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Sonntagspresse

Den Touristenorten schmelzen die Attraktionen weg, Spätfolgen von Corona und Schweizer Konzerne füllen Putins Kriegskasse

Die warmen Temperaturen setzen besonders den Touristenorten zu, die auf Gletscher-Attraktionen setzten. Unterdessen sind Schweizer Konzerne weiter mit Russland gut im Geschäft und gibt es Kinder und Jugendliche, die noch immer unter den Spätfolgen von Corona leiden - die News der Sonntagspresse. 

Grosse Ferienorte in den Alpen wie Saas-Fee, Zermatt oder auch die Jungfrauregion setzen auf Gletschergrotten, um Touristen anzuziehen. Doch die Attraktionen sind durch die steigenden Temperaturen akut bedroht, wie die SonntagsZeitung berichtret.

Die Faszination für die Grotten ist gross - nur, wie lange noch?
Bild: Keystone

Damit sie noch ein paar Jahre erhalten bleiben, betreiben die Tourismusorte einen riesigen Aufwand. Die seit bald 200 Jahren in Betrieb stehende Eisgrotte am Rhonegletscher wird mit einer Isolation aus Vliesstoff geschützt. In Saas-Fee produziert eine Schneekanone eine zusätzliche Schneeschicht. Und am Jungfraujoch investierten die Bahnen in eine Lüftung und zwei Kühlgeräte. Trotzdem dürften die Grotten schon bald Geschichte sein

«Schweizer Konzerne füllen Putins Kriegskasse»

Ukrainische Aktivisten kritisieren Schweizer Konzerne. Mindestens 275 Millionen US-Dollar seien 2022 in Form von Gewinnsteuern an den russischen Staat geflossen, teilte die NGO B4Ukraine dem SonntagsBlick mit. «Schweizer Konzerne füllen Putins Kriegskasse», kritisiert Irina Pavlova. Hinter B4Ukraine stecken proukrainische Organisationen, die Putin den Geldhahn zudrehen wollen.

Noch immer machen Schweizer Konzerne Geschäfte mit Russland und füllen damit Putins Kriegskasse.
Bild: Keystone

Laut einer Untersuchung von B4Ukraine und der Kiew School of Economics steht die Schweiz an dritter Stelle, was ausländische Unternehmen in Russland betrifft. Nummer eins sind US-Konzerne mit einem Umsatz von 40 Milliarden Dollar, gefolgt von Deutschland mit 23,2 Milliarden und der Schweiz mit 14,3 Milliarden.

Yale-Professor Jeffrey Sonnenfeld (69) führt seit Kriegsausbruch eine schwarze Liste mit in Russland aktiven internationalen Unternehmen. Laut Sonnenfeld haben sich in die Kiewer Daten Fehler eingeschlichen. Dennoch kritisiert er mit scharfen Worten die in Russland verbleibenden Firmen: «Das ist zynisch und irreführend, weil ihre Präsenz Putins Kriegsmaschinerie anheizt.» Auch Schweizer Unternehmer sollten Russland verlassen, um so Druck auf die russische Gesellschaft auszuüben. Alles andere sei eine «Komplizenschaft mit Putins blutiger Invasion».

Corona-Folgen: Schulen in psychiatrischen Kliniken werden ausgebaut

Der Kanton Zürich muss die Plätze der Spitalschulen ausbauen. Wie die «NZZ am Sonntag» schreibt, erhöht sich deren Zahl von 208 im Jahr 2017 auf 281 im kommenden Jahr. Der grösste Ausbau erfolgt in den Schulen der kinder- und jungendpsychiatrischen Kliniken. Hauptgrund sind die Spätfolgen der Corona-Pandemie: Die Zürcher Regierung spricht von «vermehrten Krisen von Jugendlichen mit Anpassungsstörungen, Depressionen, Angststörungen, Selbstverletzungen und Essstörungen.»

Während Corona waren viele Kinder und Jugendliche extrem isoliert, das hat Folgen - bis heute.
Bild: Keystone

Eine Lehrerin, die schon seit 25 Jahren am Zentrum für Jugendpsychiatrie in Zürich unterrichtet, sagt in der «NZZ am Sonntag»: «Der Druck auf die Jungen ist gestiegen in all diesen Jahren. Sie sind kränker, wenn sie zu uns kommen.» Die Erhöhung der Schulplätze hat zur Folge, dass die Gemeinden höhere Beiträge pro Einwohnerin und Einwohner bezahlen müssen. Diese steigen von 5.40 Franken im letzten Jahr auf 6.10 Franken im kommenden Jahr. Die Stadt Zürich allein kostet dann das Angebot dann also 2,6 Millionen Franken.