereits zwei Schlaganfälle erlitten hat, hatte im vergangenen Dezember angekündigt, sich per März 2019 aus dem von ihm geschaffenen und heute zum Energiekonzern BKW gehörenden Vermessungs-Ingenieurunternehmen Grunder zurückzuziehen. Er gründete laut eigenen Angaben eine Beratungsgesellschaft. Grunder wohnt in Rüegsau, hat fünf Kinder und einen Enkel. Er betreibt ausserdem eine Pferdezucht mit 25 Tieren.
Forderung nach Fusion von BDP und GLP
Die BDP Schweiz verfügt derzeit über sieben Sitze im Nationalrat sowie über einen Sitz im Ständerat. Vier der Parlamentarier stammen aus dem Kanton Bern. Der amtierende Berner BDP-Ständerat Werner Luginbühl verzichtet auf eine erneute Kandidatur. Ins Rennen im Herbst steigt stattdessen Regierungsrätin Beatrice Simon. Ihre Kandidaten für die National- und Ständeratswahlen nominiert die Berner BDP offiziell am 27. Februar.
Der BDP-Gründer fordert laut "SonntagsZeitung" eine Union oder gar eine Fusion mit den Grünliberalen zu einer neuen "progressiven Mitte". GLP und BDP strebten für die Wahlen Listenverbindungen an. Das genüge aber nicht. "Das ist der erste Schritt. Nach den Wahlen müssen wir uns zur progressiven Mitte vereinen", wird Grunder von der Zeitung zitiert. (sda)