notifications
NAHOST-NEWSBLOG

Gegen 300 Festnahmen nach Protesten beim US-Kapitol ++ USA sieht Israel nicht für Explosion bei Spital verantwortlich

Im Nahen Osten ist die angespannte Lage zwischen Israel und Palästina eskaliert. Alle Neuigkeiten und Reaktionen dazu erfahren Sie in unserem Newsblog.

Israel hat eine Bodenoffensive in Gaza angekündigt. Die nördliche Bevölkerung wurde aufgefordert, sich zum eigenen Schutz in den Süden zu begeben.

In dem Spital im Gazastreifen wurden durch einen Einschlag Hunderte Menschen getötet und verletzt. Palästinenser machen Israel dafür verantwortlich – Israels Militär den Islamischen Dschihad.

Mehr als 123'000 Palästinenserinnen und Palästinenser sind laut UN-Nothilfebüro auf der Flucht.

Israel und die palästinensischen Gebiete:

22:51 Uhr

MITTWOCH, 18. OKTOBER

Gegen 300 Festnahmen nach Protesten beim US-Kapitol

Hunderte von Demonstranten haben am Mittwoch auf dem Areal des amerikanischen Parlamentsgebäudes in Washington gegen den Krieg im Nahen Osten demonstriert. Die Menschen trugen Transparente auf sich, auf denen Botschaften wie «Waffenstillstand» zu lesen waren. Die Kundgebung war durch die linke Gruppierung «Jewish Voice for Peace» organisiert worden, die anti-zionistische Parolen verbreitet.

Im Bürogebäude Cannon Office Building verhaftete die Capitol Police, zuständig für die Sicherheit auf dem weiträumigen Gelände des Kapitols, nach eigenen Angaben gegen 300 Demonstranten. Die Polizeibehörde begründete dieses Einschreiten mit dem allgemeinen Demonstrationsverbot, das in den zahlreichen Gebäuden gelte, die zusammen den Kapitolskomplex bildeten.

Die Bürogebäude rund um das Kapitols sind öffentlich zugänglich. Vor den Büros der Abgeordneten kommt es immer wieder zu unbewilligten Kundgebungen. Der Protest am Mittwoch verlief weitgehend friedlich; gemäss der Capitol Police müssen drei Personen mit einer Anzeige wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt rechnen. Sämtliche Demonstranten unterzogen sich einer Sicherheitskontrolle. Der Parlamentsbetrieb war nie gefährdet. (rr)

22:39 Uhr

MITTWOCH, 18. OKTOBER

Erneut Schusswechsel an Israels Grenze zum Libanon

An Israels Grenze zum Libanon ist es auch am Mittwoch erneut zu bewaffneten Konfrontationen gekommen. Es seien neun Abschüsse aus dem Libanon registriert worden, teilte die israelische Armee mit. Ausserdem seien auch mehrere Panzerabwehrraketen in Richtung dreier israelischer Grenzorte gefeuert worden. Israelische Soldaten hätten den Beschuss erwidert. Eine Drohne der Armee habe zudem einen Angriff auf eine Terrorzelle ausgeführt, die den Angaben nach Mörsergranaten Richtung Israel gefeuert hatte, hiess es.

Zuvor hatte das Militär bereits berichtet, an mehreren Orten seien Panzergranaten auf israelisches Gebiet gefeuert worden.

Israelische Medien meldeten, ein Mann sei bei einem Raketenangriff aus dem Libanon in Israel verletzt worden. Er wird den Angaben nach in einer Klinik behandelt.

Libanesische Sicherheitskreise meldeten Beschuss mit israelischen Mörsergranaten. Weiter hiess es, es gebe Berichte über eine verletzte Frau. Eine Granate schlug demnach in der Nähe ihres Hauses ein.

Die libanesische Schiitenmiliz Hisbollah erklärte, sie habe «als Reaktion auf die zionistischen Angriffe auf libanesische Zivilisten» mit verschiedenen Arten von Raketenwaffen reagiert. Die Organisation meldete elf Tote unter ihren Kämpfern im Zuge der Gefechte der vergangenen Tage. (dpa)

21:34 Uhr

MITTWOCH, 18. OKTOBER

Wieder Raketenalarm im Grossraum Tel Aviv

In der Küstenstadt Tel Aviv und im Zentrum Israels ist am späten Mittwochabend erneut Raketenalarm ausgelöst worden. Es gab zunächst keine Berichte über Einschläge oder Verletzte. Im Grossraum Tel Aviv hatte es zuvor bereits mehrfach Alarm gegeben. (dpa)

20:54 Uhr

MITTWOCH, 18. OKTOBER

Grosse pro-palästinensische Demo in Athen – Polizei schreitet ein

Rund 10'000 Menschen haben nach Polizeischätzungen am Mittwochabend im Zentrum der griechischen Hauptstadt Athen an einer pro-palästinensischen Kundgebung teilgenommen. «Freiheit für Palästina», skandierten die Demonstranten, wie Augenzeugen berichteten. Zu der Demonstration hatten die Kommunistische Partei Griechenlands (KKE) und palästinensische Organisationen in Griechenland aufgerufen. Die Polizei zog starke Einheiten zusammen.

Vor der israelischen Botschaft in Athen demonstrierten einige Dutzend Menschen für Israel. Die Polizei sperrte zahlreiche Strassen, damit es zu keinem direkten Kontakt der Teilnehmer beider Kundgebungen kommt. Als einige Dutzend Demonstranten sich aus der pro-palästinensischen Menge lösten, um die pro-israelischen Demonstranten anzugreifen, setzte die Polizei Tränengas ein und trieb die Randalierer auseinander, wie der griechische Rundfunk berichtete. Danach habe sich die Lage wieder beruhigt. (dpa)

20:20 Uhr

MITTWOCH, 18. OKTOBER

Solidarität mit palästinensischem Volk: Algerischer Fussball ruht

Der algerische Verband (FAF) wird aus Solidarität mit dem palästinensischen Volk «alle Fussballwettbewerbe bis auf Weiteres» aussetzen. Das teilte der Verband am Mittwoch beim Kurznachrichtendienst X, früher Twitter, mit. Algerien, das Palästina traditionell wohlwollend gegenübersteht, hatte bereits am Sonntag angekündigt, dass es bereit sei, Spiele im Rahmen der Vorbereitung des palästinensischen Nationalteams auf die WM 2026 und den Asien-Nationen-Cup 2027 auszurichten und alle Kosten im Zusammenhang mit diesen Veranstaltungen zu übernehmen.

Folglich könnte das für den 21. November angesetzte Spiel zwischen Palästina und Australien, das Teil der Qualifikation für die WM 2026 ist, auf algerischem Boden stattfinden. Das Auftaktspiel der Palästinenser in der WM-Qualifikation ist für den 16. November im Libanon angesetzt. Ob die Partien tatsächlich stattfinden werden, ist angesichts der schwierigen Lage ungewiss. In der Rangliste des Weltverbands FIFA belegt Palästina aktuell Platz 97. (dpa)

19:40 Uhr

MITTWOCH, 18. OKTOBER

Klinik im Gazastreifen getroffen: Erdogan spricht von «Völkermord»

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat den Raketeneinschlag unmittelbar vor einer Klinik im Gazastreifen als Bruch des Völkerrechts bewertet - eine direkte Schuldzuweisung aber vermieden. «Ich verurteile die Täter hinter diesem Angriff, der ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit darstellt und als Völkermord an den Menschen in Gaza einzustufen ist», schrieb Erdogan am Mittwoch auf der früher als Twitter bekannten Online-Plattform X. «Das Massaker im Gazastreifen hat mit der heimtückischen Attacke auf das Al-Ahli-Krankenhaus gestern eine neue Dimension erreicht.»

Auffällig war, dass Erdogan die Verantwortung nicht ausdrücklich dem israelischen Militär zuschob - nachdem er dies am Dienstagabend in einer ersten Reaktion kurz nach dem Raketeneinschlag noch getan hatte. Der islamisch-konservative Staatschef hatte auf X geschrieben, der Beschuss des Krankenhauses, in dem Frauen, Kinder und unschuldige Zivilisten untergebracht seien, sei das jüngste Beispiel für israelische Angriffe, die gegen grundlegendste menschliche Werte verstiessen. Die gesamte Menschheit sei dazu aufgerufen, diese «in der Geschichte beispiellose Brutalität» zu stoppen. (dpa)

18:56 Uhr

MITTWOCH, 18. OKTOBER

Israel: UN muss Verantwortliche für Einschlag bei Gaza-Klinik nennen

Nach dem Raketeneinschlag bei einer Klinik im Gazastreifen hat Israels Aussenminister Eli Cohen von den Vereinten Nationen gefordert, die Schuldigen öffentlich zu machen. Er habe an UN-Generalsekretär António Guterres appelliert, bekannt zu geben, dass «die palästinensischen Terrororganisationen» für die Explosion im Al-Ahli-Krankenhaus im Gazastreifen verantwortlich seien, teilte Cohen am Mittwoch auf der Plattform X (ehemals Twitter) mit. «Die UN müssen eine sofortige Klarstellung herausgeben und den Islamischen Dschihad verurteilen.» (dpa)

18:28 Uhr

MITTWOCH, 18. OKTOBER

Palästinenser: Zwei Tote bei Konfrontationen im Westjordanland

Zwei Jugendliche sind nach palästinensischen Angaben bei Konfrontationen mit israelischen Soldaten im Westjordanland getötet worden. Die 15 und 17 Jahre alten Palästinenser seien in der Nähe der Stadt Ramallah durch Schüsse ums Leben gekommen, teilte das Gesundheitsministerium am Mittwoch mit.

Das israelische Militär erklärte, Dutzende Palästinenser hätten Steine und Sprengsätze auf israelische Soldaten und Polizisten der Grenzpolizei geworfen. Darauf sei mit Schüssen reagiert worden. (dpa)

18:25 Uhr

MITTWOCH, 18. OKTOBER

UN-Vermittler: Gefahr für Ausweitung des Nahost-Konflikts «sehr real»

Der UN-Vermittler für den Nahen Osten sieht eine grosse Gefahr für eine Ausweitung des Gaza-Kriegs. «Aufgrund meiner Treffen und der Dynamik, die ich vor Ort beobachte, würde ich Folgendes sagen: Die Gefahr einer Ausweitung dieses Konflikts ist real - sehr, sehr real - und äusserst gefährlich», sagte der UN-Koordinator für den Friedensprozess im Nahen Osten, Tor Wennesland, am Mittwoch vor dem UN-Sicherheitsrat in New York. (dpa)

18:00 Uhr

MITTWOCH, 18. OKTOBER

Dax rutscht ab – Kriegssorgen belasten

Die Kriegssituation im Nahen Osten bereitet den Anlegern am deutschen Aktienmarkt zunehmend Sorgen. Aus dem Handel ging der deutsche Leitindex am Mittwoch mit einem Abschlag von 1,03 Prozent auf 15 094,91 Punkte. Der MDax der mittelgrossen Unternehmen sank um 1,10 Prozent auf 24 702,33 Zähler. (dpa)

17:51 Uhr

MITTWOCH, 18. OKTOBER

Wieder Raketenalarm im Grossraum Tel Aviv

Im Grossraum Tel Aviv und im Zentrum Israels ist am Mittwochabend erneut Raketenalarm ausgelöst worden. Die islamistische Palästinenserorganisation Hamas im Gazastreifen hat seit dem Massaker im Süden Israels am 7. Oktober Tausende Raketen auf Israel abgefeuert. (dpa)

17:47 Uhr

MITTWOCH, 18. OKTOBER

Saudischer Aussenminister trifft auf iranischen Amtskollege

Der saudische Aussenminister Faisal bin Farhan und sein iranischer Amtskollege Hussein Amirabdollahian haben am Rande einer ausserordentlichen Sitzung der Organisation für Islamische Zusammenarbeit (OIC) über die militärische Eskalation im Gazastreifen gesprochen.

Bei dem Treffen in der saudischen Küstenstadt Dschidda sagte Saudi-Arabiens Aussenminister Bin Farhan, dass sich das Königreich weiterhin um eine Deeskalation des Konfliktes bemühe, wie das saudische Aussenministerium am Mittwoch mitteilte. Aus Diplomatenkreisen hiess es zuvor, dass Saudi-Arabien Gespräche über eine mögliche Normalisierung der Beziehungen mit Israel gestoppt hat.

Nach jahrelangen massiven Spannungen zwischen den Regionalmächten, hatten Saudi-Arabien und der Iran unter Vermittlung Chinas im März verkündet wieder diplomatische Beziehungen aufzunehmen. (dpa)

17:13 Uhr

MITTWOCH, 18. OKTOBER

Israel: Werden Hilfslieferungen aus Ägypten «nicht behindern»

Israel will nach Angaben von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu humanitäre Hilfslieferungen aus Ägypten in den Gazastreifen nicht behindern. Dies betreffe Lieferungen wie Lebensmittel, Wasser und Medikamente für die Zivilbevölkerung, teilte Netanjahus Büro am Mittwoch mit. «Jede Lieferung, die zur Hamas gelangt, wird verhindert.»

Gleichwohl machte Netanjahu deutlich, Israel werde «keine humanitäre Hilfe von seinem Territorium in den Gazastreifen zulassen, solange unsere Entführten nicht zurückgebracht werden.» Israel verlange «Besuche des Roten Kreuzes bei unseren Entführten», hiess es weiter. Man arbeite daran, internationale Unterstützung für diese Forderung zu mobilisieren.

Bereitstehende humanitäre Hilfslieferungen für die Bevölkerung im Gazastreifen können gegenwärtig nur über die ägyptische Grenze gebracht werden. Der einzige Grenzübergang Rafah ist geschlossen. Hilfstransporte stehen dort seit Tagen Schlange.

Unklar war, ob er nun von Ägypten geöffnet wird beziehungsweise geöffnet werden kann. Nach Berichten von vor Ort wurde der Übergang durch israelischen Beschuss beschädigt und muss nun repariert werden. Nach ägyptischen Angaben stehen dort rund 3000 Tonnen Güter bereit. (dpa)

16:34 Uhr

MITTWOCH, 18. OKTOBER

Drei Schweizer Städte untersagen Demos

Zürich, Bern und Basel werden für dieses Wochenende keine Demos im Zusammenhang mit dem Nahostkonflikt bewilligen. Darauf haben sich die Verantwortlichen in den drei Städten am Mittwoch verständigt. Begründet wird der Entscheid mit der Sicherheitslage: Das Risiko für Veranstaltende, Demonstrationsteilnehmende, Passantinnen und Passanten, Polizeiangehörige und Rettungskräfte sei zu gross, teilten Basel und Zürich am Mittwoch mit. In Zürich gilt das Verbot für die ganze Woche, in Basel und Bern für das Wochenende.

«Die Stadt Bern hat bereits ein Gesuch für eine Kundgebung am kommenden Wochenende abgelehnt», sagt der Berner Sicherheitsdirektor Reto Nause. Sollten weitere Gesuche gestellt werden, würden auch diese nicht bewilligt. Nause begründet dies erstens damit, dass die Stadt Bern am Wochenende schon stark belastet sei - mit dem Fussballspiel FCZ-YB, der Premiere der Lichtshow «Rendez-vous Bundesplatz» sowie dem Wahlsonntag. Zweitens habe es bereits am vergangenen Wochenende in Bern eine Pro-Palästina-Kundgebung gegeben.

Basel untersagt gar alle Demonstrationen am Wochenende. Davon betroffen ist auch die zuvor bereits bewilligte Demo vom Samstag von Corona-Massnahmekritikern. (chm)

15:51 Uhr

MITTWOCH, 18. OKTOBER

Österreich ruft hohe Terrorwarnstufe aus

Nach der Explosion bei einem Krankenhaus im Gazastreifen haben Österreichs Sicherheitsbehörden die Terrorwarnstufe von «erhöht» auf «hoch» hinaufgestuft. Entwicklungen wie in Gaza könnten zur Verbreitung extremistischer Propaganda und zur weiteren Radikalisierung von islamistischen Gefährdern in Österreich führen, sagte der Leiter der Staatsschutzbehörde DSN, Omar Haijawi-Pirchner, am Mittwoch. Konkrete Anschlagspläne seien jedoch nicht bekannt. (dpa)

15:48 Uhr

MITTWOCH, 18. OKTOBER

Zahl der Toten in Gaza seit Kriegsbeginn steigt auf 3478

Die Zahl der getöteten Palästinenser im Gazastreifen ist nach Angaben des dortigen Gesundheitsministeriums seit Beginn des Kriegs auf 3478 gestiegen. 12065 weitere Menschen seien verletzt worden, teilte das von der islamistischen Hamas kontrollierte Ministerium am Mittwoch mit. Die Zahl beinhaltet demnach auch die Opfer des Raketeneinschlags vor einer Klinik am Dienstagabend. Bei der Explosion wurden nach Angaben des Ministeriums 471 Menschen getötet. Unabhängig waren die Angaben nicht zu überprüfen.

Israel machte für die fehlgeleitete Rakete die Terrororganisation Islamischer Dschihad im Gazastreifen verantwortlich und legte Beweise vor, die das belegen sollen. Die palästinensische Seite sowie zahlreiche arabische Staaten geben Israel die Schuld. (dpa)

15:34 Uhr

MITTWOCH, 18. OKTOBER

Hisbollah-Anhänger protestieren gegen israelische Angriffe in Gaza

Tausende Hisbollah-Anhänger haben am Mittwoch in der libanesischen Hauptstadt Beirut gegen die israelischen Angriffe auf den Gazastreifen demonstriert. «Wir stehen hier, um unsere Verurteilung und unsere extreme Wut über die aufeinanderfolgenden Massaker der Zionisten zum Ausdruck zu bringen», sagte der Vorsitzende des Exekutivrats der Schiitenorganisation, Haschim Safi al-Din. «Wir müssen heute unsere Verantwortung tragen, damit Gaza nicht fällt und auch nicht fallen wird», sagte er weiter. Die Demonstrierenden riefen «Tod für Israel», auf Plakaten waren israelische Kampfflugzeuge mit dem Slogan «Made in USA» zu sehen.

Bei dem Vorfall bei dem Krankenhaus im Gazastreifen sind nach Angaben des dortigen von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums mindestens 471 Menschen getötet und weitere mindestens 324 verletzt worden. Unabhängig waren die Angaben zunächst nicht zu überprüfen. Israel machte für die fehlgeleitete Rakete die Terrororganisation Islamischer Dschihad im Gazastreifen verantwortlich und legte Beweise vor, die das belegen sollen. Die palästinensische Seite sowie zahlreiche arabische Staaten geben Israel die Schuld. (dpa)

14:56 Uhr

MITTWOCH, 18. OKTOBER

Putin ruft nach Schlag gegen Klinik in Gaza zu Verhandlungen auf

Der russische Präsident Wladimir Putin hat die Explosion bei einem Krankenhaus im Gazastreifen als «fürchterliches Ereignis» bezeichnet und zu umgehenden Verhandlungen im Nahen Osten aufgerufen. Die vielen Toten und Verletzten seien ein «Signal dafür, dass dieser Konflikt so schnell wie möglich beendet werden muss», sagte Putin am Mittwoch in Peking bei einer im russischen Staatsfernsehen übertragenen Pressekonferenz. Nötig seien Verhandlungen. Putin hatte in den vergangenen Tagen die Umsetzung einer Zweistaatenlösung gefordert - mit der Schaffung eines unabhängigen palästinensischen Staates. Zugleich forderte er Sicherheitsgarantien für Israel.

Russland, das auch Kontakte zur islamistischen Hamas hat, legte sich nicht fest mit einer Schuldzuweisung nach dem Krankenhaus-Vorfall. Das Aussenministerium in Moskau verurteilte die Gewalt. Ministeriumssprecherin Maria Sacharowa sprach von einem «Akt der Unmenschlichkeit». Sie forderte die USA dazu auf, Satellitenaufnahmen öffentlich zu machen, um den Schuldigen für das Verbrechen zu finden.

Die russische Führung, die selbst einen zerstörerischen Angriffskrieg gegen die Ukraine führt, fordert seit Tagen, Zivilisten und zivile Infrastruktur zu schonen. Durch Russlands Krieg gegen die Ukraine sind bisher Tausende Zivilisten getötet und ganze Städte und Ortschaften zerstört worden. Russland verlangte neben einer Feuerpause die Öffnung humanitärer Korridore, um den Menschen im Gazastreifen unter anderem mit Nahrung und Medikamenten zu helfen. (dpa)

14:21 Uhr

Mittwoch, 18. Oktober

Hamas ruft zu weltweiten Protesten am Wochenende auf

Die islamistische Hamas hat zu weltweiten Protesten am Wochenende aufgerufen. Ein Repräsentant der Gruppierung, die in der EU und USA als Terrororganisation eingestuft wird, sagte am Mittwoch bei einer Pressekonferenz in der libanesischen Hauptstadt Beirut: «Wir rufen unser palästinensisches Volk und das Volk der arabischen und islamischen Nation auf, am kommenden Freitag in allen Städten (...) zu demonstrieren.» Auch am Sonntag sollten die Proteste gegen «Massaker, Kriegsverbrechen und Völkermorde in Gaza» weitergehen.

Terroristen hatten am 7. Oktober vor eineinhalb Wochen im Auftrag der im Gazastreifen herrschenden Hamas die Grenze zu Israel überquert und Massaker angerichtet. Israel greift seither Hamas-Ziele im Gazastreifen an.

Die Hamas forderte die Ausweisung aller israelischer Botschafter in allen arabischen und islamischen Ländern und den Stopp aller diplomatischen Bemühungen, die Beziehungen zu Israel zu normalisieren. (dpa)

12:42 Uhr

Mittwoch, 18. Oktober

Zahl der getöteten Palästinenser in Gaza steigt auf etwa 3300

Die Zahl der getöteten Palästinenser im Gazastreifen ist seit Beginn des Gaza-Krieges am 7. Oktober auf etwa 3300 gestiegen. Dies teilte Mai Al-Kaileh, Gesundheitsministerin in Ramallah im Westjordanland, am Mittwoch mit. Die Zahl der Verletzten liege bei mehr als 13 000. Sie äusserte sich dabei allerdings nicht zu der tödlichen Explosion an einem Krankenhaus im Gazastreifen am Mittwochabend. Das Gesundheitsministerium in Gaza, das von der islamistischen Hamas kontrolliert wird, sprach zuletzt von insgesamt etwa 3200 Toten.

Die in dem Küstengebiet herrschende Hamas macht für die Explosion einen israelischen Raketenangriff verantwortlich. Israel hingegen spricht von einer fehlgeleiteten Rakete der militanten Palästinenserorganisation Islamischer Dschihad, die auf einem Parkplatz vor dem Krankenhaus explodiert sei. Der Dschihad wies den Vorwurf zurück.

Bei der Explosion sollen nach Angaben des Gesundheitsministeriums im Gazastreifen Hunderte Menschen getötet oder verletzt worden sein. Für diese Angaben gibt es keine unabhängige Bestätigung. (dpa)

11:56 Uhr

MITTWOCH, 18. OKTOBER

Biden zu Netanyahu: Krankenhaus-Explosion wohl «vom anderen Team»

US-Präsident Joe Biden zufolge scheint die Explosion in einem Krankenhaus im Gazastreifen nicht auf einen Angriff von Israel zurückzugehen. Er sei zutiefst empört und traurig wegen der Explosion, sagte Biden kurz nach seiner Ankunft in Tel Aviv zu Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu. «Nach dem, was ich gesehen habe, sieht es so aus, als ob es vom anderen Team gemacht wurde, nicht von Ihnen.» Biden sagte weiter: «Aber es gibt eine Menge Leute da draussen, die sich nicht sicher sind.» (dpa)

Biden reiste am Mittwoch nach Israel, um Netanyahu zu treffen.
Bild: Evan Vucci / AP

11:17 Uhr

Mittwoch, 18. Oktober

Netanyahu: Zivilisierte Welt muss gemeinsam die Hamas besiegen

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanyahu hat die westliche Welt dazu aufgefordert, gemeinsam die islamistische Palästinenserorganisation Hamas zu besiegen. Das Massaker in Israel am 7. Oktober beweise, dass die Organisation das «reine Böse» verkörpere, sagte Netanyahu am Mittwoch bei einem Treffen mit US-Präsident Joe Biden in Tel Aviv. «Die zivilisierte Welt muss sich zusammentun, um die Hamas zu besiegen.» Er verglich die Hamas, die auch von EU und USA als Terrororganisation eingestuft wird, erneut mit den Nazis und dem Terrornetzwerk Islamischer Staat (IS).

Die Hamas habe in Israel schlimmste Verbrechen verübt, sagte Netanjahu. Frauen seien vergewaltigt worden, Soldaten enthauptet und Kinder ermordet. «Stellen Sie sich nur die Angst und Panik dieser kleinen Kinder vor, in ihren letzten Momenten, als sie von diesen Monstern in ihren Verstecken gefunden wurden», sagte der israelische Regierungschef.

«Wir werden die Hamas besiegen und diese schreckliche Bedrohung aus unseren Leben entfernen», sagte Netanjahu. Biden sei als erster US-Präsident der Geschichte in Kriegszeiten nach Israel gekommen. «Dies ist zutiefst bewegend», sagte Netanjahu. Es beweise, wie verpflichtet Biden sich persönlich dem jüdischen Volk und dem jüdischen Staat gegenüber sehe. «Danke, Mr. President, dafür, dass Sie Israel zur Seite stehen, heute, morgen und immer.» (dpa)

11:05 Uhr

Mittwoch, 18. Oktober

Palästinenser im Westjordanland rufen zu Konfrontationen auf

Nach der tödlichen Explosion an einem Krankenhaus im Gazastreifen haben die politischen Palästinenserfraktionen im Westjordanland zu Konfrontationen (ab 12.00 Uhr) mit israelischen Soldaten aufgerufen. Der Protest am Mittwoch richte sich auch gegen den Besuch von US-Präsident Joe Biden in Israel, hiess es. Die islamistische Palästinenserorganisation Hamas im Gazastreifen macht Israel für einen Raketeneinschlag vor dem Krankenhaus verantwortlich. Israel spricht dagegen von einer fehlgeleiteten Rakete der militanten Palästinenserorganisation Islamischer Dschihad, die auf einem Parkplatz vor dem Krankenhaus explodiert sei. Der Dschihad wies den Vorwurf zurück.

Laut Gesundheitsministerium in Gaza, das der herrschenden Hamas untersteht, sind bei der Explosion am Dienstagabend «mehrere Hundert» Menschen getötet und verletzt worden. Es gibt keine unabhängige Bestätigung für diese Angaben.

Palästinenserpräsident Mahmud Abbas hat ein Treffen mit US-Präsident Joe Biden in Jordaniens Hauptstadt Amman abgesagt und stattdessen eine dreitägige Staatstrauer ausgerufen. Am Mittwoch gab es zudem einen Generalstreik im Westjordanland.

Die Sicherheitslage im Westjordanland ist seit dem Grossangriff von Hunderten Hamas-Terroristen auf Israel am 7. Oktober sehr angespannt. Seither wurden bei Konfrontationen mit israelischen Soldaten und Siedlern 62 Palästinenser getötet und 1250 verletzt, wie das Gesundheitsministerium in Ramallah mitteilte. (dpa)

11:00 Uhr

Mittwoch, 18. Oktober

Ägypten lehnt «Vertreibung der Bürger aus Gaza» ab

Aus Furcht vor einer Massenflucht lehnt Ägypten weiterhin die Aufnahme palästinensischer Flüchtlinge aus dem Gazastreifen ab. Staatschef Abdel Fattah al-Sisi sagte am Mittwoch bei einer Pressekonferenz mit Bundeskanzler Olaf Scholz: «Die Idee, die Menschen aus Gaza nach Ägypten (...) zu vertreiben, ist nicht umsetzbar und wir warnen vor den damit verbundenen Risiken.» Die Sinai-Halbinsel könnte in dem Fall Ausgangspunkt für Angriffe militanter Palästinenser auf Israel werden, für die dann Ägypten verantwortlich gemacht werden könnte. Al-Sisi sagte, sollte es die Idee geben, Palästinenser zu vertreiben, «dann gibt es die Negev-Wüste.»

Al-Sisi forderte die internationale Gemeinschaft dazu auf, sofort einzugreifen, um die «vorsätzlichen Praktiken» gegen Zivilisten im von Israel abgeriegelten Gazastreifen zu stoppen. Die Einsätze der israelischen Armee in dem Küstenstreifen hätten militärische und humanitäre Auswirkungen haben, die ausser Kontrolle geraten könnten. Es sei dringend notwendig, Perspektiven für eine Lösung zu eröffnen.

Der dicht besiedelte Gazastreifen grenzt im Süden an Ägypten. Der einzige Grenzübergang ist aber geschlossen. Nur über ihn könnten aktuell bereitstehende Hilfslieferungen in den Küstenstreifen gebracht werden.

Terroristen hatten vor eineinhalb Wochen im Auftrag der im Gazastreifen herrschenden Hamas die Grenze zu Israel überquert und Massaker angerichtet. Israel greift seither nach eigenen Angaben Hamas-Ziele im Gazastreifen an.

Die Hamas steht der ägyptischen Muslimbruderschaft nahe, die in Ägypten als Terrororganisation eingestuft wird. Ägyptens Staatschef Abdel Fattah al-Sisi geht seit seiner Machtübernahme hart gegen die Muslimbruderschaft vor und hat immer wieder auch Islamisten wegen Verbindungen zur Hamas verurteilt. Ägypten hat wiederholt in Konflikten vermittelt, die zwischen Israel und islamistischen palästinensischen Fraktionen in Gaza ausgebrochen sind. (dpa)

10:41 Uhr

Mittwoch, 18. Oktober

Von der Leyen: Keine Entschuldigung für Krankenhaus-Explosion

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat die Explosion in einem Krankenhaus im Gazastreifen mit mutmasslich Hunderten Toten als «sinnlose Tragödie» bezeichnet. «Es gibt keine Entschuldigung für den Beschuss eines Krankenhauses voller Zivilisten», sagte sie am Mittwoch im EU-Parlament in Strassburg. Es müssten alle Fakten ermittelt werden und die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden, so die Deutsche.

Ursula von der Leyen.
Bild: Julien Warnand / EPA

In einem Krankenhaus im Gazastreifen wurden nach Angaben des dortigen Gesundheitsministeriums, das von der islamistischen Hamas kontrolliert wird, durch einen Raketeneinschlag Hunderte Menschen getötet und verletzt. Diese Angaben können nicht unabhängig überprüft werden.

Die im Gazastreifen herrschende islamistische Hamas-Organisation machte Israel für das Unglück verantwortlich. Das israelische Militär spricht hingegen von einer fehlgeleiteten Rakete der militanten Palästinenserorganisation Islamischer Dschihad. Auf einem Parkplatz neben der Klinik seien Zerstörungen vor allem durch eine sehr grosse Menge an Raketenantriebsmittel (Propellant) zu erklären, sagte der israelische Armeesprecher Daniel Hagari am Mittwoch vor Journalisten in Tel Aviv. Auf dem Parkplatz hätten sich zum Zeitpunkt der Explosion viele Menschen aufgehalten. (dpa)

10:16 Uhr

Mittwoch, 18. Oktober

US-Präsident Biden in Israel eingetroffen

Inmitten einer schweren Krise im Nahen Osten ist US-Präsident Joe Biden zu einem Kurzbesuch in Israel eingetroffen. Biden landete am Mittwochvormittag mit seiner Regierungsmaschine in Tel Aviv, wo ihn Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu in Empfang nahm, wie auf dem Livestream des Büros von Netanjahu zu sehen war. Neben einem Gespräch mit Netanjahu ist nach Angaben der US-Regierung unter anderem auch ein Treffen Bidens mit dem israelischen Präsidenten Izchak Herzog geplant.

Überschattet wird die Reise des US-Präsidenten von einer verheerenden Explosion in einem Krankenhaus im Gazastreifen mit mutmasslich Hunderten Toten und Verletzten. Der Vorfall, der sich am Dienstag kurz vor Bidens Abreise aus Washington ereignete, verschärft die Spannungen in der Region dramatisch und befeuert Sorgen vor einer Ausweitung des Konflikts. Die von der islamistischen Hamas kontrollierte Gesundheitsbehörde machte die israelische Armee dafür verantwortlich. Israels Armee sprach hingegen von einer fehlgeleiteten Rakete der militanten Palästinenserorganisation Islamischer Dschihad, die für das Unglück verantwortlich sei. Unabhängig waren die Informationen nicht zu überprüfen.

Biden hatte am Dienstagabend in einer schriftlichen Stellungnahme bestürzt auf die Attacke in Gaza reagiert. Er sei «empört und zutiefst betrübt» über die Explosion in dem Krankenhaus und den schrecklichen Verlust von Menschenleben, der dadurch verursacht worden sei, hiess es darin. Er habe sein Team angewiesen, weitere Informationen über den genauen Hergang des Vorfalls zu sammeln.

Bei seinem Besuch in Israel wolle Biden auch «harte Fragen» stellen, sagte John Kirby, Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates der US-Regierung während des Fluges. Biden wolle unter anderem mehr über Israels Ziele und Pläne in den kommenden Tagen und Wochen hören. Der US-Präsident werde zudem sehr deutlich machen, dass die USA keine Ausweitung des Konflikts wollten, hiess es.

Im Anschluss an seinen Kurzbesuch in Israel wollte Biden ursprünglich nach Jordanien, um mit dem palästinensischen Präsidenten Mahmud Abbas, Ägyptens Staatschef Abdel Fattah al-Sisi und Jordaniens König Abdullah II. zusammenzukommen. Jordanien habe das Treffen in Absprache mit der US-Delegation abgesagt, so Kirby. Abbas werde wegen einer dreitägigen Trauer nach der Explosion nicht anreisen. Biden werde mit Abbas und Al-Sisi auf dem Rückflug reden.

In Tel Aviv will Biden nach Angaben der US-Regierung auch israelische Rettungskräfte treffen und mit Familien sprechen, die Angehörige verloren hätten oder deren Familienmitglieder von der Hamas verschleppt worden seien. Biden plane während seines Besuches ausserdem ein öffentliches Statement, hiess es.

Terroristen im Auftrag der Hamas hatten am Samstag vor einer Woche ein Massaker an israelischen Zivilisten in Grenzorten und auf einem Musikfestival angerichtet. Es war das schlimmste Blutbad der israelischen Geschichte. Mehr als 1400 Menschen kamen dabei und bei weiterem Blutvergiessen in den folgenden Tagen ums Leben. Mitglieder der Hamas verschleppten zudem mindestens 199 Menschen, darunter auch US-Bürger. Die israelische Luftwaffe griff als Reaktion auf das Massaker Ziele im Gazastreifen an. Erwartet werden ausserdem weitere militärische Schritte Israels gegen die Hamas. (dpa)

09:08 Uhr

Mittwoch, 18. Oktober

IKRK-Präsidentin warnt vor Kollaps des Gesundheitssystems in Gaza

Nach einer verheerenden Explosion in einem Krankenhauses im Gazastreifen warnt das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) vor einem Kollaps des Gesundheitssystems in dem von Israel abgeriegelten Küstenstreifen. «Die Lage ist äusserst prekär», sagte Präsidentin Mirjana Spoljaric Egger am Mittwoch im Deutschlandfunk. Die Krankenhäuser seien überfüllt. Es fehle an Ärzten, Material, Betten und Operationssälen. «Es ist eine Frage von Stunden oder Tagen, bis das ganze System zusammenbricht.»

Zivilisten seien durch das humanitäre Völkerrecht geschützt, betonte Spoljaric Egger. «Sie haben das Recht, jederzeit humanitäre Hilfe und medizinische Versorgung zu erhalten. Und wir müssen das jederzeit und heute umso mehr einfordern, weil wir sehen, wie schlimm es ist, wenn dieses humanitäre Völkerrecht gebrochen ist.»

In einem Krankenhaus im Gazastreifen wurden nach Angaben des dortigen Gesundheitsministeriums durch einen Raketeneinschlag Hunderte Menschen getötet und verletzt. Israel und die in Gazastreifen herrschende islamistische Hamas machen sich gegenseitig dafür verantwortlich.

Spoljaric Egger sagte, die Möglichkeiten, medizinisches Personal von aussen zur Unterstützung in das Gebiet zu bringen, seien durch fehlende Sicherheitsgarantien und mangelnde Bewegungsfreiheit eingeschränkt. «Deshalb fordern wir alle Parteien auf, uns diesen Zugang zu gewähren und die Sicherheit zu geben, damit wir die Menschen, die grosses Leid erfahren und die dringend Nahrung, Wasser und medizinische Unterstützung brauchen, damit wir diese Menschen erreichen können.» Israel hatte nach einem Grossangriff der Hamas den Gazastreifen abgeriegelt und auch die Versorgung mit Lebensmitteln und Wasser gekappt. (dpa)

08:19 Uhr

Mittwoch, 18. Oktober

Etwa 3200 Palästinenser seit Beginn von Gaza-Krieg getötet

Seit Beginn des Gaza-Kriegs am 7. Oktober sind nach palästinensischen Angaben rund 3200 Menschen im Gazastreifen getötet worden. Rund 11 000 weitere seien verletzt worden, teilte das Gesundheitsministerium in Gaza, das der dort herrschenden islamistischen Palästinenserorganisation Hamas untersteht, am Mittwoch mit.

Dies ist mit Abstand die grösste Zahl von Toten bei allen bisherigen Konflikten Israels mit der Hamas, die 2007 gewaltsam die Kontrolle im Gazastreifen an sich gerissen hatte. Sie wird auch von EU und USA als Terrororganisation eingestuft. Die israelische Armee bekräftigt, sie greife nur Hamas-Ziele an und tue alles, um zivile Opfer zu vermeiden.

Israel hatte die Angriffe nach einem verheerenden Terroranschlag der Hamas im Grenzgebiet aufgenommen. Bei Massakern im Auftrag der Hamas im Grenzgebiet und in den Tagen danach hat Israel mehr als 1400 Tote zu beklagen. Rund 4400 Menschen wurden nach Angaben des israelischen Gesundheitsministeriums verletzt. (dpa)

07:59 Uhr

Mittwoch, 18. Oktober

Israels Armee: Zwei weitere ranghohe Hamas-Mitglieder getötet

Bei Luftangriffen im Gazastreifen sind nach israelischen Militärangaben zwei weitere ranghohe Hamas-Mitglieder getötet worden. Dabei handele es sich um Muhammad Awdallah, den Kommandeur der Panzerabwehr-Einheit von Gaza, sowie um Akram Hidschasi, einen «Terroristen von den Hamas-Marinetruppen» und Waffendealer, teilte die israelische Armee am Mittwoch mit. Hidschasi sei Drahtzieher von Terroranschlägen auf Israel. Die Armee habe in den letzten Tagen «weiter Dutzende von Terrorzielen im Gazastreifen angegriffen», hiess es weiter. Darunter seien Einsatzzentren, Abschussrampen sowie terroristische Infrastruktur. (dpa)

07:36 Uhr

Mittwoch, 18. Oktober

Israels Militär veröffentlicht Luftaufnahmen von Krankenhaus

Israels Militär hat Aufnahmen veröffentlicht, die beweisen sollen, dass eine fehlgeleitete palästinensische Rakete für den tödlichen Einschlag in einem Krankenhaus im Gazastreifen verantwortlich sei. In dem am Mittwoch veröffentlichten Videozusammenschnitt sind Luftaufnahmen der Al-Ahli-Klinik und eines Parkplatzes zu sehen, auf dem ein Brand ausgebrochen war. Dabei sollen Hunderte von Menschen getötet worden sein. Verglichen werden Luftaufnahmen vor und nach dem tödlichen Vorfall. Es sei kein typischer Krater zu sehen, wie er sonst bei israelischen Luftangriffen entstehe. Nach Angaben der Armee schlug dort stattdessen eine fehlgeleitete Rakete der militanten Palästinenserorganisation Islamischer Dschihad ein. Diese wies die Schuldzuweisung zurück. (dpa)

07:20 Uhr

Mittwoch, 18. Oktober

Israels Armee: Gaza-Einwohner sollen «humanitäres» Gebiet aufsuchen

Die israelische Armee hat die Einwohner der Stadt Gaza sowie des nördlichen Gazastreifens dazu aufgerufen, ein «humanitäres Gebiet» südlich von Wadi Gaza (Flussbett) aufzusuchen. Dort solle humanitäre Hilfe zur Verfügung gestellt werden, hiess es in dem am Mittwoch veröffentlichten Aufruf. Das Gebiet befinde sich in Al-Mawasi. Die Armee empfehle auch, sich in offene Gebiete im Westen von Chan Junis, ebenfalls im Gebiet von Al-Mawasi, im Süden des Gazastreifens zu begeben. (dpa)

06:25 Uhr

Mittwoch, 18. Oktober

UN-Generalsekretär fordert Feuerpause im Nahost-Konflikt

UN-Generalsekretär António Guterres hat eine humanitäre Feuerpause im laufenden Nahostkonflikt gefordert. «Ich rufe zu einer sofortigen Feuerpause auf, um genug Zeit und Platz bereitzustellen, damit meine beiden Aufrufe realisiert und das epische menschliche Leid gelindert werden kann», sagte er am Mittwoch in Peking bei einer Rede zum Seidenstrassengipfel. Mit den beiden Aufrufen meinte er seine Forderung an die Hamas, Geiseln freizulassen, und an Israel, humanitäre Hilfe im Gaza-Streifen zuzulassen.

China lud am Dienstag und Mittwoch anlässlich seiner globalen Investitions- und Infrastrukturinitiative «Neue Seidenstrasse» zum dritten Forum darüber ein. Im Konflikt zwischen Israel und der islamistischen Hamas sowie ihre Verbündeten wächst die Sorge um eine weitere Eskalation der Lage. In Vorbereitung einer möglichen Bodenoffensive gegen die Hamas nach dem verheerenden Terrorangriff auf Israel hatte das Militär die Bevölkerung im nördlichen Gazastreifen wiederholt aufgefordert, das Gebiet Richtung Süden zu verlassen. Nach UN-Angaben sind bisher rund eine Million Menschen in den Süden geflohen, die israelische Armee spricht von rund 600 000 Menschen. (dpa)

06:02 Uhr

Mittwoch, 18. Oktober

Entsetzen über Raketeneinschlag im Gazastreifen – die Nacht im Überblick

Nach dem Raketeneinschlag in einem Krankenhaus im Gazastreifen mit mutmasslich Hunderten von Toten und Verletzten wächst die Sorge vor einer Eskalation des Konflikts im Nahen Osten. Während die von der islamistischen Hamas kontrollierte Gesundheitsbehörde im Gazastreifen sowie auch mehrere arabische Staaten Israel die Verantwortung für den Raketeneinschlag gaben, wies die israelische Armee dies entschieden zurück. «Das Krankenhaus wurde durch eine fehlgeschlagene Rakete der Terrororganisation Islamischer Dschihad getroffen», erklärte die Armee in der Nacht auf Mittwoch. Sie kündigte an, Beweise für die Annahme öffentlich machen zu wollen. Die Ereignisse lösten spontan Proteste in der arabischen Welt und auch in einigen deutschen Städten aus.

Hisbollah ruft «Tag des beispiellosen Zorns» gegen Israel aus

Die mit Israel verfeindete pro-iranische Miliz Hisbollah im Libanon rief einen «Tag des beispiellosen Zorns» gegen Israel aus. Dieser richte sich auch gegen den für diesen Mittwoch geplanten Solidaritätsbesuch von US-Präsident Joe Biden in Israel. Biden wolle das «kriminelle Regime unterstützen», hiess es. Worte der Verurteilung reichten nicht mehr aus, erklärte die Schiiten-Miliz. Biden reagierte bestürzt auf den Raketeneinschlag in das Krankenhaus in Gaza. Er sei «empört und zutiefst betrübt», hiess es in einer Stellungnahme.

Biden will in Israel «harte Fragen» stellen

Bei seinem Besuch in Tel Aviv will der US-Präsident auch «harte Fragen» stellen, wie der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates der US-Regierung, John Kirby, am Dienstagabend (Ortszeit) auf dem Flug nach Tel Aviv erklärte. Biden wolle von den Israelis ein Gefühl für die Situation vor Ort bekommen, mehr über ihre Ziele und Pläne in den kommenden Tagen und Wochen hören.

Im Anschluss an seinen Kurzbesuch in Israel wollte Biden ursprünglich nach Jordanien, um mit dem palästinensischen Präsidenten Mahmud Abbas, Ägyptens Staatschef Abdel Fattah al-Sisi und Jordaniens König Abdullah II. zusammenzukommen. Jordanien sagte das Treffen jedoch kurzfristig ab. Es werde erst dann stattfinden, wenn es eine Einigung gebe, den Krieg zu beenden und «diese Massaker» zu stoppen, sagte Aussenminister Aiman al-Safadi dem jordanischen TV-Sender Al-Mamlaka.

UN-Generalsekretär Guterres verurteilt Raketeneinschlag

«Ich bin entsetzt über die Tötung Hunderter palästinensischer Zivilisten heute bei einem Angriff auf ein Krankenhaus in Gaza, den ich aufs Schärfste verurteile», schrieb UN-Generalsekretär António Guterres bei X, vormals Twitter. Er reist angesichts der Gewalteskalation nach Kairo. Dort will sich der 74-Jährige Portugiese laut UN-Angaben ab Donnerstag unter anderem mit dem ägyptischen Staatschef treffen, um eine Öffnung des geschlossenen Grenzübergangs Rafah von der Sinai-Halbinsel in den Gazastreifen zu erwirken.

Scholz jetzt in Ägypten

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) traf bereits in der Nacht zum Mittwoch aus Israel kommend in der ägyptischen Hauptstadt ein, nachdem sich der Abflug wegen Raketenalarms verzögert hatte. Am Morgen will Scholz Ägyptens Staatschef treffen. Am selben Tag soll sich der Weltsicherheitsrat mit dem Raketeneinschlag beschäftigen.

Israel weist Verantwortung zurück

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu wies unterdessen die Verantwortung für den Raketeneinschlag zurück. «Die ganze Welt sollte es wissen: Es waren barbarische Terroristen in Gaza, die das Krankenhaus in Gaza angegriffen haben», sagte Netanjahu am Dienstag. Eine Überprüfung der operativen und nachrichtendienstlichen Systeme habe ergeben, dass das israelische Militär das Krankenhaus Al-Ahli in Gaza «nicht getroffen» habe, erklärte Militärsprecher Daniel Hagari.

Das Gesundheitsministerium im Gazastreifen hatte dagegen mitgeteilt, dass bei einem israelischen Luftangriff auf das Krankenhaus «mehrere Hundert» Menschen getötet und verletzt worden seien. Eine genaue Zahl wurde dabei nicht genannt. Unabhängig war dies nicht zu überprüfen.

Der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Türk, forderte eine lückenlose Aufklärung. Er rief die Staaten mit Einfluss in der Region auf, alles in ihrer Macht stehende zu tun, um die Ereignisse dort zum Ende zu bringen. Auch Frankreichs Präsident Emmanuel Macron verurteilte den Raketeneinschlag. «Nichts kann einen Angriff auf ein Krankenhaus rechtfertigen», schrieb er auf X.

Saudi-Arabien gibt Israel die Schuld

Saudi-Arabien verurteilte das «abscheuliche Verbrechen» aufs Schärfste - und machte Israel dafür verantwortlich, wie aus einer Erklärung des saudischen Aussenministeriums hervorging. Riad verurteile die «anhaltenden Angriffe der israelischen Besatzung» auf Zivilisten. Auch die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) gaben Israel die Schuld. Marokko verurteilte die «Bombardierung» der Klinik «durch israelische Streitkräfte» ebenso «aufs Schärfste». Zivilisten müssten «von allen Parteien geschützt» werden. Auch Bahrain schloss sich der Kritik am «israelischen Bombenanschlag» an.

Im Libanon strömten in den südlichen Vororten von Beirut Augenzeugen zufolge Hunderte Hisbollah-Anhänger auf die Strassen und forderten, Tel Aviv zu bombardieren. Im Iran rief eine Menge im Stadtzentrum Teherans «Nieder mit Israel», wie Videos der staatlichen Nachrichtenagentur IRNA zeigten. Die Regierung erklärte Mittwoch zum Trauertag. Irans Aussenamtssprecher verurteilte den Angriff aufs Schärfste und machte den Erzfeind Israel verantwortlich.

Erneut Schusswechsel an Israels Grenze zum Libanon

An der Grenze zwischen Israel und dem Libanon kam es unterdessen erneut zu Schusswechseln. Israelische Soldaten seien mit Panzerabwehrraketen in der Gegend von Shtula im Bereich des Sicherheitszauns zwischen Israel und dem Libanon beschossen worden, teilte das israelische Militär am frühen Mittwochmorgen mit. Die eigene Artillerie habe daraufhin den Ort des Raketenabschusses unter Feuer genommen, hiess es. Israelische Kampfflugzeuge beschossen zudem in Reaktion auf den wiederholten Beschuss Israels vom Libanon aus einen Beobachtungsposten und militärische Infrastruktur der Miliz.

Proteste gegen Israel

In Amman versuchten Demonstranten zur israelischen Botschaft zu gelangen, wie die jordanische Nachrichtenagentur Petra am Dienstagabend meldete. Berichte über die Stürmung des Gebäudes wiesen jordanische Sicherheitskreise den Angaben nach zurück. Auch vor dem israelischen Konsulat im türkischen Istanbul versammelten sich viele Demonstranten. Einige schwenkten palästinensische Flaggen und skandierten: «Nieder mit Israel!». Israel forderte seine Staatsbürger aus Angst vor Vergeltungsschlägen zum Verlassen der Türkei auf.

Ein ranghoher Vertreter der Weltgesundheitsorganisation (WHO) forderte die Einstellung der andauernden israelischen Luftangriffe auf Ziele im Gazastreifen. Es sei jetzt dringend nötig, medizinisches Material und andere lebensnotwendige Güter über die bislang geschlossene Grenze zwischen Ägypten und dem Küstengebiet zu bringen, sagte WHO-Notfallkoordinator Mike Ryan am Dienstagabend in Genf.

Das wird am Mittwoch wichtig

US-Präsident Biden trifft zu Gesprächen mit der israelischen Regierung in Tel Aviv ein. Bundeskanzler Scholz kommt derweil am Morgen in Kairo mit dem ägyptischen Staatschef Abdel Fattah al-Sisi zusammen. Die pro-iranische Miliz Hisbollah im Libanon rief einen «Tag des beispiellosen Zorns» gegen Israel aus. Sie forderte die islamische Welt auf, ihrer Empörung bei Protesten Ausdruck zu verleihen. Derweil wird weiter auf eine Öffnung des einzigen Grenzübergangs aus dem Gazastreifen zu Ägypten zur Versorgung der Hunderttausenden Flüchtlingen in Gaza gehofft. (dpa)

00:47 Uhr

Mittwoch, 18. Oktober

Biden hält an Israel-Besuch fest, reist aber nicht nach Jordanien

Der amerikanische Präsident wird am Mittwoch immer noch in Israel erwartet. Eine ebenfalls geplante Reise in die jordanische Hauptstadt sagte Joe Biden aber am Dienstagabend kurz vor seinem Abflug nach Tel Aviv ab. Nach Konsultationen liess der jordanische König das Vierer-Treffen in Amman platzen, an dem auch der ägyptische Herrscher el-Sisi und Palästinenserpräsident Abbas hätten teilnehmen sollen. Der Grund: Der Raketeneinschlag in einem Spital im Gazastreifen, bei dem angeblich Hunderte von Menschen getötet oder verletzt wurden. Biden zeigte sich in einer Stellungnahme auf dem Kurznachrichtendienst X (früher: Twitter) «empört» und «zutiefst traurig» über den Vorfall. In einem Communiqué des Weissen Hauses kündigte der US-Präsident an, in Kontakt mit den arabischen Gesprächspartnern zu bleiben. (rr)

22:45 Uhr

Dienstag, 17. Oktober

Gaza: Angebliche Klinik-Bombardierung – Proteste in muslimischer Welt

Nach einem Raketeneinschlag in einem Spital im Gazastreifen mit zahlreichen Opfern ist es in mehreren muslimisch geprägten Ländern zu spontanen Protesten gekommen. In Amman versuchten Demonstranten zur israelischen Botschaft zu gelangen, wie die jordanische Nachrichtenagentur Petra am Dienstagabend meldete. Berichte über die Stürmung des Gebäudes wiesen jordanische Sicherheitskreise den Angaben nach zurück. Die Demonstranten seien aus dem Bereich entfernt worden. Videos in den sozialen Medien zeigten, wie «zur Botschaft» skandieren.

Der Beschuss löste Proteste in der muslimischen Welt aus – wie hier in der Türkei. 
Bild: Emrah Gurel / AP

Vor dem israelischen Konsulat in der türkischen Millionenmetropole Istanbul versammelten sich am Dienstagabend zahlreiche Demonstranten. Einige schwenkten palästinensische Flaggen und skandierten: «Nieder mit Israel!», wie eine Übertragung der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu zeigte. Die Polizei war demnach mit einem Grossaufgebot vor Ort, um das Konsulat im Stadtteil Levent zu schützen.

In den südlichen Vororten von Beirut strömten Augenzeugen zufolge Hunderte Hisbollah-Anhänger auf die Strassen und forderten, Tel Aviv zu bombardieren.

Im Iran rief eine Menge im Stadtzentrum Teherans «Nieder mit Israel», wie Videos der staatlichen Nachrichtenagentur IRNA zeigten. Die Regierung erklärte Mittwoch zum Trauertag. Irans Aussenamtssprecher verurteilte den Angriff aufs Schärfste und machte den Erzfeind Israel verantwortlich.

Der Beschuss der Klinik im Gaza forderte hunderte Tote.
Bild: Abed Khaled / AP

In dem Spital im Gazastreifen wurden nach Angaben des dortigen Gesundheitsministeriums durch einen Einschlag Hunderte Menschen getötet und verletzt. Palästinensischen Angaben zufolge ging dieser von israelischen Bombardements aus.

Israels Militär machte den Islamischen Dschihad im Gazastreifen verantwortlich. Informationen deuten demnach auf einen fehlgeschlagenen Raketenabschuss der militanten Palästinenserorganisation hin. Die genaue Zahl der Todesopfer war zunächst unklar. (dpa)

21:30 Uhr

Dienstag, 17. Oktober

Abbas ruft dreitägige Staatstrauer aus - haben Militante Rakete abgefeuert?

Der palästinensische Präsident Mahmud Abbas hat nach dem angeblichen Tod von zahlreichen Palästinensern in einem Krankenhaus im Gazastreifen zu einer dreitägigen Staatstrauer ausgerufen. Palästinensische Flaggen sollten auf halbmast gesetzt werden, berichtete die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa am Dienstag.

Das israelische Militär hat derweil eine militante Palästinenserorganisation im Gazastreifen für den Einschlag der Rakete in verantwortlich gemacht. «Informationen aus verschiedenen Quellen, die uns vorliegen, deuten darauf hin, dass der Islamische Dschihad für den fehlgeschlagenen Raketenabschuss verantwortlich ist, der das Krankenhaus in Gaza traf», teilte ein Sprecher des Militärs am Dienstag mit.

Eine Analyse habe ergeben, dass «Terroristen in Gaza zuvor eine Ladung Raketen abgefeuert» hätten, die zum Zeitpunkt des Einschlags in unmittelbarer Nähe des betroffenen Krankenhauses vorbeigezogen seien. Unabhängig waren diese Angaben nicht zu überprüfen. Auch eine genaue Zahl der Toten lag zunächst nicht vor. (dpa)

21:18 Uhr

Dienstag, 17. Oktober

Scholz muss wegen Raketenalarms Flugzeug verlassen

Die Delegation von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat am Dienstagabend vor dem Abflug von Tel Aviv nach Kairo wegen eines Raketenalarms schlagartig das Flugzeug verlassen müssen. Scholz wurde mit einem Auto in ein Gebäude gefahren, die anderen Passagiere wurden aufgefordert, sich auf dem Flugfeld auf den Boden zu legen. Es wurden zwei Flugabwehrraketen abgefeuert, die auf dem Flugfeld deutlich zu hören waren.

Nach wenigen Minuten konnten die Passagiere wieder in das Flugzeug steigen. Am späten Abend flog die Maschine mit Scholz und der Delegation Richtung Kairo ab. (dpa)

20:19 Uhr

Dienstag, 17. Oktober

Ministerium in Gaza meldet hunderte Tote nach Beschuss einer Klinik

In einem Krankenhaus im Gazastreifen sind nach Angaben des dortigen Gesundheitsministeriums bei einem israelischen Luftangriff Hunderte Menschen getötet und verletzt worden. In der Klinik seien Tausende Flüchtlinge aus dem Norden der Küstenenklave untergebracht, teilte das Ministerium, das der militant-islamistischen Hamas untersteht, am Dienstagabend mit.

Die genaue Zahl der Todesopfer war zunächst unklar. Israels Armee prüfe die Berichte, wurde Militärsprecher Daniel Hagari in israelischen Medien zitiert. Die Armee verfüge noch nicht über alle Informationen zu dem Vorfall. «Es gibt viele Luftangriffe, viele misslungene Raketen und viele gefälschte Berichte der Hamas», betonte Hagari demnach.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat den Beschuss der Klinik scharf verurteilt und Israel dafür verantwortlich gemacht. Der Beschuss eines Krankenhauses, in dem Frauen, Kinder und unschuldige Zivilisten untergebracht seien, sei das jüngste Beispiel für israelische Angriffe, die frei seien von den grundlegendsten menschlichen Werten, teilte Erdogan am Dienstagabend auf Twitter mit. Er rief die gesamte Menschheit dazu auf, diese in «in der Geschichte beispiellose Brutalität» zu stoppen. (dpa)

19:55 Uhr

Dienstag, 17. Oktober

Buchmesse: Tumult bei Rede zu Israel und Palästina

Die Rede des slowenischen Philosophen Slavoj Zizek hat bei der Eröffnung der Frankfurter Buchmesse für Tumult gesorgt. Zizek verurteilte die terroristischen Angriffe der Hamas auf die israelische Bevölkerung, betonte aber, man müsse auch den Palästinensern zuhören und deren Hintergrund beachten, wenn man den Konflikt verstehen will.

Während der Rede verliessen einige Gäste den Saal. Der hessische Antisemitismusbeauftragte Uwe Becker widersprach Zizek erst vor und später direkt auf der Bühne. Becker warf Zizek vor, die Verbrechen der Hamas zu relativieren, verliess mehrfach den Saal, kehrte aber in Begleitung von Frankfurter Lokalpolitikern schliesslich zurück. Auch Buchmessen-Direktor Juergen Boos versuchte Becker zu besänftigen.

Er relativiere gar nicht, entgegnete Zizek. Die Terroranschläge seien ein schreckliches Verbrechen und Israel habe jedes Recht, sich zu verteidigen. Aber um zu verstehen, was dort geschehe, müsse man auch den Hintergrund der Palästinenser sehen. Es können im Nahen Osten keinen Frieden geben ohne Lösung der Palästina-Frage.

Schon vor der Unterbrechung hatte der Philosoph ein «Analyseverbot» bei diesem Thema kritisiert. Zizek kritisierte, all seine Vorredner hätten über Israel, aber niemand über die Palästinenser gesprochen. Die Entscheidung, die palästinensische Autorin Adania Shibli nicht auf der Buchmesse auszuzeichnen, halte er für «skandalös».

Er sei stolz, auf der Buchmesse zu sein, sagte Zizek, «und ich schäme mich auch ein bisschen, hier zu sein». Boos war am Ende von Zizeks Rede hörbar angefasst. Die Buchmesse sei der Ort für freie Worte «und die müssen wir hier stehen können». Er sei dankbar für den Widerspruch aus dem Publikum, aber er sei auch froh, dass man die Rede habe zu Ende hören können. «Es ist wichtig, dass wir uns zuhören.» (dpa)

18:59 Uhr

DIENSTAG, 17. OKTOBER

Raketenalarm in Tel Aviv: Deutscher Kanzler muss in Schutzraum

Wegen eines Raketenalarms musste Bundeskanzler Olaf Scholz am Dienstag während seines Besuchs in Tel Aviv in einen Schutzraum der deutschen Botschaft. Er habe sich dort wenige Minuten aufhalten müssen, hiess es aus seinem Umfeld. (dpa)

Der deutsche Kanzler Olaf Scholz bei seinem Besuch in Israel.
Bild: Keystone

18:54 Uhr

DIENSTAG, 17. OKTOBER

Angehörige eines DEZA-Mitarbeiters im Gazastreifen getötet

Bei Luftschlägen kamen die Familienangehörigen eines Palästinensers ums Leben, der im Gazastreifen als Lokalmitarbeiter der DEZA (Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit) angestellt ist. Das teilte das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) am Dienstag mit. Aus Persönlichkeitsschutzgründen könnten jedoch keine weiteren Angaben dazu gemacht werden.

Das EDA ist für die Sicherheit seines Personals im Rahmen der Tätigkeit für das Departement verantwortlich. Aktuell arbeiten vier palästinensische Lokalmitarbeitende für die DEZA im Gaza-Streifen, jedoch keine Schweizer Mitarbeitenden.

17:32 Uhr

Dienstag, 17. Oktober

Ministerium: Zahl der getöteten Palästinenser in Gaza steigt auf 3000

Rund zehn Tage nach Beginn des Kriegs zwischen der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas und Israel ist die Zahl der Toten im Gazastreifen auf 3000 gestiegen. Rund 12'500 weitere Menschen seien verletzt worden, teilte das palästinensische Gesundheitsministerium am Dienstag mit.

Israel beschiesst weiterhin vor allem den Norden des Gazastreifens.
Bild: Atef Safadi / EPA

Terroristen im Auftrag der Hamas hatten am Samstag vor einer Woche ein Massaker an israelischen Zivilisten in Grenzorten und auf einem Musikfestival angerichtet. Es war das schlimmste Blutbad der israelischen Geschichte. Mehr als 1400 Menschen kamen dabei und in den folgenden Tagen ums Leben. Militante Palästinenser verschleppten an dem Tag zudem mindestens 199 Menschen, darunter auch deutsche Staatsbürger.

Israel reagierte mit massiven Luftangriffen auf Ziele in dem dicht besiedelten Küstenstreifen. Hilfsorganisationen warnen vor einer humanitären Katastrophe in dem Gebiet am Mittelmeer. Der ägyptische Grenzübergang Rafah als einziger Weg, dringend benötigte Hilfe in den von Israel abgeriegelten Küstenstreifen zu bringen, war am frühen Dienstag weiter geschlossen. (dpa)

17:13 Uhr

Dienstag, 17. Oktober

Hochrangiger Hamas-Kommandeur im Gazastreifen getötet

Ein hochrangiger Befehlshaber der islamistischen Hamas im Gazastreifen ist bei einem israelischen Luftangriff getötet worden. Der führende Kommandeur der Zentralbrigade Aiman Nofal sei im Lager Al-Bureidsch ums Leben gekommen, teilte der militärische Flügel der Hamas am Dienstag mit.

Das israelische Militär bestätigte den Tod. Der Angriff habe demnach auf Geheimdienstinformationen basiert. Nofal soll nach israelischen Angaben an «zahlreichen Terroranschlägen» gegen Israel und israelische Sicherheitskräfte beteiligt gewesen sein.

Zudem soll er den Abschuss von Raketen gesteuert haben, die auf Gebiete mit Zivilisten gerichtet gewesen sein sollen. «Nofel war eine der dominantesten Figuren der Terrororganisation», hiess es weiter. (dpa)

16:00 Uhr

Dienstag, 17. Oktober

Verletzte in Israel nach Angriff aus Libanon - Opfer bei Hisbollah

Der israelische Grenzort Metulla ist am Dienstag nach Militärangaben vom Libanon aus mit einer Panzerabwehrrakete angegriffen worden. Es seien zwei Soldaten und ein Zivilist verletzt worden, teilte die Armee mit. Israelische Panzer schossen nach Armeeangaben zurück. Die pro-iranische Hisbollah-Miliz meldete ein Todesopfer unter ihren Kämpfern.

Seit den Terrorattacken der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober und den Gegenschlägen der israelischen Armee auf den Gazastreifen kam es in den vergangenen Tagen regelmässig zu Zwischenfällen an der Grenze zwischen Israel und dem Libanon. Diese schüren die Sorgen vor einer weiteren Eskalation.

Die Hisbollah hatte einen Angriff auf israelische Stellungen bestätigt. Dabei sei auf Überwachungsgerät der israelischen Armee gezielt worden, hiess es in einer Erklärung. Laut Sicherheitskreisen wurden im Libanon Stellungen nahe der Ortschaft Maroun al-Ras getroffen, wo sich auch ein Posten der UN-Beobachtermission Unifil befindet. (dpa)

15:52 Uhr

Dienstag, 17. Oktober

Armee-Sprecher: Bodenoffensive in Gaza nicht die einzige Möglichkeit

Israel bereitet sich nach Angaben eines Militärsprechers im Gazastreifen auf «die nächsten Stufen des Krieges» gegen die dort herrschende islamistische Palästinenserorganisation Hamas vor. «Alle sprechen von einer Bodenoffensive, aber es könnte etwas anderes sein», sagte der israelische Armeesprecher Richard Hecht am Dienstag. Dabei nannte er keine Einzelheiten.

Experten warnen vor einem blutigen Häuserkampf bei einer Bodenoffensive Israels im dicht besiedelten Gazastreifen. Israel will nach den verheerenden Terroranschlägen der Hamas am 7. Oktober die militärischen Fähigkeiten sowie die Herrschaft der Islamistenorganisation ausschalten. Die meisten Politiker sehen dabei keine Alternative zu einem Eingreifen auf dem Boden. (dpa)

15:08 Uhr

Dienstag, 17. Oktober

USA versetzen Soldaten zur Unterstützung Israels in Bereitschaft

Die USA haben angesichts der Gewalteskalation im Nahen Osten Truppen des US-Militärs in erhöhte Einsatzbereitschaft versetzt. Dies ermögliche es, schnell auf das sich verändernde Sicherheitsumfeld zu reagieren, teilte das US-Verteidigungsministerium am Dienstag mit. Etwa 2000 Soldatinnen und Soldaten bereiteten sich derzeit auf einen möglichen Einsatz zur Unterstützung Israels vor. Es sei zum jetzigen Zeitpunkt aber noch nicht über eine Verlegung von Streitkräften entschieden worden. US-Verteidigungsminister Lloyd Austin werde die Lage fortlaufend bewerten und stehe dazu in engem Austausch mit Verbündeten und Partnern, hiess es.

Ein US-Flugzeug lädt Kisten mit amerikanischer Munition in Israel ab.
Bild: Keystone

US-Medienberichten zufolge könnten die Soldatinnen und Soldaten etwa Aufgaben im logistischen oder medizinischen Bereich übernehmen. Sie seien nicht für Kampfeinsätze vorgesehen, berichtete das «Wall Street Journal» am Montag unter Berufung auf nicht namentlich genannte Quellen aus dem Pentagon. Die betroffenen US-Militärangehörigen seien derzeit sowohl im Nahen Osten als auch ausserhalb, einschliesslich in Europa, stationiert. Nach Informationen des Senders NBC News würden sie auch nicht unbedingt in Israel oder Gaza eingesetzt, sondern in den Nachbarländern, um Israel von dort aus im Kampf gegen die islamistische Hamas zu unterstützen.

Der republikanische Vorsitzende des Ausschusses für auswärtige Angelegenheiten des US-Repräsentantenhauses, Michael McCaul, sagte dem Sender CNN am Montag, bei dem Vorgehen gehe es um Abschreckung und nicht um einen Kampfeinsatz. Er nannte keine Details, sagte aber, er sei vom Weissen Haus informiert worden. Die US-Regierung hatte zuletzt betont, dass man nicht plane, Bodentruppen nach Israel zu schicken. (dpa)

14:58 Uhr

Dienstag, 17. Oktober

Mutter von Hamas-Geisel: Bringt mein «Baby» zurück nach Hause

Die Mutter einer französisch-israelischen Geisel hat Staats- und Regierungschefs weltweit dazu aufgerufen, bei der Befreiung ihrer Tochter und von anderen nach Gaza Entführten zu helfen. Keren Shem sagte am Dienstag vor Journalisten in Tel Aviv, sie habe sich zunächst gefreut, ein von der islamistischen Hamas verbreitetes Video mit einem Lebenszeichen ihrer 21 Jahre alten Tochter Mia zu sehen. Gleichzeitig habe sie aber gesehen, «dass sie Schmerzen hat, dass sie grosse Angst hat». Mias Zustand wirke zwar stabil, sie mache sich dennoch sehr grosse Sorgen um sie.

Sie bitte Staats- und Regierungschef auf der ganzen Welt, «mein Baby zurück nach Hause zu bringen, und zwar im gleichen Zustand, wie ich sie gestern im Fernsehen gesehen habe». Ihre Tochter benötige dringend medizinische Behandlung, weil sie noch andere gesundheitliche Probleme habe.

Sie sprach von einer «verrückten Terrorattacke, die heute in Israel und morgen in Frankreich und übermorgen in den USA passieren» könne. «Der Feind ist sehr grausam», sagte sie. Die Verschleppung von mindestens 199 Geiseln in den Gazastreifen am 7. Oktober sei ein «Verbrechen gegen die Menschlichkeit».

Teile des Videos wohl schon älter

Das von Hamas am Montag veröffentlichte Video war das erste bekannte Lebenszeichen einer der Geiseln. Man sieht darauf, wie der jungen Frau eine Wunde am Arm verbunden wird, anschliessend spricht sie direkt in die Kamera. «Holt mich hier bitte so schnell wie möglich raus», sagte die 21-Jährige. Unklar war, wo, wann und unter welchen Umständen das Video entstanden ist.

Die «New York Times» schrieb, eine Analyse der Metadaten in dem Video habe ergeben, dass zumindest ein Teil der Aufnahmen bereits vor mindestens sechs Tagen aufgenommen worden sei.

Auch Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat die sofortige und bedingungslose Freilassung der jungen Frau gefordert. Der Élyséepalast teilte am Dienstag in Paris weiter mit: «Er verurteilt die Schmach, die die Geiselnahme unschuldiger Menschen und ihre abscheuliche Inszenierung darstellt.» (dpa)

14:57 Uhr

Dienstag, 17. Oktober

Das hat die Uni Bern entschieden:

Die Universität Bern hat nach Hamas verherrlichenden Kommentaren eines Dozenten auf dem Kurznachrichtendienst Twitter (X) konsequenzen gezogen: Dem Dozenten wird fristlos gekündigt.

Zudem startet sie eine Administrativuntersuchung. Die Co-Leiterin, die Ehe-Frau des Dozenten, wird während der Untersuchung von ihren Aufgaben entbunden.

14:46 Uhr

DIENSTAG, 17. OKTOBER

Dozent wegen Hamas-Verherrlichung freigestellt: Uni Bern informiert um 15 Uhr

Ein Dozent der Uni Bern hat den Angriff der Hamas in den sozialen Medien als «Geschenk» bezeichnet. Die Universität griff durch: Nur einen Tag nach den Tweets stellte sie den Dozenten vergangene Woche mit sofortiger Wirkung frei – bis zur abschliessenden Klärung der Konsequenzen.

Um 15 Uhr informiert die Uni Bern nun über Massnahmen. Die Medienkonferenz können Sie hier im Livestream mitverfolgen:

14:36 Uhr

Dienstag, 17. Oktober

Türkei und Frankreich verhandeln mit Hamas über Freilassung von Geiseln

Die Türkei bemüht sich weiter um die Freilassung der von der islamistischen Hamas aus Israel entführten Geiseln. «Bislang haben wir aus verschiedenen Ländern insbesondere bezüglich der Freilassung ihrer Staatsbürger Anfragen erhalten. Daraufhin haben wir insbesondere mit dem politischen Flügel der Hamas Verhandlungen begonnen», sagte der türkische Aussenminister Hakan Fidan am Dienstag nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu bei einem Besuch in Beirut. Diese Bemühungen gingen weiter.

Ankara hatte bereits vergangene Woche bestätigt, dass die Regierung sich um eine Freilassung israelischer Geiseln bemühe, aber zunächst offen gelassen, wer an den Verhandlungen beteilig ist.

Macron: «Verhandlungen kommen voran»

Auch Frankreich führt laut Präsident Emmanuel Macron Verhandlungen zur Freilassung der von der islamistischen Hamas in Israel genommenen Geiseln. Er äussere sich vorsichtig, um keine falschen Hoffnungen zu wecken und um die Verhandlungen nicht zu gefährden, sagte Macron am Dienstag bei einem Albanienbesuch in Tirana. «Aber sie kommen voran, wir verfolgen die Verhandlungen stündlich.»

«Wir haben Kontakte, zunächst natürlich mit den israelischen Verantwortlichen, wir haben auch Kontakte über mehrere befreundete Mächte als Vermittler mit der Hamas, um die Freilassung unserer Geiseln, und die Freilassung aller Geiseln zu erreichen», sagte Macron.

Die Zahl der bei dem Hamas-Angriff auf Israel getöteten französischen Staatsbürger bezifferte das Aussenministerium in Paris am Dienstag auf 21, zwei mehr als bisher bekannt. Elf Landsleute würden weiterhin vermisst, einige davon seien sehr wahrscheinlich von der Hamas als Geisel genommen worden. Darunter befinde sich eine Französin, die die Hamas in einem Video vorgeführt habe. (dpa)

14:02 Uhr

DIENSTAG, 17. OKTOBER

UNHCR entsetzt über Berichte von Angriffen auf fliehende Zivilisten

Das UN-Hochkommissariat für Menschenrechte hat sich entsetzt gezeigt über Berichte von israelischen Angriffen auf fliehende Zivilisten. UNHCR-Sprecherin Ravina Shamdasani forderte das israelische Militär am Dienstag auf, Luftangriffe, wahllose oder unverhältnismässige Angriffe zu vermeiden. Es müssten Vorsichtsmassnahmen ergriffen werden, um den Verlust von Menschenleben, die Verletzung von Zivilisten und die Beschädigung von zivilen Objekten zu vermeiden, sagte sie.

«Entsetzliche Berichte», wonach Zivilisten bei ihrer Flucht in den Süden des Gazastreifens getötet worden seien, müssten unabhängig und gründlich untersucht werden, ebenso wie alle Vorwürfe schwerer Verstösse gegen das humanitäre Völkerrecht, forderte Shamdasani. Die Menschen, denen die Flucht gelungen sei, sässen nun im Süden des Gazastreifens fest und hätten kaum Zugang zu Unterkünften, Lebensmitteln, Wasser, sanitären Einrichtungen und Medikamenten, sagte die Sprecherin.

Sie bekräftigte die Aufforderung des Büros des UN-Hochkommissars für Menschenrechte an die bewaffneten palästinensischen Gruppen, alle zivilen Geiseln unverzüglich und bedingungslos freizulassen. Auch der wahllose Beschuss israelischer Gebiete müsse eingestellt werden. (dpa)

13:22 Uhr

DIENSTAG, 17. OKTOBER

Medienbericht: Auch ein Palästinenser unter den Geiseln der Hamas

Unter den Geiseln der islamistischen Hamas im Gazastreifen ist einem Bericht der «New York Times» zufolge auch ein junger Palästinenser. Es handle sich um einen 22-Jährigen aus Ostjerusalem, schrieb die Zeitung am Dienstag unter Berufung auf die Familie des Mannes. Er habe in der Nacht zum 7. Oktober eine Gruppe Feiernder zu einem Musikfestival in der Negev-Wüste gefahren, wo wenige Stunden später Mitglieder der Palästinenserorganisation Hamas mindestens 260 Menschen ermordeten.

In den frühen Morgenstunden habe der 22-Jährige seinen Bruder angerufen und von dem Überfall berichtet, hiess es. Wenig später habe der Schwager des 22-Jährigen einen Anruf von einem Mitglied der Hamas erhalten. Er habe dem Mann am Telefon versichert, dass der 22-Jährige kein israelischer Staatsbürger sei, sagte der Schwager der Zeitung. «Ich behalte ihn bei mir», sei die Antwort gewesen. (dpa)

10:54 Uhr

Dienstag, 17. Oktober

Russland warnt Israel vor Bodenoffensive in Gaza

Russland warnt Israel vor einer Bodenoffensive gegen die islamistische Hamas im Gazastreifen. Es drohten eine Ausweitung des Konflikts mit «fürchterlichen Folgen für die gesamte Region» und einer noch grösseren humanitären Katastrophe, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Dienstag. Er äusserte sich russischen Staatsmedien zufolge in Peking. Dort traf Präsident Wladimir Putin zu einem zweitägigen Besuch ein; er will laut Kreml am Rande des Seidenstrassen-Gipfels auch mit Chinas Partei- und Staatschef Xi Jinping über die Lage in Nahost sprechen.

Putin selbst hatte am Montag mit mehreren Führern in Nahost telefoniert, unter ihnen Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu und Palästinenser-Präsident Mahmud Abbas. Der Kremlchef, der selbst einen zerstörerischen Krieg gegen die Ukraine führt, forderte eine Feuerpause zum Schutz von Zivilisten.

Peskow bestätigte erneut, dass Abbas in Moskau zu einem Besuch erwartet werde. Ein Termin werde gesucht. Russland tritt für die Schaffung eines unabhängigen Palästinenser-Staates ein und unterstützt zugleich Sicherheitsgarantien für Israel. Die Menschen in Israel müssten in Frieden leben, betonte Peskow. Wichtigste Aufgabe sei es nun, den Krieg in Nahost zu beenden. (dpa)

10:16 Uhr

DIENSTAG, 17. OKTOBER

Angreifer mit Sprengsatz an der libanesischen Grenze getötet

Israelische Soldaten haben nach Militärangaben vier Extremisten getötet, die mit einem Sprengsatz vom Libanon aus über die Grenze gelangen wollten. Das sagte der arabische Sprecher der israelischen Streitkräfte, Avichai Adraee, am Dienstag. Ein von der israelischen Armee veröffentlichtes Video einer Aufklärungsdrohne zeigte die Kämpfer in der Nähe der Grenze, bevor sie angegriffen wurden. Dann kam es zu einer Explosion.

Keine Gruppe im Libanon äusserte sich zu der Tat. In der vergangenen Woche überschritten Kämpfer der palästinensischen Organisation Islamischer Dschihad im Südlibanon die Grenze und lieferten sich Gefechte mit israelischen Soldaten. Dabei kamen drei Menschen ums Leben, mehrere weitere wurden verletzt.

Entlang der libanesisch-israelischen Grenze sind die Spannungen zwischen der Hisbollah und dem israelischen Militär seit dem Angriff der Hamas auf Israel aufgeflammt. Der Beschuss beschränkte sich zwar auf Städte entlang der Grenze, aber es wird befürchtet, dass die Hisbollah und andere vom Iran unterstützte Gruppen ihre Aktionen zur Unterstützung der Hamas eskalieren würden, sobald Israel eine Bodenoperation im Gazastreifen beginnt. (dpa)

09:17 Uhr

Dienstag, 17. Oktober

Hamas veröffentlicht erstmals Video einer mutmasslichen Geisel

Die Hamas hat erstmals ein Video mit einer mutmasslichen Geisel veröffentlicht. In einem am Montag verbreiteten Video sieht man, wie einer jungen Frau eine Wunde am Arm verbunden wird, anschliessend spricht sie direkt in die Kamera. «Ich bin 21 Jahre alt und komme aus Schoham», sagt die Frau.

Sie sei aktuell in Gaza und dort in einem Krankenhaus behandelt worden. Medienberichten zufolge soll es sich um eine Israelin handeln, die auch die französische Staatsangehörigkeit hat. Das israelische Militär teilte in der Nacht zum Dienstag mit, sie sei entführt worden. Die Armee sei in Kontakt mit der Familie. Man tue alles dafür, die Geiseln zurückzuholen.

Macron verurteilt Vorführen der französisch-israelischen Geisel in Video

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron habe Kenntnis von dem Video der französisch-israelischen Staatsbürgerin Mia Shem erhalten, teilte der Élyséepalast am Dienstag in Paris mit. «Er verurteilt die Schmach, die die Geiselnahme unschuldiger Menschen und ihre abscheuliche Inszenierung darstellt.» Der Präsident fordere ihre sofortige und bedingungslose Freilassung. (dpa)

09:14 Uhr

Dienstag, 17. Oktober

Gaza-Übergang nach Ägypten bleibt weiter geschlossen

Auch am elften Tag nach dem Hamas-Massaker in Israel und dem Beginn israelischer Gegenangriffe bleibt der Grenzübergang Ägyptens zum Gazastreifen geschlossen. Eine israelische Armeesprecherin konnte Berichte über neue Luftangriffe Israels in der Nähe des Rafah-Grenzübergangs im Süden des Palästinensergebiets am Dienstag weder bestätigen noch dementieren. Die Luftwaffe greife Ziele im Gazastreifen an, sagte sie lediglich. «Wir sind mitten in einem Krieg.» Vergangene Woche hatte die Armee mitgeteilt, sie habe bei Rafah einen unterirdischen Tunnel angegriffen, der zum Waffenschmuggel in den Gazastreifen gedient habe.

Terroristen der im Gazastreifen herrschenden Hamas hatten am 7. Oktober während des Grossangriffs auf Israel auch den Erez-Grenzübergang zerstört, der für Personenverkehr diente. Israel verhängte nach den Gräueltaten gegen seine Bevölkerung eine komplette Abriegelung des schmalen Küstenstreifens.

Die USA und Israel wollen nach Angaben von US-Aussenminister Antony Blinken gemeinsam eine Strategie für humanitäre Hilfe im Gazastreifen entwickeln und dabei sicherstellen, dass die Hilfsgüter nicht in die Hände der Hamas fallen. Es gehe darum, «Zivilisten in Gaza und nur sie allein zu erreichen», sagte Blinken am Montagabend auf einer Pressekonferenz in Tel Aviv.

Bereitstehende humanitäre Hilfslieferungen für die Bevölkerung im Gazastreifen könnten gegenwärtig nur über die ägyptische Grenze gebracht werden. Augenzeugen berichteten jedoch, eine Zufahrtsstrasse auf der palästinensischen Seite sei bei israelischen Luftangriffen beschädigt worden.

Berichten zufolge haben sich Ägypten und Israel bislang auch noch nicht einigen können, wie die Lkw mit den Hilfsgütern kontrolliert werden. Israel will einen Schmuggel von Waffen in den Gazastreifen ausschliessen.

Für den Grenzübergang Rafah ist Ägypten zuständig. Ägyptens Aussenminister Samih Schukri sagte am Montag, Israel habe noch kein grünes Licht für die Öffnung des Rafah-Grenzübergangs gegeben.

Beobachter gehen jedoch davon aus, dass Ägypten auch angesichts einer wirtschaftlichen Krise im Land die Sorge hat, zahlreiche palästinensische Flüchtlinge könnten auf sein Gebiet kommen. Ausserdem befürchte Kairo, unter Flüchtlinge könnten sich auch Hamas-Terroristen mischen. Die Hamas steht der Muslimbruderschaft nahe, die in Ägypten als Terrororganisation eingestuft wird.

Ägyptens Präsident Abdel Fattah al-Sisi hat bislang keine Bereitschaft signalisiert, Flüchtlinge aus dem Gazastreifen aufzunehmen. «Es ist wichtig, dass die Menschen auf ihrem Land standhaft und präsent bleiben, und wir werden unser Möglichstes tun, um Hilfe zu leisten.»

Auch die im Gazastreifen herrschende Hamas will, dass die Bevölkerung im Gazastreifen vor Ort bleibt. Die auch von EU und USA als Terrororganisation eingestufte Gruppierung hatte die Menschen aufgefordert, israelischen Aufrufen zu einer Evakuierung aus dem Norden in den Süden des Gazastreifens keine Folge zu leisten. Israel wirft der Hamas vor, die eigene Bevölkerung gezielt als menschliche Schutzschilde zu missbrauchen.

Israel hatte einer Einfuhr humanitärer Hilfsgüter in den Gazastreifen nach Medienberichten bisher nicht zugestimmt, weil es den Druck auf die Hamas für eine Freilassung von rund 200 Geiseln aufrechterhalten wolle. (dpa)

08:39 Uhr

DIENSTAG, 17. OKTOBER

Armeesprecher: Hunderttausende Palästinenser noch im Norden Gazas

Mehrere Hunderttausend Palästinenserinnen und Palästinenser im Gazastreifen sind nach Angaben des israelischen Militärs noch nicht den Evakuierungsaufrufen gefolgt. Bis zum Anbruch der Nacht zum Dienstag hätten sich schätzungsweise etwas mehr als 600'000 Menschen in den Süden des abgeriegelten Küstenstreifens begeben, sagte Armeesprecher Jonathan Conricus am Dienstag. «Es gibt immer noch ein paar Hunderttausend, die gehen sollten», fügte er hinzu.

In Vorbereitung einer möglichen Bodenoffensive gegen die islamistischen Hamas-Angreifer hat Israel die Bevölkerung im nördlichen Gazastreifen wiederholt aufgefordert, das Gebiet Richtung Süden zu verlassen. (dpa)

06:11 Uhr

Dienstag, 17. Oktober

Israel bombardiert weiter Gazastreifen - Die Nacht im Überblick

Während die israelische Luftwaffe ihre massiven Bombardements gegen die islamistischen Hamas-Angreifer im Gazastreifen fortsetzt, verschärft sich die akute Versorgungsnot der Hunderttausenden in den Süden geflüchteten Palästinenser. Der ägyptische Grenzübergang Rafah als einziger Weg, dringend benötigte Hilfe in den von Israel abgeriegelten Küstenstreifen zu bringen, war am frühen Dienstag weiter geschlossen. Derweil laufen die diplomatischen Bemühungen, einen Flächenbrand in Nahost zu verhindern, auf Hochtouren: Nach Bundeskanzler Olaf Scholz am Dienstag reist am Tag darauf auch US-Präsident Joe Biden nach Israel.

Israel setzt Gegenangriffe fort

Das israelische Militär attackiere weiter die Infrastruktur der Hamas und suche aktiv nach den Verstecken ihrer Führungsleute, erklärte Armeesprecher Jonathan Conricus am frühen Dienstagmorgen. So wurde bei einem Luftangriff der Chef des Schura-Rats der Hamas, Osama Mazini, getötet, wie die Armee zuvor bekanntgab. Dieser sei für die Gefangenen der Hamas verantwortlich gewesen und habe terroristische Aktivitäten gegen Israel geleitet. Der Schura-Rat wählt das Politbüro der Hamas, das die oberste Entscheidungsinstanz der im Gazastreifen herrschenden Organisation ist. Derweil bereitet sich das israelische Militär weiter auf eine mögliche Bodenoffensive in Gaza vor.

Israel will nach eigenen Angaben die im Gazastreifen herrschende Hamas zerstören, die bei dem Terrorangriff auf Israel mehr als 1400 Menschen getötet hat. Zudem wurden laut Armeeangaben nach neuesten Angaben mindestens 199 Personen in den Gazastreifen verschleppt. Ein Sprecher des militärischen Arms der Hamas teilte dagegen mit, dass zwischen 200 und 250 Menschen entführt worden sein sollen. 200 davon seien unter der Kontrolle der Hamas, die restlichen Geiseln unter der Kontrolle von weiteren militanten Fraktionen. Die Zahl der getöteten Palästinenser stieg nach Angaben aus dem Gazastreifen auf 2750.

Hoffnung auf Öffnung ägyptischen Grenzübergangs

Angesichts der Not Hunderttausender Flüchtlinge im Süden des Küstenstreifens hoffen Helfer auf eine Öffnung des ägyptischen Grenzübergangs Rafah für humanitäre Lieferungen. Es wäre der einzige Weg, um Hilfe in den von Israel abgeriegelten Küstenstreifen zu bringen. Rund 2000 Tonnen Güter standen dafür nach Angaben des Ägyptischen Roten Halbmonds am Montag bereit. Etwa 150 Lastwagen mit humanitären Hilfsgütern seien von Al Arish auf der ägyptischen Sinai-Halbinsel in Richtung des Grenzübergangs Rafah unterwegs, sagten Augenzeugen am frühen Dienstagmorgen.

Hilfen für Flüchtlinge in Gaza stehen bereit

Die Vereinten Nationen sind bereit, Hilfe über den Grenzübergang Rafah zu bringen. Auf der ägyptischen Sinai-Halbinsel sei ein Flugzeug mit Hilfsgütern der Weltgesundheitsorganisation WHO angekommen, teilte das UN-Nothilfebüro Ocha am Montag mit. Das Welternährungsprogramm WFP plane derweil, 225 000 Menschen in 19 Unterkünften der Vereinten Nationen im Gazastreifen zu versorgen. Die EU plant eine Luftbrücke für Hilfsorganisationen im Gazastreifen. Die Flüge sollen noch diese Woche starten und beispielsweise Medikamente nach Ägypten bringen, teilte die EU-Kommission mit. Von dort könnten die Hilfsgüter weiter in den Gaza-Streifen transportiert werden.

Krisendiplomatie geht weiter

Bundeskanzler Scholz wird an diesem Dienstag in Tel Aviv den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu treffen und mit Angehörigen von Geiseln der von der EU und den USA als Terrororganisation eingestuften Hamas zusammenkommen. Scholz will sich über die Lage im Kriegsgebiet informieren, aber auch darüber sprechen, wie ein Flächenbrand in der Region verhindert werden kann. Am Abend reist er weiter nach Ägypten. Am Tag darauf trifft auch US-Präsident Biden in Israel mit Netanyahu zusammen.

Noch am gleichen Tag reise er nach Jordanien weiter, um mit den palästinensischen Präsidenten Mahmud Abbas, Ägyptens Staatschef Abdel Fattah al-Sisi und Jordaniens König Abdullah II. zu treffen, so die US-Regierung.

Weiter Gefechte auch an Grenze zu Libanon

Derweil erwidert das israelische Militär auch im Norden wiederholte Angriffe der pro-iranischen Hisbollah im Libanon. Die Armee attackiere gegenwärtig Posten der Schiiten-Miliz, teilte das israelische Militär am frühen Dienstagmorgen mit. Man reagiere auf die Hisbollah-Angriffe, ohne die Situation jedoch zu eskalieren, betonte Armeesprecher Conricus. Angesichts der wiederholten Angriffe der Hisbollah evakuiert Israel 28 Orte in bis zu zwei Kilometer Entfernung zum Grenzgebiet und verstärkte dort seine Truppen.

Der Iran bekräftigte angesichts des Kriegs zwischen Israel und der Hamas seine Drohungen gegen Israel. «Wenn die zionistischen Verbrechen nicht sofort aufhören, werden neue Fronten für sie eröffnet werden», sagte Irans Aussenminister Hussein Amirabdollahian am Montagabend im Staatsfernsehen. «Stoppen Sie die Verbrechen gegen die Zivilbevölkerung, bevor es zu spät ist», sagte Amirabdollahian. Der Aussenminister wies erneut eine direkte Verstrickung Irans zurück.

UN-Sicherheitsrat vertagt Beratungen zu Resolution

Der UN-Sicherheitsrat hat unterdessen eine brasilianische Resolution zur Deeskalation in Nahost auf Dienstag verschoben. Das mächtigste UN-Gremium soll um 18 Uhr New Yorker Zeit (Mitternacht MESZ) erneut zusammenkommen, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Diplomatenkreisen erfuhr. Zuvor hatten die Vereinigten Arabischen Emirate und andere Staaten auf weitere Verhandlungen über den Text gepocht. Ein russischer Resolutionsentwurf für eine «humanitäre Feuerpause» und die Freilassung der israelischen Geiseln im Gazastreifen erhielt derweil vom Weltsicherheitsrat nicht die erforderliche Mehrheit.

Das wird am Dienstag wichtig

Bundeskanzler Scholz wird in Tel Aviv den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu treffen und mit Angehörigen von Geiseln zusammenkommen. Der UN-Sicherheitsrat will seine Beratungen zu Nahost weiter fortsetzen. Derweil besteht Hoffnung auf eine Öffnung des einzigen Grenzübergangs aus dem Gazastreifen zu Ägypten zur Versorgung der Hunderttausenden Flüchtlingen in Gaza. (dpa)

02:31 Uhr

Dienstag, 17. Oktober

Biden reist am Mittwoch nach Israel und Jordanien

Der amerikanische Präsident reist am Mittwoch in den Nahen Osten, wie das Weisse Haus bekannt gab. Joe Biden wird zuerst in Tel Aviv erwartet, wo er sich mit israelischen Regierungsvertretern besprechen möchte, darunter auch Ministerpräsident Benjamin Netanyahu. Anschliessend werde er in die jordanische Hauptstadt reisen. In Amman soll sich Biden mit Jordaniens König Abdullah II., dem ägyptischen Herrscher Sisi sowie Mahmud Abbas, dem Präsidenten der palästinensischen Autonomiebehörde, treffen. Die «sehr kurze» Reise sei zum einen als Solidaritätsbekundung zugunsten Israels gedacht, sagte ein Sprecher des Weissen Hauses. Zum andern wolle Biden über die humanitäre Hilfe an die palästinensische Zivilbevölkerung im Gazastreifen sprechen.

Eine Zusicherung, dass Israel mit dem Start der Bodenoffensive zuwarten werde, bis Biden Israel und Jordan wieder verlassen hat, verlangt das Weisse Haus angeblich nicht. «Wir diktieren den Israelis keine Bedingungen», sagte John Kirby, ein sicherheitspolitischer Sprecher des amerikanischen Präsidenten. (rr)

19:20 Uhr

MONTAG, 16. OKTOBER

EU startet Luftbrücke nach Ägypten für Gazastreifen

Die EU plant eine Luftbrücke für Hilfsorganisationen im Gazastreifen. Die Flüge sollen noch diese Woche starten und beispielsweise Medikamente für die Hilfsorganisation Unicef nach Ägypten bringen, teilte die EU-Kommission in Brüssel am Montag mit. Von dort könnten die Hilfsgüter weiter in den Gaza-Streifen transportiert werden.

«Die katastrophale humanitäre Lage in Gaza steht kurz davor, ihren Höhepunkt zu erreichen», sagte der zuständige EU-Kommissar Janez Lenarčič. Treibstoff, Wasser, Nahrungsmittel und Medikamente müssten die Menschen in Gaza sofort erreichen. (dpa)

18:45 Uhr

MONTAG, 16. OKTOBER

Netanyahu warnt Hisbollah und Iran: «Seid vorsichtig»

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat die libanesische Hisbollah-Miliz und den Iran vor Angriffen auf Israel gewarnt. «Stellt uns im Norden nicht auf die Probe», sagte Netanyahu am Montag im Parlament zu Beginn der Wintersitzungsperiode. «Wiederholt nicht euren früheren Fehler, weil der Preis diesmal viel schlimmer sein wird.» US-Präsident Joe Biden habe ihnen auf Englisch gesagt: «Don’t do it» (Tut es nicht). Ich sagte Euch auf Hebräisch: Seid vorsichtig.»

«Die Hamas ist Teil der Achse des Bösen von Iran, Hisbollah und ihren Helfershelfern», sagte Netanyahu. «Sie wollen den Staat Israel zerstören und uns alle ermorden.» Ihr Ziel sei es, den Nahen Osten «in den Abgrund des barbarischen Fanatismus des Mittelalters zurückzuführen». Netanyahu verglich die Hamas erneut mit dem Terrornetzwerk Islamischer Staat (IS). Viele Menschen auf der Welt hätten dies verstanden. «Sie verstehen, dass die Hamas eine neue Version des Nazismus ist.»

So wie die Welt sich gegen die Nationalsozialisten und den IS verbündet habe, müsse sie dies nun auch tun, um die Hamas zu besiegen. «Wir sagen unseren Freunden in der aufgeklärten Welt: Unser Krieg ist auch euer Krieg. Wenn wir jetzt nicht als geeinte Front zusammenstehen, wird es euch auch erreichen.» (dpa)

18:07 Uhr

MONTAG, 16. OKTOBER

Israels Armee: Hamas-Geheimdienstchef in Chan Junis getötet

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben bei einem Luftangriff in Chan Junis im Süden des Gazastreifens den regionalen Chef des Hamas-Geheimdienstes getötet. Der Angriff sei in den frühen Morgenstunden erfolgt, sagte ein Armeesprecher am Montag. Die Armee veröffentlichte auf X auch ein Video des Angriffs. Der Name des Mitglieds der im Gazastreifen herrschenden islamistischen Hamas wurde nicht genannt. (dpa)

17:16 Uhr

MONTAG, 16. OKTOBER

Swiss setzt Flüge nach Beirut aus

Aufgrund der aktuellen Lage in Nahost und der Spannungen an der Grenze zwischen Israel und dem Libanon hat sich die Swiss International Air Lines (SWISS) entschieden, Flüge von und nach Beirut, die Hauptstadt des Libanon, auszusetzen. Das gilt vorerst bis 28. Oktober, wie die Swiss am Montagnachmittag mitteilt.

Die Sicherheit der Passagiere und der Besatzungen habe oberste Priorität teilte die Swiss am Montagnachmittag mit. Eine Ausweitung des Konflikts könne gegenwärtig nicht ausgeschlossen werden.

Betroffen sind insgesamt vier Flüge am 17., 19., 24. und 26. Oktober. Ticketkosten werden vollumfänglich erstattet.

16:12 Uhr

MONTAG, 16. OKTOBER

Erneut Raketenalarm in Tel Aviv und Jerusalem

In Tel Aviv und Jerusalem ist am Dienstagnachmittag erneut Raketenalarm ausgelöst worden. Dies teilte die israelische Armee mit. Menschen in Tel Aviv hörten einen lauten Knall. Die islamistische Palästinenserorganisation Hamas im Gazastreifen hat seit dem Massaker im Süden Israels vor gut einer Woche mehr als 6600 Raketen auf Israel abgefeuert. (dpa)

16:05 Uhr

MONTAG, 16. OKTOBER

Humanitäre Situation in Gaza spitzt sich zu

Angesichts der Not Hunderttausender Flüchtlinge im Süden des Gazastreifens hoffen Helfer auf eine Öffnung des ägyptischen Grenzübergangs Rafah für humanitäre Lieferungen. Es wäre der einzige Weg, um Hilfe in den von Israel abgeriegelten Küstenstreifen zu bringen. Rund 2000 Tonnen Güter standen dafür nach Angaben des Ägyptischen Roten Halbmonds am Montag bereit. Der Übergang blieb zunächst geschlossen.

Inzwischen sind nach UN-Angaben etwa eine Millionen Menschen vor der erwarteten israelischen Bodenoffensive vom nördlichen Gazastreifen in den Süden geflohen. Das Nothilfebüro der Vereinten Nationen (OCHA) schlug Alarm, dass Wasser, Nahrung und Treibstoff zu Neige gingen.

Die Krankenhäuser des palästinensischen Küstenstreifens verfügten noch über Treibstoffreserven für 24 Stunden, um Notfallgeneratoren zu betreiben, teilte OCHA mit. Ein Stillstand würde Tausende Patienten in «unmittelbare Gefahr» bringen. Das UN-Hilfswerk für Palästinensische Flüchtlinge (UNRWA) teilte mit, man sehe sich nicht mehr in der Lage, die zunehmende Anzahl von Flüchtlingen im Süden des Gazastreifens ausreichend zu versorgen. Es mangele an Platz in den Unterkünften, Wasser und psychologischer Unterstützung. (dpa)

13:48 Uhr

MONTAG, 16. OKTOBER

UN-Nothilfekoordinator: Bereits eine Million aus Nord-Gaza geflohen

Etwa eine Million Menschen ist nach Angaben von UN-Nothilfekoordinator Martin Griffiths vor der erwarteten israelischen Bodenoffensive vom nördlichen Gazastreifen in den Süden geflohen. Sein wichtigstes Anliegen sei es deshalb, Hilfsgüter in den palästinensischen Küstenstreifen zu bringen, sagte Griffiths am Montag. Es gelte, den Menschen zu helfen, die noch auf der Flucht seien, und die schon im Süden angekommen seien. «Sie kommen nämlich nicht aus Gaza raus», sagte der UN-Diplomat über das Gebiet, das von Israel nach dem Terrorangriff der islamistischen Hamas abgeriegelt wurde.

UN-Nothilfekoordinator Martin Griffiths.
Bild: Bild: AP

Griffiths will am Dienstag nach Kairo reisen, um mit hochrangigen Vertretern Ägyptens über die Öffnung der südlichen Grenze zu Gaza für Hilfslieferungen zu verhandeln. Er berichtete auch über «stündliche» Verhandlungen mit Israel. «Meine wichtigste Botschaft: Die Zeit drängt», sagte der Nothilfekoordinator angesichts der immer schlechteren Versorgungslage im Gazastreifen. (dpa)

12:23 Uhr

Montag, 16. Oktober

Hamas-Ministerium beziffert Zahl der Toten im Gazastreifen mit 2750

Die Zahl der im Gazastreifen getöteten Palästinenser ist weiter gestiegen. 2750 Menschen seien bei israelischen Angriffen ums Leben gekommen und 9700 verletzt worden, teilte das Gesundheitsministerium der Hamas-Regierung im Gazastreifen am Montag mit. Die Zahl der Toten übersteigt mittlerweile auch auf palästinensischer Seite jene des Gaza-Krieges im Jahr 2014, der sechs Wochen lang dauerte. Es ist damit für beide Seiten der opferreichste der bisher fünf Kriege, die sie gegeneinander geführt haben.

Mehr als 1400 Israelis kamen ums Leben, als die Hamas in einem beispiellosen Terrorangriff vom Gazastreifen aus in Israel einfiel und von dort auch Dutzende Menschen verschleppte. 199 Geiseln kamen nach Angaben des israelischen Militärs in der Gewalt extremistischer Gruppen im Gazastreifen. Seit der Attacke fliegt Israel Luftangriffe auf Ziele in dem Küstengebiet. Auch eine Bodenoffensive wird erwartet, wie es sie bereits im Gaza-Krieg 2014 gegeben hatte. Damals kamen 2251 Palästinenser und 74 Israelis - sechs davon Zivilisten - ums Leben. (dpa)

11:34 Uhr

Montag, 16. Oktober

Solidaritätsbesuch: Scholz reist am Dienstag nach Israel

Zehn Tage nach dem verheerenden Terrorangriff der islamistischen Hamas reist Deutschlands Bundeskanzler Olaf Scholz am Dienstag nach Israel. Aussenministerin Annalena Baerbock (Grüne) war bereits am Freitag zu einem Solidaritätsbesuch nach Israel gereist.

Scholz wird am Dienstagmorgen zunächst den jordanischen König Abdullah II. in Berlin treffen und dann nach Israel aufbrechen. Anschliessend geht es weiter nach Ägypten.

Unmittelbar nach dem Terrorangriff hatte Scholz Israel die volle Solidarität Deutschlands erklärt. Auf Anfrage Israels hat die deutsche Regierung das Land auch mit Aufklärungsdrohnen und Munition unterstützt. Die israelische Regierung erwartet von Deutschland vor allem auch Rückendeckung für den Gegenangriff gegen die Hamas. Die israelischen Streitkräfte bereiten derzeit eine Bodenoffensive vor.

Scholz hatte in den vergangenen Tagen bereits zwei Mal mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu telefoniert. Ausserdem sprach er mit den Staatschefs von Katar, Ägypten und der Türkei. Dabei ging es auch die Befreiung der mehr als 150 Geiseln. (dpa)

11:02 Uhr

MONTAG, 16. OKTOBER

Israels Armee: Bisher Familien von 199 Geiseln informiert

Gut eine Woche nach dem Hamas-Terroranschlag im israelischen Grenzgebiet hat Israel die Familien von 199 Geiseln darüber informiert, dass ihre Angehörigen in den Gazastreifen verschleppt worden seien. Dies sagte der Armeesprecher Daniel Hagari am Montag.

Auf die Frage, wie sich die Tatsache, dass in dem Küstenstreifen so viele Geiseln festgehalten werden, auf die israelischen Angriffe dort auswirke, erwiderte der Armeesprecher: «Unsere Angriffsziele basieren auf Geheimdienstinformationen.» Man wisse genau, was man dort angreife, nämlich Infrastruktur der dort herrschenden Hamas und ranghohe Mitglieder der Organisation.

Hagari bekräftigte gleichzeitig, die Hamas hindere Menschen daran, sich wie von Israel angewiesen vom Norden in den Süden des Gazastreifens in Sicherheit zu begeben. «Leider missbraucht die Hamas ihre Bevölkerung als Schutzschilde, und es werden Zivilisten getötet», sagte Hagari.

Hunderttausende von Gaza-Einwohnern hätten sich aber bereits in den südlichen Abschnitt des Küstenstreifens begeben, so der Sprecher. Die Vereinten Nationen hatten Israels Evakuierungsanweisung kritisiert und vor einer humanitären Katastrophe gewarnt.

Man unternehme «Riesenanstrengungen», um auf der Basis von Geheimdienstinformationen herauszufinden, wo genau die Geiseln im Gazastreifen festgehalten werden, sagte Hagari. Man werde keine Angriffe fliegen, «die unsere Leute in Gefahr bringen». Die Hamas hatte behauptet, es seien Geiseln bei den Luftangriffen getötet worden. Dies lässt sich nicht unabhängig überprüfen. (dpa)

10:33 Uhr

Montag, 16. Oktober

Israels Militär setzt Bombardement im Gazastreifen fort

Während Hunderttausende Palästinenser im Süden des Gazastreifens Schutz vor der erwarteten israelischen Bodenoffensive suchen, bombardiert Israels Luftwaffe nach eigenen Angaben weiter Hamas-Ziele. In den vergangenen 24 Stunden seien die Angriffe im Gazastreifen fortgesetzt worden, gab das israelische Militär am frühen Montagmorgen bekannt. Wie die Nachrichtenseite Ynet unter Berufung auf Palästinenser berichtete, handelte es sich um die bislang schwersten Angriffe. Israels Luftwaffe fliegt seit den Hamas-Terrorangriffen vor zehn Tagen mit mehr als 1400 Toten unablässig Gegenangriffe im Gazastreifen.

Palästinenser suchen in den Trümmern eines Wohngebäudes, das bei einem israelischen Luftangriff im Flüchtlingslager Khan Younis im südlichen Gazastreifen zerstört wurde, nach Leichen und Überlebenden.
Bild: Keystone

Die Armee forderte erneut die Bevölkerung im Norden des Gazastreifens und der Stadt Gaza zur Flucht in den Süden des Küstengebietes auf. Die Armee werde zwischen 8.00 und 12.00 Uhr (7.00 und 11.00 Uhr MESZ) einen entsprechenden Fluchtkorridor nicht angreifen, teilte ein Armeesprecher in arabischer Sprache auf der Plattform X (vormals Twitter) mit. Dazu veröffentlichte er eine Karte mit einer eingezeichneten Route.

Das Bombardement hat schwere Verwüstungen in dem schmalen Küstenstreifen angerichtet. Die Zahl der Toten stieg inzwischen auf 2670. Dies teilte das Gesundheitsministerium in Gaza, das auch der Hamas untersteht, am Sonntagabend mit. Rund 9600 weitere Menschen seien verletzt worden. Derweil bereitet das israelische Militär eine mögliche Bodenoffensive gegen die Hamas im Gazastreifen vor. Hunderttausende Reservisten sind an der Grenze zu Gaza mobilisiert. (dpa)

09:40 Uhr

Montag, 16. Oktober

WHO: Lebensrettende Hilfsgüter stauen sich an Grenzübergang zu Gaza

Vor dem geschlossenen Grenzübergang Rafah zwischen Ägypten und dem Gazastreifen stauen sich die Hilfsgüter für das palästinensische Gebiet. Unter den Lieferungen seien lebensrettende medizinische Güter für 300'000 Patientinnen und Patienten, teilte die Weltgesundheitsorganisation mit. Erneut rief sie zu einer unverzüglichen Öffnung des Grenzübergangs Rafah auf, damit die Hilfsgüter, Treibstoff, Trinkwasser und Nahrungsmittel in den Gazastreifen gebracht werden können.

Man sei besorgt über den Mangel an Wasser und sanitären Einrichtungen in dem abgeriegelten palästinensischen Gebiet. Dies gelte vor allem für Kliniken, wo für Patienten wegen Infektionen und dem Ausbruch von Krankheiten Lebensgefahr bestehen könne. Vier Krankenhäuser im Gazastreifen seien wegen Schäden nicht länger arbeitsfähig. Für 21 Hospitäler gelte ein israelischer Evakuierungsaufruf.

Der Grenzübergang Rafah war vergangene Woche wegen der Luftangriffe, die Israel als Reaktion auf die Grossattacken der Hamas auf den Süden Israels fliegt, geschlossen worden. Derzeit versuchen die USA eine Einigung auf eine Wiederöffnung des Übergangs auszuhandeln, um Ausländern die Ausreise aus dem Gazastreifen zu ermöglichen und eine Lieferung von Hilfsgütern in den Gazastreifen, die sich derzeit auf der ägyptischen Seite stauen. (dpa)

09:03 Uhr

Montag, 16. Oktober

Israel evakuiert 28 Orte an der Grenze zum Libanon

Israels Militär hat die Bewohner von 28 Gemeinden nahe der Grenze zum Libanon aufgefordert, das Gebiet zu verlassen. Von der Anweisung vom Montag sind bis zu zwei Kilometer von der Grenze entfernte Ortschaften betroffen.

Seit dem Grossangriff der im Gazastreifen regierenden Hamas auf Israel und Gegenangriffen Israels ist es an der libanesisch-israelischen Grenze mehrfach zu sporadischen Zusammenstössen zwischen israelischen Streitkräften und Mitgliedern der Hamas, der mit ihr verbündeten Hisbollah und anderen bewaffneten Gruppen, etwa der militanten Palästinenserorganisation Islamischer Dschihad, gekommen.

Es gibt Sorgen, dass die Hisbollah offiziell in den Konflikt eintreten könnte, während sich Israel auf eine Bodenoffensive im Gazastreifen vorbereitet. Die Hisbollah hat indes bislang erklärt, sie wolle den grenzüberschreitenden Raketenbeschuss als Warnung an Israel verstanden wissen. (dpa)

08:28 Uhr

Montag, 16. Oktober

Israels Armee: Bisher sechs ranghohe Hamas-Mitglieder in Gaza getötet

Israels Armee hat nach eigenen Angaben bei den Angriffen im Gazastreifen bereits sechs ranghohe Mitglieder der dort herrschenden islamistischen Hamas getötet. Ein Armeesprecher teilte am Montag mit, darunter seien sowohl Mitglieder des militärischen als auch des politischen Flügels.

In der Mitteilung wurden zwei Kommandeure terroristischer Einheiten genannt, die an dem Massaker in Israel beteiligt gewesen waren. Ausserdem wurde demnach ein Kommandeur getötet, der für die Sicherheit im Süden des Gazastreifens zuständig war. Zudem wurden der Hamas-Wirtschaftsminister Dschoad Abu Schmala sowie Sakaria Abu Maamar genannt, der im Hamas-Politbüro für internationale Beziehungen zuständig sei. Ausserdem sei der Leiter der Luftüberwachung in der Stadt Gaza getötet worden.

Ziel der israelischen Offensive im Gazastreifen, mit der das Land auf das schlimmste Massaker in seiner Geschichte durch Hamas-Terroristen reagiert, ist die Ausschaltung der Hamas-Führung im Gazastreifen. Ein Armeesprecher sagte, auch der Hamas-Chef Jihia al-Sinwar sei bereits «ein lebender Toter» (Dead man walking).

Ein wichtiger Teil der Hamas-Führung hält sich allerdings nicht im Gazastreifen, sondern im Ausland auf. Der Auslandschef Ismail Hanija befindet sich etwa in Katar. Ein weiterer ranghoher Hamas-Führer, Saleh al-Aruri, lebt in Beirut. Al-Aruri gilt als zuständig für Aktivitäten des bewaffneten Hamas-Arms im Westjordanland. Auch dort hat sich die Lage seit dem Massaker in Israels Grenzgebiet und den israelischen Gegenangriffen vor mehr als einer Woche noch einmal deutlich zugespitzt. (dpa)

07:58 Uhr

Montag, 16. Oktober

Biden warnt Israel vor erneuter Gaza-Besetzung

US-Präsident Joe Biden hat Israel vor einer erneuten Besetzung des Gazastreifens als Reaktion auf die brutalen Grossangriffe der islamistischen Hamas gewarnt. «Ich denke, das wäre ein grosser Fehler», erklärte Biden in einem am Sonntag ausgestrahlten Interview der CBS-Sendung 60 Minutes. «Sehen Sie, was in Gaza passiert ist, ist aus meiner Sicht die Hamas, und die extremen Elemente der Hamas repräsentieren nicht das gesamte palästinensische Volk. Und ich denke, dass es ein Fehler wäre, wenn Israel erneut Gaza besetzt.» Zugleich betonte Biden, es sei eine Notwendigkeit, «die Extremisten auszuschalten». Israel zog sich 2005 aus dem Gazastreifen zurück, im Jahr darauf gewann die Hamas die Wahl in den palästinensischen Gebieten.

Am vergangenen Freitag forderte Israels Militär die Zivilisten im Norden des Gazastreifens auf, in den Süden des abgeriegelten Gebiets zu fliehen. Es wird eine baldige Bodenoffensive israelischer Truppen gegen die Hamas im Gazastreifen erwartet. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu hat das Ziel ausgegeben, die islamistische Gruppe zu zerschlagen.

Biden zeigte sich in dem CBS-Interview zuversichtlich, dass Israel im Einklang mit «Regeln des Krieges» vorgehen werde. «Es gibt Standards, an die sich demokratische Institutionen und Länder halten», sagte er. Er sei sich sicher, dass den Unschuldigen im Gazastreifen der Zugang zu Medizin, Nahrungsmitteln und Wasser ermöglicht werde. Das Weisse Haus betraute David Satterfield, einen Ex-Botschafter im Libanon und der Türkei, mit der Leitung der US-Bemühungen, «schutzbedürftigen Menschen im Nahen Osten» humanitäre Hilfe zukommen zu lassen. Der Diplomat wird am heutigen Montag in Israel erwartet.

Biden erwägt Reise nach Israel

Laut einem ranghohen US-Regierungsmitglied erwägt auch Biden eine Reise nach Israel. Eine Entscheidung sei noch nicht getroffen, sagte die Gewährsperson der Nachrichtenagentur AP am Sonntag (Ortszeit). Ein Israel-Besuch wäre aus Sicht von Beobachtern für Biden eine Chance, nach den Grossattacken der Hamas vor Ort die Solidarität der USA mit dem israelischen Volk zu bekräftigen.

Seine mögliche Reise würde zugleich inmitten wachsender Sorgen vor einer Ausweitung des Konflikts durch die erwartete israelische Bodenoffensive gegen die Hamas im Gazastreifen erfolgen. Der Iran, der Hauptunterstützer der Hamas, könnte etwa Bidens Visite als Provokation auffassen.

Vergangene Woche reiste US-Aussenminister Antony Blinken nach Israel und mehrere arabische Länder. In Kairo äusserte Ägyptens Staatschef Abdel Fattah al-Sisi am Sonntag im Gespräch mit Blinken Kritik am militärischen Vorgehen Israels. Die israelische Reaktion gehe über das Recht auf Selbstverteidigung hinaus und sei in «eine kollektive Bestrafung» ausgeartet, sagte al-Sisi laut ägyptischen Staatsmedien. Blinken betonte vor seiner Abreise, dass Israel «das Recht, ja die Pflicht hat, sich gegen die Attacken der Hamas zu verteidigen und zu versuchen, alles Mögliche zu tun, um sicherzustellen, dass das nie wieder passiert.»

Die Art und Weise, wie Israel dies tue, zähle aber, ergänzte der US-Aussenminister. «Es muss es auf eine Weise tun, die gemeinsame Werte bejaht, die wir mit Blick auf menschliches Leben und menschliche Würde haben; und es müssen alle möglichen Vorkehrungen getroffen werden, um die Schädigung von Zivilisten zu vermeiden.»

Am Sonntag kam Blinken in Riad mit dem saudischen Kronprinzen und De-facto-Herrscher Mohammed bin Salman zusammen, zuvor hatte sich der US-Chefdiplomat mit Verantwortlichen in den Vereinigten Arabischen Emiraten, Bahrain, Katar, Jordanien und der Palästinensischen Autonomiebehörde beraten. Am Montag wollte Blinken nach Israel zurückkehren. (dpa)

06:56 Uhr

Montag, 16. Oktober

Hass auf Muslime in den USA: Palästinensischer Junge erstochen, Mutter verletzt

Wegen deren muslimischer Religionszugehörigkeit soll ein Mann in den USA einen sechsjährigen Jungen erstochen und dessen 32-jährige Mutter mit einem Messer schwer verletzt haben. Der 71-Jährige aus dem Bundesstaat Illinois habe aus Hass gehandelt, teilte der Sheriff von Will County südwestlich von Chicago am Sonntag (Ortszeit) mit: «Die Ermittler konnten feststellen, dass beide Opfer dieses brutalen Angriffs von dem Verdächtigen ins Visier genommen wurden, weil sie Muslime sind und wegen des weiter andauernden Nahostkonflikts zwischen der Hamas und den Israelis.»

Den Angaben nach hatte die Frau selbst den Notruf gewählt, um zu melden, dass ihr Vermieter sie mit einem Messer angegriffen habe. Eine Autopsie ergab, dass der Junge zahlreiche Stiche erlitten hatte. Die Frau wies mehr als ein Dutzend Stichwunden auf und wurde in ein Krankenhaus gebracht. Sie wird voraussichtlich überleben.

Polizisten fanden den 71-Jährigen unweit des Tatorts. Er «sass aufrecht auf dem Boden in der Nähe der Einfahrt des Hauses» und hatte eine Schnittwunde an der Stirn, teilten die Behörden mit. Er wurde wegen Mordes, versuchten Mordes, zweier Hassverbrechen und schwerer Körperverletzung mit einer tödlichen Waffe angeklagt. «Einem sechsjährigen Kind im Namen der Bigotterie das Leben zu nehmen, ist nichts weniger als böse», sagte der Gouverneur von Illinois, J. B. Pritzker.

Ein Onkel des Jungen väterlicherseits, Yousef Hannon, berichtete auf einer Pressekonferenz des Chicagoer Büros der muslimischen Bürgerrechtsorganisation Council on American-Islamic Relations, das Kind sei palästinensischer Abstammung gewesen. Es habe erst kürzlich Geburtstag gehabt. Hannon zeigte sich erschüttert. «Wir sind keine Tiere, wir sind Menschen», sagte er. Er sei 1999 in die USA ausgewandert, um dort zu arbeiten.

Das Council on American-Islamic Relations bezeichnete das Verbrechen als «unseren schlimmsten Alptraum». In den vergangenen Tagen hätten Hassanrufe und -mails in beunruhigendem Ausmass zugenommen.

US-Präsident Joe Biden schrieb auf der Plattform X (früher Twitter), seine Frau Jill und er seien erschüttert, als sie «von dem brutalen Mord an einem Kind und dem Mordversuch an der Mutter des Kindes» erfahren hätten. Er sprach der Familie sein Beileid aus. «Dieser Akt des Hasses gegen eine palästinensisch-muslimische Familie hat in Amerika keinen Platz.» Er fügte in einem weiteren Tweet hinzu: «Als Amerikaner müssen wir zusammenkommen und Islamophobie und alle Formen von Fanatismus und Hass zurückweisen. Ich habe wiederholt gesagt, dass ich im Angesicht des Hasses nicht schweigen werde. Wir müssen unmissverständlich sein.» (dpa)

05:31 Uhr

Montag, 16. Oktober

Massenflucht in Gaza vor Bodenoffensive - Die Nacht im Überblick

Aus Angst vor Israels erwarteter Bodenoffensive im Gazastreifen gegen die islamistischen Hamas-Angreifer suchen Hunderttausende Palästinenser unter katastrophalen Bedingungen Schutz im Süden des hermetisch abgeriegelten Küstenstreifens. Nach mehreren Evakuierungsaufrufen an die Zivilbevölkerung hätten sich dort inzwischen mehr als 600'000 Menschen hinbegeben, teilte Israels Armeesprecher Daniel Hagari am Sonntag mit.

Die Versorgung der dicht gedrängten Menschenmassen ist jedoch dramatisch. Wenigstens Wasser sollen sie wieder bekommen. Das kündigte Israels Energieminister Israel Katz am Sonntag auf der Plattform X (vormals Twitter) an.

Israel bereitet sich auf Zerstörung der Hamas vor

Die Wiederherstellung der Wasserversorgung werde dazu beitragen, dass die Zivilbevölkerung - wie von Israels Armee gewünscht - den Norden der schmalen Küstenenklave räume und sich in den Süden bewege, sagte Katz. Israels Militär könne so die Zerstörung der Infrastruktur der Hamas im Norden intensivieren, erklärte der Minister. Beobachter gehen davon aus, dass das israelische Militär die mehr als eine Million Palästinenser im Norden des Küstenstreifens zur Evakuierung in den Süden aufgefordert hat, weil eine Bodenoffensive bevorsteht.

Israel bestätigt Entführung von 155 Geiseln in Gazastreifen

Israel will die im Gazastreifen herrschende Hamas zerstören, die bei dem beispiellosen Terrorüberfall auf Israel vor mehr als einer Woche mehr als 1300 Menschen getötet und mehr als 3600 Menschen verletzt hatte. Israels Armee konnte inzwischen die Entführung von 155 Menschen aus Israel in den Gazastreifen bestätigen. Deren Angehörige seien informiert worden. Die Armee werde alles tun, um sie nach Hause zu bringen. Unter den Entführten sind auch acht Deutsche. Die Bundesregierung hat nach Aussagen von Aussenministerin Annalena Baerbock weiter «keinen direkten Kontakt» zu den deutschen Geiseln.

Abbas: Hamas Taten repräsentieren nicht das palästinensische Volk

Die Taten und die Politik der Hamas repräsentieren nach den Worten von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas nicht das palästinensische Volk. Er lehne die Tötung von Zivilisten auf beiden Seiten ab, betonte Abbas, der die Autonomiebehörde im Westjordanland leitet, am Sonntag in einem Telefonat mit Venezuelas Staatschef Nicolás Maduro, wie die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa berichtete. Abbas forderte alle Beteiligten auf, Gefangene freizulassen.

UN-Chef Guterres: Naher Osten «am Rand des Abgrunds»

Angesichts eines Nahen Ostens «am Rande des Abgrunds» forderte auch UN-Generalsekretär António Guterres eindringlich die sofortige Freilassung der Geiseln sowie einen raschen humanitären Zugang zum Gazastreifen. «Jedes dieser beiden Ziele ist berechtigt», sagte Guterres am Sonntag in New York laut einer Mitteilung. Unterdessen soll der einzige Grenzübergang aus dem Gazastreifen zum Nachbarland Ägypten einer ägyptischen Sicherheitsquelle zufolge am Montag für die Ausreise von ausländischen Staatsangehörigen geöffnet werden.

Den Angaben zufolge laufen dafür die Vorbereitungen. Auch die Einfuhr von humanitären Hilfslieferungen über den Grenzübergang Rafah soll demnach ermöglicht werden. Wegen der israelischen Luftangriffe ist der Grenzübergang derzeit ausser Betrieb. Für die Menschen im Gazastreifen gibt es keine Möglichkeit, das Gebiet zu verlassen.

Zahl der Toten steigt weiter

Israels Luftangriffe als Antwort auf die beispiellosen Massaker der Hamas haben schwere Verwüstungen angerichtet. Mehr als 1000 Menschen seien unter Trümmern verschüttet worden, darunter seien Verletzte und Tote, teilte der Zivilschutz im Gazastreifen am Sonntag mit. Die Zahl der Toten im Gazastreifen stieg unterdessen auf 2670. Dies teilte das Gesundheitsministerium in Gaza, das auch der Hamas untersteht, am Sonntagabend mit. Rund 9600 weitere Menschen seien verletzt worden. Das waren binnen einer Woche schon mehr Todesopfer als bei dem bislang letzten grossen Gaza-Krieg von 2014, der 50 Tage dauerte.

Erneut Schusswechsel an Grenze zu Libanon

Seit den Terrorattacken der Hamas auf Israel und den Gegenschlägen Israels auf den Gazastreifen kam es regelmässig zu Zwischenfällen an der Grenze zwischen Israel und dem Libanon. Am Sonntagabend attackierte Israels Armee nach eigenen Angaben erneut Stellungen der Hisbollah. Stunden zuvor hatte die Hisbollah Ziele im Nachbarland angegriffen. Israelischen Medienberichten zufolge wurden acht Menschen in Israel verletzt, einige davon schwer. Am Sonntag wurde das Unifil-Hauptquartier im südlibanesischen Nakura von einer Rakete getroffen. Niemand sei verletzt worden. Unklar war zunächst, wer die Rakete abfeuerte.

US-Präsident Biden erwägt Reise nach Israel

US-Präsident Joe Biden zieht US-Medien zufolge eine Reise nach Israel in den kommenden Tagen in Betracht. Das berichtete unter anderem das Portal Axios am Sonntagabend (Ortszeit) unter Berufung auf Quellen in der israelischen und US-amerikanischen Regierung. Der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu habe Biden während eines Telefonats am Samstag nach Israel eingeladen. Die endgültige Entscheidung über eine Reise sei aber noch nicht getroffen.

Das wird am Montag wichtig

Bidens Aussenminister Antony Blinken will derweil nach seinem Besuch verschiedener Länder im Nahen Osten an diesem Montag erneut nach Israel reisen. Welche Termine dort geplant sind, war zunächst nicht bekannt. Der einzige Grenzübergang aus dem Gazastreifen zu Ägypten soll für die Ausreise ausländischer Staatsangehöriger geöffnet werden. Auch die Wasserversorgung der Palästinenser im Süden des Gazastreifens soll wiederhergestellt werden. (dpa)

23:22 Uhr

SONNTAG, 15. OKTOBER

Palästinenser: 1000 Verschüttete nach Bombardements im Gazastreifen

Bei den Gegenangriffen der israelischen Armee nach den Terrorattacken der islamistischen Hamas sind im Gazastreifen palästinensischen Angaben zufolge mehr als 1000 Menschen unter Trümmern verschüttet worden. Darunter seien Verletzte und Tote, teilte der Zivilschutz im Gazastreifen am Sonntag mit. Viele seien auch 24 Stunden nach Bombenangriffen noch lebend unter zerstörten Gebäuden geborgen worden, hiess es weiter.

Hunderte Terroristen waren am Samstag vor einer Woche im Auftrag der im Gazastreifen herrschenden Hamas über die Grenze nach Israel gekommen und hatten dort ein Massaker angerichtet. Israel greift seither Ziele im Gazastreifen an. Militante Palästinenser feuern immer wieder Raketen Richtung Israel. (dpa)

22:59 Uhr

SONNTAG, 15. OKTOBER

USA: 6-Jähriger wegen seines islamischen Glaubens erstochen - mutmasslicher Täter angeklagt

Die Polizei hat am Sonntag einen 71-jährigen Mann aus einem Vorort von Chicago wegen eines Hassverbrechens angeklagt, weil er einen 6-jährigen palästinensisch-amerikanischen Jungen tödlich erstochen und eine 32-jährige Frau schwer verletzt haben soll. Er behauptet, er habe beide Opfer wegen ihres islamischen Glaubens und als Reaktion auf den Krieg zwischen Israel und der Hamas ausgewählt, das schreibt die «Times of Israel». (cwu)

21:37 Uhr

SONNTAG, 15. OKTOBER

Nach Grossangriff der Hamas: Macron warnt Iran vor Eskalation

Eine Woche nach dem Grossangriff der islamistischen Hamas auf Israel hat Frankreichs Präsident Emmanuel Macron den Iran vor einer Eskalation und Ausweitung des Konflikts gewarnt, insbesondere im Libanon. Angesichts der engen Beziehungen Irans zur Hisbollah im Libanon und zur Hamas im Gazastreifen trage die Führung in Teheran Verantwortung, sagte Macron in einem Telefonat mit dem iranischen Präsidenten Ebrahim Raissi. Er forderte ihn auf, alles tun, um einen regionalen Flächenbrand zu verhindern.

In dem am Sonntag geführten Gespräch betonte der Staatschef, wie wichtig es sei, dass die von der Hamas in Israel verübten Terroranschläge von allen eindeutig verurteilt werden, und dass Israel das Recht habe, sich selbst zu verteidigen und die Terrorgruppen, die seine Bevölkerung angreifen, ausser Gefecht zu setzen.

Macron legte auch den Nachdruck auf die Freilassung der von der Terrororganisation Hamas verschleppten französischen Frauen und Männer. Dies habe oberste Priorität. Seit Beginn des blutigen Angriffs der Hamas auf Israel wurden laut französischem Aussenministerium 17 französische Staatsbürger getötet, 15 gelten als vermisst. (dpa)

21:35 Uhr

SONNTAG, 15. OKTOBER

Ägypten will Grenze mit Gaza für Ausreise ausländischer Bürger öffnen

Der einzige Grenzübergang aus dem Gazastreifen zum Nachbarland Ägypten soll einer ägyptischen Sicherheitsquelle zufolge am Montag für die Ausreise von ausländischen Staatsangehörigen geöffnet werden. Den Angaben zufolge laufen dafür die Vorbereitungen. Auch die Einfuhr von humanitären Hilfslieferungen über den Grenzübergang Rafah soll demnach ermöglicht werden.

Wegen israelischer Luftangriffe ist der Grenzübergang derzeit ausser Betrieb. Er ist der einzige Übergang zum Gazastreifen, der nicht von Israel kontrolliert wird. Wegen der Schliessung des Grenzübergangs Rafah gibt es für die Menschen im Gazastreifen keine Möglichkeit, das Gebiet zu verlassen. (dpa)

20:44 Uhr

SONNTAG, 15. OKTOBER

Weitere Bundeswehr-Maschine nimmt Deutsche in Israel an Bord

Die Bundeswehr hat am Sonntag ein weiteres Flugzeug zur Rückholung deutscher Staatsangehöriger nach Israel geschickt. Der Militärtransporter vom Typ A400M sei gegen 18.30 Uhr in Tel Aviv gelandet, teilte das Einsatzführungskommando am Abend auf X mit, früher Twitter. Die Aufnahme der Passagiere habe begonnen.

Es ist die vierte Bundeswehr-Maschine, die nach Israel geflogen ist. Mit den drei vorausgegangenen Flügen waren rund 160 Menschen bereits zurück nach Deutschland geholt worden, wie das Auswärtige Amt und das Verteidigungsministerium am Nachmittag mitgeteilt hatten. Zwei Flugzeuge waren am Morgen auf dem Militärflugplatz im niedersächsischen Wunstorf gelandet, eines am Nachmittag in Berlin.

Im Falle einer Lageverschlechterung stehe die Bundeswehr auch für eine militärische Evakuierung bereit, hiess es in der Mitteilung der beiden Ministerien. Weitere vorbereitende Massnahmen würden getroffen. Der Krisenstab habe ausserdem beschlossen, die bereits in die Region entsandten Krisenunterstützungsteams zu verstärken.

Etwa eine Woche nach den Terrorangriffen der Hamas auf Israel beteiligt sich die Bundeswehr unmittelbar daran, deutsche Staatsbürger aus Israel herauszuholen - während die dortige Armee einen gross angelegten Angriff auf den von den militanten Islamisten kontrollierten Gazastreifen vorbereitet. In den vergangenen Tagen hatte das Auswärtige Amt schon etwa 2800 Bundesbürger und Familienmitglieder bei der Ausreise unterstützt, die zu einem grossen Teil mit Sonderflügen der Lufthansa zurückgekehrt waren. (dpa)

20:44 Uhr

SONNTAG, 15. OKTOBER

Israels Armee: 600 000 Menschen haben sich in den Süden Gazas begeben

Nach mehreren Evakuierungsaufrufen an die Zivilbevölkerung des Gazastreifens haben sich nach israelischen Militärangaben mehr als 600 000 Palästinenser in den Süden des schmalen Küstenstreifens begeben. Das teilte Israels Armeesprecher Daniel Hagari am Sonntag mit. Im Gegensatz zu der im Gazastreifen herrschenden islamistischen Hamas wolle Israels Militär unbeteiligten Bürgern möglichst wenig Schaden zufügen, betonte er.

Den Angaben nach konnte die Armee eine Woche nach dem beispiellosen Terrorangriff der Hamas auch die Entführung von bislang 155 Menschen aus Israel in den Gazastreifen bestätigen. Deren Angehörige seien informiert worden. Die Armee «werden alles tun», um sie nach Hause zu bringen, hiess es.

Beobachter gehen davon aus, dass das israelische Militär die mehr als eine Million Palästinenser im Norden des Küstenstreifens zur Evakuierung in den Süden aufgefordert hat, weil eine Bodenoffensive bevorsteht. (dpa)

19:47 Uhr

SONNTAG, 15. OKTOBER

Zahl der in Gaza getöteten Palästinenser steigt auf 2670

Eine Woche nach Beginn des Kriegs zwischen der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas und Israel ist die Zahl der Toten im Gazastreifen auf 2670 gestiegen. Dies teilte das Gesundheitsministerium in Gaza, das auch der Hamas untersteht, am Sonntagabend mit. Rund 9600 weitere seien verletzt worden.

Damit ist die Zahl der berichteten Toten auf der palästinensischen Seite binnen gut einer Woche bereits höher als während des Gaza-Kriegs 2014, als innerhalb von 50 Tagen 2250 Menschen in dem Küstenstreifen ums Leben kamen. Damals waren auch 66 israelische Soldaten und fünf Zivilisten getötet worden.

Der neue Krieg ist damit auch die Konfrontation mit den meisten Toten seit der gewaltsamen Übernahme der Kontrolle im Gazastreifen durch die Hamas 2007.

Terroristen im Auftrag der Hamas hatten am Samstag vor einer Woche ein Massaker an israelischen Zivilisten in Grenzorten und auf einem Musikfestival angerichtet. Es war das schlimmste Blutbad der israelischen Geschichte. Bisher sind in Israel mehr als 1300 Tote zu beklagen. Dazu zählen auch 289 Soldatinnen und Soldaten, deren Namen bisher veröffentlicht werden durften.

Rund 150 Menschen wurden nach israelischen Informationen in den Gazastreifen verschleppt. Israel reagierte mit massiven Luftangriffen auf Ziele in dem dicht besiedelten Küstenstreifen. (dpa)

19:47 Uhr

SONNTAG, 15. OKTOBER

Biden: Wir können und müssen Ukraine und Israel unterstützen

US-Präsident Joe Biden hat zugesichert, dass Amerika sowohl die Ukraine als auch Israel militärisch unterstützen kann. «Wir sind die Vereinigten Staaten von Amerika, um Gottes Willen, die mächtigste Nation (...) in der Geschichte der Welt», sagte Biden in einem Interview mit dem Sender CBS. Die US-Regierung könne sich um beides kümmern und trotzdem die Fähigkeiten zur allgemeinen Verteidigung des eigenen Landes aufrecht erhalten. «Wir haben die Möglichkeit, das zu tun. Wir haben eine Verpflichtung», betonte er. «Und wenn wir es nicht machen, wer dann?» Das Gespräch wurde am Freitag aufgezeichnet und sollte am Sonntagabend (Ortszeit) vollständig ausgestrahlt werden.

Auch US-Verteidigungsminister Lloyd Austin betonte zuletzt: «Wir werden fest an der Seite Israels stehen, während wir die Ukraine weiterhin unterstützen.» Die USA haben seit dem Beginn des Kriegs der Ukraine knapp 44 Milliarden Dollar (rund 42 Milliarden Euro) an Unterstützung zugesagt. Auch Israel unterstützen die USA als wichtigster Verbündeter mit Milliardensummen - ein beachtlicher Teil davon geht in Raketen.

Biden hatte vor einigen Tagen angekündigt, den US-Kongress um zusätzliches Geld für Israel zu bitten. Das Weisse Haus hat bereits weitere Mittel für die Ukraine beim Parlament beantragt. Dort herrscht im Moment aber Stillstand, da sich die Republikaner nicht auf einen Vorsitzenden für das Repräsentantenhaus einigen können. Solange lange liegt die gesetzgeberische Arbeit auf Eis. (dpa)

18:18 Uhr

SONNTAG, 15. OKTOBER

Israels Energieminister: Wieder Wasserversorgung im Süden Gazas

Israels Ministerpräsident und US-Präsident Joe Biden haben vereinbart, die Wasserversorgung im Süden des Gazastreifens wiederherzustellen. Dies werde dazu beitragen, dass die Zivilbevölkerung wie von Israels Armee gewünscht den Norden der Küstenenklave räumt und sich in den Süden bewegt, schrieb Israels Energieminister Israel Katz am Sonntag auf der Plattform X (vormals Twitter). Israels Militär könne so die Zerstörung der Infrastruktur der islamistischen Hamas im Norden des Gazastreifens intensivieren.

Nach dem Terrorangriff der Hamas auf Israel vor einer Woche hatte Katz die Grundversorgung der Zivilbevölkerung im Gazastreifen an die Freilassung der israelischen Geiseln in Hand der Islamistenorganisation geknüpft. Die Vereinten Nationen forderten Israel jedoch dazu auf, die Versorgung der Menschen in dem abgeriegelten Gebiet mit Nahrung, Wasser, Medikamenten und Treibstoff zuzulassen.

Beobachter gehen davon aus, dass das israelische Militär die mehr als eine Million Palästinenser im Norden des Küstenstreifens zur Evakuierung in den Süden aufgefordert hat, weil eine Bodenoffensive bevorsteht. (dpa)

16:58 Uhr

SONNTAG, 15. OKTOBER

Israelischer Beamter bestätigt, dass Israel die Wasserversorgung des Gazastreifens wieder aufgenommen hat

Ein hochrangiger israelischer Beamter bestätigt gegenüber der «Times of Israel», dass Jerusalem die Wasserversorgung des Gazastreifens wieder aufgenommen hat, nachdem sie nach dem Terrorangriff der Hamas am vergangenen Samstag eingestellt worden war.

Die Entscheidung wurde vom nationalen Sicherheitsberater der USA, Jake Sullivan, bekannt gegeben, der via CNN mitteilte, dass seine israelischen Amtskollegen ihn innerhalb der letzten Stunde über den Schritt informiert hätten. Es sei angedeutet worden, dass Jerusalem Lebensmittel, Wasser und Medikamente in den Gazastreifen einliefern werde, nachdem es eine Belagerung über die Enklave verhängt habe, da es sich offenbar auf eine Bodenoperation zur Zerstörung der Hamas vorbereite. (cwu)

16:44 Uhr

SONNTAG, 15. OKTOBER

Israel: Neun Raketen von Libanon aus auf israelisches Gebiet gefeuert

Neun Raketen sind nach israelischen Militärangaben am Sonntag vom Libanon aus auf Israel abgefeuert worden. Die Raketenabwehr habe fünf der Geschosse abgefangen. Die israelische Armee habe das Feuer erwidert und die Abschussorte im Libanon angegriffen, hiess es in der Mitteilung.

Mehrere Ortschaften im Norden Israels waren erneut in Alarmzustand versetzt worden. Im Grenzgebiet heulten wegen des Raketenbeschusses die Sirenen, wie die israelischen Streitkräfte berichteten. Zuvor waren auch im westlichen Grenzgebiet Raketen aus dem Libanon abgefeuert worden.

Seit den Terrorattacken der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas auf Israel und den Gegenschlägen der israelischen Armee auf den Gazastreifen kam es in den vergangenen Tagen regelmässig zu Zwischenfällen an der Grenze zwischen Israel und dem Libanon, die Sorgen vor einer weiteren Eskalation schüren. Im Südlibanon ist die pro-iranische Hisbollah-Miliz aktiv. (dpa)

16:28 Uhr

SONNTAG, 15. OKTOBER

Hilfsorganisationen beklagen «entsetzliche» Lage im Gazastreifen

Hilfsorganisationen haben vor katastrophalen Zuständen im Gazastreifen gewarnt. Medico und Misereor mahnten am Sonntag die Einhaltung des Völkerrechts und die unverzügliche Einrichtung humanitärer Korridore für die Versorgung der 2,2 Millionen Menschen in der Küstenenklave an. Die «völkerrechtswidrigen Angriffe» auf die Zivilbevölkerung, zivile Infrastruktur und medizinische Einrichtungen müssten eingestellt werden, hiess es in einer gemeinsamen Erklärung. Beide Gruppen arbeiten mit Gesundheitsdiensten und Menschenrechtsorganisationen im Gazastreifen zusammen.

«Nach allem, was wir von unseren Partnerorganisationen hören, wissen wir, dass die Situation entsetzlich ist», sagte Tsafrir Cohen, Geschäftsführer von der Hilfs- und Menschenrechtsorganisation Medico International. «Wir befinden uns vor den Augen der Weltöffentlichkeit inmitten einer humanitären Katastrophe, die sich in rasender Geschwindigkeit verschärft.» Das Gesundheitswesen, die Strom- und die Wasserversorgung seien «vollständig kollabiert».

Die Vorräte seien so gut wie aufgebraucht, hiess es weiter. «Die Versorgung mit Wasser, Treibstoff und Strom muss wieder hergestellt werden», sagte der Hauptgeschäftsführer Pirmin Spiegel von Misereor, dem Hilfswerk der römisch-katholischen Kirche. «Die Menschen in Gaza können nicht kollektiv für die brutalen Überfälle der Hamas in Haftung genommen werden.» (dpa)

15:53 Uhr

SONNTAG, 15. OKTOBER

Hisbollah bezeichnet grenzüberschreitenden Beschuss als «Warnung» an

Eine Sprecherin der Hisbollah, Rana Sahili, erklärte, die heutige Verschärfung der Kämpfe zwischen Israel und der libanesischen Terrorgruppe bedeute nicht, dass die Hisbollah beschlossen habe, sich vollständig in den Krieg zwischen der Hamas und Israel einzuschalten. Die Kämpfe an der Grenze seien «nur Scharmützel» und stellten eine «Warnung» dar, so Sahili in der «Times of Israel». (cwu)

15:50 Uhr

SONNTAG, 15. OKTOBER

Raketenwarnsirenen ertönen in mehreren Gemeinden an der Nordgrenze

In den nördlichen Städten Nahariya, Rosh HaNikra, Hanita, Shlomi und Betzet an der libanesischen Grenze ertönen Sirenen für den Raketenbeschuss, das schreibt die «Times of Israel». Die Warnungen erfolgen inmitten von mindestens fünf Angriffen mit Panzerabwehrlenkraketen aus dem Libanon.

Im Norden Israels habe es in den letzten Tagen zahlreiche Fehlalarme gegeben. Es liegen keine unmittelbaren Berichte über Verletzte oder Schäden vor. Auf einem Video ist zu sehen, wie Raketen über dem Norden Israels abgefangen werden. (cwu)

15:32 Uhr

SONNTAG, 15. OKTOBER

Neues Feuergefecht an der israelisch-libanesischen Grenze

Erneut ist aus dem Libanon eine Rakete auf einen israelischen Militärposten abgefeuert worden. Der Beschuss erfolgte im Grenzgebiet, wie Israels Streitkräfte erklärten. Laut israelischen Medienberichten war es der fünfte Angriff am Sonntag.

Aus libanesischen Sicherheitskreisen hiess es, dass Israel mit Artilleriefeuer auf Stellungen im zentralen Grenzgebiet reagiert habe. Augenzeugen zufolge wurden insgesamt mindestens neun Raketen aus dem Libanon abgefeuert.

Seit den Terrorattacken der islamistischen Hamas auf Israel und den Gegenschlägen der israelischen Armee auf den Gazastreifen kam es in den vergangenen Tagen regelmässig zu Zwischenfällen an der Grenze zwischen Israel und dem Libanon, die Sorgen vor einer weiteren Eskalation schüren. Im Südlibanon ist die pro-iranische Hisbollah-Miliz aktiv. (dpa)

15:13 Uhr

SONNTAG, 15. OKTOBER

Staatsmedien: Hamas und Iran beraten sich über «Widerstandsachse»

Der Iran und die islamistische Palästinenserorganisation Hamas haben sich über eine Stärkung ihres Widerstands gegen Israel beraten. Bei ihrem Treffen in der katarischen Hauptstadt Doha hätten Irans Aussenminister Hussein Amirabdollahian und Hamas-Chef Ismail Hanija über Möglichkeiten gesprochen, die «Achse des Widerstands» gegen Israel zu stärken, berichtete die iranische Staatsagentur Irna am Sonntag.

Gemeint ist damit eine Allianz militanter Gruppen gegen den jüdischen Staat. Seit der Islamischen Revolution von 1979 ist Israel Irans Erzfeind. Teheran hat seit den 1990er Jahren seine politischen und militärischen Beziehungen in der Region ausgebaut.

Ein Vertreter der im Gazastreifen herrschenden islamistischen Hamas, Chalil al-Haja, bekräftigte nach dem Treffen laut Irna alte Drohungen und rief zur Vernichtung Israels auf. Drei Stunden hätten sich der Minister und Hanija in Doha beraten.

Amirabdollahian traf in Doha ein, nachdem er auf einer Reise im Irak, Syrien und dem Libanon Verbündete getroffen hatte, darunter auch den Generalsekretär der Schiitenorganisation Hisbollah, Hassan Nasrallah. Das Golfemirat Katar gehört seit etwa 15 Jahren zu den wichtigsten Unterstützern der Hamas. Deren Chef Hanija lebt in Katar. (dpa)

14:22 Uhr

SONNTAG, 15. OKTOBER

Israels Militär untersucht Tod eines Reuters-Journalisten

Das israelische Militär hat sich erstmals zum Tod des Reuters-Journalisten Issam Abdallah bei einem Raketeneinschlag im Libanon nahe der Grenze zu Israel geäussert. Das Militär hat Bildmaterial untersucht, um die Umstände des Todes des Journalisten zu klären, schreibt das SRF.

Der Reuters-Reporter war am Freitag während seiner Arbeit bei einem Raketenangriff ums Leben gekommen, als Geschosse seien aus Richtung Israel kamen. Sechs weitere Journalisten wurden verletzt. (cam)

14:00 Uhr

SONNTAG, 15. OKTOBER

Papst fordert Freilassung aller Geiseln im Gazastreifen

Papst Franziskus hat von der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas die Freilassung aller in den Gazastreifen verschleppten Geiseln verlangt. «Ich fordere nachdrücklich, dass keine Kinder, Kranken, ältere Menschen, Frauen und keinerlei Zivilisten Opfer des Konflikts werden», sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche in seinem Sonntagsgebet auf dem Petersplatz in Rom. Mit Blick auf die erwartete israelische Bodenoffensive fügte er hinzu: «Wichtig ist es, in Gaza humanitäre Korridore einzurichten und die gesamte Bevölkerung zu retten.»

Die Hamas hält in dem Küstenstreifen am Mittelmeer mehr als 150 Geiseln gefangen, die sie bei ihrem Grossangriff aus Israel verschleppt hat. Darunter sind auch mehrere Israelis, die zusätzlich die Staatsbürgerschaft anderer Staaten haben, und Deutsche. Der Papst mahnte zugleich, das Leid der Menschen in der Ukraine nicht zu vergessen. Russland führt seit bald 20 Monaten einen Angriffskrieg gegen das Nachbarland. «Es ist genug», sagte der Papst. «Krieg bedeuten immer Scheitern, immer.» (dpa)

13:45 Uhr

SONNTAG, 15. OKTOBER

Staatsmedien: Hamas und Iran beraten sich über «Widerstandsachse»

Der Iran und die islamistische Palästinenserorganisation Hamas haben sich über eine Stärkung ihres Widerstands gegen Israel beraten. Bei ihrem Treffen in der katarischen Hauptstadt Doha hätten Irans Aussenminister Hussein Amirabdollahian und Hamas-Chef Ismail Hanija über Möglichkeiten gesprochen, die «Achse des Widerstands» gegen Israel zu stärken, berichtete die iranische Staatsagentur Irna am Sonntag.

Gemeint ist damit eine Allianz militanter Gruppen gegen den jüdischen Staat. Seit der Islamischen Revolution von 1979 ist Israel Irans Erzfeind. Teheran hat seit den 1990er Jahren seine politischen und militärischen Beziehungen in der Region ausgebaut.

Ein Vertreter der im Gazastreifen herrschenden islamistischen Hamas, Chalil al-Haja, bekräftigte nach dem Treffen laut Irna alte Drohungen und rief zur Vernichtung Israels auf. Drei Stunden hätten sich der Minister und Hanija in Doha beraten.

Amirabdollahian traf in Doha ein, nachdem er auf einer Reise im Irak, Syrien und dem Libanon Verbündete getroffen hatte, darunter auch den Generalsekretär der Schiitenorganisation Hisbollah, Hassan Nasrallah. Das Golfemirat Katar gehört seit etwa 15 Jahren zu den wichtigsten Unterstützern der Hamas. Deren Chef Hanija lebt in Katar. (dpa)

13:27 Uhr

SONNTAG, 15. OKTOBER

Wieder Raketenalarm in Tel Aviv

In der israelischen Küstenmetropole Tel Aviv hat es am Sonntag erneut Raketenalarm gegeben. Einwohner des Stadtzentrums rannten in Schutzräume und hörten eine dumpfe Explosion. Auch auf andere israelische Ortschaften vor allem im Grenzbereich zum Gazastreifen feuerten militante Palästinenser weiter Raketen ab. (dpa)

Bereits am Samstag mussten die Israelis nach einem Bombenalarm in in Schutzräume in Deckung gehen.
Bild: Bild: Gideon Markowicz / AP

13:24 Uhr

SONNTAG, 15. OKTOBER

Bund plant vorerst keine Sonderflüge mehr

Es sind keine Sonderflüge mehr geplant, um Schweizer Bürgerinnen und Bürger aus Israel in die Schweiz zu bringen. Nach wie vor könne man aber normale Flüge buchen, dies gemäss Wissensstand des Eidgenössischen Departementes für auswärtige Angelegenheiten (EDA), schreibt SRF . Wer noch im Kriegsgebiet ist, solle versuchen, auf alternativen Wegen auszureisen. Das EDA werde die Reisehinweise aber nicht wie Deutschland anpassen, denn sie seien aktuell. Vor Ort sollen die Anweisungen der lokalen Behörden befolgt werden. (mma)

13:22 Uhr

SONNTAG, 15. OKTOBER

Israels Ex-Ministerpräsident verteidigt Bodenoffensive in Gaza

Israels früherer Regierungschef Ehud Barak hat die bevorstehende Bodenoffensive der israelischen Streitkräfte im Gazastreifen verteidigt. Die Aktivitäten der islamistischen Hamas in Gaza liessen sich nicht durch «Luftangriffe, Diplomatie, Aufforderungen Israels über das Fernsehen oder weltweite Unterstützung» stoppen, sagte Barak der Deutschen Welle am Sonntag. «Das muss von Bodenstreitkräften getan werden, die das Risiko eingehen, dafür mit ihrem Leben zu bezahlen.»

Seit dem beispiellosen Terrorüberfall der Hamas auf Israel am vergangenen Samstag sind auf israelischer Seite bislang mehr als 1300 Tote zu beklagen, mehr als 3600 Menschen wurden verletzt. Der Angriff sei wahrscheinlich der schwerste Schlag seit der Staatsgründung gewesen, sagte Barak. Kein Land könne es sich leisten, solche terroristischen Aktivitäten an seiner Grenze zu dulden.

Zu der internationalen Kritik am Evakuierungsaufruf der israelischen Armee im nördlichen Gazastreifen sagte Barak: «Wir tun, was wir können», um Kollateralschäden zu verhindern. Das bedeute in diesem Fall, die mehr als eine Million Palästinenser in dem Gebiet zur Flucht aufzurufen. «Wir kennen und respektieren das Völkerrecht. Das ist der Hauptunterschied zwischen uns und diesen barbarischen, mörderischen Kerlen.»

Barak war von 1999 bis 2001 israelischer Ministerpräsident und von 2007 bis 2013 Verteidigungsminister. (dpa)

13:08 Uhr

SONNTAG, 15. OKTOBER

Israels Aussenminister: Brauchen Zeit für Sieg über die Hamas

Im Kampf gegen die islamistische Hamas braucht Israel nach Angaben von Aussenminister Eli Cohen «Zeit, um zu siegen». Cohen sagte bei einem Treffen mit seiner französischen Amtskollegin Catherine Colonna am Sonntag in der israelischen Küstenstadt Aschkelon: «Unser Sieg wird sicherstellen, dass der islamistische, radikale Terror nicht nach Paris, London und New York kommt.» Aschkelon wird seit mehr als einer Woche immer wieder von der Hamas aus dem Gazastreifen mit Raketen angegriffen.

Cohen bekräftigte angesichts des Massakers an israelischen Zivilisten in Grenzorten und auf einem Musikfestival, die Hamas sei schlimmer als das Terrornetzwerk Islamischer Staat (IS). «Sie werden den Preis bezahlen», sagte er. Man werde weitermachen, bis die Sicherheit der Bürger Israels gewährleistet werden könne.

Frankreichs Aussenministerin traf sich bei ihrem Besuch auch mit Angehörigen französischer Opfer der Hamas-Terroranschläge. Nach Angaben des Aussenministeriums in Paris wurden dabei auch 17 französische Staatsbürger getötet, 15 gelten als vermisst. (dpa)

11:34 Uhr

SONNTAG, 15. OKTOBER

Niederlande unterstützen Botschaft in Beirut mit Militärteam

Angesichts zunehmender Spannungen im Grenzgebiet zwischen Israel und dem Libanon haben die Niederlande vorsorglich ein Militärteam nach Beirut entsandt. «Die Militärangehörigen werden die niederländische Botschaft in Beirut unterstützen, falls sich die Sicherheitslage im Libanon erheblich verschlechtern sollte», teilte das niederländische Verteidigungsministerium am Sonntag mit.

Eine Evakuierung niederländischer Staatsangehöriger aus dem Libanon sei derzeit aber nicht geplant. Das Militärteam sei am Sonntag vom Flughafen Eindhoven aus mit einem Transportflugzeug vom Typ C-130 Hercules in Richtung Beirut gestartet.

Seit den Terrorattacken der islamistischen Hamas auf Israel und den Gegenschlägen der israelischen Armee auf den Gazastreifen hat die pro-iranischen Hisbollah-Miliz mehrfach vom Libanon aus den Norden Israels angegriffen. Die israelische Armee hat inzwischen einen vier Kilometer breiten Streifen im Grenzgebiet zur Sperrzone erklärt. (dpa)

11:05 Uhr

SONNTAG, 15. OKTOBER

London: Hamas will Krieg zwischen Muslimen und Rest der Welt

Der britische Aussenminister James Cleverly hat davor gewarnt, dass die islamistische Hamas mit ihrem Terrorangriff auf Israel einen Flächenbrand auslösen wolle. Es sei in Israels eigenem Interesse, bei der bevorstehenden Invasion des Gazastreifens zivile palästinensische Opfer zu vermeiden, sagte Cleverly am Sonntag dem Sender « Sky News ».

«Denn die Hamas will diesen Konflikt eindeutig in einen grösseren arabisch-israelischen Krieg oder sogar einen Krieg zwischen der muslimischen Welt und dem Rest der Welt verwandeln», sagte er. Dies aber wolle natürlich niemand. «Und deshalb geben wir diesen deutlichen Rat aus einer Position der Freundschaft.»

Der britische Aussenminister James Cleverly.
Bild: Bild: Adam Vaughan / EPA

Freunde sprächen ehrlich miteinander, sagte Cleverly und erinnerte daran, dass Israel ein Vorgehen in Übereinstimmung mit internationalem Recht angekündigt habe. Cleverly betonte, er erwarte «Zurückhaltung und Disziplin» von den israelischen Streitkräften. Dies seien «die Kennzeichen einer hochfunktionierenden Militärorganisation» und stünden im krassen Gegensatz zu den terroristischen Gräueltaten der Hamas. «Israel versucht, zivile Opfer zu vermeiden - die Hamas sucht Zivilisten, um sie ins Visier zu nehmen», sagte Cleverly. (dpa)

10:51 Uhr

SONNTAG, 15. OKTOBER

Das deutsche Auswärtiges Amt warnt vor Reisen nach Israel

Wegen der Eskalation der Gewalt im Nahen Osten warnt das deutsche Auswärtige Amt vor Reisen nach Israel, in die gesamten palästinensischen Gebiete und in den Libanon. Das teilte das Ministerium am Sonntag mit. Deutsche Staatsbürger vor Ort rief das Auswärtige Amt dazu auf, sich in die Krisenvorsorgeliste Elefand einzutragen, über die es zu Ausreisemöglichkeiten informiert. Die bereits in die Region entsandten Krisenunterstützungsteams würden verstärkt.

Bislang wurde vor Reisen nach Israel und in die Palästinensischen Gebiete «dringend abgeraten». Für den Gazastreifen bestand bereits eine Reisewarnung. Für den Libanon gab es bislang nur Warnungen für Teile des Landes, unter anderem für die grenznahen Gebiete zu Syrien und Israel.

Deutsche und ihre Familien, die sich bereits in Israel oder den Palästinensischen Gebieten befinden und ausreisen wollen, werde das Auswärtige Amt «wie bereits in den vergangenen Tagen nach besten Kräften unterstützen», so das Ministerium. Es gebe weiterhin kommerzielle Flugverbindungen, viele Airlines hätten allerdings ihre Flüge eingestellt oder stornierten geplante Flüge kurzfristig.

Das Auswärtige Amt verwies auf einen Sonderflug der Fluggesellschaft Condor aus der jordanischen Stadt Akaba und «Flugmöglichkeiten mit der Luftwaffe» am Sonntag. Bei Bedarf könnten weitere Luftwaffenflüge eingerichtet werden. «Im Falle einer Lageverschlechterung steht die Bundeswehr auch für eine militärische Evakuierungsoperation bereit.»

Eine Reisewarnung erleichtert Touristen die kostenlose Stornierung bereits gebuchter Reisen, bedeutet aber kein Reiseverbot. Derzeit gibt es Reisewarnungen für insgesamt 16 Länder, darunter die Ukraine, Syrien und Afghanistan sowie Teilreisewarnungen für mehrere weitere Staaten wie Russland oder Ägypten.

Angesichts der Entwicklungen nach dem beispiellosen Massaker von islamistischen Hamas-Terroristen am Samstag vor einer Woche hat sich die Sicherheitslage im Nahen Osten verändert. Das israelische Militär bereitet sich nach eigenen Angaben auf einen «integrierten und koordinierten Angriff aus der Luft, vom Meer und dem Land» auf die Hamas im Gazastreifen vor. Die Vorbereitungen stünden vor dem Abschluss, hiess es am Samstagabend. (dpa)

10:43 Uhr

SONNTAG, 15. OKTOBER

US-Regierung stellt Schiff zur Ausreise aus Israel bereit

Die US-Regierung will ihre Staatsangehörigen in Israel nach den Terrorangriffen der islamistischen Hamas nun auch auf dem Seeweg aus dem Land holen. Das Schiff werde am Montagmorgen in der nördlichen Stadt Haifa starten, teilte die US-Botschaft in Israel am Sonntag mit. Zielhafen sei die Stadt Limassol auf Zypern.

Die Plätze auf dem Schiff seien begrenzt und würden in der Reihenfolge der Ankunft der Passagiere am Terminal in Haifa vergeben, hiess es. Mitreisen könnten ausschliesslich US-Bürger und unmittelbare Familienangehörige, also Ehepartner oder Kinder.

Die USA hatten zuvor angekündigt, Charterflüge für US-Staatsangehörige bereitzustellen. Am Samstag hatte die US-Regierung angesichts der Entwicklungen seit dem beispiellosen Massaker der Hamas auch die Ausreise nicht unmittelbar benötigter Regierungsbeschäftigter aus Israel genehmigt. Als Grund nannte das Aussenministerium die «unvorhersehbare Sicherheitslage». (dpa)

10:42 Uhr

SONNTAG, 15. OKTOBER

Israel erklärt Vier-Kilometer-Sperrzone im Grenzgebiet zum Libanon

Nach wiederholten Angriffen der pro-iranischen Hisbollah-Miliz aus dem Südlibanon auf Israel hat die israelische Armee einen vier Kilometer breiten Streifen im Grenzgebiet zu einer Sperrzone erklärt. Es sei verboten, diese Zone zu betreten, teilte die israelische Armee am Sonntag mit. Dort wohnende Zivilisten «in bis zu zwei Kilometern Entfernung von der Grenze sind angewiesen, sich nahe Schutzräumen aufzuhalten», hiess es weiter.

In aktiven Kampfzonen werde ausserdem die Verwendung von GPS-gestützten Navigationssystemen eingeschränkt. Zivilisten in der Region müssten wissen, dass dies zu Störungen führen könne.

Bei einem neuen Angriff der Hisbollah-Miliz auf Israel war am Sonntag nach Angaben von israelischen Sanitätern ein etwa 40 Jahre alter Mensch getötet worden. Die Hisbollah erklärte, sie habe eine Rakete auf israelische Stellungen nahe der Demarkationslinie abgefeuert. Aus libanesischen Sicherheitskreisen hiess es, die israelische Armee habe mit Artilleriebeschuss geantwortet.

Seit den Terrorattacken der islamistischen Hamas auf Israel und den Gegenschlägen der israelischen Armee auf den Gazastreifen kam es in den vergangenen Tagen regelmässig zu Zwischenfällen an der Grenze zwischen Israel und dem Libanon, die Sorgen vor einer weiteren Eskalation schüren. (dpa)

10:35 Uhr

SONNTAG, 15. OKTOBER

Berichte: US-Aussenminister Blinken trifft saudischen Kronprinz

US-Aussenminister Antony Blinken hat sich am Sonntag US-Medienberichten zufolge auch mit dem saudischen Kronprinz Mohammed bin Salman getroffen. Das berichteten unter anderem die Zeitungen «New York Times» und «Washington Post» unter Berufung auf das US-Aussenministerium. Bereits am Samstag hatte sich Blinken angesichts der Eskalationen in Nahost mit seinem saudischen Amtskollegen Faisal bin Farhan Al Saud in Riad getroffen.

Der gemeinsame Austausch sei wichtig, sagte der US-Aussenminister bei dem Treffen am Samstag laut einem Transkript des US-Aussenministeriums. Der saudische Aussenminister äusserte sich demnach ähnlich. Es sei wichtig, sicherzustellen, dass dieser Konflikt nicht auf andere Orte und andere Fronten übergreife.

Zuvor verlautete aus saudischen Diplomatenkreisen, dass Saudi-Arabien die Gespräche über eine mögliche Normalisierung der Beziehungen mit Israel gestoppt hat. Die Gespräche zwischen dem einflussreichen Ölstaat und Israel waren unter US-Vermittlung zustande gekommen. Saudi-Arabien gilt als wichtige Schutzmacht der Palästinenser.

10:25 Uhr

SONNTAG, 15. OKTOBER

In den 90ern schien eine Einigung zwischen Israel und Palästina möglich, nun nicht mehr – die Geschichte des Nahostkonflikts

Der Nahostkonflikt ist vielschichtig. Zogen die Juden wirklich in «ein Land ohne Volk»? Wie war das mit dem Sechstagekrieg, und warum klappte der Frieden in Oslo nicht? Eine Geschichte in fünf Kapiteln.

10:03 Uhr

SONNTAG, 15. OKTOBER

Ein Toter bei Hisbollah-Raketenbeschuss vom Libanon auf Israel

Bei einem neuen Angriff der pro-iranischen Hisbollah-Miliz auf Israel ist am Sonntag nach Angaben von israelischen Sanitätern ein etwa 40 Jahre alter Mensch getötet worden. Drei weitere Männer seien verletzt worden. Die israelische Nachrichtenseite ynet berichtete, bei dem Todesopfer handele es sich um einen Arbeiter in der Ortschaft Schtula.

Die Hisbollah erklärte, sie habe eine Rakete auf israelische Stellungen nahe der Demarkationslinie abgefeuert. Es habe dabei auch Opfer gegeben. Aus libanesischen Sicherheitskreisen hiess es, die israelische Armee habe mit Artilleriebeschuss geantwortet.

Seit den Terrorattacken der islamistischen Hamas auf Israel und den Gegenschlägen der israelischen Armee auf den Gazastreifen kam es in den vergangenen Tagen regelmässig zu Zwischenfällen an der Grenze zwischen Israel und dem Libanon, die Sorgen vor einer weiteren Eskalation schüren. Im Südlibanon ist die pro-iranische Hisbollah-Miliz aktiv.

Der israelische Armeesprecher Richard Hecht sagte am Sonntag, die Hisbollah müsse «sehr vorsichtig sein und den Libanon nicht da hineinziehen». Dies wäre «eine sehr schlechte Entscheidung», betonte er. «Es würde den Libanon in eine Katastrophe stürzen.»

Die Hisbollah gilt als deutlich schlagkräftiger als die Hamas. Seit dem letzten Krieg mit Israel 2006 hat sie ihre Fähigkeiten massiv ausgebaut. Nach neuesten Schätzungen der israelischen Armee verfügt die Organisation über ein Arsenal von mehr als 100'000 Raketen. (dpa)

09:08 Uhr

SONNTAG, 15. OKTOBER

Arabischer Nachrichtensender «Al-Dschasira» soll in Israel geschlossen werden

Israels Kommunikationsministerium hat vorgeschlagen, das lokale Büro des arabischen Nachrichtensenders «Al-Dschasira» schliessen zu lassen, das schreibt das SRF. Das Ministerium will nach eigenen Angaben dafür eine Genehmigung des Kabinetts beantragen.

Als Grund für den Vorstoss nennt das Ministerium die Nähe des Senders zu den radikalislamischen Hamas. Sie werden dem von Katar finanzierten Sender vor, Stimmung gegen Israel zu machen. Ferner setze er israelische Streitkräfte potenziellen Angriffen aus dem Gazastreifen aus, indem er israelische Soldaten in Versammlungsräumen filme, heisst es weiter. (cam)

08:44 Uhr

SONNTAG, 15. OKTOBER

Israels Armee nennt neues Zeitfenster für Gaza-Evakuierung

Die israelische Armee hat am Sonntag ein weiteres Zeitfenster für eine Evakuierung von Zivilisten im Norden des Gazastreifens in Richtung Süden genannt. Der israelische Armeesprecher veröffentlichte auf X in arabischer Sprache die Information, Einwohner der Stadt Gaza und des nördlichen Gazastreifens hätten von 10.00 Uhr bis 13.00 Uhr Ortszeit (09.00 bis 12.00 Uhr MESZ) Zeit, um eine sichere Fluchtroute zu nutzen. Die Armee werde in diesem Zeitraum diesen Korridor nicht angreifen.

Wem die Sicherheit seiner Familie am Herzen liege solle sich in Richtung Süden begeben, hiess es in der Mitteilung. Die im Gazastreifen herrschende Hamas kümmere sich um ihre eigenen Mitglieder und ihre Familien. Es gab auch Berichte, die Hamas hindere Zivilisten an der Flucht. Israel warf der Islamistenorganisation immer wieder vor, sie missbrauche die eigene Bevölkerung als menschliche Schutzschilde.

Israels Aufforderungen an die Bevölkerung im Gazastreifen werden auch auf anderen Kanälen übermittelt, unter anderem durch Flugblätter. Nach bisherigen Evakuierungsaufrufen haben sich nach Militärangaben bereits Hunderttausende Palästinenser in den Süden des schmalen Küstenstreifens begeben. Im Gazastreifen leben rund 2,3 Millionen Palästinenser.

Beobachter gehen davon aus, dass das israelische Militär die mehr als eine Million Palästinenser im Norden des Küstenstreifens zur Evakuierung aufgefordert hat, weil eine Bodenoffensive bevorsteht. Die Vereinten Nationen hatten die Anweisung kritisiert und vor einer humanitären Katastrophe gewarnt. (dpa)

08:22 Uhr

SONNTAG, 15. OKTOBER

Zahl der in Gaza getöteten Palästinenser steigt auf mehr als 2300

Eine Woche nach Beginn des Kriegs zwischen der islamistischen Hamas und Israel ist die Zahl der Toten im Gazastreifen auf 2329 gestiegen. Dies teilte das Gesundheitsministerium in Gaza, das auch der Hamas untersteht, am Sonntag mit. Mehr als 9000 weitere seien verletzt worden.

Der Krieg macht auch vor Kinder keinen Halt. Viele fielen ihm bereits zum Opfer.
Bild: Bild: Ali Mahmoud / AP

Damit ist die Zahl der Toten auf der palästinensischen Seite binnen einer Woche bereits höher als während des Gaza-Kriegs 2014, als innerhalb von 50 Tagen 2250 Menschen in dem Küstenstreifen ums Leben kamen. Damals waren auch 66 israelische Soldaten und fünf Zivilisten getötet worden.

Der neue Krieg ist damit auch die Konfrontation mit den meisten Toten seit der gewaltsamen Übernahme der Kontrolle im Gazastreifen durch die Hamas 2007.

Terroristen im Auftrag der Hamas hatten am Samstag vor einer Woche ein Massaker an israelischen Zivilisten in Grenzorten und auf einem Musikfestival angerichtet. Es war das schlimmste Blutbad der israelischen Geschichte. Bisher sind in Israel mehr als 1300 Tote zu beklagen. Dazu zählen auch 286 Soldatinnen und Soldaten, deren Namen bisher veröffentlicht werden durften.

Zwischen 150 und 200 Menschen wurden nach israelischen Informationen in den Gazastreifen verschleppt. Israel reagierte mit massiven Luftangriffen auf Ziele in dem dicht besiedelten Küstenstreifen. (dpa)

07:09 Uhr

SONNTAG, 15. OKTOBER

Israels Armee: Weiterer Drahtzieher des Hamas-Massakers getötet

Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben einen weiteren Drahtzieher der von Hamas-Angreifern unter Israelis verübten Massaker getötet. Billal Al Kedra, Befehlshaber terroristischer Einheiten im südlichen Chan Yunis, sei bei Luftangriffen am Vorabend getötet worden, teilte die Armee am Sonntagmorgen mit. Auch weitere Terroristen der Hamas und der militanten Palästinensergruppe Islamischer Dschihad seien dabei ums Leben gekommen. Bereits zuvor hatte Israels Militär den Tod zweier mutmasslicher Hamas-Drahtzieher der Angriffe vom vergangenen Wochenende gemeldet.

In einem Post auf X zeigt der Pressesprecher, Daniel Hagari, der israelischen Armee ein Video des vermeintlichen Luftangriffes. Anmerkung der Redaktion: Die Echtheit des Videos kann nicht überprüft werden.

Man habe mehr als 100 militärische Ziele der Hamas in Zaytun, Chan Yunis und West-Dschabalia angegriffen, erklärte das israelische Militär am Sonntag. Dazu zählten operative Kommandozentralen, militärische Einrichtungen, Dutzende von Abschussrampen für Panzerabwehrraketen und Beobachtungsposten. Auch Kommandozentralen des Islamischen Dschihad seien getroffen worden. (dpa)

06:15 Uhr

SONNTAG, 15. OKTOBER

China schickt Sondergesandten in den Nahen Osten

China schickt nach der jüngsten Eskalation der Gewalt zwischen Israelis und Palästinensern seinen Sondergesandten für den Nahen Osten kommende Woche zu Gesprächen in die Region. Er werde sich für den Schutz von Zivilisten, einen Waffenstillstand und Friedensgespräche einsetzen, kündigte der Diplomat Zhai Jun am Sonntag in einem Interview des chinesischen Staatssenders CCTV an. Zhai hatte bereits in den vergangenen Tagen Telefongespräche mit hochrangigen Vertretern Israels und der Palästinenser geführt.

Seit dem Angriff der Hamas-Terroristen auf Israel hat China trotz der vielen hundert Todesopfer eine Verurteilung der Islamistenorganisation vermieden. Über die Luftangriffe der israelischen Armee auf den Gazastreifen und Opfer auf palästinensischer Seite wird dagegen prominent im Staatsfernsehen berichtet. Peking rief lediglich alle Beteiligten zur Zurückhaltung auf. Am Samstag tauschten sich US-Aussenminister Antony Blinken und Chinas Top-Diplomat Wang Yi telefonisch über die Lage aus. (dpa)

04:17 Uhr

SONNTAG, 15. OKTOBER

Bericht: Israels Armee verschiebt Bodenoffensive wegen des Wetters

Israels Militär hat den geplanten Einmarsch in den Gazastreifen einem US-Medienbericht zufolge wegen widriger Wetterbedingungen um einige Tage verschoben. Die Bodenoffensive hätte eigentlich schon dieses Wochenende beginnen sollen, sei aber wegen des bewölkten Himmels und der deswegen erschwerten Sicht für Piloten und Drohnen vertagt worden, berichtete die «New York Times» unter Berufung auf drei namentlich nicht genannte, ranghohe israelische Offiziere. Ziel ist es, die politische und militärische Führungsebene der Islamistenorganisation Hamas auszulöschen, die vor einer Woche Massaker mit Hunderten Todesopfern in Israel begangen hat.

Die Militäroperation berge die Gefahr, dass sich Israel in monatelange blutige Häuserkämpfe verstricke, heisst es in dem Bericht. Es werde angenommen, dass sich Zehntausende von Hamas-Kämpfern in Bunkern und Hunderte Kilometer langen unterirdischen Tunnelsystemen unter Gaza-Stadt und den umliegenden Teilen des nördlichen Gazastreifens verschanzt haben.

Israels Armee gehe davon aus, dass die Hamas versuchen wird, ihr Vorankommen zu behindern, indem sie Tunnel sprenge, während die Bodentruppen über sie vorrücken. Die Hamas plane zudem, durch geheime Tunnelausgänge hinter die israelischen Linien zu gelangen und von hinten anzugreifen. Ein strategisches Dilemma sei zudem, dass die Terroristen sich unter der Erde besonders effektiv mit Geiseln verschanzen könnten.

Neben Infanterieeinheiten wird Israels Eingreiftruppe auch Panzer und Pioniere umfassen, fügten die Offiziere laut der Zeitung hinzu. Die Bodentruppen bekämen Deckung von Kampfflugzeugen, Kampfhubschraubern, Drohnen und Artillerie vom Land wie auch vom Meer aus, hiess es. Israelische Beamte warnen davor, dass die Hamas israelische Geiseln töten und Zivilisten als menschliche Schutzschilde einsetzen könnte. Zudem hätten sie das Gebiet mit Sprengfallen übersät, berichtete die «New York Times» weiter.

Palästinensische Terroristen hatten vergangenes Wochenende im Auftrag der Hamas ein Massaker unter israelischen Zivilisten in Grenzorten und auf einem Musikfestival angerichtet. Mehr als 1300 Menschen wurden getötet. Israel antwortet seither mit heftigen Luftangriffen auf Ziele im Gazastreifen, wo nach palästinensischen Angaben vom Samstag mindestens 2228 Menschen getötet und 8744 weitere verletzt wurden. (dpa)

01:47 Uhr

Sonntag, 15. Oktober

USA verlegen weitere Kriegsschiffe ins östliche Mittelmeer

Die USA verlegen als Reaktion auf den Grossangriff der islamistischen Hamas-Terroristen in Israel weitere Kriegsschiffe ins östliche Mittelmeer. Dazu zählten unter anderem der Flugzeugträger «USS Dwight D. Eisenhower», der Lenkwaffenkreuzer «USS Philippine Sea» und die Zerstörer «USS Mason» und «USS Gravely», teilte das Pentagon am Samstagabend (Ortszeit) mit. Sie sollen sich demnach den bereits in die Region verlegten Schiffen anschliessen. «Die Aufstockung der US-Streitkräfte signalisiert das unerschütterliche Engagement der Vereinigten Staaten für die Sicherheit Israels und unsere Entschlossenheit», hiess es.

Der Flugzeugträger «USS Gerald R. Ford» steht bereits im Mittelmeer.
Bild: Bild: Petty Officer 2nd Class Jacob Ma / AP

Die US-Regierung hatte bereits vergangene Woche den Flugzeugträger «USS Gerald R. Ford» und weitere Kriegsschiffe losgeschickt. Diese sind bereits in der Region angekommen. Auch Luftwaffengeschwader der Air Force mit ihren Kampfjets wurden in die Region verlegt. Die US-Regierung hatte klargemacht, dass die Kriegsschiffe sich nicht an Kampfhandlungen beteiligen sollen, sondern lediglich zur Abschreckung dienen. Das Weisse Haus betonte auch, dass man nicht plane, Bodentruppen nach Israel zu schicken. (dpa)

23:45 Uhr

SAMSTAG, 14. OKTOBER

Syrischer Flughafen erneut Ziel von Luftangriffen

Innerhalb von zwei Tagen ist ein Flughafen in Syrien erneut Ziel von Luftangriffen geworden. Die mutmasslich israelischen Angriffe beschädigten die Landebahn des Flughafens in Aleppo, wie gut informierte Kreise und syrische Aktivisten in der Nacht zu Sonntag übereinstimmend berichteten.

Erst kurz zuvor war die Landebahn wieder repariert und für den Betrieb freigegeben worden. Die israelische Armee äusserte sich auf Anfrage nicht, wie in diesen Fällen üblich.

Am Donnerstag waren Landebahnen der Flughäfen in Aleppo und Damaskus offenbar durch israelische Luftangriffe beschädigt worden. Der Betrieb wurde deswegen eingestellt.

Um zu verhindern, dass Israels Erzfeind Iran und mit ihm verbündete Milizen ihren militärischen Einfluss in Syrien ausweiten, bombardiert Israels Luftwaffe häufiger Ziele im benachbarten Bürgerkriegsland. Der Iran ist einer der wichtigsten Verbündeten der Syriens. (dpa)

23:18 Uhr

SAMSTAG, 14. OKTOBER

Oppositionspolitiker in Israel bestätigt Eintritt in Regierung nicht

Der israelische Oppositionspolitiker Avigdor Lieberman hat trotz anderslautender Berichte einen Eintritt in die Notstandsregierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu nicht bestätigt. Netanjahus Likud-Partei hatte zuvor mitgeteilt, dass der frühere Verteidigungsminister einer Einladung Netanjahus zugestimmt habe, der Notstandsregierung beizutreten.

Lieberman schrieb am Samstag auf X: «Wir unterstützen alle Massnahmen, die die Regierung ergreift, um die Hamas und ihre Führer auszuschalten, und werden dies auch weiterhin tun.» Er sei auch bereit, dem Kriegskabinett beizutreten, um so schnell wie möglichen einen Sieg zu erreichen. Er habe aber «kein Interesse daran, Minister Nummer 38 in der Regierung zu sein und wie ein Feigenblatt benutzt zu werden.»

Medienberichten zufolge soll Netanjahu Lieberman nur einen Platz im Sicherheitskabinett angeboten haben. Liebermann strebt aber neben Netanjahu, Opositionspolitiker Benny Gantz und Verteidigungsminister Joav Galant einen Posten im Kriegskabinett an.

Am Mittwoch hatte sich Netanjahu mit Gantz auf die Einrichtung einer Notstandsregierung verständigt. Das Parlament billigte einen Tag später die Bildung. Eine breite Koalition ist Experten zufolge notwendig ist, um weitreichende militärische und politische Entscheidungen durchsetzen zu können. Oppositionsführer Jair Lapid hatte trotz Bemühungen Netanjahus eine Zusammenarbeit abgelehnt.

Terroristen hatten vor einer Woche im Auftrag der im Gazastreifen herrschenden Hamas ein Massaker unter israelischen Zivilisten in Grenzorten und auf einem Musikfestival angerichtet. Die Zahl der Toten liegt nach Armeeangaben bei mehr als 1300. Die israelische Armee griff daraufhin nach eigenen Angaben Hunderte Terrorziele im Gazastreifen an. Es wird erwartet, dass eine Bodenoffensive des israelischen Militärs bevorsteht. (dpa)

22:49 Uhr

SAMSTAG, 14. OKTOBER

Israels Militär greift nach Raketenbeschuss Ziele in Syrien an

Israels Militär hat nach eigenen Angaben auf Raketenbeschuss aus Syrien mit Artilleriefeuer reagiert. Ziel sei der Abschussort der Flugkörper gewesen, teilte das Militär am Samstagabend mit. Nach ersten Erkenntnissen seien zwei Raketen auf Israel abgefeuert worden. Beide seien auf offener Fläche gelandet. In zwei Orten an der Grenze zu Syrien hatten zuvor Warnsirenen geheult.

Welche Gruppierung für den Abschuss aus Syrien verantwortlich war, war zunächst unklar. Laut syrischen Aktivisten soll eine eng mit der libanesischen Hisbollah verbundene Miliz die Raketen abgeschossen haben. Die Hisbollah hatte zuvor im Libanon ein Todesopfer unter ihren Kämpfern gemeldet. Am Samstag hatten sich mehrere kurze Feuerwechsel an der Grenze zu Israel ereignet.

Nach Angaben des israelischen Militärs wurde am Abend zudem ein verdächtiges Objekt abgefangen, das aus dem Libanon auf israelisches Gebiet gelangt sein soll. Weitere Angaben machte das Militär jedoch nicht.

Die Lage an den nördlichen Aussengrenzen Israels ist seit dem Massaker der islamistischen Hamas und den darauffolgenden Angriffen Israels im Gazastreifen seit Tagen angespannt. (dpa)

22:47 Uhr

SAMSTAG, 14. OKTOBER

Zahl der in Gaza getöteten Palästinenser steigt auf 2228

Die Zahl der bei Luftangriffen Israels im Gazastreifen getöteten Palästinenser ist auf 2228 gestiegen. Mindestens 8744 weitere Menschen seien verletzt worden, teilte das Gesundheitsministerium am Samstagabend in Gaza mit.

Terroristen im Auftrag der im Gazastreifen herrschenden Islamistenorganisation Hamas hatten vor einer Woche ein Massaker unter israelischen Zivilisten in Grenzorten und auf einem Musikfestival angerichtet. Es war das schlimmste Blutbad der israelischen Geschichte. Israel reagierte mit massiven Luftangriffen in dem dicht besiedelten Küstenstreifen.

In Israel wurden laut Armee durch die Hamas-Grossangriffe mehr als 1300 Menschen getötet. 3621 weitere wurden dem Gesundheitsministerium zufolge verletzt. Zwischen 150 und 200 weitere Menschen seien schätzungsweise in den Gazastreifen verschleppt worden, bestätigte am Samstag der israelische Sicherheitsberater Tzachi Hanegbi. Das Militär hatte zuvor mitgeteilt, dass die Familien von rund 120 Geiseln bereits informiert worden seien. (dpa)

21:53 Uhr

SAMSTAG, 14. OKTOBER

Weiterer Oppositionspolitiker tritt Notstandsregierung in Israel bei

In Israel wird ein weiterer Politiker der Opposition nach Angaben der Partei von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu der Notstandsregierung beitreten. Der frühere Verteidigungsminister Avigdor Liebermann habe einer Einladung Netanjahus zugestimmt, teilte Netanjahus Likud-Partei am Samstagabend mit.

Am Mittwoch hatte sich Netanjahu mit Oppositionspolitiker Benny Gantz auf die Einrichtung der Notstandsregierung verständigt. Das Parlament billigte einen Tag später die Bildung. Eine breite Koalition ist Experten zufolge notwendig ist, um weitreichende militärische und politische Entscheidungen durchsetzen zu können.

Terroristen hatten vor einer Woche im Auftrag der im Gazastreifen herrschenden Hamas ein Massaker unter israelischen Zivilisten in Grenzorten und auf einem Musikfestival angerichtet. Es war das schlimmste Blutbad der israelischen Geschichte. Die Zahl der Toten liegt nach Armeeangaben bei mehr als 1300. Die israelische Armee griff daraufhin nach eigenen Angaben Hunderte Terrorziele im Gazastreifen an. Es wird erwartet, dass eine Bodenoffensive des israelischen Militärs bevorsteht. (dpa)

20:35 Uhr

SAMSTAG, 14. OKTOBER

Israelische Armee: Getötete Geiseln im Gazastreifen entdeckt

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben im Gazastreifen mehrere Leichen von Geiseln entdeckt, das schreibt der «Spiegel». Im Gebiet des Gazastreifens seien die Leichen von Israelis gefunden worden, die von Kämpfern der radikalislamischen Hamas in das Palästinensergebiet verschleppt worden waren, sagte Armeesprecher Peter Lerner. (cwu)

20:31 Uhr

SAMSTAG, 14. OKTOBER

In ganz Zentralisrael ertönen Luftschutzsirenen

Nach einem Raketenbeschuss durch die Hamas aus dem Gazastreifen ertönen in ganz Zentralisrael Luftschutzsirenen, darunter in Tel Aviv, Rishon Lezion, Bnei Brak, Holon, Ramle und vielen anderen Städten. Das meldet die die «Times of Israel». (cwu)

20:19 Uhr

SAMSTAG, 14. OKTOBER

Hisbollah meldet Todesopfer unter Kämpfern

Die libanesische Schiiten-Miliz Hisbollah hat ein Todesopfer unter ihren Kämpfern gemeldet. Ein Anhänger sei am Samstag bei der Erfüllung seiner «dschihadistischen Pflichten» getötet worden, teilte die Organisation ohne weitere Details mit.

Es war zunächst nicht klar, wann und unter welchen Umständen der Hisbollah-Kämpfer ums Leben kam. Zuvor hatten sich am Samstag mehrere kurze Feuerwechsel an der Grenze zu Israel ereignet. Dabei wurden auch zwei Zivilisten auf libanesischer Seite getötet.

Seit den Terrorattacken der Hamas auf Israel und den Gegenschlägen der israelischen Armee auf den Gazastreifen kam es in den vergangenen Tagen regelmässig zu Zwischenfällen an der Grenze zwischen Israel und dem Libanon, die Sorgen vor einem Flächenbrand schüren. (dpa)

20:03 Uhr

SAMSTAG, 14. OKTOBER

Israelische Drohnenangriffe im Südlibanon

Die israelischen Verteidigungsstreitkräfte veröffentlichen Aufnahmen, die einen Drohnenangriff auf ein Panzerabwehrlenkwaffenkommando im Südlibanon sowie Artillerie- und Panzerbeschuss auf Hisbollah-Stellungen in der Region zeigen. Die Angriffe auf die Hisbollah-Stellungen waren eine Reaktion auf den Mörserbeschuss von IDF-Stellungen im Norden Israels am heutigen Tag, das schreibt die «Times of Israel». Etwa 30 Mörser wurden vom Libanon aus auf das Gebiet des Berges Dov abgefeuert, ein Angriff, zu dem sich später die Hisbollah bekannte. (cwu)

19:30 Uhr

SAMSTAG, 14. OKTOBER

«Die TV-Bilder werden den Hass auf Israel schüren»: Diese Historikerin warnte vergeblich vor den Hamas-Anschlägen

Die französisch-israelische Historikerin Frédérique Schillo warnte in einem Buch vor einem Angriff auf Israel. Vergeblich: Wie im Jom-Kippur-Krieg von 1973 war der Geheimdienst Mossad blind dafür, wie Schillo CH Media erzählt.

19:02 Uhr

Samstag, 14. Oktober

Israels Armee: Bereiten Angriffe «aus Luft, vom Meer und Land» vor

Das israelische Militär bereitet sich nach eigenen Angaben auf einen «integrierten und koordinierten Angriff aus der Luft, vom Meer und dem Land» auf die islamistische Hamas im Gazastreifen vor. Die Vorbereitungen stünden vor dem Abschluss, hiess es am Samstagabend in einer Mitteilung. Dazu zähle die Einberufung von Hunderttausenden Reservisten sowie deren Ausrüstung.

Einsatzkräfte seien bereits im ganzen Land stationiert und bereit, «die Bereitschaft für die nächsten Phasen des Krieges zu erhöhen, wobei der Schwerpunkt auf einer bedeutenden Bodenoperation» liege, hiess es weiter.

Beobachter gehen davon aus, dass nach dem Massaker der Hamas vor einer Woche eine Bodenoffensive des israelischen Militärs im Gazastreifen bevorsteht. (dpa)

19:00 Uhr

Samstag, 14. Oktober

Bundeswehr wird Deutsche aus Israel ausfliegen

Eine Woche nach den Terrorangriffen der islamistischen Hamas in Israel soll die Bundeswehr deutsche Staatsbürger ausfliegen. Dazu waren am Samstagabend zwei Militärtransporter vom Typ A400M von Deutschland aus nach Tel Aviv unterwegs, wie das Verteidigungsministerium in Berlin erklärte. Wie die Deutsche Presse-Agentur aus Sicherheitskreisen erfuhr, sollen sie unter anderem auch einen «Hub» errichten - ein Drehkreuz für mögliche weitere Flüge. Schon für Sonntag wurde demnach der Einsatz einer weiteren Bundeswehrmaschine vorbereitet.

Weitere Flüge sind laut Verteidigungsministerium in Vorbereitung. Minister Boris Pistorius (SPD) erklärte dazu: «Die Bundeswehr ist mit dem Auswärtigen Amt in enger Abstimmung und unterstützt es bei der so genannten schnellen Luft-Abholung. Auch auf militärische Evakuierungen sind wir vorbereitet, falls dies erforderlich werden sollte. Ich bin stolz, dass sich unsere Bevölkerung auf die schnelle Einsatzbereitschaft dieser Kräfte verlassen kann.»

In den vergangenen Tagen hatte das Auswärtige Amt schon etwa 2800 Bundesbürger und Familienmitglieder bei der Ausreise unterstützt. Die Lufthansa hat ihre Linienflüge aus Israel jedoch vorerst gestoppt und zwischenzeitlich Sonderflüge eingesetzt. (dpa)

18:46 Uhr

SAMSTAG, 14. OKTOBER

Netanyahu besucht erstmals Grenzgebiet seit Hamas-Massaker

Israels Regierungschef Benjamin Netanyahu hat erstmals seit dem Massaker der islamistischen Hamas das Grenzgebiet besucht. Netanyahu habe sich in Be’eri sowie Kfar Aza ein Bild von den zerstörten Häusern nach dem «schrecklichen Massaker» gemacht, hiess es nach dem Besuch am Samstag aus seinem Büro. Medienberichten zufolge fragte er bei einer Begegnung mit Soldaten vor Ort, ob sie bereit für die «nächste Stufe» seien. Beobachter erwarten, dass eine Bodenoffensive des israelischen Militärs im Gazastreifen bevorstehen könnte. «Wir sind bereit», schrieb Netanyahu zu dem Besuch auf X.

In Israel war in den vergangenen Tagen Kritik laut geworden, dass der Regierungschef das Gebiet an der Grenze zum Gazastreifen noch nicht besucht hatte. Terroristen hatten dort am vergangenen Samstag im Auftrag der Hamas ein Blutbad mit mehr als tausend Zivilisten angerichtet. Israel greift seither Ziele im Gazastreifen an. (dpa)

18:45 Uhr

SAMSTAG, 14. OKTOBER

Hisbollah beschiesst erneut israelische Stellungen

Die libanesische Schiiten-Miliz Hisbollah hat erneut israelische Stellungen angegriffen. Dabei sei ein «grosser Teil der technischen Ausrüstung der Besatzer» in den Schebaa-Farmen zerstört worden, teilte die Organisation am Samstag mit. Die sogenannten Schebaa-Farmen gehören nach Auffassung der UN zu den 1967 von Israel besetzten syrischen Gebieten. Syrien und einige Parteien im Libanon sehen das Gebiet jedoch als libanesisches Territorium an. Bereits am Nachmittag hatte es einen Feuerwechsel an der Grenze gegeben.

Seit den Terrorattacken der Hamas auf Israel und den Gegenschlägen der israelischen Armee auf den Gazastreifen kam es in den vergangenen Tagen regelmässig zu Zwischenfällen an der Grenze zwischen Israel und dem Libanon, die Sorgen vor einem Flächenbrand schüren. (dpa)

17:41 Uhr

SAMSTAG, 14. OKTOBER

EU-Kommission erhöht humanitäre Hilfe für Gaza um 50 Millionen

Die EU-Kommission will humanitäre Hilfe für den Gazastreifen unverzüglich um 50 Millionen Euro auf insgesamt mehr als 75 Millionen Euro aufstocken. Die Hilfe soll in Zusammenarbeit mit den Vereinten Nationen Bedürftige im Gazastreifen erreichen, sagte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Samstagabend nach einem Gespräch mit UN-Generalsekretär António Guterres.

«Die Verdreifachung der humanitären Hilfe der EU wird dazu beitragen, dass die Zivilbevölkerung in Gaza mit dem Nötigsten versorgt werden kann», teilte der EU-Kommissar für humanitäre Hilfe und Krisenschutz, Janez Lenarcic, mit. Es sei von entscheidender Bedeutung, dass ein sicherer und ungehinderter Zugang für die humanitäre Hilfe gewährleistet sei. Von der Leyen betonte zudem, die Kommission unterstütze das Recht Israels, sich unter voller Einhaltung des humanitären Völkerrechts gegen die Hamas zu verteidigen. (dpa)

17:40 Uhr

SAMSTAG, 14. OKTOBER

Bericht: Schon vor Hamas-Angriff warnten US-Geheimdienste vor Gewalt

Die US-Geheimdienste sollen einem Medienbericht zufolge bereits vor den Angriffen der islamistischen Hamas-Terroristen vor dem erhöhten Risiko einer Verschärfung des Konflikts zwischen Israelis und Palästinensern gewarnt haben. Die Unterrichtung soll sich zum Teil auf von Israel bereitgestellte Informationen gestützt haben, wie der US-Sender CNN unter Berufung auf nicht namentlich genannte Quellen berichtete. Die Berichte der Geheimdienste haben demnach aber keine taktischen Details enthalten und auch nicht den beispiellosen Umfang der Angriffe vorhergesehen.

In den Berichten wurde unter anderem vor Raketenangriffen und Gewalt der islamistischen Hamas gewarnt haben. Am Tag vor dem Anschlag sollen die US-Geheimdienste Hinweise aus Israel in der US-Regierung weitergeben haben, die auf ungewöhnliche Aktivitäten der Hamas hingewiesen haben, wie CNN weiter berichtete.

Es sei unklar, ob diese US-Einschätzungen mit Israel geteilt worden seien. Ein Grossteil der Informationen stützte sich allerdings auf Informationen aus Israel. «Das Problem ist, dass nichts davon neu ist», zitierte CNN eine Quelle. «Das ist etwas, das in der Vergangenheit die Norm zwischen der Hamas und Israel war.»

Die US-Regierung hatte in den vergangenen Tagen immer wieder betont, vorab keine geheimdienstlichen Informationen über die Angriffe gehabt zu haben. «Wir haben nichts gesehen, das auf einen Angriff dieser Art hindeutete, genauso wenig wie die Israelis», hatte etwa der Sicherheitsberater von US-Präsident Joe Biden, Jake Sullivan, gesagt. (dpa)

17:20 Uhr

SAMSTAG, 14. OKTOBER

Scholz und Netanyahu: Eingreifen der Hisbollah vermeiden

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat den Menschen in Israel in einem Telefonat mit Ministerpräsident Benjamin Netanyahu erneut die volle Solidarität Deutschlands nach dem verheerenden Terrorangriff der Hamas versichert. Beide Regierungschefs seien sich einig gewesen, «dass es gilt, einen regionalen Flächenbrand und insbesondere das Eingreifen der Hisbollah in den Konflikt zu vermeiden», teilte Regierungssprecher Steffen Hebestreit am Samstag nach dem Gespräch mit.

Der Kanzler haben den Ministerpräsidenten in diesem Zusammenhang über seine diplomatischen Kontakte der letzten Tage informiert. Scholz hatte mit den Staatschefs von Ägypten, Katar und der Türkei gesprochen. Am Dienstag ist er mit dem König von Jordanien, Abdullah II., in Berlin verabredet.

International wächst die Sorge, dass sich der Konflikt zu einem Flächenbrand entwickelt. Viele Beobachter blicken dabei auf die Hisbollah im Südlibanon, die mit der Hamas verbündet ist und bereits 2006 in einen Krieg mit Israel verwickelt war. Die Organisation gilt als treuer Verbündeter des Irans. Seit dem vergangenen Wochenende kam es an der israelisch-libanesischen Grenze zu mehreren Gefechten mit Toten auf beiden Seiten.

Hebestreit sagte weiter, Netanyahu habe seinerseits über die israelischen Bemühungen zum Schutz von Zivilisten im Gazastreifen unterrichtet, «die allerdings von der Hamas konterkariert würden». Beide seien sich über die Bedeutung dieser Frage einig gewesen. (dpa)

17:18 Uhr

SAMSTAG, 14. OKTOBER

Wieder Raketenalarm in Tel Aviv

Nach den Terrorangriffen der islamistischen Hamas auf Israel und Gegenschlägen der israelischen Armee sind am späten Samstagnachmittag erneut Raketen aus dem Gazastreifen auf Tel Aviv und das Zentrum des Landes abgefeuert worden. Berichte über Verletzte gab es zunächst nicht. Bereits am Vormittag hatte es Raketenalarm gegeben.

Auch Freitag war in der israelischen Küstenmetropole Raketenalarm ausgelöst worden. Dabei musste auch Aussenministerin Annalena Baerbock (Grüne), die auf einem Solidaritätsbesuch in Israel war, in einen Schutzraum.

Hunderte von Terroristen waren am vergangenen Samstag im Auftrag der im Gazastreifen herrschenden Hamas in einem Überraschungsangriff über die Grenze nach Israel gekommen und hatten ein Blutbad angerichtet. Israel greift seither Ziele im Gazastreifen an. (dpa)

16:13 Uhr

SAMSTAG, 14. OKTOBER

Wieder Beschuss an israelisch-libanesischer Grenze

An der Grenze zwischen Israel und dem Libanon hat es erneut Gefechte gegeben. Aus dem Libanon seien mehrere Geschosse auf israelische Stellungen abgefeuert worden, teilte die israelische Armee am Samstagnachmittag mit. Das Militär reagierte demnach mit Beschuss auf das Gebiet im Nachbarland, von wo aus die Angriffe gestartet wurden. Berichte über Verletzte gab es zunächst nicht. Granaten aus Israel seien auf Feldern in der Nähe eines Dorfs gelandet, hiess es aus libanesischen Sicherheitskreisen.

Die pro-iranische Hisbollah-Miliz im Libanon bekannte sich zu Angriffen auf insgesamt fünf «zionistische» Militärposten in Grenznähe mit Mörsergranaten und Raketen.

Seit den Terrorattacken der Hamas auf Israel und den Gegenschlägen der israelischen Armee auf den Gazastreifen kommt es regelmässig zu Zwischenfällen an der Grenze zwischen Israel und dem Libanon. Am Freitag starb dabei im Südlibanon ein Reuters-Journalist. Mindestens sechs weitere Medienschaffende wurden bei dem Beschuss verletzt. In dem Gebiet hatte es zuvor einen Schusswechsel zwischen Israel und der libanesischen Hisbollah-Miliz gegeben. Von wem das Gefecht zuerst ausging, war zunächst unklar. (dpa)

16:12 Uhr

SAMSTAG, 14. OKTOBER

Tausende Menschen auf pro-palästinensischer Demonstration in London

Eine Woche nach dem Überfall der islamistischen Hamas auf Israel haben in London Tausende Menschen an einer pro-palästinensischen Demonstration teilgenommen. Die Menge marschierte am Samstagnachmittag mit palästinensischen Fahnen zum Regierungsviertel Whitehall, nahe der abgeriegelten Downing Street mit dem Amtssitz des britischen Premierministers war eine Bühne aufgebaut. In Sprechchören und auf Protestplakaten wurde die Unterstützung der britischen Regierung für Israel kritisiert.

Mehr als 1000 Polizistinnen und Polizisten waren im Einsatz. Die Metropolitan Police hatte zuvor gewarnt, wer von der vereinbarten Protestroute abweiche oder Symbole der als Terrororganisation verbotenenen Hamas zeige, werde festgenommen.

Startpunkt der Demonstration war das Hauptquartier der BBC. Unbekannte hatten das Gebäude in der Nacht mit roter Farbe beschmiert. Die Polizei hatte nach eigenen Angaben zunächst keine Hinweise auf Täter oder Hintergrund. Britische Medien wiesen aber darauf hin, dass der öffentlich-rechtliche Sender zuletzt scharf kritisiert worden war, weil er die Gräueltaten der Hamas in Israel mit mehr als 1000 Toten nicht als «Terror» bezeichnet hatte.

Am Freitagabend brachte ein Charterflugzeug der britischen Regierung mehrere britische Staatsbürger aus Israel in Sicherheit. Die Maschine landete auf Zypern. Für die nächsten Tage waren weitere Flüge zum Preis von 300 Pfund angekündigt. (dpa)

15:13 Uhr

SAMSTAG, 14. OKTOBER

Hamas: Neun weitere Geiseln bei israelischen Luftangriffen getötet

Nach Angaben des militärischen Arms der islamistischen Hamas im Gazastreifen sollen in den letzten 24 Stunden neun weitere Geiseln bei israelischen Luftangriffen getötet worden sein. Darunter sollen auch vier ausländische Staatsangehörige sein, behaupteten die Al-Kassam-Brigaden am Samstag in einer Stellungnahme. Unabhängig waren die Angaben nicht zu überprüfen. Vom israelischen Militär gab es zunächst keine Bestätigung.

Bereits am Freitag hatte die Hamas über 13 getötete Entführte durch israelische Luftschläge berichtet. Ein Sprecher des Militärs sagte, die Berichte würden geprüft.

Die Hamas, die von den USA, der EU und Israel als Terrororganisation eingestuft wird, hatte vor einer Woche im Grenzgebiet das schlimmste Blutbad unter Zivilisten seit der israelischen Staatsgründung angerichtet. Die Terroristen drangen am jüdischen Feiertag Simchat Tora (Freude der Tora) in israelische Orte ein und suchten in den Häusern nach Opfern. Dabei erschossen sie Männer, Frauen und Kinder. Die israelische Regierung geht davon aus, dass mehr als 150 Menschen in den Gazastreifen verschleppt wurden. Bei 120 Geiseln wurden die Familien laut Militär bereits informiert.

Mehr als 1300 Menschen wurden in Israel bislang durch die Angriffe getötet. Bei israelischen Gegenangriffen sind nach palästinensischen Angaben im Gazastreifen bisher mehr als 2200 Menschen ums Leben gekommen. (dpa)

15:12 Uhr

SAMSTAG, 14. OKTOBER

USA genehmigen begrenzte Ausreise von Botschaftspersonal aus Israel

Die US-Regierung hat angesichts der Entwicklungen seit dem beispiellosen Massaker von islamistischen Hamas-Terroristen die Ausreise nicht unmittelbar benötigter Beschäftigter der US-Regierung aus Israel genehmigt. Als Grund nannte das US-Aussenministerium am Samstag die «unvorhersehbare Sicherheitslage».

Die Genehmigung für die Ausreise sei bereits am Freitag erfolgt und gelte auch für Familienangehörige. «Terroristen und gewalttätige Extremisten können ohne oder mit nur geringer Vorwarnung Anschläge verüben, die sich gegen Touristenorte, Verkehrsknotenpunkte, Märkte/Einkaufszentren und lokale Regierungseinrichtungen richten», hiess es weiter. (dpa)

13:57 Uhr

SAMSTAG, 14. OKTOBER

USA und Saudi-Arabien betonen bei Blinken-Besuch Zusammenarbeit

Die USA und Saudi-Arabien haben angesichts des beispiellosen Massakers von islamistischen Hamas-Terroristen auf israelische Zivilisten ihre Zusammenarbeit betont. Der gemeinsame Austausch sei wichtig, sagte US-Aussenminister Antony Blinken bei einem Treffen mit seinem saudischen Amtskollegen Faisal bin Farhan Al Saud am Samstag in Riad laut einem Transkript des US-Aussenministeriums. Dieser äusserte sich demnach ähnlich. Es sei wichtig, sicherzustellen, dass dieser Konflikt nicht auf andere Orte und andere Fronten übergreife.

US-Aussenminister Antony Blinken mit dem saudischen Aussenminister Prinz Faisal bin Farhan in Riad, Saudi-Arabien.
Bild: Bild: Jacquelyn Martin / AP

Zuvor verlautete aus saudischen Diplomatenkreisen, dass Saudi-Arabien die Gespräche über eine mögliche Normalisierung der Beziehungen mit Israel gestoppt hat. Die Gespräche zwischen dem einflussreichen Ölstaat und Israel waren unter US-Vermittlung zustande gekommen. Saudi-Arabien gilt als wichtige Schutzmacht der Palästinenser. (dpa)

13:47 Uhr

SAMSTAG, 14. OKTOBER

Scholz spricht erneut mit Netanyahu über Lage in Nahost

Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz will noch am Samstag erneut mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu telefonieren, um über die Lage nach dem verheerenden Terrorangriff der Hamas zu sprechen. «Wir müssen jetzt alles unternehmen um dafür zu sorgen, dass die Sicherheit des Landes Israel gewährleistet ist, aber auch mithelfen, dass es keine weitere Eskalation gibt überall um Israel herum», sagte der Kanzler. «Das wäre für die ganze Region und natürlich für Israel eine furchtbare Entwicklung.»

Scholz sagte Israel erneut die volle Solidarität Deutschlands zu. «Das ist ein Terror, der strikt zurückgewiesen werden muss. Wir stehen an der Seite Israels bei der Verteidigung von Demokratie, Freiheit und dem leben der Bürger.»

Der Kanzler hatte in den vergangenen Tagen neben Netanyahu auch mit den Staatschefs von Ägypten, Katar und der Türkei gesprochen. Am Dienstag ist er mit dem König von Jordanien, Abdullah II., in Berlin verabredet. (dpa)

13:44 Uhr

SAMSTAG, 14. OKTOBER

US-Bürger dürfen am Samstag von Gaza nach Ägypten ausreisen

Die USA haben Medienberichten zufolge eine vorübergehende Öffnung des Grenzübergangs Rafah von Gaza nach Ägypten für US-Bürger ausgehandelt. Die israelische und die ägyptische Regierung hätten zugestimmt, US-amerikanischen Staatsangehörigen am Samstag zwischen 12.00 und 17.00 Uhr Ortszeit (11.00 bis 16.00 Uhr MESZ) die Ausreise von Gaza nach Ägypten zu gestatten, berichteten die Zeitungen «New York Times» und «Washington Post» unter Berufung auf einen hochrangigen Beamten des US-Aussenministeriums.

Beobachter am dem Grenzübergang sahen hingegen zu Beginn des Zeitfensters zunächst noch keine Anzeichen für eine Öffnung. Es liefen Gespräche, hiess es nur.

Unklar war auch, ob möglicherweise auch andere ausländische Staatsangehörige die Grenze überqueren könnten. Es sei zudem möglich, dass die islamistische Hamas versuchen würde, Menschen an der Ausreise zu hindern, berichteten die Zeitungen. Der Golfstaat Katar, der zu den wichtigsten Unterstützern der Hamas zählt, sei diesbezüglich im Gespräch mit den Islamisten. Rafah ist der einzige Grenzübergang vom Gazastreifen nach Ägypten. Alle anderen Grenzübergänge gehen nach Israel.

13:23 Uhr

SAMSTAG, 14. OKTOBER

Israels Militär: Weiterer Verantwortlicher des Hamas-Massakers tot

Israels Armee hat eigenen Angaben zufolge einen weiteren mutmasslich Verantwortlichen der Hamas-Terroranschläge bei Luftangriffen im Gazastreifen getötet. Der Mann namens Ali al-Kadhi habe das Massaker in den israelischen Ortschaften im Grenzgebiet angeführt, teilte das Militär am Samstag mit.

Das Mitglied der in der Küstenenklave herrschenden Islamistenorganisation sei 2005 bei einem Gefangenenaustausch freigekommen und nach Gaza zurückgekehrt. Er war Armeeangaben zufolge zuvor wegen der Entführung und Ermordung von Zivilisten in Israel inhaftiert worden.

Das Militär hatte zuvor am Samstag bereits mitgeteilt, einen weiteren mutmasslich Verantwortlichen der Terrorattacken, Merad Abu Merad, getötet zu haben. Der Leiter des Hamas-Luftüberwachungssystems in Gaza-Stadt sei massgeblich für die Steuerung der Terroristen verantwortlich gewesen.

Militante Palästinenser hatten vergangenen Samstag im Auftrag der Hamas ein Massaker unter israelischen Zivilisten in Grenzorten und auf einem Musikfestival angerichtet - das schlimmste seit Israels Staatsgründung. Mehr als 1300 Menschen kamen dabei ums Leben. Israel antwortet mit massiven Luftangriffen auf Ziele im Gazastreifen, wo nach palästinensischen Angaben mehr als 2200 Menschen ums Leben kamen. Als nächster Schritt könnte eine Bodenoffensive folgen. (dpa)

13:01 Uhr

SAMSTAG, 14. OKTOBER

UN-Hilfswerk: Wasser für Menschen im Gazastreifen wird knapp

Das UN-Hilfswerk für Palästinensische Flüchtlinge (UNRWA) hat mit drastischen Worten vor einer lebensbedrohlichen Wasserknappheit für die Menschen im Gazastreifen durch die israelische Blockade gewarnt. «Es ist eine Frage von Leben und Tod geworden», sagte Philippe Lazzarini, UNRWA-Generalkommissar, am Samstag laut einer Mitteilung. Jetzt müsse dringend Treibstoff nach Gaza geliefert werden, um Wasser für zwei Millionen Menschen bereitstellen zu können. Die Blockade auch für humanitäre Hilfsgüter dauere bereits eine Woche und müsse umgehend aufgehoben werden.

Das saubere Wasser geht laut UN zur Neige, weil das Wasserkraftwerk und die öffentlichen Wassernetze nicht mehr funktionierten. Die Menschen seien gezwungen, schmutziges Wasser aus Brunnen zu verwenden, was das Risiko wasserbedingter Krankheiten erhöhe. Auch auf dem UN-Stützpunkt im südlichen Gazastreifen, wohin das Hilfswerk seine Operationen verlegt habe, werde das Trinkwasser knapp. Tausende Menschen hätten dort Zuflucht gesucht. «Die Menschen, darunter kleine Kinder, Ältere und Frauen, werden an schwerer Dehydrierung sterben», warnte Lazzarini.

Das israelische Militär hatte als Reaktion auf die Gräuel der islamistischen Hamas den Gazastreifen abgeriegelt. Zudem fliegt es massive Luftangriffe auf den dicht besiedelten Küstenstreifen. (dpa)

12:45 Uhr

SAMSTAG, 14. OKTOBER

Palästinenser: Wieder Tote bei Konfrontationen im Westjordanland

Bei Auseinandersetzungen an mehreren Orten im israelisch besetzten Westjordanland sind palästinensischen Angaben zufolge auch am Samstag wieder mehrere Menschen getötet worden. In Jericho sei ein Palästinenser bei einem Einsatz der israelischen Armee ums Leben gekommen, teilte das Gesundheitsministerium in Ramallah mit. Ausserdem sei ein Mann in Ost-Jerusalem, dem arabisch geprägten Teil der Stadt, durch Schüsse der israelischen Polizei getötet worden, meldete die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa. Die genauen Umstände der Vorfälle waren zunächst unklar.

Ausserdem erlag ein 15-Jähriger laut Gesundheitsministerium seinen schweren Verletzungen, die er sich bei Zusammenstössen mit der Armee am Tag zuvor zugezogen hatte. Der Jugendliche war den Angaben nach zunächst erfolgreich wiederbelebt worden.

Seit den Terrorattacken der Hamas vor einer Woche starben insgesamt 54 Palästinenser im Westjordanland und in Ost-Jerusalem bei Zusammenstössen mit der Armee oder Siedlern. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums wurden zudem mehr als 1100 Menschen verletzt. (dpa)

12:40 Uhr

SAMSTAG, 14. OKTOBER

Iran: Normalisierung zwischen Saudi-Arabien und Israel vom Tisch

Der Iran sieht angesichts der Eskalation in Nahost Einigkeit mit dem einstigen Rivalen Saudi-Arabien. «Teheran und Riad sind sich einig, die Verbrechen des zionistischen Regimes gegen die Bevölkerung des Gazastreifens zu verhindern», sagte Irans Aussenminister Hussein Amirabdollahian am Samstag in der libanesischen Hauptstadt Beirut.

Während Saudi-Arabien und der Iran nach Amirabdollahians Darstellung zusammenrücken, sprach der Minister einer möglichen Annäherung zwischen Israel und dem Königreich jede Aussicht auf Erfolg ab. «Das ist völlig vom Tisch», sagte er auf die Frage, ob der Grossangriff der islamistischen Hamas auf Israel Einfluss auf Gespräche zur Normalisierung der Beziehungen zwischen den beiden Ländern haben könnte. In saudischen Diplomatenkreisen hiess es am Samstag, Saudi-Arabien habe die Gespräche unter US-Vermittlung gestoppt.

Experten hatten die Vermutung geäussert, dass die islamistische Hamas mit ihrem verheerenden Angriff auf Israel darauf abgezielt haben könnte, eine mögliche Normalisierung zwischen Israel und Saudi-Arabien zu verhindern. Saudi-Arabien gilt als wichtige Schutzmacht der Palästinenser.

Israel ist seit der Islamischen Revolution von 1979 Irans erklärter Erzfeind. Teheran hat seit den 1990er Jahren seine politischen und militärischen Beziehungen in der Region ausgebaut, um eine «Achse des Widerstands» gegen Israel zu schaffen. Die Beziehungen zwischen den Regionalmächten Iran und Saudi-Arabien waren jahrelang massiv angespannt. Im März hatten beide Staaten dann verkündet, wieder diplomatische Beziehungen aufnehmen zu wollen. (dpa)

12:28 Uhr

SAMSTAG, 14. OKTOBER

Bericht: Mindestens elf Journalisten seit Angriff auf Israel getötet

Im Konflikt zwischen Israel und der islamistischen Hamas sind nach Angaben des Komitees zum Schutz von Journalisten (CPJ) bereits mindestens elf Journalisten getötet worden. Mindestens zwei Journalisten wurden verletzt, zwei gelten als vermisst, wie die in New York ansässige Organisation am Freitag (Ortszeit) mitteilte.

Unter den getöteten Journalisten seien neun Palästinenser, ein Israeli und der im Libanon ansässige Kameramann der Nachrichtenagentur Reuters, Issam Abdallah, der am Freitag an der Grenze zu Israel durch Beschuss getötet worden war. In dem Gebiet hatte es zuvor einen Schusswechsel zwischen Israel und der libanesischen Hisbollah-Miliz gegeben.

«CPJ betont, dass Journalisten Zivilisten sind, die in Krisenzeiten wichtige Arbeit leisten und nicht ins Visier von Kriegsparteien geraten dürfen», sagte Scherif Mansur, Programmkoordinator für den Nahen Osten. Alle Konfliktparteien müssten Massnahmen ergreifen, um die Sicherheit von Journalisten zu gewährleisten.

Hunderte von Terroristen waren am vergangenen Samstag im Auftrag der im Gazastreifen herrschenden Hamas in einem Überraschungsangriff über die Grenze nach Israel gekommen. Mehr als 1300 Menschen wurden dort getötet. Israel greift seither Ziele im Gazastreifen an. Dabei wurden im Gazastreifen bereits mehr als 2200 Palästinenser getötet. (dpa)

12:18 Uhr

SAMSTAG, 14. OKTOBER

Irans Aussenminister besucht verbündete Gruppen im Nahen Osten

Irans Aussenminister hat verbündeten militanten Gruppen in Nahost erneut seine Unterstützung zugesagt - und gleichzeitig für eine politische Lösung geworben. «Der Widerstand allein ist in der Lage, jede Aktion durchzuführen und verfügt über die Mittel dazu», sagte Hussein Amirabdollahian am Samstag vor Journalisten in Beirut.

Bei den Treffen mit Anführern verbündeter Gruppen seien Szenarien besprochen worden, sagte Amirabdollahian weiter. «Jeder hat Szenarien entworfen, und jeder hat die Hand am Abzug», warnte der Minister.

Amirabdollahian sprach erneut scharfe Warnungen gegen Israel aus und warnte vor weiteren Bombardierungen in Gaza. Dennoch sieht der Iran nach den Worten des Ministers Raum für Diplomatie. «Noch gibt es die Möglichkeit für diplomatische Massnahmen, aber morgen ist es zu spät, diese Verbrechen müssen sofort gestoppt werden.»

Seit der Islamischen Revolution von 1979 ist Israel Irans erklärter Erzfeind. Teheran hat seit den 1990er Jahren seine politischen und militärischen Beziehungen in der Region ausgebaut, um mit der Unterstützung schiitischer Milizen eine «Achse des Widerstands» zu schaffen.

Der Minister besucht derzeit Verbündete des Irans in der Region. Bereits am Freitag war Amirabdollahian in Beirut. Im Libanon, der sich eine Grenze mit Israel teilt, kam Amirabdollahian unter anderem mit Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah zusammen. (dpa)

12:03 Uhr

SAMSTAG, 14. OKTOBER

265 Soldaten unter israelischen Opfern – über 2200 Palästinenser im Gaza getötet

Unter den mehr als 1300 Todesopfern der Terrorattacken der Hamas in Israel sind auch mindestens 265 israelische Soldaten. Das teilte Militärsprecher Richard Hecht am Samstag mit. Die weitaus meisten der bei den Grossangriffen getöteten Menschen sind demnach Zivilisten. Bei 120 Menschen gelte als gesichert, dass sie in den Gazastreifen verschleppt worden sind, sagte Hecht.

Die Zahl der bei israelischen Angriffen im Gazastreifen getöteten Palästinenser ist auf 2215 gestiegen. Zudem seien 8714 Menschen verletzt worden, teilte das Gesundheitsministerium in der von der islamistischen Hamas kontrollierten Küstenenklave am Samstag mit.

Eine Woche nach den verheerenden Terrorattacken auf Israel liegt die Zahl der Toten durch die israelischen Gegenangriffe bereits ähnlich hoch wie nach dem 50-tägigen Krieg zwischen Israel und der Hamas im Sommer 2014. Damals starben 2200 Palästinenser und mehr als 70 Israelis. (dpa)

10:53 Uhr

SAMSTAG, 14. OKTOBER

Erneut Raketenalarm in Tel Aviv

Nach dem Terrorangriff der Hamas auf Israel und Gegenschlägen der israelischen Armee sind aus dem Gazastreifen erneut Raketen auf Tel Aviv und das Zentrum des Landes abgefeuert worden. Berichte über Verletzte gab es am Samstagvormittag zunächst nicht. Auch im Süden des Landes gab es Raketenalarm.

Bereits am Freitag wurde in der israelischen Küstenmetropole Raketenalarm ausgelöst. Dabei musste auch Aussenministerin Annalena Baerbock (Grüne), die auf Solidaritätsbesuch in Israel war, in einen Schutzraum. (dpa)

10:16Uhr

SAMSTAG, 14. OKTOBER

WHO bringt medizinische Hilfsgüter an Gaza-Grenze

Ein Flugzeug der Weltgesundheitsorganisation WHO mit medizinischen Hilfsgütern sei im ägyptischen al-Arish, nahe der Grenze zu Gaza gelandet. Das schreibt der Chef der WHO, Tedros Adhanom Ghebreyesus, auf X. Sobald ein humanitärer Zugang geschaffen worden sei, könnten die Güter verteilt werden. Ausserdem bittet er Israel, seine Entscheidung zu überdenken, 1,1 Millionen Menschen zu evakuieren. Es würde eine menschliche Tragödie. (mma)

10:00 Uhr

SAMSTAG, 14. OKTOBER

Die Hamas-Freudenfeste in Berlin oder Paris sollten niemanden überraschen

Arabische Einwanderer feiern den palästinensischen Terror, europäische Politiker geben sich entsetzt. Dabei war absehbar, was sich in manchen Quartieren zusammenbraute. Ein Kommentar.

09:50 Uhr

SAMSTAG, 14. OKTOBER

Facebook-Konzern Meta löscht 795'000 Beiträge

Meta reagiert auf die Eskalation im Nahen Osten mit einer verstärken Überwachung der geposteten Inhalte auf ihren Plattformen. Sie hätten nach dem Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober ein spezielles Team zusammengestellt. In diesem Team seien Menschen, die Hebräisch oder Arabisch sprächen. Folglich habe Meta in den drei Tagen nach dem 7. Oktober 795,000 Inhalte entfernt, die ihren Richtlinien widersprachen oder sie markierten die Posts als verstörend. (mma)

09:02 Uhr

SAMSTAG, 14. OKTOBER

Neuer Zeitraum für Evakuierung von Gaza-Einwohnern am Samstag

Das israelische Militär hat den Einwohnern des nördlichen Gazastreifens auch am Samstag wieder einen Zeitraum ohne Angriffe zugesichert, um sich in den Süden der Küstenenklave zu begeben. Zwischen 10.00 und 16.00 Uhr Ortszeit (09.00 bis 15.00 Uhr MESZ) sollen die Bewohner von Beit Hanun auf einer eingezeichneten Fluchtroute nach Chan Junis gehen, wie ein Sprecher der Armee in arabischer Sprache auf der Plattform X (früher Twitter) mitteilte. Dort sei in den angegeben Stunden Bewegung «ohne Schaden» möglich. Seit dem beispiellosen Massaker an israelischen Zivilisten durch Terroristen im Auftrag der Hamas in Grenzorten und auf einem Musikfestival fliegt das israelische Militär massive Luftangriffe auf Ziele in dem dicht besiedelten Küstenstreifen.

An Israels Aufforderung zur Massenevakuierung gibt es viel Kritik. Die Vereinten Nationen forderten Israel bereits am Freitag auf, die Anweisung zu widerrufen. Es drohe eine «katastrophale Situation». Auch aus Saudi-Arabien und Ägypten gab es scharfe Kritik. Beobachter gehen davon aus, dass das israelische Militär die mehr als eine Million Palästinenser im Norden des Küstenstreifens zur Evakuierung aufgefordert hat, weil eine Bodenoffensive bevorsteht. (dpa)

08:03 Uhr

SAMSTAG, 14. OKTOBER

Israels Militär tötet mutmasslich Verantwortlichen des Hamas-Massakers

Das israelische Militär hat bei Bombenangriffen auf Einsatzzentralen der islamistischen Hamas im Gazastreifen nach eigenen Angaben einen der mutmasslich Verantwortlichen des Massakers an israelischen Zivilisten getötet. Merad Abu Merad, Leiter des Hamas-Luftüberwachungssystems in Gaza-Stadt, sei massgeblich für die Steuerung der Terroristen während des Massakers verantwortlich gewesen, teilte das israelische Militär am frühen Samstagmorgen mit. Terroristen hatten vor genau einer Woche im Auftrag der Hamas ein Massaker unter israelischen Zivilisten in Grenzorten und auf einem Musikfestival angerichtet - das schlimmste seit Israels Staatsgründung. Mehr als 1300 Menschen kamen dabei ums Leben.

Israelische Kampfflugzeuge hätten in der Nacht Dutzende Hamas-Ziele im gesamten Gazastreifen angegriffen und dabei «Nukhba»-Terroristen getroffen, die sich in einem Aufmarschgebiet der Küstenenklave aufhielten, hiess es. Die «Nukhba»-Terroristen gehörten zu den Kräften, die das Eindringen nach Israel anführten. Israel antwortet seitdem mit massiven Luftangriffen auf Ziele im Gazastreifen. Als nächster Schritt könnte eine Bodenoffensive folgen. (dpa)

10:00 Uhr

SAMSTAG, 14. OKTOBER

«Ich wusste nicht, dass es diesen Hass auf uns gibt»: Für drei Überlebende des Hamas-Angriffs ist nichts mehr, wie es vorher war

Israel hat eine Woche hinter sich, die alles verändert hat. Auch Bar, Galit und Raz, drei junge Menschen, die dem Terror der Hamas nur per Zufall entkamen.

06:33 Uhr

SAMSTAG, 14. OKTOBER

Menschen gehen auf der ganzen Welt auf die Strasse

In vielen Städten der Welt, so auch in Basel, Bern und Zürich, gehen die Menschen auf die Strasse, um ihre Solidarität mit der palästinensischen oder der israelischen Bevölkerung zu demonstrieren. In San Francisco kam es zu einer jüdischen pro-palästinensischen Demonstration vor dem Bundesgebäude. Etwa 200 Jüdinnen und Juden demonstrierten für eine Waffenruhe und

«Juden für eine Waffenruhe» und «keine Kriegsverbrechen in unserem Namen» steht auf den Transparenten der Demonstrierenden.
Bild: Bild: Noah Berger/AP
«Genozid ist kein jüdischer Wert» und «Jüdinnen gegen einen Genozid in Palästina», steht auf weiteren Transparenten.
Bild: Bild: Noah Berger/AP

06:32 Uhr

SAMSTAG, 14. OKTOBER

Bei Vorstössen: Israelische Geiseln tot gefunden

Israels Militär flog unterdessen weitere Bombenangriffe auf Hamas-Ziele und unternahm zudem erste begrenzte Vorstösse in den Gazastreifen. Dabei hätten die Soldaten am Freitagabend Leichen vermisster Landsleute entdeckt, berichtete die Zeitung «Jerusalem Post» am frühen Samstagmorgen. Angaben zur Anzahl der Toten gab es zunächst nicht. Laut einem israelischen Armeesprecher sei Ziel dieser Einsätze, «das Gebiet von Terroristen und Waffen zu säubern». Dabei habe man auch versucht, Vermisste zu finden. Boden- und Panzertruppen hätten nach Spuren gesucht und «Terrorzellen ausgeschaltet».

Nach Angaben des militärischen Arms der Hamas sollen 13 der rund 150 aus Israel verschleppten Geiseln bei den israelischen Luftangriffen auf das Küstengebiet getötet worden sein. Darunter seien auch ausländische Staatsangehörige, behaupteten die Al-Kassam-Brigaden. Auch dies konnte nicht unabhängig überprüft werden. Israels Armee wollte dem Bericht nach eigenen Angaben nachgehen. (dpa)

06:31 Uhr

SAMSTAG, 14. OKTOBER

Gaza: Menschen auf der Flucht

Menschen in Autos machten sich auf Lastwagen, mit Eselskarren und zu Fuss auf der einzigen Hauptstrasse des Gebiets Richtung Süden des Gazastreifens auf. Die herrschende Hamas versuchte, fliehende Zivilisten davon abzuhalten, dem israelischen Aufruf zur Räumung des Nordens zu folgen. Sie sollten nicht auf die «Propagandanachrichten» reinfallen, hiess es.

Laut Hamas-Angaben sollen Luftangriffe der israelischen Streitkräfte 70 Menschen auf der Flucht in den Süden des Gazastreifens getötet und 200 weitere verletzt haben. Die meisten Opfer seien Kinder und Frauen, erklärte ein Sprecher der Islamistenorganisation am Freitag. Drei Konvois seien bei dem «Massaker» getroffen worden. Die Angaben liessen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Vom israelischen Militär gab es keine Bestätigung. Die Berichte würden geprüft, hiess es dort.

06:15 Uhr

Samstag, 14. Oktober

Panik im Gazastreifen vor Israels drohender Bodenoffensive

Im Gazastreifen droht angesichts einer möglichen Bodenoffensive Israels gegen die islamistische Hamas eine Katastrophe. Die UN fordern, den Räumungsaufruf für eine Million Menschen zu widerrufen. Bei ersten Vorstössen finden Israels Soldaten Leichen von Vermissten. (dpa)

06:03Uhr

SAMSTAG, 14. OKTOBER

Bombendrohung von Palästina-Unterstützern in Vaduz

Wegen einer Bombendrohung musste die Landespolizei des Fürstentums Liechtenstein das Städtle in Vaduz am Freitagabend räumen. In der Nacht auf Samstag endete die Suche mit einem Sprengstoffspürhund schliesslich ergebnislos.

23:14 Uhr

FREITAG, 13. OKTOBER

Al-Kaida ruft zu Angriffen gegen Juden und US-Militär auf

Die Terrorgruppe Al-Kaida hat ihre Sympathisanten zu Angriffen gegen Juden aufgerufen. «Möge sich der Dschihad gegen die aggressiven Juden und ihre Verbündeten über jedes Land, jedes Meer und jeden Himmel erstrecken», hiess es in einer am Freitag veröffentlichten Mitteilung, die über die üblichen Propaganda-Kanäle des Terrornetzwerks veröffentlicht wurde. Die «Söhne des Islams» sollten die «Zionisten» angreifen, schrieb die Terrorgruppe weiter.

Die Gruppe rief ihre Anhänger und andere Islamisten dazu auf, sich ihrem Kampf anzuschliessen. Weiterhin forderte Al-Kaida von den Kämpfern, Israels Unterstützer ins Visier zu nehmen. «Erschüttert den Boden unter den amerikanischen Militärstützpunkten, ihren Flughäfen und Botschaften in unseren islamischen Regionen. Denn von ihren Depots aus wird diese Munition nach Israel gehen und in den Köpfen und in der Brust unserer palästinensischen Brüder landen», hiess es in einer Mitteilung des Terrornetzwerks.

Welchen Einfluss die Terrorgruppe noch hat, die sich vor mehr als 20 Jahren zu den Anschlägen vom 11. September bekannte, ist unklar. Der Gründer und frühere Anführer der Organisation, Osama bin Laden, wurde 2011 in Pakistan von US-Spezialkräften getötet. Bin Ladens Nachfolger Aiman al-Sawahiri wurde im Sommer 2022 in der afghanischen Hauptstadt Kabul durch einen gezielten Drohnenangriff getötet. (dpa)

23:06 Uhr

FREITAG, 13. OKTOBER

Palästinenser: Elf Tote bei Konfrontationen im Westjordanland

Bei Auseinandersetzungen an mehreren Orten im Westjordanland sind palästinensischen Angaben zufolge elf Menschen getötet worden. Zwei weitere kamen bei Auseinandersetzungen in Ost-Jerusalem, dem arabisch geprägten Teil der Stadt, ums Leben, wie das Gesundheitsministerium im Westjordanland am Freitag mitteilte. Mehr als 230 weitere Palästinenser wurden nach Angaben des Roten Halbmondes zudem verletzt, die meisten davon durch Tränengas. 73 Menschen seien durch Kugeln und zwei durch Granatsplitter verwundet worden. Ein 15-Jähriger wurde den Angaben nach reanimiert.

Das israelische Militär äusserte sich zunächst nicht zu den meisten Vorkommnissen. Die Armee teilte aber mit, in einem Fall habe ein israelischer Zivilist auf einen Palästinenser geschossen. Die israelische Polizei habe die Waffe beschlagnahmt und eine Untersuchung des Vorfalls eingeleitet.

Unklar war zunächst, ob es bei dem Angriff Tote gegeben hat. Berichten zufolge waren auch an den gewalttätigen Auseinandersetzungen in anderen Städten neben Soldaten israelische Siedler beteiligt. Unklar war ebenfalls, ob unter den Toten auch Mitglieder militanter Gruppierung waren.

Terroristen hatten am Samstag im Auftrag der im Gazastreifen herrschenden Hamas ein Massaker unter israelischen Zivilisten in Grenzorten und auf einem Musikfestival angerichtet. Israel greift seither massiv Ziele im Gazastreifen an. Die islamistische Hamas hatte für Freitag zu Massenprotesten und einem «Tag der Wut» aufgerufen. (dpa)

23:05 Uhr

FREITAG, 13. OKTOBER

Zahl der in Gaza getöteten Palästinenser steigt auf mindestens 1900

Die Zahl der bei israelischen Angriffen im Gazastreifen getöteten Palästinenser ist auf mindestens 1900 gestiegen. Das teilte das Gesundheitsministerium im von der islamistischen Hamas kontrollierten Gazastreifen am Freitagabend mit. Unter den Opfern seien 614 Kinder und Jugendliche. Mindestens 7696 weitere Menschen wurden demnach verletzt. (dpa)

22:35 Uhr

Freitag, 13. Oktober

Lufthansa fliegt 800 Passagiere nach Deutschland

Die Lufthansa hat am Freitag mehr als 850 deutsche Staatsangehörige in ihr Heimatland zurückgeflogen. Die Flüge seien in Kooperation mit dem Auswärtigen Amt – das Pendant zum EDA in der Schweiz – durchgeführt worden. Je zwei Flieger gingen nach Frankfurt und nach München.

Ab Samstag seien keine weiteren Sonderflüge geplant, heisst es seitens der Lufthansa. Dies wegen der ungewissen Sicherheitslage. Genau gleich handelt die Swiss, die ja zur Lufthansa gehört. (cri)

22:01 Uhr

FREITAG, 13. OKTOBER

Israel warnt Krankenhaus im nördlichen Gazastreifen, bis 6 Uhr morgens zu evakuieren

Die israelischen Streitkräfte haben das Al Awda Krankenhaus im nördlichen Gazastreifen gewarnt, es bis 6 Uhr morgens zu evakuieren, so die Menschenrechtsorganisation Ärzte ohne Grenzen (MSF) in einer Erklärung.

Die Warnung deutet ausserdem darauf hin, dass Israel in den kommenden Stunden eine grössere Kampagne im nördlichen Gazastreifen plant, schreibt die «Times of Israel». «Wir verurteilen diese Aktion, das anhaltende wahllose Blutvergiessen und die Angriffe auf die Gesundheitsversorgung im Gazastreifen aufs Schärfste. Wir versuchen, unser Personal und unsere Patienten zu schützen», so MSF. Die Evakuierung der Patienten bleibte kompliziert. (cwu)

21:53 Uhr

FREITAG, 13. OKTOBER

Erneut Raketenalarm in Tel Aviv

Im Konflikt zwischen Israel und der islamistischen Hamas sind am späten Freitagabend aus dem Gazastreifen erneut Raketen auf Tel Aviv und das Zentrum des Landes abgefeuert worden. Berichte über Verletzte gab es zunächst nicht.

Bereits am Nachmittag hatte es in der israelischen Küstenmetropole Raketenalarm gegeben. Dabei musste auch die deutsche Aussenministerin Annalena Baerbock, die auf Solidaritätsbesuch in Israel war, in einen Schutzraum.

Hunderte von Terroristen waren am Samstag im Auftrag der im Gazastreifen herrschenden Hamas in einem Überraschungsangriff über die Grenze nach Israel gekommen und richteten ein Blutbad an. Israel greift seither Ziele im Gazastreifen an. (dpa)

21:28 Uhr

FREITAG, 13. OKTOBER

UN-Chef fordert humanitären Gaza-Zugang: «Auch Kriege haben Regeln»

UN-Generalsekretär António Guterres hat einen sofortigen Zugang zum Gazastreifen für humanitäre Hilfe gefordert. «Auch Kriege haben Regeln», sagte Guterres am Freitag vor Journalisten in New York, bevor er hinter verschlossenen Türen an einer Sitzung des UN-Sicherheitsrats zu dem Konflikt teilnehmen wollte. «Wir brauchen sofortigen humanitären Zugang zu ganz Gaza, damit wir den Bedürftigen Treibstoff, Nahrung und Wasser zukommen lassen können», forderte er mit Blick auf die israelische Blockade der Küstenenklave.

UN-Generalsekretär António Guterres.
Bild: Bild: AP

Guterres sprach sich auch ausdrücklich gegen den Aufruf des israelischen Militärs zur Massenevakuierung des nördlichen Gazastreifens aus. Ein solcher Schritt, der etwa 1,1 Millionen Menschen in dem dicht besiedelten Palästinensergebiet betreffe, sei «extrem gefährlich - und in manchen Fällen auch einfach nicht möglich», sagte Guterres. Er forderte auch die sofortige Freilassung aller von der islamistischen Hamas nach Gaza verschleppten Geiseln.

Zudem rief Guterres dazu auf, sich gegen Antisemitismus, anti-muslimischen Fanatismus und verbalen Hass jeder Art, der von dem Konflikt geschürt werde, auszusprechen. «Dies ist eine Zeit für die internationale Gemeinschaft, gemeinsam den Schutz von Zivilisten zu unterstützen und eine anhaltende Lösung für diesen nicht enden wollenden Zyklus von Tod und Zerstörung zu finden.» (dpa)

21:18 Uhr

FREITAG, 13. OKTOBER

Oppositionsvorsitzender kritisiert Netanyahu

Der Oppositionsvorsitzende Yair Lapid kritisiert laut der «Times of Israel» Premierminister Benjamin Netanyahu nach dessen Rede zur Hauptsendezeit. «Es ist nicht hinnehmbar, dass der israelische Premierminister ein ganzes Land in einen Strudel der Panik versetzt, während es am Freitagabend in einer Zeit des Ausnahmezustands auf seine Erklärung wartet. Und dann sagt er nichts Neues, weder über die Familien der Entführten, noch über die Nordfront, noch über die Evakuierung», lässt Lapid via «X» (ehemals Twitter) verlauten. «Solche Erklärungen darf ein Premierminister nicht abgeben, wenn er seinem Volk und dem Land keine neuen Informationen zu bieten hat», fügt er hinzu. (cwu)

21:09 Uhr

FREITAG, 13. OKTOBER

Netanyahu: Hamas zerstören zeitaufwendig – stehen am «Anfang»

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu hat die derzeitigen Gegenschläge im Gazastreifen nur als «Anfang» der Offensive gegen die islamistische Hamas bezeichnet. «Wir werden die Hamas zerstören und gewinnen, aber es wird Zeit brauchen», sagte er am Freitagabend in einer Ansprache an die Nation. Örtlichen Medien zufolge war es das erste Mal, dass Netanyahu in dieser Form am Schabbat, dem jüdischen Ruhetag, eine Ansprache hielt. (dpa)

20:15Uhr

FREITAG, 13. OKTOBER

«Wir müssen die Hamas vernichten»: Israel vor dem Einmarsch in den Gazastreifen – 6 Fragen und Antworten

Israels Militär ruft eine Million Palästinenser auf, den Norden des Gazastreifens zu evakuieren. Nur: Wo sollen sie hin? Auch für Israel wäre eine Bodenoffensive mit erheblichen Risiken verbunden.

19:59 Uhr

FREITAG, 13. OKTOBER

Blinken führt in Katar Gespräche zur Befreiung der Geiseln in Gaza

Die US-Regierung bemüht sich in Gesprächen mit der politischen Führung in Katar um die Befreiung der von der Hamas verschleppten Menschen. «Wir arbeiten auch intensiv zusammen, um die Freilassung der Geiseln - darunter auch amerikanische Staatsbürger - zu erreichen, die von der Hamas in Gaza festgehalten werden», sagte US-Aussenminister Antony Blinken am Freitag in Katars Hauptstadt Doha.

Er sei dankbar für die «Dringlichkeit, mit der Katar diese Bemühungen» unterstütze. Der reiche Golfstaat Katar zählt zu den wichtigsten Unterstützern der islamistischen Hamas. Das Aussenministerium in Doha hat Israel allein für das von der Hamas angerichtete Massaker verantwortlich gemacht.

Mit Blick auf die Situation in Gaza sagte der US-Aussenminister, dass man sich gemeinsam mit den führenden internationalen Organisationen darauf konzentriere, bei der Schaffung von Sicherheitszonen zu helfen. «Wenn es darum geht, die Zivilbevölkerung im Gazastreifen zu versorgen, müssen wir sowohl dafür sorgen, dass sie nicht in Gefahr gerät, als auch dafür, dass sie Zugang zu Unterstützung erhält», mahnte er. Er machte aber deutlich, dass es kein Land tolerieren könne, dass eine «Terrorgruppe hereinkommt und seine Bevölkerung auf skrupellose Art und Weise abschlachtet».

Blinken betonte: «Was Israel tut, ist keine Vergeltung, sondern es verteidigt die Rechte seines Volkes.» Es sei gleichzeitig wichtig, darüber nachzudenken, wie es weitergehen werde, wenn sich die Lage etwas entspannt habe, so der US-Aussenminister. «Wir können nicht zu dem Status quo zurückkehren, der dies überhaupt erst möglich gemacht hat. Das muss also Teil der Überlegungen sein, und das ist es auch», so Blinken. (dpa)

19:47 Uhr

FREITAG, 13. OKTOBER

Luftangriffe in Gaza

Wie die «Times of Israel» schreibt, haben die israelischen Streitkräfte bereits «umfangreiche» Luftangriffe gegen Hamas-Stellungen im Gazastreifen durchgeführt. In Kürze sollen weitere Einzelheiten zu den Angriffen bekannt gegeben werden. (cwu)

19:33 Uhr

FREITAG, 13. OKTOBER

Israel: Bereits begrenzte Vorstösse in den Gazastreifen unternommen

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben innerhalb der vergangenen 24 Stunden bereits mehrere begrenzte Vorstösse auf das Gebiet des Gazastreifens unternommen. Der israelische Armeesprecher Daniel Hagari schrieb am Freitagabend bei Twitter, Ziel dieser Einsätze sei es, «das Gebiet von Terroristen und Waffen zu säubern». Dabei habe es auch Bemühungen gegeben, Vermisste zu finden.

Boden- und Panzertruppen hätten nach Spuren gesucht und «Terror-Infrastruktur zerstört sowie Terrorzellen ausgeschaltet». Darunter sei auch eine Zelle, die israelisches Gebiet mit Panzerabwehrwaffen beschossen hätten.

Das israelische Militär hatte die Einwohner der Stadt Gaza am Freitag aufgerufen, bis 20.00 Uhr Ortszeit (19.00 Uhr MESZ) ihre Wohngebiete zu verlassen und sich weiter südlich zu begeben. Dies wurde als Vorbereitung auf eine mögliche Bodenoffensive gesehen. Die Vereinten Nationen forderten Israel auf, die Anweisung zu einer Evakuierung zu widerrufen. Es drohe eine «katastrophale Situation». (dpa)

18:18 Uhr

FREITAG, 13. OKTOBER

Hisbollah übernimmt Verantwortung für Beschuss israelischer Militärposten

Die libanesische Terrorgruppe Hisbollah erklärt sich für den Beschuss israelischer Militärposten an der libanesischen Grenze mit Handfeuerwaffen verantwortlich, das schreibt die «Times of Israel». In einer Erklärung erklärte die Hisbollah, der Angriff sei eine Reaktion auf die «israelische Aggression» gegen den Libanon am heutigen Tag. Damit bezog sie sich offensichtlich auf Artilleriebeschuss, nachdem ein Teil der israelischen Grenzmauer durch eine Explosion beschädigt worden war. (cwu)

18:20 Uhr

FREITAG, 13. OKTOBER

Filmteam von Reuters angegriffen

Das Filmmaterial zeigt, wie ein Team von Reuters-Journalisten im Südlibanon unter Beschuss gerät. Ein Reuters-Kameramann wurde getötet und zwei Journalisten verwundet, wie ausländische Medien berichteten.

Der Journalist gehörte demnach zu einem Reuters-Team im Südlibanon, das ein Live-Signal sendete. «Wir sind dringend auf der Suche nach weiteren Informationen, arbeiten mit den Behörden in der Region zusammen und unterstützen Issams Familie und Kollegen. Unsere Gedanken sind in dieser schrecklichen Zeit bei seiner Familie», hiess es in der Mitteilung. Zwei weitere Reuters-Kollegen seien verwundet worden.

Mindestens vier weitere Medienschaffende wurden bei dem Beschuss des Journalistenteams verletzt. Der arabische Sender Al-Dschasira bestätigte, dass eine Reporterin und ein Kameramann unter den Verletzten seien. Aus informierten Quellen in Beirut hiess es, dass noch zwei weitere Journalisten unter den Verwundeten waren. (cwu/dpa)

18:17 Uhr

FREITAG, 13. OKTOBER

Israel: Gaza-Einwohner sollen bis 20 Uhr nach Süden gehen

Das israelische Militär hat die Einwohner der Stadt Gaza am Freitag aufgerufen, bis 20 Uhr Ortszeit (19.00 Uhr MESZ) ihre Wohngebiete zu verlassen und sich weiter südlich zu begeben. Ein Sprecher der Armee schrieb in arabischer Sprache auf X, man werde eine auf einer Karte eingezeichnete Fluchtroute bis zu diesem Zeitpunkt nicht angreifen.

Die Einwohner von Beit Hanun sollten nach Chan Junis gehen, hiess es in der Mitteilung. Man werde weitere Anweisungen veröffentlichen. Wem die eigene und die Sicherheit seiner Familie am Herzen liege, solle sich an die Anweisungen halten. Die im Gazastreifen herrschende islamistische Hamas interessiere sich nur für den eigenen Schutz in Vorbereitung auf Angriffe in der Region. Israel wirft der Hamas immer wieder vor, die Zivilbevölkerung als Schutzschild zu missbrauchen.

Nach Angaben der israelischen Armee sind seit dem Massaker von Hamas-Terroristen im israelischen Grenzgebiet am Samstag mehr als 6000 Raketen aus dem Gazastreifen abgefeuert worden. Israel hat seit dem Grossangriff der Hamas mehr als 1300 Tote zu beklagen.

Vor einer erwarteten Bodenoffensive hat das israelische Militär mehr als eine Million Palästinenser im Norden des Küstenstreifens zur Evakuierung aufgefordert. Demnach sollten sich die Menschen in ein Gebiet südlich des Wadis Gaza begeben, das etwa in der Mitte des nur 40 Kilometer langen Gazastreifens liegt.

Die Vereinten Nationen forderten Israel umgehend auf, die Anweisung zu widerrufen. Es drohe eine «katastrophale Situation». Bei massiven israelischen Gegenangriffen wurden bisher nach Angaben des Gesundheitsministeriums mindestens 1799 Menschen getötet, mindestens 7388 Menschen wurden verletzt. (dpa)

17:53 Uhr

FREITAG, 13. OKTOBER

Palästinenser: Zehn Tote bei Konfrontationen im Westjordanland

Bei Auseinandersetzungen an mehreren Orten im Westjordanland sind palästinensischen Angaben zufolge zehn Menschen getötet worden. Das teilte das Gesundheitsministerium im Westjordanland am Freitag mit. Mehr als 230 weitere Palästinenser wurden nach Angaben des Roten Halbmondes verletzt, die meisten davon durch Tränengas. 73 Menschen seien durch Kugeln und zwei durch Granatsplitter verwundet. Ein 15-Jähriger sei reanimiert worden.

Das israelische Militär äusserte sich zunächst zu den meisten Vorkommnissen nicht. Die Armee teile aber mit, in einem Fall habe ein israelischer Zivilist auf einen Palästinenser geschossen. Die israelische Polizei habe die Waffe beschlagnahmt und eine Untersuchung des Vorfalls eingeleitet.

Unklar war zunächst, ob es bei dem Angriff Tote gegeben hat. Berichten zufolge waren auch an den gewalttätigen Auseinandersetzungen in anderen Städten neben Soldaten israelische Siedler beteiligt. Unklar war auch, ob unter den insgesamt zehn Toten Mitglieder militanter Gruppierung waren. (dpa)

17:09 Uhr

FREITAG, 13. OKTOBER

Swiss sagt weitere Sonderflüge ab

Swiss International Air Lines (SWISS) hat die zwei im Auftrag des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA) für Samstag geplanten Sonderflüge von Zürich nach Tel Aviv und zurück kurzfristig abgesagt.

«Morgen um 7 Uhr endet das Ultimatum der israelischen Regierung. Ab diesem Zeitpunkt ist mit der angekündigten israelischen Bodenoffensive zu rechnen», heisst es in einer Mitteilung an die Medien. Das Risiko einer weiteren Eskalation zwischen den verschiedenen Konfliktparteien steige signifikant an und damit sei auch die zuverlässige und sichere Durchführung dieser Flüge zunehmend gefährdet. Nach sorgfältiger Prüfung sei die Swiss zu dem Ergebnis gekommen, dass die Abwicklung der Flüge bis auf weiteres nicht vertretbar sei.

Oliver Buchhofer, Head of Operations von Swiss, sagt: «Für die weiteren beiden Sonderflüge von morgen hatten wir alles vorbereitet. Es hätte uns sehr viel bedeutet, sie durchzuführen, um weitere Menschen zurück in ihre Heimat zu bringen. Angesichts der sich verschärfenden und immer unberechenbareren Sicherheitslage in Israel haben wir uns schweren Herzens entschieden, die Flüge abzusagen. Damit möchten wir auch verhindern, dass wir dies morgen kurzfristig tun müssen und unsere Passagiere damit am Flughafen in Tel Aviv stranden und noch grösseren Risiken ausgesetzt sind. Die Sicherheit unserer Mitarbeitenden und Fluggäste ist unsere oberste Priorität – dem sind wir verpflichtet.» (cwu)

16:42 Uhr

FREITAG, 13. OKTOBER

Raketenalarm in Tel Aviv nach Hamas-Angriff – Baerbock im Schutzraum

Nach dem Grossangriff der islamistischen Hamas auf Israel sind am Freitag erneut Raketen auf die Küstenmetropole Tel Aviv und das Zentrum des Landes abgefeuert worden. Es waren zwei dumpfe Explosionen des Raketenabwehrsystems Eisenkuppel (Iron Dome) zu hören.

Auch die deutsche Aussenministerin Annalena Baerbock, die derzeit auf Solidaritätsbesuch in Israel ist, und ihre Delegation mussten während des Angriffs in einen Schutzraum, wie es aus Delegationskreisen hiess. Berichte über Verletzte gab es zunächst nicht.

Hunderte von Terroristen waren am Samstag im Auftrag der im Gazastreifen herrschenden Hamas in einem Überraschungsangriff über die Grenze nach Israel gekommen. Israel reagierte mit Luftangriffen im Gazastreifen. (dpa)

16:35 Uhr

FREITAG, 13. OKTOBER

Israel weist Vorwürfe über Einsatz von weissem Phosphor in Gaza zurück

Israel hat Vorwürfe über den Einsatz von weissem Phosphor bei den Angriffen im Gazastreifen klar zurückgewiesen. Diese Anschuldigung sei «eindeutig falsch», teilte die israelische Armee am Freitag mit. Israels Militär verwende diese Waffen nicht.

«Human Rights Watch hatte nach eigenen Angaben anhand von verifizierten Videos und Zeugenaussagen festgestellt, dass die israelischen Streitkräfte am 10. und 11. Oktober 2023 bei Militäroperationen im Libanon und im Gazastreifen weissen Phosphor eingesetzt haben», hiess es in einer Mitteilung der Organisation.

Der Einsatz in den dicht besiedelten Gebieten des Gazastreifens verstosse gegen das humanitäre Völkerrecht, wonach Konfliktparteien alle erdenklichen Vorkehrungen treffen müssten, um Verletzungen von Zivilisten und Verlust von Menschenleben zu vermeiden.

Der Einsatz Weissen Phosphors gegen militärische Ziele ist umstritten, aber nicht verboten. Das Übereinkommen über bestimmte konventionelle Waffen (CCW) von 1980 schliesst nur den Einsatz entsprechender Brandbomben gegen Zivilisten aus.

Die von Human Rights Watch angeführten Videos zeigten den mehrfachen Einsatz von weissem Phosphor über dem Hafen von Gaza-Stadt und zwei ländlichen Orten entlang der israelisch-libanesischen Grenze, hiess es weiter.

Weisser Phosphor ist hochentzündlich. Die giftige Substanz wird militärisch in Brandbomben, Signalmitteln, Leuchtspurmunition und Rauchbomben eingesetzt und kann schlimme Verbrennungen verursachen. (dpa)

15:42 Uhr

FREITAG, 13. OKTOBER

Zahl der in Gaza getöteten Palästinenser steigt auf fast 1800

Die Zahl der bei Luftangriffen Israels im Gazastreifen getöteten Palästinenser ist auf mindestens 1799 gestiegen. Darunter seien 351 Frauen sowie 583 Minderjährige, teilte das Gesundheitsministerium am Freitag in Gaza mit. Mindestens 7388 weitere Menschen wurden demnach verletzt.

Terroristen im Auftrag der im Gazastreifen herrschenden Islamistenorganisation Hamas hatten am Samstag ein Massaker unter israelischen Zivilisten in Grenzorten und auf einem Musikfestival angerichtet. Es war das schlimmste Blutbad der israelischen Geschichte. Israel reagierte mit Luftangriffen in dem dicht besiedelten Küstenstreifen.

Nach Angaben der israelischen Armee sind seit dem Massaker von Hamas-Terroristen im israelischen Grenzgebiet am Samstag mehr als 6000 Raketen aus dem Gazastreifen abgefeuert worden. Israel hat seit dem Grossangriff der Hamas mehr als 1300 Tote zu beklagen. Rund 150 Menschen weitere wurden offiziellen Angaben zufolge in den Gazastreifen verschleppt. (dpa)

15:24 Uhr

FREITAG, 13. OKTOBER

USA wollen Öffnung eines Grenzübergangs von Gaza nach Ägypten

Die US-Regierung bemüht sich weiter um die Öffnung eines Grenzübergangs für Zivilisten zur Ausreise aus dem Gazastreifen. «Er ist immer noch geschlossen. Das heisst aber nicht, dass wir nicht weiterhin alles versuchen werden, um mit den Israelis und den Ägyptern über eine Öffnung und einen sichere Ausreise zu sprechen», sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby, am Freitag in Washington über den Grenzübergang Rafah nach Ägypten. Man müsse ausserdem weiter sicherstellen, dass humanitäre Unterstützung nach Gaza gelange.

Das israelische Militär hat am Freitag vor einer erwarteten Bodenoffensive im Gazastreifen mehr als eine Million Palästinenser im Norden des Küstenstreifens zur Evakuierung Richtung Süden aufgefordert.

Kirby betonte, dass Israel versuche, so weit wie möglich zivile Opfer zu vermeiden und auch die islamistische Hamas davon abzuhalten, diese als menschliche Schutzschilden zu nutzen. «Wir sind natürlich der Meinung, dass es keine zivilen Opfer geben sollte, und wir argumentieren nun schon seit mehreren Tagen, dass es für Zivilisten, die den Gazastreifen verlassen wollen, einen sicheren Ausgang geben sollte.»

Rafah ist der einzige Grenzübergang vom Gazastreifen nach Ägypten. Alle anderen Grenzübergänge gehen nach Israel. Israel hat nach den Terrorangriffen der islamistischen Hamas aus dem Gazastreifen auf Israel eine Blockade über das Gebiet verhängt. (dpa)

15:16 Uhr

FREITAG, 13. OKTOBER

Baerbock ruft Hamas zur Freilassung der Geiseln in Gaza auf

Aussenministerin Annalena Baerbock hat an die islamistische Hamas einen emotionalen Appell für die Freilassung der aus Israel verschleppten Geiseln gerichtet. Sie appelliere nicht nur als deutsche Aussenministerin, sondern als Mensch und Mutter an die Hamas und ihre Verbündeten: «Lassen Sie diese unschuldigen Menschen, lassen Sie diese unschuldigen kleinen Mädchen frei», sagte die Grünen-Politikerin am Freitag bei einem Treffen mit ihrem israelischen Kollegen Eli Cohen im israelischen Netivot in der Nähe der Grenze zu Gaza.

Sie ergänzte: «Die umgehende Freilassung dieser Menschen ist die Erwartung all derjenigen, die auf der Seite der Menschlichkeit stehen.» Baerbock hatte zuvor im Krisenzentrum der Stadt mit Cohen und Angehörigen von verschleppten Staatsangehörigen Gespräche geführt.

Die Bundesaussenministerin appellierte an Länder wie Katar und Ägypten, die über direkte Gesprächskanäle und Kontakte zur Hamas verfügten, sich für die Freilassung der Geiseln einzusetzen. Unter ihnen ist nach Angaben aus dem Auswärtigen Amt auch eine einstellige Zahl von deutschen Doppelstaatlern.

Israel habe das Recht und die Pflicht, ihre Staatsangehörigen zu befreien, sagte Baerbock. Und das Land habe das Recht und die Pflicht, sich im Rahmen des internationalen Rechts «gegen diesen brutalen, barbarischen Terror zu wehren». Der Terror der Hamas helfe keinem palästinensischen Kind und keiner palästinensischen Mutter. «Dieser Terror richtet sich gegen alle. Auch gegen die Palästinenser selbst. Deswegen müssen wir alle gemeinsam diesen Terror gegen die Menschlichkeit mit einer gemeinsamen Stimme benennen und ihn verurteilen», fügte Baerbock hinzu. (dpa)

14:54 Uhr

FREITAG, 13. OKTOBER

US-Verteidigungsminister Austin sichert Israel militärische Hilfe zu

US-Verteidigungsminister Lloyd Austin hat Israel nach den Angriffen der islamistischen Hamas weitere militärische Unterstützung zugesichert. «Wir haben die US-Kampfflugzeugstaffeln im Nahen Osten aufgestockt, und das US-Verteidigungsministerium ist voll und ganz bereit, bei Bedarf zusätzliche Mittel einzusetzen», sagte Austin am Freitag bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Israels Verteidigungsminister Joav Galant.

Die USA hatten am Wochenende angekündigt, den Flugzeugträger «USS Gerald R. Ford» und weitere Kriegsschiffe ins östliche Mittelmeer zu verlegen. Die «USS Gerald R. Ford» sei mittlerweile in der Region angekommen, sagte Austin. «Wir werden das Recht Israels unterstützen, sich selbst zu verteidigen, wir werden weiterhin Sicherheitshilfe leisten», betonte er. Die US-Regierung hatte gleichzeitig immer wieder betont, keine US-Truppen zu schicken.

Austin machte deutlich, hinter der israelischen Armee zu stehen. Es handle sich um eine professionelle Truppe, die gut geführt werde, sagte Austin. Auf die Frage, was die USA vorab über die Angriffe gewusst hätten, sagte Austin: «Was ich Ihnen sagen kann, ist, dass wir, wenn wir von einem bevorstehenden Angriff auf einen Verbündeten gewusst hätten oder wüssten, würden wir diesen Verbündeten eindeutig informieren.» (dpa)

14:54 Uhr

FREITAG, 13. OKTOBER

Hisbollah bekräftigt Kampfbereitschaft vor Hunderten Anhängern

Die libanesische Schiitenorganisation Hisbollah hat ihre Kampfbereitschaft bekräftigt. Vor Hunderten Anhängern sprach der stellvertretende Generalsekretär der Organisation, Naim Ghassem, der islamistischen Hamas am Freitag seine Unterstützung aus. «Wenn die Zeit zum Handeln gekommen ist, werden wir sie ergreifen», sagte Ghassem. «Wir befinden uns in einer Zeit der Siege und nicht in einer Zeit der Niederlagen.»

Die Schiitenorganisation Hisbollah (Partei Gottes) entstand 1982 mit iranischer Unterstützung als Antwort auf die israelische Invasion im Libanon. Seitdem kämpft sie politisch, aber auch mit Gewalt gegen Israel. Die Gruppe ist in dem multikonfessionellen Land am Mittelmeer auch im Parlament vertreten. Finanziert wird sie vorrangig vom Iran.

Die Hisbollah gilt als weitaus mächtiger als die Hamas. Ihr Einfluss reicht tief in den von Krisen gelähmten libanesischen Staat hinein. Die Organisation kontrolliert vor allem den Süden an der Grenze zu Israel, von Schiiten bewohnte Viertel der Hauptstadt Beirut sowie die Bekaa-Ebene im Norden des Landes. Unter Generalsekretär Hassan Nasrallah hat sie in der Vergangenheit mit Unterstützung aus Teheran ihren Einfluss stetig ausgebaut. (dpa)

14:32 Uhr

FREITAG, 13. OKTOBER

Medienkonferenz ist beendet

Damit beendet Bundesrat Cassis die Medienkonferenz. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit. Hier geht's zur ausführlichen Zusammenfassung.

14:24 Uhr

FREITAG, 13. OKTOBER

Welche Kontakte hat die Schweiz zur Hamas?

Nachfrage: Hat die Schweiz nun mit der Hamas verhandelt?

«Die ‹Guten Dienste› der Schweiz beinhalten verschiedene Kontakte mit unterschiedlicher Qualität», sagt Ignazio Cassis auf eine entsprechende Nachfrage von Medienseite. Entsprechend schwierig sei darum auch die Frage zu beantworten, ob die Schweiz auch mit der Hamas Kontakt habe.

Hintergrund der Frage: Am Wochenende hatte unter anderem die «SonntagsZeitung» von angeblichen Verhandlungen der Schweiz mit der Hamas über die Freilassung von Geiseln berichtet.

Klar sei, dass die Schweiz mit der Hamas «nie» verhandelt habe, sagt der Schweizer Aussenminister. Allerdings bedeute das nicht, dass die Schweiz mit der Hamas nie Kontakt habe. Effektiv verhandelt habe die Schweiz vor der jüngsten Terrorattacke der Hamas auf Israel jedoch lediglich mit der offiziellen Regierung des Gaza-Streifens, betont Cassis. (sat)

Ignazio Cassis äusserte sich in Genf zur Situation im Nahen Osten. 
Bild: Bild: Martial Trezzini / Keystone

14:18 Uhr

FREITAG, 13. OKTOBER

Was ist mit Finanzströmen der Hamas?

Weil die Hamas durch die USA oder die EU bereits als Terrororganisation eingestuft worden sei, habe dies auch Auswirkungen auf die Schweiz. Denn, so Cassis, der hiesige Finanzplatz sei ja international vernetzt.

Dennoch habe sich die diese Woche von der Schweiz eingesetzte Taskforce auch diesem Thema sofort angenommen. Sie kläre derzeit beispielsweise ab, wo allenfalls Handlungsbedarf bestehe. (sat )

14:15 Uhr

FREITAG, 13. OKTOBER

«Vier, fünf Doppelbürger im Gazastreifen»

Frage: Wie viele Schweizer befinden sich im Gazastreifen?

Laut Cassis hat sein Aussendepartement (EDA) Kenntnis von «vier oder fünf Menschen mit einer Schweizer Doppelbürgerschaft» im Gazastreifen. Allerdings schränkt der Aussenminister ein, dass sich diese Situation aktuell «sehr rasch ändern» könne.

Laut Cassis ist die Diaspora der Schweiz in Israel eine der grössten. Laut früheren Auskünften geht das EDA von 28'000 Doppelbürgerinnen und Doppelbürgern in Israel aus. (sat)

14:10 Uhr

FREITAG, 13. OKTOBER

«Bundesrat hat die Hamas als terroristische Organisation eingestuft»

Der Bundesrat erachte gemäss Cassis die Attacke der Hamas am vergangenen Samstag als Terrorattacke und hat die Hamas deswegen als terroristische Organisation eingestuft.

Juristisch gesehen sei die Frage aber nicht, ob die Hamas durch die Schweiz als Terrororganisation eingestuft werde. Entscheidend aufgrund des Schweizer Rechts sei, ob sie verboten gehöre, sagte Cassis. Erst dann hätte ein politischer Entscheid dann auch juristische Folgen wie sie die Schweiz etwa gegen die Taliban oder den IS bereits beschlossen hat. (fan)

14:07 Uhr

FREITAG, 13. OKTOBER

«Wir appellieren an Israel, die internationalen Menschenrechte einzuhalten»

Wie steht die Schweiz als Folge der palästinensischen Attacke zu einer möglichen Invasion Israels in den Gazastreifen?

«Wir appellieren an Israel, die internationalen Menschenrechte einzuhalten», sagt Cassis. Die Schweiz habe derzeit keine Informationen dazu, wie Israel mit seiner Armee allenfalls reagieren wolle auf die Vorkommnisse vom vergangenen Samstag. (sat)

14:02 Uhr

FREITAG, 13. OKTOBER

«Im Moment gibts keinen Kontakt mit der Hamas»

Nun beantwortet Ignazio Cassis Fragen der Medien.

«Nachdem, was passiert ist, hat sich die Situation total geändert», sagt der Aussenminister nach allfälligen Verhandlungen mit der Hamas zur Freilassung von israelischen Geiseln gefragt. «Im Moment gibt es keinen Kontakt mit der Hamas», so Cassis.

Wenn schon, so der Schweizer Aussenminister, könne sich dies «nur unter Einbezug der UNO» wieder ändern. Und Cassis betont noch einmal, was er bereits am Mittwoch erklärt hat: Der Bundesrat kläre nun ab, wie auch die Schweiz die Hamas allenfalls als Terrororganisation einstufen könne. (sat)

13:58 Uhr

FREITAG, 13. OKTOBER

Cassis: Ein Schweizer Doppelbürger ist verstorben

«Leider muss ich die Medienkonferenz mit der Bestätigung eines Todesopfers aus der Schweiz eröffnen», sagt Ignazio Cassis. Das Opfer sei «fast 70 Jahre alt» und schweizerisch-israelischer Doppelbürger, sagt der Schweizer Aussenminister einzig. Weitere Details seien ihm nicht bekannt. (sat)

12:30 Uhr

FREITAG, 13. OKTOBER

Bundesrat Cassis äussert sich zur Lage im Nahen Osten

Knapp eine Woche nach der Terrorattacke der palästinensischen Hamas auf Israel will sich der Schweizer Aussenminister Ignazio Cassis am Freitag ein zweites Mal öffentlich zur Situation in Israel und Palästina äussern. Ein erstes Mal hatte sich Cassis nach der Hamas-Attacke vom vergangenen Samstag am Montag in Bern vor den Medien zur Lage im Nahen Osten geäussert.

Cassis lädt darum am Freitagmittag in Genf zu einem Point de Presse ins Cern ein. Der Bundesrat wohnte am Vormittag am Sitz der Europäischen Organisation für Kernforschung der Eröffnung des Open Quantum Institute bei. In einem ersten Teil des Point de Presse sprach der Schweizer Aussenminister denn auch ausführlich über diesen Anlass.

Wie das Aussenministerium in Bern am Freitag mitteilt, hat das neue Institut am Cern «zum Ziel, Quantentechnologien in den Dienst des Gemeinwohls zu stellen». Es soll dank Unterstützung durch Bund und Partner aus der Wirtschaft unter anderem dazu beitragen, dass die UNO-Ziele für nachhaltige Entwicklung schneller erreicht werden. (sat)

12:30 Uhr

FREITAG, 13. OKTOBER

Hamas-Verbot: Nach vier Tagen vollzog Bundesrat eine Kehrtwende

Nach dem jüngsten Terrorangriff der Hamas auf Israel hatte sich Bundespräsident Alain Berset am vergangenen Wochenende rasch auf Social Media geäussert.

Am Montag dann verurteilte auch Aussenminister Ignazio Cassis die «schockierende Attacke» der Hamas «aufs Schärfste» . In der kurzfristig einberufenen Medienkonferenz wollte Cassis jedoch noch nichts von einem Verbot der Hamas wissen.

Doch dann stieg der Druck aus dem Parlament, der Gesellschaft und den Medien – und am Mittwoch kam es schliesslich zur inhaltlichen Kehrtwende des Bundesrats : Die Landesregierung lässt seither prüfen, wie auch die Schweiz die Hamas verbieten und deren mutmassliche Geldflüsse hierzulande unterbinden kann.

Die USA oder die EU stufen die Hamas bereits als Terrororganisation ein. Die offizielle Schweiz dagegen – und mit ihr auch das Parlament - hatten sich bislang stets auf den Standpunkt gestellt, mit Blick auf ihre Vermittlerrolle im Nahen Osten darauf zu verzichten und eine Einstufung als Terrororganisation nicht eigenständig, sondern erst bei einem allfälligen Beschluss durch die UNO nachvollziehen zu wollen.

Für diesen Weg hat sich die Schweiz etwa bei Al Kaida oder dem IS entschieden. Diese Position war offensichtlich angesichts der jüngsten Ereignisse in Israel und Palästina schliesslich auch für den Bundesrat nicht mehr haltbar. (sat)

12:59 Uhr

FREITAG, 13. OKTOBER

Messerangreifer in französischer Schule tötet einen Menschen

Ein Messerangreifer hat in einem Gymnasium im nordfranzösischen Arras einen Menschen getötet und mehrere verletzt. Der Täter sei von der Polizei festgenommen worden, teilte Frankreichs Innenminister Gérald Darmanin am Freitag mit. Die Polizei sei in der Schule im Einsatz. Wie die Polizeipräfektur mitteilte, sei die Lage unter Kontrolle und es gebe keine Gefahr mehr. Die Hintergründe der Tat sind noch vollkommen unklar. Die Antiterrorstaatsanwaltschaft hat nach eigenen Angaben die Ermittlungen übernommen.

Wie der Sender BFMTV berichtete, habe der Täter eine Lehrkraft getötet und eine weitere verletzt. Zuvor habe er «Gott ist gross» gerufen. Ausserdem habe der Angreifer einen Angestellten des Gambetta-Gymnasiums verletzt. Schüler wurden demnach nicht verletzt. Präsident Emmanuel Macron wolle zum Ort des Geschehens fahren. Das Parlament in Paris unterbrach seine Sitzung und Premierministerin Élisabeth Borne brach eine Reise ab.

Der Angreifer und sein ebenfalls festgenommener Bruder sollen aus Tschetschenien stammen, berichtete die Zeitung «Le Figaro» unter Verweis auf das Innenministerium. Der Täter sei demnach in einer Datei für radikalisierte Personen geführt worden. Seit einigen Wochen hätte der Angreifer den Sicherheitsbehörden besondere Sorge bereitet. (dpa)

13:05 Uhr

FREITAG, 13. OKTOBER

Schottischer Regierungschef wirft Israel Kollektivbestrafung vor

Der schottische Regierungschef Humza Yousaf, dessen Schwiegereltern im Gazastreifen festsitzen, hat die israelische Aufforderung zur Evakuierung des Gebiets scharf kritisiert. «Die internationale Gemeinschaft muss einschreiten und ein Ende der Kollektivstrafen fordern», schrieb Yousaf am Freitag im Kurznachrichtendienst X.

Yousaf lud einen Clip seiner Schwiegermutter aus dem Ort Deir Al-Balah hoch. «Jeder aus Gaza bewegt sich dorthin, wo wir sind», sagte Elizabeth El-Nakla in dem Video. «Eine Million Menschen, kein Essen, kein Wasser – und trotzdem werden sie beim Verlassen bombardiert.»

El-Nakla betonte: «Wo bleibt die Menschlichkeit? Wo sind die Herzen der Menschen auf der Welt, die dies heutzutage zulassen? Möge Gott uns helfen, auf Wiedersehen.» (dpa)

12:04 Uhr

FREITAG, 13. OKTOBER

Israels Armee: Wollen Gaza-Evakuierung so weit wie möglich sichern

Israels Armee will die geforderte Evakuierung der Einwohner aus dem nördlichen Gazastreifen nach Angaben eines Sprechers so sicher wie möglich machen. «Wir werden die Attacken kontrollieren, damit sie sich sicher bewegen können», sagte der israelische Militärsprecher Daniel Hagari am Freitag. «Es ist eine Kriegszone», betonte er gleichzeitig.

Es sei Israel klar, dass eine Evakuierung mehr als 24 Stunden dauern würde. Er nannte aber keinen klaren Zeitrahmen. Man habe den Einwohnern den Aufruf auf verschiedenen Kanälen übermittelt. Man werde auch alles unternehmen, um sensible Orte wie Krankenhäuser bei Luftangriffen nicht zu treffen, sagte Hagari.

Die Vereinten Nationen stemmen sich gegen den Aufruf, etwa 1,1 Millionen Menschen aus dem nördlichen in den südlichen Teil des Gazastreifens zu evakuieren. Das hätte verheerende humanitäre Folgen.

Es gibt Berichte, dass die im Gazastreifen herrschende islamistische Hamas Menschen daran hindert, in den Süden des Küstenstreifens zu fliehen.

Der israelische Militärsprecher sagte: «Dies ist ein weiteres Beispiel dafür, wie unmenschlich die Hamas ist.» Die Hamas-Terroristen versteckten sich hinter der eigenen Bevölkerung und den in den Gazastreifen verschleppten Geiseln. (dpa)

11:31 Uhr

FREITAG, 13. OKTOBER

Kinderschutzorganisation kritisiert Aufruf zur Evakuierung

Die Hilfsorganisation Save the Children hat den Aufruf der israelischen Armee zur Evakuierung des nördlichen Gazastreifens kritisiert. «Wir sind extrem besorgt über die Anweisungen des israelischen Militärs, eine Million Menschen innerhalb von 24 Stunden aus dem nördlichen Gazastreifen zu bringen», teilte die Organisation am Freitag auf der Plattform X mit. Der Aufruf werde enorme Konsequenzen für Kinder haben und müsse zurückgenommen werden.

Nach Angaben der Organisation leben in der Region besonders viele Kinder. Von geschätzt rund 2,4 Millionen Menschen im Gazastreifen seien die Hälfte Kinder, sagte James Denselow von Save the Children UK dem britischen Fernsehsender Sky News. «Es ist eine furchtbar schwierige Zeit.» (dpa)

11:24 Uhr

FREITAG, 13. OKTOBER

UN: Israel soll Aufruf zum Verlassen von Nord-Gaza zurücknehmen

Die Vereinten Nationen stemmen sich gegen den Aufruf des israelischen Militärs zur Massenevakuierung des nördlichen Gazastreifens. «Die Vereinten Nationen halten es für unmöglich, dass ein solcher Schritt ohne verheerende humanitäre Folgen stattfinden kann», sagte UN-Sprecher Rolando Gomez am Freitag in Genf. «Die Vereinten Nationen rufen nachdrücklich dazu auf, einen solchen Befehl aufzuheben, um zu vermeiden, dass sich eine ohnehin schon tragische Situation in eine Katastrophe verwandeln könnte», sagte er.

Der Aufruf zur Evakuierung betrifft laut den Vereinten Nationen etwa 1,1 Millionen Menschen in dem dicht besiedelten Palästinensergebiet, in dem mehr als zwei Millionen Menschen leben. Ausserdem wurden UN-Organisationen vor Ort aufgerufen, ihr Personal ebenfalls in den Süden zu verlegen.

Ein Sprecher der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wies in Genf darauf hin, dass die Verlegung von schwer kranken und schwer verletzten Patienten aus dem nördlichen Gazastreifen unmöglich sei. «Solche Menschen zu transportieren, kommt einem Todesurteil gleich», sagte Sprecher Tarik Jasarevic. (dpa)

10:57 Uhr

FREITAG, 13. OKTOBER

Türkei schickt Hilfslieferungen für Gaza nach Ägypten

Die Türkei hat für den Gazastreifen bestimmte Hilfslieferungen nach Ägypten geschickt. Die Lebensmittel und Notfallversorgung enthaltende Lieferung solle über den Grenzübergang Rafah nach Gaza gebracht werden, berichtete der staatliche Sender TRT am Freitag. Ob das gelingen wird, ist jedoch unklar. (dpa)

10:45 Uhr

FREITAG, 13. OKTOBER

Kundgebungen zum Israel-Palästina-Konflikt schweizweit abgesagt

Beide in Basel angekündigten Demonstrationen zum Israel-Palästina-Konflikt sind abgesagt worden. Lea Plüss, Veranstaltende der Mahnwache für Israel, sagt am Freitagmorgen zur bz: «Das Eidgenössische Justiz- und Polizeidepartement hat in der ganzen Schweiz alle Kundgebungen verboten.»

10:11 Uhr

FREITAG, 13. OKTOBER

Hamas behauptet: 13 Geiseln bei israelischen Luftangriffen getötet

Nach Angaben des militärischen Arms der Hamas im Gazastreifen sollen 13 Geiseln bei israelischen Luftangriffen getötet worden sein. Darunter sollen auch ausländische Staatsangehörige sein, behaupteten die Al-Kassam-Brigaden in einer Stellungnahme am Freitag. Unabhängig können diese Angaben nicht überprüft werden. (dpa)

08:35 Uhr

FREITAG, 13. OKTOBER

Hamas ruft zu weltweiten Pro-Palästina-Protesten auf – auch in der Schweiz

Die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas ruft heute Freitag zu weltweiten Pro-Palästina-Demos auf. In der Schweiz ist eine Kundgebung in Basel geplant und bewilligt. Organisiert wird sie vom «Palästina Komitee Basel». Bereits am Dienstag fand in Zürich eine proisraelische Kundgebung statt.

Die Hamas hatte am vergangenen Samstag bei einem Grossangriff auf das Grenzgebiet das schlimmste Blutbad unter Zivilisten seit der israelischen Staatsgründung angerichtet. Dabei erschossen sie mindestens 1300 Männer, Frauen und Kinder und verschleppten rund 150 Menschen in den Gazastreifen.

Durch die Gegenschläge der israelischen Luftwaffe auf den Gazastreifen starben laut dem dortigen Gesundheitsministerium mindestens 1537 Menschen, darunter 500 Kinder. 6612 Menschen wurden verletzt. (fan/dpa)

08:01 Uhr

FREITAG, 13. OKTOBER

Zahl der Toten in Israel steigt auf 1300

Die Zahl der Toten in Israel durch die Grossangriffe der islamistischen Hamas ist auf mindestens 1300 gestiegen. Das gab der Sprecher der israelischen Verteidigungskräfte (IDF), Jonathan Conricus, am Freitagmorgen bekannt. Die grosse Mehrheit der Todesopfer sind nach Militärangaben Zivilisten. Mehr als 3000 weitere Menschen seien verletzt worden, sagte der Sprecher. (dpa)

07:55 Uhr

FREITAG, 13. OKTOBER

Hamas: Evakuierung des nördlichen Gazastreifens «Propaganda»

Die islamistische Hamas im Gazastreifen hat den Aufruf der israelischen Armee zur Evakuierung des nördlichen Küstengebiets als «Propaganda» bezeichnet. Zivilisten sollten nicht auf die «Propagandanachrichten reinfallen», teilte die im Gazastreifen herrschende Palästinenserorganisation am Freitag mit. Israel, die USA und die EU haben die Hamas als Terrororganisation eingestuft.

Aus Sicherheitskreisen aus dem Gazastreifen hiess es, dass Bewohner am Verlassen des Nordens gehindert werden sollten. Augenzeugen im Gazastreifen berichteten, mehrere Bewohner seien bereits von der Hamas gestoppt und zur Rückkehr in den Norden aufgefordert worden. Generell herrsche grosse Panik in dem Gebiet, es gebe keine klaren Anweisungen. (dpa)

07:40 Uhr

FREITAG, 13. OKTOBER

Israels Luftwaffe greift 750 Ziele im Norden des Gazastreifens an

Die israelische Luftwaffe hat im Kampf gegen die Angreifer der islamistischen Hamas im Norden des Gazastreifens Hunderte Ziele angegriffen. Dutzende Kampfflugzeuge hätten in der Nacht 750 militärische Ziele angegriffen, teilte Israels Militär am frühen Freitagmorgen mit. Zu den angegriffenen Zielen gehörten unterirdische Tunnel der Hamas, militärische Einrichtungen, Wohnsitze hochrangiger Terroristen, die als militärische Kommandozentralen genutzt würden sowie Waffenlager. (dpa)

06:06 Uhr

FREITAG, 13. OKTOBER

Zahl der in Gaza getöteten Palästinenser steigt auf über 1500

Die Zahl der bei den israelischen Luftangriffen getöteten Palästinenser stieg unterdessen auf mindestens 1537. Darunter seien gemäss Gesundheitsministerium in Gaza 500 Kinder und 276 Frauen. Mindestens 6612 weitere Menschen wurden verletzt.

Nach Erkenntnissen der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch setzte Israels Militär im Gazastreifen sowie im Libanon auch weissen Phosphor ein. Das zeigten verifizierte Videos und Zeugenaussagen. Der Einsatz in den dicht besiedelten Gebieten des Gazastreifens verstosse gegen das humanitäre Völkerrecht, beklagte die Menschenrechtsorganisation. (dpa)

06:00 Uhr

Freitag, 13. OKTOBER

Nördlicher Gazastreifen soll evakuiert werden – 1 Million Menschen betroffen

Die gesamte Bevölkerung des nördlichen Gazastreifens soll innerhalb von 24 Stunden in den südlichen Teil umziehen. Das hat das israelische Militär der Uno mitgeteilt. «Das Militär ruft alle Zivilisten von Gaza auf, ihre Häuser zu ihrer eigenen Sicherheit und zu ihrem Schutz nach Süden zu verlassen», erklärt die Armee. Über eine Million Menschen wären davon direkt betroffen. (fan)

22:33 Uhr

DONNERSTAG, 12. OKTOBER

Palästinensische Demo in Paris: Polizei setzt Tränengas ein

Die französische Polizei hat in Paris eine verbotene palästinensische Demonstration aufgelöst, wie SRF schreibt. Dabei kamen Tränengas und Wasserwerfer zum Einsatz. Hunderte Menschen waren im Zentrum der Stadt zusammengekommen - dies trotz eines Demonstrationsverbots. (cwu)

21:45 Uhr

DONNERSTAG, 12. OKTOBER

Die Gesellschaft Schweiz-Palästina verurteilt die Gewalt im nahen Osten

Der Vorstand der Gesellschaft Schweiz-Palästina, die vom ehemaligen Aargauer Grüne-Nationalrat Geri Müller präsidiert wird, habe Zeit gebraucht, um besser zu verstehen, was genau seit dem 7. Oktober 2023 geschehen ist. Nun versucht die Gesellschaft eine Einordnung zu machen. «Gewalt bringt nie Frieden, egal, wer Gewalt anwendet. Gewalt bringt unerträglich grosses Leid für die Betroffenen und Angehörigen. Die GSP verurteilt jegliche Gewaltanwendung», schreibt sie in einer Mittelung auf ihrer Website.

Seit mindestens 75 Jahren drehe die Gewaltspirale in Palästina und Israel, «beide Seiten leiden unter dieser Gewalt, beide Seiten haben Verbrechen begangen». Allerdings seien die Kräfte sehr verschieden. «Die militärische und geheimdienstliche Übermacht Israels ist offenkundig», heisst es weiter. Die real existierende Apartheid sei unerträglich. «Die Vereinten Nationen haben einen klaren Teilungsplan bezeichnet und unzählige Resolutionen verabschiedet, alles ist von Israel entweder abgeändert oder ignoriert worden. Heute stehen die indigenen PalästinenserInnen einmal mehr als VerliererInnen da.» (cwu)

21:10 Uhr

DONNERSTAG, 12. OKTOBER

Stadt Bern projiziert Israel-Flagge an den Zytglogge

Die Stadt Bern solidarisiert sich mit Israel:

21:02 Uhr

DONNERSTAG, 12. OKTOBER

Um iranische Waffenlieferungen zu zerstören: Israel greift Syriens Flughäfen an

Gemäss syrischen Medienberichten wurden die Landebahnen der Flughäfen Damaskus und Aleppo durch israelische Luftschläge beschädigt. Mehrere Nato-Staaten bieten Israel ihre Hilfe an. Dort gefragt sind im Moment anscheinend auch Blutkonserven.

20:56 Uhr

DONNERSTAG, 12. OKTOBER

Grossbritannien verlegt Schiffe in östliches Mittelmeer

Grossbritannien entsendet Schiffe der Royal Navy ins östliche Mittelmeer und unterstützt Israel mit Aufklärungsflügen. Das teilte der Regierungssitz 10 Downing Street in London mit. Mit der Massnahme solle die Stabilität in der Region gestärkt, eine Eskalation verhindert und die humanitäre Krise gemildert werden, hiess es in der Mitteilung am Donnerstagabend.

Das britische Kriegsschiff «RFA Argus».
Bild: Keystone

Neben den Unterstützungsschiffen «RFA Argus» and «RFA Lyme Bay» entsendet Grossbritannien demnach ein Aufklärungsflugzeug vom Typ Boeing P-8, mehrere Merlin-Hubschrauber und eine Kompanie Marinesoldaten. Die Aufklärungsflüge sollten bereits am Freitag beginnen, um Bedrohungen für die Stabilität in der Region wie dem Transfer von Waffen zu terroristischen Gruppen zu begegnen, so die Mitteilung weiter.

«Unsere militärischen und diplomatischen Teams in der ganzen Region werden auch die internationalen Partner dabei unterstützen, Sicherheit wiederherzustellen und dafür zu sorgen, dass humanitäre Hilfe die Tausenden unschuldigen Opfer dieses barbarischen Angriffs der Hamas-Terroristen erreicht», sagte der britische Premierminister Rishi Sunak der Mitteilung zufolge.

Die konservative Regierung von Sunak hatte bereits in den vergangenen Tagen deutlich gemacht, dass London fest an der Seite Israels steht bei dessen Reaktion auf den Terrorangriff der Hamas. Aussenminister James Cleverly war bereits am Mittwoch zu Gesprächen mit der israelischen Regierung in das Land gereist. (dpa)

20:35 Uhr

DONNERSTAG, 12. OKTOBER

Medien: Israels Parlament billigt Notstandsregierung

Israels Parlament hat die Bildung einer Notstandsregierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und Oppositionspolitiker Benny Gantz gebilligt. Das berichteten israelische Medien am Donnerstagabend. Neben Gantz sollen demnach vier weitere Mitglieder der Opposition in die Regierung eintreten.

Die Einigung zur Notstandsregierung sieht vor, dass Netanjahu, Verteidigungsminister Joav Galant sowie der ehemalige Verteidigungsminister Gantz von der Partei Nationale Union ein Kriegskabinett bilden. Als Beisitzer ohne Stimmrecht sollen der ehemalige Generalstabschef Gadi Eisenkot und Likud-Minister Ron Dermer dienen. Israels Oppositionsführer Jair Lapid hatte am Donnerstagabend erklärt, er werde der Notstandsregierung nicht beitreten, seine Partei unterstütze dennoch den Krieg gegen die Hamas als solchen.

Experten gehen davon aus, dass eine breite Koalition notwendig ist, um weitreichende militärische und politische Entscheidungen in den nächsten Tagen durchsetzen zu können. (dpa)

19:58 Uhr

DONNERSTAG, 12. OKTOBER

Wenn Menschen ihre vermissten Angehörigen selber suchen: Die neue Rolle von Social Media im Krieg

Die palästinensische Hamas veröffentlicht Videos von Erschiessungen, Verschleppungen und Geiselnahmen. Was sie damit bezweckt und wie die Angehörigen der Geiseln darauf reagieren, erklärt ein Israel-Experte.

19:53 Uhr

DONNERSTAG, 12. OKTOBER

Swiss fliegt bis 22. Oktober nicht nach Tel Aviv

Die Fluggesellschaften der Lufthansa Group inklusive der Swiss haben aufgrund der unklaren Situation in Israel entschieden, ihre regulären Flüge von und nach Tel Aviv bis einschliesslich 22. Oktober auszusetzen, das teilt blick.ch mit.

Darüber hinaus seien Swiss-Flüge von Zürich nach Tel Aviv bis einschliesslich 31. Oktober für den Verkauf geschlossen. (cwu)

19:52 Uhr

DONNERSTAG, 12. OKTOBER

Zahl der toten US-Amerikaner bei Hamas-Angriffen steigt auf 27

Die Zahl der bei Angriffen islamistischer Hamas-Terroristen in Israel getöteten US-Amerikaner ist nach Angaben aus dem Weissen Haus auf mindestens 27 gestiegen. Zuvor hatte Washington mindestens 25 tote US-Staatsbürger gemeldet. Der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby, sagte am Donnerstag in Washington, 14 US-Bürger würden weiter vermisst.

Zudem hiess es, dass die US-Regierung weiterhin davon ausgehe, dass es sich bei den von der Hamas verschleppten Amerikanern um weniger als eine Handvoll Menschen handele. Die Frage einer Journalistin, ob die US-Regierung noch immer nichts über den Zustand der amerikanischen Geiseln wisse, bejahte Kirby. (dpa)

18:04 Uhr

DONNERSTAG, 12. OKTOBER

Scholz und Erdogan telefonieren zu Konflikt in Nahost

In einem Gespräch mit dem deutschen Bundeskanzler Olaf Scholz hat der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan nach Angaben aus Ankara sein Angebot wiederholt, nach dem Angriff islamistischer Hamas-Terroristen auf Israel als Vermittler aktiv zu werden. Das teilte das türkische Präsidialamt am Donnerstag mit. Erdogan habe zudem erklärt, dass er die Schaffung eines unabhängigen palästinensischen Staates für unverzichtbar halte, um den Konflikt langfristig zu lösen.

Erdogans scharfe und teilweise antisemitische Kritik an Israel in der Vergangenheit war jüngst zugunsten einer Annäherung an Israel verstummt. Der türkischen Regierung wurde wiederholt eine Nähe zur Hamas unterstellt.

Scholz hatte in einem Beitrag auf der Plattform X angekündigt, in Abstimmung mit Israel auch mit der Türkei zu sprechen. Die Türkei verhandelt nach eigenen Angaben über die Freilassung der von der Hamas in den Gazastreifen entführten rund 150 israelischen Geiseln. (dpa)

18:03 Uhr

DONNERSTAG, 12. OKTOBER

Israels Präsident: Israels Angriffe in Gaza sind «keine Vergeltung»

Israels Präsident Izchak Herzog hat betont, dass die Angriffe im Gazastreifen nach der Terrorattacke der Hamas «keine Vergeltung» sind . Die Bombardements zielten auf die Hamas, damit die dort herrschende, islamistische Gruppe nicht länger ihr Ziel, Israel zu zerstören, verfolgen könne, sagte Herzog am Donnerstag. «Hamas hat Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen.»

Izchak Herzog. 
Bild: Bild: Abir Sultan / EPA

Die Gruppe verstecke sich im Gazastreifen in besiedelten Gebieten und missbrauche die Bevölkerung als Schutzschild. Für ihre Aktivitäten nutze sie etwa Moscheen, Geschäfte und Wohnhäuser als Zentren. «Wir arbeiten daran, diese Infrastruktur zu zerstören», so Herzog weiter. Die Armee gehe sehr umsichtig vor und versuche die Schäden für die palästinensische Bevölkerung möglichst gering zu halten. (dpa)

17:53 Uhr

DONNERSTAG, 12. OKTOBER

Stellvertretende Hamas-Führer Saleh al-Arouri: Wir greifen keine Zivilsten an

Der stellvertretende Hamas-Führer Saleh al-Arouri sagt gegenüber der « The Times of Israel», dass die Hamas «aus politischen Gründen» keine Zivilisten angreifen würden. Auch habe ihr Angriff am Samstag nur auf die an der Grenze stationierte Gaza-Division der IDF abzielte - trotz überwältigender Beweise, Filmaufnahmen und Zeugenaussagen, dass ihre Terroristen systematisch Zivilisten angreifen und massakrieren. «Wir wussten, dass es Pläne gab, nach den jüdischen Feiertagen einen massiven Angriff gegen uns zu starten», so al-Arouri laut einem Bericht der pro-Hamas-Nachrichtenagentur Shehab. «Wir sind dem zuvorgekommen, indem wir die Kommandeure des Südkommandos, zu dem die Gaza-Division gehört, überrascht haben».

Er liefert keine Beweise dafür, dass Israel einen Angriff auf Gaza geplant hatte. «Die aufgeblähte Armee brach in weniger als drei Stunden zusammen, schneller als wir erwartet hatten. Nur 1200 Mitglieder der Izz al-Din al-Qassam-Brigaden sind in die feindlichen Lager eingedrungen», so Saleh al-Arouri weiter und verweist auf den militärischen Flügel der Hamas.

Nach israelischen Angaben haben die Streitkräfte 1500 Terroristen auf israelischem Gebiet getötet. Al-Arouri bekräftigt, dass Verhandlungen über einen Gefangenenaustausch erst nach dem Ende der Kämpfe stattfinden werden, und fügt hinzu, dass die Terrorgruppe in der Zwischenzeit einen Verteidigungsplan ausgearbeitet habe, der «viel stärker» sei als der Offensivplan, und dass sie darauf vorbereitet sei, auf jede Aktion Israels zu reagieren. «

Wir kämpfen dafür, dass die Welt das Recht unseres Volkes anerkennt, wie andere Völker zu leben», so der Terroristenführer weiter. «Wie kann es richtig sein, dass ein Soldat eine israelische Armeeuniform trägt und sich dann herausstellt, dass er die amerikanische oder französische Staatsbürgerschaft besitzt?», fragt er. Im Hinblick auf eine mögliche Ausweitung der Kämpfe auf andere Fronten - vor allem auf die mit der Hamas verbündete Terrorgruppe Hisbollah - sagt al-Arouri, dass «alle Möglichkeiten zu 100 % offen sind». (cam)

17:11 Uhr

DONNERSTAG, 12. OKTOBER

Nach Hamas-Angriff: Israels Armeechef räumt Versäumnisse ein

Nach dem Hamas-Terrorangriff auf Israel hat Militärchef Herzi Halevi Versäumnisse der Armee eingeräumt. «Die IDF ist für die Sicherheit des Landes und seiner Bürger verantwortlich und am Samstagmorgen sind wir dieser Verantwortung nicht gerecht geworden», sagte er in einer Erklärung am Donnerstag. Er plädierte für eine Aufarbeitung der Fehler nach dem Krieg.

Das Massaker an Kindern und Frauen sei unmenschlich, sagte Halevi in seiner ersten öffentlichen Erklärung seit den Terrorattacken weiter. «Die IDF kämpft gnadenlos gegen Terroristen, die unvorstellbare Taten begangen haben.» Die Armee töte sie und zerstöre im Gazastreifen die Terrorinfrastruktur. Der Militärchef beteuerte ausserdem: «Wir werden alles tun, um die Entführten nach Hause zurückzubringen.»

Offiziellen Angaben zufolge wurden rund 150 Menschen in den Gazastreifen entführt. Israelische Medien berichten inzwischen von bis zu 200 verschleppten Israelis und ausländischen Staatsbürgern.

Israel war von dem Angriff am Samstag überrumpelt worden, obwohl die Armee und der Geheimdienst international als führend gelten. (dpa)

17:08 Uhr

DONNERSTAG, 12. OKTOBER

Hamas-Funktionär: «Hat Monate gedauert, die Operation vorzubereiten»

Die Vorbereitung der islamistischen Hamas auf den Grossangriff in Israel hat nach Aussagen eines hohen Hamas-Funktionärs Monate gedauert. Ali Barakeh, Hamas-Funktionär im Exil in der libanesischen Hauptstadt Beirut, sagte der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag: «Es hat Monate gedauert die Operation vorzubereiten.» Bisher hätten sie ihr Ziel erreicht. «Später wollen wir einen Gefangenenaustausch erzwingen», sagte Barakeh.

Die Mitglieder der Gruppierung, die von EU, USA und Israel als Terrororganisation eingestuft wird, hätten sich auf eine lange Dauer der «Operation» eingestellt. «Wir haben genug Waffen und Ausrüstung, um uns der Besatzungsmacht zu stellen», sagte Barakeh. Die israelische Armee sei von der Hamas besiegt worden - sie habe sich als «Papiertiger» herausgestellt.

Terroristen hatten im Auftrag der dort herrschenden Hamas am Samstag ein Massaker unter israelischen Zivilisten in Grenzorten und auf einem Musikfestival angerichtet. Es war das schlimmste Blutbad der israelischen Geschichte.

Insgesamt 1200 Israelis, überwiegend Zivilisten, wurden vor allem am Samstag von Hamas-Terroristen umgebracht, etwa 3000 verletzt. Etwa 150 Menschen sind Geiseln der Hamas.

Bei israelischen Gegenangriffen starben nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Gaza mehr als 1350 Menschen, mehr als 6000 wurden verletzt. (dpa)

16:49 Uhr

DONNERSTAG, 12. OKTOBER

Hilfsorganisationen: Humanitäre Lage im Gazastreifen dramatisch

Die islamistische Hamas hat mir ihrem Terror-Angriff auf Israel eine Spirale der Gewalt in Gang gesetzt, die die Menschen im Gazastreifen in eine humanitäre Katastrophe stürzt. In dem dicht besiedelten Gebiet leben schätzungsweise 2,3 Millionen Menschen. Westliche Politiker wie US-Präsident Joe Biden und die Vereinten Nationen mahnten, Israel müsse in Ausübung seines Rechts auf Selbstverteidigung das humanitäre Völkerrecht wahren.

Die israelische Armee betonte, es würden ausschliesslich die Hamas und ihre mit dem Terror verbundenen Ziele angegriffen. Hilfsorganisationen sprachen davon, dass der israelische Beschuss ihre Arbeit immer schwieriger mache und die Zivilbevölkerung in Wohngebieten gefährde.

Die Hamas habe unter dem Küstengebiet ein Netzwerk von Tunneln angelegt, erklärte Armeesprecher Jonathan Conricus. Das seien keine Bunker für die Zivilbevölkerung, die Tunnel dienten ausschliesslich der Hamas und ihren terroristischen Zielen. «Das ist das, was wir angreifen», sagte der Armeesprecher. Es gäbe keine «Flächenbombardements».

Sollte es zu der erwarteten Bodenoffensive der israelischen Armee kommen, wird die Zivilbevölkerung noch stärker in Bedrängnis geraten. Bisher starben nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Gaza mehr als 1350 Menschen, mehr als 6000 wurden verletzt.

Seit Jahren wird Israel immer wieder mit Raketen aus dem Küstenstreifen beschossen. Jede militärische Reaktion traf auch immer Zivilisten. Nun sieht sich das Land indes in einem Kampf gegen einen erbarmungslosen Gegner. Insgesamt 1200 Israelis, überwiegend Zivilisten, wurden vor allem am Samstag von Hamas-Terroristen umgebracht, etwa 3000 verletzt. Etwa 150 Menschen sind Geiseln der Hamas.

Netanjahu: Hamas ist wie die Terrormiliz IS und wird ebenso enden

«Hamas ist ISIS, und so wie ISIS zerstört wurde, wird auch Hamas zerstört werden», sagte Regierungschef Benjamin Netanjahu im Hinblick auf die inzwischen weitgehend besiegte Terrormiliz IS in Syrien.

Armeesprecher Conricus hatte die Welt schon am Vortag auf grosses Leid vorbereitet. Die Kämpfe würden in den kommenden Tagen noch intensiver werden. Die Bilder aus dem Gazastreifen würden dann noch «schwieriger zu verstehen und zu ertragen» sein, sagte er. Dies könnte weltweiten antiisraelischen Demonstrationen neuen Zulauf verschaffen.

Ägypten: Israel soll Angriffe auf Grenzübergang zu Gaza vermeiden

Ägypten rief Israel auf, keine Luftangriffe mehr auf seinen einzigen Grenzübergang zum Gazastreifen zu fliegen. Nur so könnten Reparaturarbeiten an der zurzeit geschlossenen Lebensader zum Gazastreifen ausgeführt werden, hiess es in einer Erklärung des Aussenministeriums in Kairo.

Grund für die israelischen Angriffe bei Rafah dürften Tunnel unter der Grenze nach Ägypten sein. Es wird davon ausgegangen, dass durch sie auch Waffen geschmuggelt werden. US-Aussenminister Antony Blinken, der am Donnerstag in Israel eintraf, betonte, auch die USA führten Gespräche über die Öffnung von Rafah.

Israel: Versorgung von Gaza erst nach Freilassung der Geiseln

Israels Energieminister Israel Katz machte die Wiederaufnahme der unterbrochenen Grundversorgung des Gazastreifens von der Freilassung der israelischen Geiseln abhängig. «Kein Stromschalter wird umgelegt, kein Wasserhahn geöffnet und kein Treibstofflaster fährt rein, bis die israelischen Geiseln nach Hause zurückgekehrt sind», schrieb Katz auf der Plattform X (vormals Twitter). Die Armee verwies darauf, dass die Hamas die Übergänge in das Küstengebiet selbst zerstört habe.

Arabische Liga fordert Stopp der israelischen Gegenschläge

Angesichts der Eskalation der Gewalt zwischen Israel und der Hamas haben Mitgliedsstaaten der Arabischen Liga einen sofortigen Stopp der israelischen Gegenangriffe gefordert. Die Aussenminister der 22 Mitgliedsländer warnten bei einem Dringlichkeitstreffen in Kairo vor «katastrophalen» humanitären und sicherheitsrelevanten Folgen durch eine Verschärfung des Konflikts.

Mutter im Gazastreifen: «Komme jeden Moment dem Tod näher»

Die Menschen in dem Küstengebiet haben keinen Strom, kein Wasser, keine Lebensmittel mehr: Augenzeugen im Gazastreifen berichten nach den Luftanschlägen der israelischen Armee von verzweifelten Szenen. Autofahren sei mittlerweile nicht mehr vorstellbar, sagt Tahani Dschaber. Sie sei deshalb zu Fuss unterwegs. Sie müsse Medikamente für ihren Säugling besorgen, der schon den zweiten Tag in Folge an hohem Fieber leide, sagt sie. «Ich habe das Gefühl, dass ich jeden Moment dem Tod näherkomme, aber das Leben der Kinder ist wichtiger.»

Mohammed Baroud aus dem Stadtteil Al-Nasr berichtet nach den Luftangriffen von ganzen Strassenzügen, die in Schutt und Asche gelegt sind. Jeder, der rausgehe, könne «jeden Moment bombardiert werden und sterben», sagt Baroud. «Wir können uns nicht bewegen oder wichtige Dinge für unsere Kinder kaufen.» Nach einem Angriff komme gleich der nächste. «Was hier passiert, ist verrückt.»

Das UN-Nothilfebüro (OCHA) berichtete, bisher seien fast 340 000 Menschen aus ihren Wohnungen geflüchtet. Wirklich sichere Orte gebe es aber nirgendwo in dem kleinen nur 40 Kilometer langen und zwischen sechs und zwölf Kilometer breiten Territorium.

Scholz dringt bei Emir von Katar auf Freilassung der Hamas-Geiseln

Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz forderteb im Gespräch mit dem Emir von Katar, Tamim bin Hamad Al Thani, eine schnellstmögliche Freilassung der Geiseln der islamistischen Hamas. Der Kanzler habe unterstrichen, «dass die Hamas die volle Verantwortung für das Wohlergehen der Geiseln habe», teilte Regierungssprecher Steffen Hebestreit nach dem Gespräch der beiden mit.

Der reiche Golfstaat Katar zählt zu den wichtigsten Unterstützern der von der EU und den USA als Terrororganisation eingestuften Hamas. Das Aussenministerium in Doha hat Israel allein für das von der Hamas angerichtete Massaker mit Hunderten Toten verantwortlich gemacht und auf die «ständigen Verletzungen der Rechte des palästinensischen Volkes» verwiesen.

Nach Angaben der Hamas versucht Katar auch zu vermitteln, um einen Austausch israelischer Geiseln und palästinensischer Häftlinge in israelischen Gefängnissen zu erreichen. Die Hamas hat etwa 150 Menschen in den Gazastreifen verschleppt, darunter mindestens fünf Deutsche.

Pistorius: Israel bittet Deutschland um Munition für Kriegsschiffe

Israel hat Deutschland um Munition für Kriegsschiffe gebeten. Das sagte Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD). Zudem sollen nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur auch Blutkonserven und Schutzwesten angefragt worden seien. Schon zuvor hatte das Verteidigungsministerium bestätigt, dass Deutschland Israel bis zu zwei von der Bundeswehr geleaste Kampfdrohnen vom Typ Heron TP zur Verfügung stellen wird. Sie sind zurzeit in Israel, wo deutsche Soldaten an ihnen ausgebildet werden. (dpa)

16:45 Uhr

DONNERSTAG, 12. OKTOBER

US-Minister: Knüpfen keine Bedingungen an Militärhilfe für Israel

US-Regierung knüpft nach eigenen Angaben keine Bedingungen an militärische Unterstützung für Israel nach den Angriffen der Hamas. «Wir haben keine Bedingungen für die Bereitstellung der Ausrüstung gestellt», sagte US-Verteidigungsminister Lloyd Austin am Donnerstag nach Abschluss eines Nato-Treffens in Brüssel. Das israelische Militär sei professionell und man erwarte, dass es «das Richtige» tue. «Wir überlassen es ihnen, zu definieren, wie ihre Operationen aussehen werden», so Austin.

US-Präsident Joe Biden hatte Israel am Mittwoch aufgefordert, trotz der Wut und des Frusts nach den «Regeln des Krieges» zu handeln - dies aber nicht weiter ausgeführt. Biden hatte US-Medien zufolge den israelischen Premier Benjamin Netanjahu bereits in Gesprächen aufgefordert, die Zahl der zivilen Opfer im Gazastreifen so gering wie möglich zu halten und nach dem Völkerrecht zu handeln.

Austin sagte in Brüssel ausserdem, dass die US-Regierung weiter keine Anzeichen dafür sehe, dass der Iran bei der Planung oder Ausführung der Hamas-Angriffe beteiligt gewesen sei. Derzeit beobachte man ausserdem an der Grenze des Libanons zu Israel keinen Truppenaufmarsch der schiitischen Miliz Hisbollah, so Austin. «Wir halten auch Ausschau nach weiteren Dingen, die den Konflikt ausweiten könnten (...), aber bis jetzt haben wir das noch nicht gesehen.» (dpa)

16:25 Uhr

DONNERSTAG, 12. OKTOBER

Ranghoher Hamas-Aktivist getötet

Die israelischen Streitkräfte haben nach eigenen Angaben bisher rund 3600 Ziele im Gazastreifen angegriffen und dabei mehr als 6000 Munition eingesetzt. Nach Angaben der Streitkräfte wurden bei den Angriffen der letzten Stunden unter anderem ein ranghoher Hamas-Aktivist und mehrere andere Mitglieder der Terrorgruppe getötet, das schreibt die «Times of Israel».

Nach Angaben des Militärs werden alle Einrichtungen der Hamas im gesamten Gazastreifen angegriffen, darunter Kriegsräume, militärische Einrichtungen, Waffenproduktionszentren und Einrichtungen, die mit der Führung der Terrorgruppe in Verbindung stehen. (chm)

16:19 Uhr

DONNERSTAG, 12. OKTOBER

Sirenenalarm in mehreren Gebieten in der Grenze zum Gazastreifen

In Sderot und in der an den Gazastreifen angrenzenden Region Sha’ar Hanegev sind Raketenalarme zu hören, das berichtet die «Times of Israel».

Auch in den drei Gemeinden She’ar Yashuv, Hagoshrim und Dafna im Norden sollen Raketenalarme ertönt worden sein. Es liegen jedoch noch keine unmittelbaren Berichte über Einschläge oder Abfangvorgänge vor. (chm)

15:35 Uhr

DONNERSTAG, 12. OKTOBER

Zahl der in Gaza getöteten Palästinenser steigt auf über 1400

Die Zahl der bei Luftangriffen Israels im Gazastreifen getöteten Palästinenser ist auf mindestens 1417 gestiegen. Darunter seien 248 Frauen sowie 447 Minderjährige, teilte das Gesundheitsministerium am Donnerstag in Gaza mit. Mindestens 6268 weitere Menschen wurden demnach verletzt.

Terroristen im Auftrag der im Gazastreifen herrschenden Islamistenorganisation Hamas hatten am Samstag ein Massaker unter israelischen Zivilisten in Grenzorten und auf einem Musikfestival angerichtet. Es war das schlimmste Blutbad der israelischen Geschichte. Israel reagierte mit Luftangriffen in dem dicht besiedelten Küstenstreifen.

Die Zahl der Toten in Israel durch die Hamas-Grossangriffe ist nach Armeeangaben auf mehr als 1200 gestiegen. Mindestens 3290 weitere wurden laut Gesundheitsministerium verletzt. Rund 150 Menschen weitere wurden offiziellen Angaben zufolge in den Gazastreifen verschleppt. (dpa)

14:53 Uhr

DONNERSTAG, 12. OKTOBER

IEA: Eskalation im Nahen Osten belastet Ölmärkte

Die Eskalation im Nahen Osten belastet nach Einschätzung der Internationalen Energie-Agentur (IEA) die Ölmärkte. Der Überraschungsangriff der islamistischen Terrororganisation Hamas auf Israel habe die Märkte verunsichert, teilte die IEA am Donnerstag in Paris mit. Zwar hätten sich die Preise nach anfänglichen Risikoaufschlägen wieder stabilisiert. Da aber mehr als ein Drittel des weltweiten Erdölhandels auf dem Seeweg auf den Nahen Osten entfällt, verfolgten die Märkte die Lage weiter gespannt, auch wenn es keine direkten Auswirkungen auf das Ölangebot bisher gab.

Der Nahostkonflikt sei voller Ungewissheit und die Ereignisse überschlügen sich, meinte die IEA. Vor dem Hintergrund der von der Energie-Agentur seit geraumer Zeit erwarteten ausgeglichenen Ölmärkte werde sich die internationale Gemeinschaft weiter auf die Risiken für die Ölströme in der Region konzentrieren. Die IEA werde den Ölmarkt nach wie vor genau beobachten und sei wie immer bereit, bei Bedarf zu handeln, um eine angemessene Versorgung der Märkte zu gewährleisten.

Die IEA, ein Verbund grosser Industrieländer einschliesslich Deutschland, hält strategische Rohölreserven vor und kann daraus Mengen freigeben, um Versorgungsengpässe zu verhindern. Nach dem Ausbruch des Ukraine-Kriegs etwa gab die IEA Reserven frei, um den Ölpreisanstieg abzumildern. (dpa)

14:24 Uhr

Donnerstag, 12. Oktober

Das sagt US-Aussenminister Blinken bei seinem Israel-Besuch

US-Aussenminister Antony Blinken hat bei seinem Besuch in Israel angesichts der Angriffe der Hamas über seine eigene Familiengeschichte gesprochen. «Ich komme zu Ihnen nicht nur als Aussenminister der Vereinigten Staaten, sondern auch als Jude», sagte Blinken in Tel Aviv nach dem Treffen mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu.

Er sprach unter anderem von seinem Grossvater, der vor Pogromen in Russland geflohen sei. Sein Stiefvater habe zum Beispiel das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz überlebt. «Deshalb, Herr Premierminister, verstehe ich auf einer persönlichen Ebene das erschütternde Echo, das die Massaker der Hamas für die israelischen Juden, ja für Juden überall, haben», so Blinken.

«Ich spreche auch als Ehemann und Vater von kleinen Kindern zu Ihnen», sagte Blinken weiter. Es sei für ihn unmöglich, die Fotos der getöteten Familien zu sehen und nicht an seine eigenen Kinder zu denken. «Wie sollen wir das verstehen, wie sollen wir das verdauen?», fragte er. Doch so sehr die Verdorbenheit der Hamas schockiere, so sehr inspiriere die Tapferkeit der israelischen Bürgerinnen und Bürger. (dpa)

14:10 Uhr

Donnerstag, 12. Oktober

Syrische Medien: Israel beschiesst Flughäfen in Aleppo und Damaskus

Syrische Medien berichten, dass Israel auch den internationalen Flughafen von Aleppo angegriffen hat. Der regierungsnahe Radiosender Sham FM berichtet gemäss Ausführungen der «Times of Israel», der Flughafen sei beschädigt worden, aber es habe keine Verletzten gegeben. Zuvor hatte der Sender berichtet, israelische Jets hätten den internationalen Flughafen von Damaskus angegriffen. (chm)

13:59 Uhr

Donnerstag, 12. Oktober

Ägypten fordert: Israel soll Angriffe auf Grenzübergang zu Gaza vermeiden

Ägypten hat Israel aufgefordert, Luftangriffe auf seinen einzigen Grenzübergang zum Gazastreifen zu vermeiden. In einer Erklärung des ägyptischen Aussenministeriums vom Donnerstag hiess es, Angriffe auf die palästinensische Seite des Grenzübergangs müssten vermieden werden, damit notwendige Reparaturarbeiten vorgenommen werden könnten. Der Übergang sei eine Lebensader zur Unterstützung der Menschen im Gazastreifen.

Wegen anhaltender israelischer Luftangriffe ist der Grenzübergang derzeit ausser Betrieb. Er ist der einzige Übergang zum Gazastreifen, der nicht von Israel kontrolliert wird

Mit der Schliessung des Grenzübergangs Rafah gibt es für die Menschen im Gazastreifen derzeit keine Möglichkeit, das Gebiet zu verlassen. Nach Angaben des ägyptischen Aussenministeriums sollen Länder und Organisationen, die Hilfe für die Palästinenser im Gazastreifen leisten wollen, Lieferungen an den Flughafen Al-Arisch nahe der Grenze zu Israel zu senden.

Von Ägypten aus verlaufen unzählige Tunnel unter der Grenze zum Gazastreifen. Es wird davon ausgegangen, dass die im Gazastreifen herrschende Hamas durch dieses Tunnelsystem auch Waffen schmuggelt. (dpa)

13:52 Uhr

Donnerstag, 12. Oktober

Noch ein Sonderflug nach Tel Aviv: Swiss fliegt auch am Freitag nach Israel und retour

Die Swiss wird in Kooperation mit dem Eidgenössischen Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) am Freitag einen vierten Sonderflug von Zürich nach Tel Aviv und zurück durchführen. Auch dieser Flug ist ausschliesslich über eine spezielle Hotline buchbar, die vom EDA an die Auslandschweizerinnen und -schweizer sowie Schweizer Reisende in Israel kommuniziert wurde, teilt die Fluggesellschaft in einer Mail mit.

Der Flug LX7354 wird um 11.00 Uhr in Zürich abheben und um 16.00 Uhr Lokalzeit in Tel Aviv landen. Start für den Rückflug mit der Flugnummer LX7355 ist 17.00 Uhr mit Landung in Zürich um 20.20 Uhr. Erneut gibt es im Flieger (Airbus A321neo) 215 Plätze. Der dritte Sonderflug ist gemäss Informationen der Swiss aktuell unterwegs nach Tel Aviv. (cri)

13:12 Uhr

Donnerstag, 12. Oktober

«Hamas muss man kaputt machen»: SVP, Mitte und SP über Konflikt in Israel

Alfred Heer (SVP), Fabian Molina (SP) und Andrea Gmür-Schönenberger (Mitte) sind sich einig: Der Bundesrat muss die Hamas verbieten. Braucht es weitere Sanktionen? Welche Folgen hätte dies für die Schweiz und ihre Diplomatie im Nahostkonflikt? Die kontroverse Diskussion im «TalkTäglich».

13:08 Uhr

Donnerstag, 12. Oktober

Blinken versichert Netanjahu Hilfe

Der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu trifft sich in diesen Stunden mit US-Ausenminister Antony Blinken in Tel Aviv. Die beiden sollen sich gemäss Angaben der Times of Israel feierlich die Hand gereicht haben. Zudem sagte Blinken demnach, es sei schön, Netanjahu zu sehen, es täte ihm aber leid, dass es wegen der aktuellen dazu komme. Aber, verspricht Blinken: «Wir sind hier, wir gehen nirgendwo hin».

13:02 Uhr

Donnerstag, 12. Oktober

UN-Flüchtlingshilfswerk für Flüchtlinge aus Gaza bereit

Das UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) steht bereit, sollten Menschen aus dem Gazastreifen Richtung Ägypten fliehen und Hilfe brauchen. Das teilte das UNHCR auf Anfrage mit. «Wir beobachten die sich ständig verändernde Situation sehr genau», sagte ein Sprecher der Deutschen Presse-Agentur. «Wir stehen immer bereit, bei Bedarf im Rahmen einer grösseren Hilfsaktion durch die Vereinten Nationen und Regierungsbehörden zu reagieren.» (dpa)

12:36 Uhr

Donnerstag, 12. Oktober

Grösstes Spital im Gazastreifen kann keine Patienten mehr aufnehmen

Nach den israelischen Luftangriffen im Gazastreifen kann das grösste Spital in dem Küstengebiet nach palästinensischen Angaben keine Patienten mehr aufnehmen. Das Schifa-Krankenhaus in Gaza sei voll, teilte das Gesundheitsministerium am Donnerstag mit. Die Klinik verfügt über rund 500 Betten. Bereits am Vortag hiess es, die Kliniken in dem Küstenstreifen seien voll belegt.

Terroristen im Auftrag der im Gazastreifen herrschenden Hamas hatten am Samstag ein Massaker unter israelischen Zivilisten in Grenzorten und auf einem Musikfestival angerichtet. Es war das schlimmste Blutbad der israelischen Geschichte. Die Zahl der Toten liegt nach Armeeangaben bei mehr als 1200. Mindestens 3000 weitere Menschen seien verletzt worden. (dpa)

12:32 Uhr

Donnerstag, 12. Oktober

Auf X entbrandet ein Streit

Geht Elon Musk nicht gegen illegale Inhalte auf X (vormals Twitter) vor, drohen Bussen in Millionenhöhe. So zeigt ein Fake-Beitrag den Fussballstar Cristiano Ronaldo, wie er eine Palästina-Flagge schwingt.

11:30 Uhr

Donnerstag, 12. Oktober

Peking bestätigt drei chinesische Todesopfer in Israel

Nach dem Angriff der Hamas auf Israel sind auch mindestens drei chinesische Staatsbürger ums Leben gekommen. Zwei weitere Chinesen wurden vermisst, sagte ein Sprecher des Pekinger Aussenministeriums am Donnerstag. Mehrere Chinesen seien verletzt worden. Der Sprecher sagte, die Opfer seien «tragisch bei den Zusammenstössen» ums Leben gekommen, ohne eine Seite direkt verantwortlich zu machen.

China hat seit dem Angriff vom Wochenende eine Verurteilung der Hamas vermieden. Alle Beteiligten sollten «Zurückhaltung üben, das Feuer sofort einstellen, die Zivilbevölkerung schützen und sicherstellen, dass sich die Situation nicht weiter verschlechtert».

Das Ministerium machte Angaben dazu, wo und wann die Opfer ums Leben kamen und wo sich die Verletzten aufhielten. Die zuständigen diplomatischen Vertretungen seien um Koordination bemüht. (dpa)

11:22 Uhr

Donnerstag, 12. Oktober

IS-Flagge bei getötetem Terroristen gefunden

Das israelische Militär bestätigt, dass Soldaten eine Flagge der Dschihadistengruppe Islamischer Staat an der Weste eines Terroristen gefunden haben, der bei einem Angriff auf den Kibbuz Sufa nahe der Grenze zum Gazastreifen getötet wurde. Das schreibt die « Times of Israel ». Das israelische Verteidigungsministerium habe ein entsprechendes Bild veröffentlicht.

Israelische Beamte haben demnach nach dem Angriff wiederholt die Hamas mit dem IS in Verbindung gebracht. Tatsächliche Verbindungen zwischen der Hamas und dem IS sind allerdings schwieriger zu finden, schreibt das Newsportal weiter. (chm)

11:13 Uhr

Donnerstag, 12. Oktober

Fussball: Weiteres Israel-Spiel verschoben

Aufgrund der weiter angespannten Lage in Nahost wird das EM-Qualifikationsspiel Israels im Kosovo verschoben. «Ein neuer Termin für dieses Spiel wird zu gegebener Zeit bekannt gegeben», teilte die Europäische Fussball-Union UEFA am Donnerstag über X (vormals Twitter) mit. Das Spiel war ursprünglich für Sonntag angesetzt.

Zuvor wurde bereits das EM-Qualifikationsspiel zwischen Israel und der Schweiz auf den 15. November verlegt . Auch Partien der Qualifikation für die U21-Europameisterschaften 2025 mit israelischer Beteiligung finden vorerst nicht statt. (dpa)

11:00 Uhr

Donnerstag, 12. Oktober

Nato-Partner sichern Israels Verteidigungsminister Solidarität zu

Der israelische Verteidigungsminister Joav Galant hat die Kollegen der Nato-Staaten persönlich über die Gräueltaten der Hamas an israelischen Zivilisten unterrichtet. Zudem informierte er auch über solche Taten an Staatsangehörigen mehrerer Bündnisstaaten, wie die Nato am Donnerstag mitteilte. Galant sei per Videokonferenz zum Treffen der Nato-Verteidigungsminister geschaltet worden.

Zu Reaktion der Bündnispartner hiess es in der Mitteilung, Alliierte hätten ihre Solidarität mit Israel zum Ausdruck gebracht und deutlich gemacht, dass es das Recht habe, sich «verhältnismässig» gegen die ungerechtfertigten Terrorakte zu verteidigen. Die Hamas sei aufgerufen, sofort alle Geiseln freizulassen. Zivilisten müssten so gut wie möglich geschützt werden.

Mit Blick auf israelfeindliche Länder wie den Iran hiess es, Verbündete hätten deutlich gemacht, dass keine Nation oder Organisation es versuchen sollte, die Situation auszunutzen oder sie eskalieren zu lassen. Eine Reihe von Nato-Staaten habe zudem erklärt, dass sie Israel bei den weiteren Reaktionen auf die Situation praktische Unterstützung leisteten. Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg sagte: «Israel steht nicht allein.» (dpa)

09:48 Uhr

Donnerstag, 12. Oktober

US-Aussenminister Blinken in Israel eingetroffen

US-Aussenminister Antony Blinken ist in Israel gelandet und am Flughafen von einer Reihe von Beamten empfangen worden, darunter auch von seinem israelischen Amtskollegen Eli Cohen. Blinken wird sich mit Premierminister Benjamin Netanjahu, Staatspräsident Isaac Herzog und anderen hochrangigen Beamten treffen. (chm)

Antony Blinkenbei seiner Ankunft in Tel Aviv.
Bild: Bild: Jacquelyn Martin / AP

09:33 Uhr

Donnerstag, 12. Oktober

Israels Armee bereitet sich auf mögliche Gaza-Bodenoffensive vor

Israels Armee bereitet sich nach Angaben eines Militärsprechers auf eine mögliche Bodenoffensive im Gazastreifen vor. «Wir bereiten uns auf ein Bodenmanöver vor, falls dieses von der politischen Führung entschieden wird», sagte Armeesprecher Richard Hecht am Donnerstag. Eine solche Entscheidung sei noch nicht gefallen.

Israels Armee hat rund 300'000 Reservisten für einen Krieg mit der im Gazastreifen herrschenden islamistischen Hamas mobilisiert. Militante Palästinenser im Gazastreifen haben nach Armeeangaben bisher rund 5000 Raketen auf israelische Ortschaften abgefeuert. (dpa)

09:23 Uhr

Donnerstag, 12. Oktober

Israels Armee: Kein Flächenbombardement im Gazastreifen

Angesichts von Bildern weitreichender Zerstörungen im Gazastreifen hat ein israelischer Militärsprecher am Donnerstag betont, es gebe «kein Flächenbombardement» in dem Palästinensergebiet. «Wir greifen kein Ziel an, das nicht auf Geheimdienstinformationen basiert», sagte Sprecher Richard Hecht am Donnerstag.

Die Angriffe seien zwar «grösser als alles, was wir bisher gesehen haben», sagte er. Die Armee bekomme aber jeweils konkrete Informationen darüber, wo militante Palästinenser sich versteckten. «Wenn eine beteiligte Person sich versteckt, werden wir (die Zivilbevölkerung) vor dem Angriff warnen», sagte er. «Menschen, die gehen wollen, gehen dann.»

Die Angriffe konzentrierten sich darauf, die Infrastruktur der im Gazastreifen herrschenden islamistischen Hamas zu zerstören. Für die Zivilbevölkerung wird die Lage immer prekärer. Laut UN-Angaben sind rund 339'000 Menschen innerhalb des schmalen Küstenstreifens aus ihren Wohngebieten geflohen. (dpa)

08:07 Uhr

Donnerstag, 12. Oktober

Zentralisrael unter neuerlichem Raketenbeschuss

Nachdem die Bevölkerung Israels während etwa zehn Stunden nicht von Raketen der Hamas beschossen worden ist, ertönte nun am Morgen in mehreren Städten im Zentrum des Landes und im Westjordanland der Raketenalarm. Das berichtet die Times of Israel. Betroffen seien Orte wie Even Yehuda, Tayibe, Ariel und Kfar Yona. (chm)

06:49 Uhr

DONNERSTAG, 12. OKTOBER

Nahostkonflikt: Die Nacht auf Donnerstag im Überblick

Während Israel als Reaktion auf den Terror der islamistischen Hamas unablässig Ziele im Gazastreifen bombardiert, wird die Lage für die eingeschlossene palästinensische Zivilbevölkerung immer prekärer. Die Mitgliedsstaaten der Arabischen Liga forderten einen sofortigen Stopp der israelischen Angriffe und warnten vor «katastrophalen» humanitären Folgen und Sicherheitsrisiken durch eine Verschärfung des Konflikts. US-Präsident Joe Biden rief Israel dazu auf, nach den «Regeln des Krieges» zu handeln und das Völkerrecht zu achten. Es gibt Anzeichen, dass Israels Armee in dem dicht besiedelten Gebiet eine Bodenoffensive starten wird. 300'000 Soldaten sind mobilisiert.

US-Regierung in Gesprächen über Ausreise von Zivilisten aus Gaza

Die US-Regierung führt mit Israel und Ägypten Gespräche über die Öffnung eines Grenzübergangs für Zivilisten zur Ausreise aus dem Gazastreifen. «Wir wollen nach bestem Wissen und Gewissen sicherstellen - und ich weiss, dass Israel nach bestem Wissen und Gewissen sicherstellen will -, dass Zivilisten nicht zu Schaden kommen», sagte US-Aussenminister Antony Blinken vor seiner Abreise nach Israel, wo er am Donnerstag Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und Präsident Izchak Herzog treffen will.

Armeesprecher: Hamas-Terroristen töteten überwiegend Zivilisten

Terroristen hatten am vergangenen Samstag im Auftrag der im Gazastreifen herrschenden Islamistenorganisation Hamas Massaker in israelischen Grenzorten und auf einem Musikfestival angerichtet. Unter den mehr als 1200 Todesopfern seien 189 Soldaten, teilte Israels Armee am Mittwochabend mit. Die weitaus meisten der getöteten Menschen sind demnach Zivilisten. Mindestens 3000 Menschen wurden verletzt und rund 150 in den Gazastreifen entführt.

US-Präsident Biden nannte den Hamas-Angriff «den tödlichsten Tag für Juden seit dem Holocaust». Gleichwohl appelliere er an Netanjahus Regierung, bei der Gegenreaktion Augenmass zu bewahren, wie er bei einem Treffen mit führenden Vertreterinnen und Vertretern jüdischer Gemeinden in Washington betonte.

Israel setzt Bombardement des Gazastreifens fort

Israel reagiert seit den Massakern mit schweren Luftangriffen auf den Gazastreifen. Dabei wurden dort mindestens 1100 Menschen getötet und mehr als 5300 weitere verletzt. Auch in der Nacht zum Donnerstag setzte Israels Armee den Beschuss fort. Es laufe ein grossangelegter Angriff gegen zur Hamas gehörende Ziele im Gazastreifen, teilte das Militär am frühen Morgen auf Telegram mit. Die Hamas habe unter dem abgeriegelten Küstengebiet ein Netzwerk von Tunneln angelegt, erklärte Armeesprecher Jonathan Conricus. Das seien keine Bunker für die Zivilbevölkerung, die Tunnel dienten ausschliesslich der Hamas und ihren terroristischen Zielen. «Das ist das, was wir angreifen», sagte der Armeesprecher.

Vereinte Nationen fordern Zugang für humanitäre Hilfe

Angesichts des Leidens der Zivilbevölkerung und der massiven Zerstörungen durch die andauernden israelischen Luftangriffe forderte UN-Generalsekretär António Guterres schnelle Hilfe für die Menschen in dem nur 40 Kilometer langen und zwischen sechs und zwölf Kilometer breiten Küstenstreifen. Lebenswichtige Hilfsgüter - darunter Treibstoff, Lebensmittel und Wasser - müssten in den Gazastreifen gelangen können. «Wir brauchen jetzt schnellen und ungehinderten Zugang für humanitäre Hilfe», sagte Guterres am Mittwoch in New York. Die Hamas forderte er zur Freilassung aller Geiseln auf.

EU-Aussenbeauftragter Borrell kritisiert Blockade des Gazastreifens

Der EU-Aussenbeauftragte Josep Borrell warf der Regierung in Jerusalem vor, mit Massnahmen wie der Unterbrechung der Versorgung mit Wasser, Strom und Nahrungsmitteln für den Gazastreifen gegen das Völkerrecht zu verstossen. Nach Angaben des UN-Nothilfebüros OCHA flohen bisher etwa 264'000 Menschen innerhalb des abgeriegelten Gebietes. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan bezeichnete die unablässigen Luftangriffe Israels als «Massaker». Zugleich verurteilte er das Töten von israelischen Zivilisten durch die Hamas.

USA zu Hilfe Israels entschlossen

Israel müsse Massnahmen ergreifen, um sich zu verteidigen, und sicherstellen, dass sich das Geschehene nicht wiederhole, so US-Aussenminister Blinken vor dem Abflug nach Israel. «Wir sind entschlossen, dafür zu sorgen, dass Israel alles bekommt, was es braucht, um sich zu verteidigen und für die Sicherheit seines Volkes zu sorgen.»

Israels Ministerpräsident Netanjahu und Oppositionspolitiker Benny Gantz verabredeten unterdessen eine Notstandsregierung. Die gemeinsame Führung sei nötig, um einen «Feind schlimmer als den IS» zu bekämpfen, sagte Netanjahu am Mittwochabend unter Verweis auf die Terrororganisation Islamischer Staat (IS). Eine Notstandsregierung gilt als politische Voraussetzung, um weitreichende militärische und politische Entscheidungen - wie eine militärisch riskante Bodenoffensive - zu treffen. (dpa)

05:54 Uhr

Donnerstag, 12. Oktober

Ägypten sichert Öffnung seiner Grenze nach Gaza zu

Ägypten sicherte den Vereinten Nationen die Öffnung seiner Grenze nach Gaza für humanitäre Hilfslieferungen zu. Auch der nahe dem Übergang Rafah gelegene Flughafen in Al-Arisch auf der ägyptischen Sinai-Halbinsel könnte genutzt werden, sagte UN-Sprecher Stephane Dujarric. Rafah ist der einzige Grenzübergang vom Gazastreifen nach Ägypten. Alle anderen Passierstellen gehen nach Israel. Zuletzt waren sämtliche Übergänge geschlossen. Israel verhängte eine komplette Blockade über das Gebiet, in dem rund 2,3 Millionen Palästinenser leben. (dpa)

05:51 Uhr

Donnerstag, 12. Oktober

51 Palästinenser getötet

Nach Angaben seitens der Hamas sind in den vergangenen Stunden erneut 51 Palästinenser bei Luftangriffen im Gazastreifen getötet worden. Zudem wurden fast 300 verletzt. Das berichtet die «Times of Israel». (chm)

23:06 Uhr

MITTWOCH, 11. OKTOBER

Zweiter Swiss-Flug gelandet

Der zweite Sonderflug der Swiss von Tel Aviv zurück in die Schweiz ist am Abend sicher am Flughafen Zürich-Kloten gelandet, wie SRF am Mittwochabend berichtet. An Bord der Maschine waren 215 Personen, sie setzte um 22.17 Uhr auf. Der Flug war ausgebucht.

Der dritte Sonderflug soll am Donnerstagmorgen in Zürich abheben und kurz nach 20 Uhr dort wieder landen. (nic)

23:00 Uhr

MITTWOCH, 11. OKTOBER

US-Regierung in Gesprächen über Ausreise von Zivilisten aus Gaza

Die US-Regierung führt mit Israel und Ägypten Gespräche über die Öffnung eines Grenzübergangs für Zivilisten zur Ausreise aus dem Gazastreifen. «Es ist ein laufendes Gespräch. Ich kann nicht in die Einzelheiten gehen. Einiges davon ist verständlicherweise kompliziert», sagte US-Aussenminister Antony Blinken am Mittwoch vor der Abreise zu einem Besuch in Israel.

«Wir wollen nach bestem Wissen und Gewissen sicherstellen - und ich weiss, dass Israel nach bestem Wissen und Gewissen sicherstellen will, dass Zivilisten nicht zu Schaden kommen», sagte Blinken. Aber Israel müsse Massnahmen ergreifen, um sich zu verteidigen, und sicherstellen, dass sich das, was passiert sei, nicht wiederhole.

US-Aussenminister Antony Blinken am Mittwoch vor der Abreise zu einem Besuch in Israel.
Bild: Jacquelyn Martin / AP

Rafah ist der einzige Grenzübergang vom Gazastreifen nach Ägypten. Alle anderen Grenzübergänge gehen nach Israel. Zuletzt waren sämtliche Checkpoints geschlossen. Im Gazastreifen leben rund 2,2 Millionen Palästinenser. Ägypten hatte den Vereinten Nationen die Öffnung seiner Grenze nach Gaza für humanitäre Hilfslieferungen zugesichert. Israel hat nach den Terrorangriffen der islamistischen Hamas aus dem Gazastreifen auf Israel mit mehr als 1200 Toten eine Blockade über das Gebiet verhängt.

US-Aussenminister Blinken will am Donnerstag in Israel unter anderem den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu und Präsident Izchak Herzog treffen. Blinken plant ausserdem einen Stopp in Jordanien. «Wir sind entschlossen, dafür zu sorgen, dass Israel alles bekommt, was es braucht, um sich zu verteidigen und für die Sicherheit seines Volkes zu sorgen», sagte Blinken vor dem Abflug in auf dem Militärflughafen Joint Base Andrews unweit der US-Hauptstadt Washington. (dpa)

22:43 Uhr

MITTWOCH, 11. OKTOBER

UN-Sicherheitsrat soll am Freitag zu Nahost tagen

Der Weltsicherheitsrat soll am Freitag erneut wegen der Lage in Nahost zusammenkommen. Das mächtigste Gremium der Vereinten Nationen werde sich um 21 Uhr MESZ in New York treffen, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Mittwoch aus Diplomatenkreisen. Unter den Mitgliedsstaaten wurde zunächst noch diskutiert, ob das Treffen hinter verschlossenen Türen stattfinden oder öffentlich ausgestrahlt werden soll. (dpa)

22:35 Uhr

MITTWOCH, 11. OKTOBER

Netanjahu: Notstandsregierung nötig für Kampf gegen Hamas

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu will in der anstehenden Notstandsregierung mit Oppositionspolitiker Benny Gantz «alle Differenzen beiseite legen». Die gemeinsame Führung mit der Opposition sei nötig, um einen «Feind schlimmer als den IS» zu bekämpfen, sagte Netanjahu am späten Mittwochabend in einer gemeinsamen Ansprache mit Verteidigungsminister Joav Galant und Gantz unter Hinweis auf die Terrororganisation Islamischer Staat (IS).

Das Schicksal des Landes stehe auf dem Spiel. Die im Gazastreifen herrschende, islamistische Hamas habe bei den Angriffen auf Israel Menschen enthauptet, Frauen vergewaltigt und Menschen bei lebendigem Leib verbrannt, sagte Netanjahu. Die Unterstützung der USA sei entscheidend für den Kampf Israels gegen die islamistische Organisation, hob er auch hervor.

Berichten zufolge sieht die geplante Notstandsregierung die Einigung vor, dass Netanjahu, Galant sowie der ehemalige Verteidigungsminister Gantz von der Partei Nationale Union ein Kriegskabinett bilden.

Experten gehen davon aus, dass eine breite Koalition notwendig ist, um weitreichende militärische und politische Entscheidungen in den nächsten Tagen durchsetzen zu können. Die Hamas-Terroristen hatten ein Massaker unter israelischen Zivilisten in Grenzorten und auf einem Musikfestival angerichtet. Es war das schlimmste Blutbad der israelischen Geschichte. (dpa)

22:06 Uhr

MITTWOCH, 11. OKTOBER

Türkei verhandelt offenbar mit Hamas über Geiseln

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan verhandelt Berichten zufolge mit der Hamas über die Freilassung von Geiseln. Das melden die Nachrichtenagenturen Reuters und AFP unter Berufung auf Regierungskreise. Ein Offizieller sagte demnach, dass die Gespräche von den zuständigen türkischen Institutionen auf Anweisung vom türkischen Präsident geführt würden, nannte aber keine weiteren Einzelheiten. (nic)

21:53 Uhr

MITTWOCH, 11. OKTOBER

Britischer Aussenminister teilt Video von Raketenalarm in Israel

Der britische Aussenminister James Cleverly hat bei seinem Besuch in Israel offenbar selbst einen Raketenalarm erlebt. «Heute habe ich einen Ausschnitt von dem gesehen, was Millionen jeden Tag erleben», schrieb er am Mittwoch beim Kurznachrichtendienst X (früher Twitter). Dort teilte er ein Video, auf dem mehrere Menschen unter Sirenengeheul in ein Gebäude laufen. Das Video wurde auf einem offiziellen Kanal Israels veröffentlicht.

Während Cleverlys Besuch in Ofakim sei eine Sirene losgegangen, die vor einer Hamas-Rakete gewarnt habe, hiess es in dem israelischen Post. Eine Durchsage im Video warnte: «An alle, räumt den Bereich und geht rein!» Cleverly teilte den Beitrag und schrieb, die Bedrohung durch Raketen der Hamas schwebe über jedem israelischen Mann, jeder Frau und jedem Kind. «Deswegen stehen wir Seite an Seite mit Israel.»

Nach Angaben des britischen Aussenministeriums besuchte der 57-Jährige am Mittwoch auch Tel Aviv und Jerusalem. Cleverly habe Israels Präsident Izchak Herzog getroffen. Mit dem israelischen Aussenminister Eli Cohen sei er ins weiter südlich gelegene Dorf Ofakim gereist. Cleverly habe auch mit Überlebenden gesprochen. «Die Fakten sind klar. Hamas sind Terroristen», teilte Cleverly mit und betonte erneut das Rechts Israels auf Selbstverteidigung. (dpa)

21:22 Uhr

MITTWOCH, 11. OKTOBER

Mindestens elf UNO-Mitarbeitende im Gazastreifen getötet

Bei den israelischen Luftschlägen im Gazastreifen sind bis Mittwochabend elf Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Vereinten Nationen ums Leben gekommen. Darunter seien fünf Lehrkräfte an den Schulen des UN-Hilfswerks für Palästinensische Flüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA) und ein Gynäkologe, teilte UNRWA mit. Einige seien mit ihren Familien in ihren Wohnungen ums Leben gekommen.

Am Morgen hatte die Organisation erst neun Todesfälle unter UN-Mitarbeitern gemeldet. Das Hilfswerk erinnerte daran, dass Zivilisten grundsätzlich in Konflikten geschützt werden müssten. «Wir rufen zu einem Ende der Kämpfe auf, um weitere zivile Opfer zu vermeiden», teilte das Hilfswerk mit.

Die von vielen Ländern als Terrororganisation eingestufte islamistische Hamas hatte am Wochenende in Israel ein Massaker unter Zivilisten angerichtet. Terroristen töteten mehr als 1200 Menschen in ihren Häusern und Dörfern und bei einem Musikfestival. Bei den anhaltenden israelischen Luftschlägen kamen nach Angaben aus Gaza bereits mehr als 1000 Menschen ums Leben. (dpa)

20:50 Uhr

MITTWOCH, 11. OKTOBER

Zahl der toten US-Amerikaner bei Hamas-Angriffen steigt auf 22

Die Zahl der bei Angriffen islamistischer Hamas-Terroristen in Israel getöteten US-Amerikaner ist nach Angaben des US-Aussenministeriums auf mindestens 22 gestiegen. «Zum jetzigen Zeitpunkt können wir den Tod von mindestens 22 US-Bürgern bestätigen», teilte am Mittwoch ein Sprecher des Ministeriums der Deutschen Presse-Agentur in Washington mit. Zuvor hatte Washington mindestens 14 Tote US-Staatsbürger gemeldet.

17 US-Bürger würden weiter vermisst, teilte die Sprecherin des Weissen Hauses mit. US-Präsident Joe Biden hatte am Dienstag gesagt, dass auch Amerikaner unter den Geiseln der Hamas seien. (dpa)

20:25 Uhr

MITTWOCH, 11. OKTOBER

US-Kandidat für Chefposten im Kongress betont Unterstützung für Israel

Nach seiner parteiinternen Nominierung für den Vorsitz des US-Repräsentantenhauses hat der Republikaner Steve Scalise seine Unterstützung für Israel deutlich gemacht. Sollte er gewählt werden, stünde eine Resolution zur Unterstützung des Partners als erstes auf der Tagesordnung, sagte Scalise am Mittwochnachmittag Ortszeit in Washington.

Der Republikaner Steve Scalise.
Bild: Michael Reynolds / EPA

Die Parlamentskammer müsse nun schnell wieder funktionsfähig werden und etwa weitere militärische Hilfe für Israel nach den Angriffen der Hamas genehmigen.

«Wir müssen sicherstellen, dass wir eine Botschaft an die Menschen in der ganzen Welt senden, dass das US-Repräsentantenhaus offen ist und die Angelegenheiten des Volkes erledigt.» (dpa)

20:03 Uhr

MITTWOCH, 11. OKTOBER

Zahl der in Gaza getöteten Palästinenser steigt auf 1100

Die Zahl der bei Luftangriffen Israels im Gazastreifen getöteten Palästinenser ist am Mittwoch auf mindestens 1100 gestiegen. Mehr als 5300 weitere Menschen seien verletzt worden, teilte das Gesundheitsministerium in Gaza am Mittwochabend mit.

Terroristen im Auftrag der dort herrschenden Islamistenorganisation Hamas hatten am Samstag ein Massaker unter israelischen Zivilisten in Grenzorten und auf einem Musikfestival angerichtet. Es war das schlimmste Blutbad der israelischen Geschichte.

Die Zahl der Toten in Israel durch die Hamas-Grossangriffe ist nach Armeeangaben auf mehr als 1200 gestiegen. Mindestens 3000 weitere seien verletzt worden. Israel reagierte mit massiven Luftangriffen in dem dicht besiedelten Küstenstreifen. (dpa)

19:35 Uhr

MITTWOCH, 11. OKTOBER

Norden Israels in den Alarmzustand versetzt – Entwarnung

Nachdem der Norden Israels zeitweise in den Alarmzustand versetzt geworden ist, hat die Armee Entwarnung gegeben. Es seien keine unmittelbaren Bedrohungen mehr für israelisches Gebiet festgestellt worden, teilte Israels Militär am Mittwochabend mit. In weiten Teilen nahe der Demarkationslinie zum Nachbarland Libanon hatten zuvor die Sirenen geheult.

Aus Furcht vor einer möglichen militärischen Eskalation zwischen der schiitischen Miliz Hisbollah und dem israelischen Militär haben bereits viele Libanesen im Süden des Landes die Flucht ergriffen. Mehrere Dörfer waren am Mittwoch Augenzeugen zufolge wie ausgestorben. Bewohner aus der Hafenstadt Tyros fühlten sich an vorige schwere Konflikte mit Israel erinnert.

Das libanesische Dorf Dhayra.
Bild: Wael Hamzeh / EPA

Die Hisbollah signalisierte nach der Entsendung eines US-Flugzeugträgers ins östliche Mittelmeer Kampfbereitschaft: Die Organisation gilt als enger Verbündeter des Irans, ist militärisch gut ausgerüstet und mit dem jüdischen Staat verfeindet. (dpa)

19:33 Uhr

MITTWOCH, 11. OKTOBER

Ägypten sichert UN Nutzung von Grenzübergang nach Gaza zu

Ägypten hat den Vereinten Nationen die Öffnung seiner Grenze nach Gaza für humanitäre Hilfslieferungen zugesichert. Der nahe des Übergangs Rafah gelegene Flughafen in Al-Arisch auf der ägyptischen Sinai-Halbinsel könnte ebenfalls genutzt werden, sagte UN-Sprecher Stephane Dujarric am Mittwoch in New York. «Damit der Grenzübergang tatsächlich genutzt werden kann, müssen wir auch die Zusicherung der israelischen Seite haben, dass der Grenzübergang nicht zum Ziel wird. Wir brauchen Zusicherungen, dass humanitäre Hilfe geleistet werden kann.»

Rafah ist der einzige Grenzübergang vom Gazastreifen nach Ägypten. Alle anderen Grenzübergänge gehen nach Israel. Zuletzt waren sämtliche Übergange geschlossen. Im Gazastreifen leben rund 2,3 Millionen Palästinenser. Die grosse Mehrheit sei auf Unterstützung mit Trinkwasser, Nahrungsmitteln und medizinischer Versorgung angewiesen, sagte Tamara Alrifai, Kommunikationschefin des UN-Hilfswerks für Palästinensische Flüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA). (dpa)

19:31 Uhr

MITTWOCH, 11. OKTOBER

Arabische Liga berät über Eskalation in Nahost: Aufruf zur Waffenruhe

Mitgliedsstaaten der Arabischen Liga sind angesichts der Eskalation in Nahost zu einer Dringlichkeitssitzung zusammengekommen. Der Generalsekretär der Arabischen Liga, Ahmed Abul Gheit, rief zu Beginn des Treffens in Kairo zu einer Waffenruhe auf. Die Aussenminister der 22 Mitgliedsländer kamen auf Antrag der Palästinenser zusammen. «Ein Ende der Besatzung und die Errichtung eines palästinensischen Staates sind der Schlüssel zur Lösung der Krise», sagte der ägyptische Diplomat Ahmed Abul Gheit.

Die arabische Welt ist mit Blick auf den Konflikt zwischen der islamistischen Hamas und Israel uneins. Während etwa die Vereinigten Arabischen Emirate und Bahrain, die inzwischen ihre Beziehungen zu Israel normalisiert haben, gemässigtere Worte wählen, geben die Golfstaaten Katar, Kuwait und Oman Israel die Schuld an der Eskalation. Auch der Irak betonte seine Unterstützung für das palästinensische Volk. Saudi-Arabien forderte ein sofortiges Ende der Eskalation. Gleichzeitig warnte die Regionalmacht vor einer «Entziehung der legitimen Rechte des palästinensischen Volkes». (dpa)

19:03 Uhr

MITTWOCH, 11. OKTOBER

Bundesrat macht das Verbot der Hamas zur Chefsache

Vier Tage nach dem Massaker an israelischen Zivilisten spricht der Gesamtbundesrat Klartext und verurteilt die «schockierende Attacke» aufs Schärfste. Die Hamas will er verbieten. (Henry Habegger)

18:53 Uhr

MITTWOCH, 11. OKTOBER

UN-Generalsekretär fordert Freilassung israelischer Geiseln

UN-Generalsekretär António Guterres hat die Hamas zur Freilassung aller israelischen Geiseln im Gazastreifen aufgefordert. Dies müsse unverzüglich geschehen, sagte Guterres am Mittwoch in New York. Angesichts einer möglicherweise bevorstehenden israelischen Offensive forderte der 74-Jährige Portugiese die Einhaltung internationalen Rechts.

UN-Generalsekretär António Guterres.
Bild: Craig Ruttle / AP

«Etwa 220 000 Palästinenser haben derzeit in 92 Einrichtungen des UN-Palästinenserhilfswerks im gesamten Gazastreifen Schutz gesucht. Die Räumlichkeiten der Vereinten Nationen sowie alle Krankenhäuser, Schulen und Kliniken dürfen niemals angegriffen werden.» Auch müsse ein Übergreifen des Konflikts in die Grenzregion zwischen Israel und dem Libanon verhindert werden. (dpa)

18:32 Uhr

MITTWOCH, 11. OKTOBER

Norden Israels in den Alarmzustand versetzt

Der Norden Israels ist nach Militärangaben in den Alarmzustand versetzt worden. In weiten Teilen nahe der Demarkationslinie zum Nachbarland Libanon heulten am Mittwochabend die Sirenen, wie die Armee mitteilte. Die Streitkräfte meldeten eine mutmassliche «Infiltration aus dem Libanon in den israelischen Luftraum». Die Armee wies die Menschen im Norden des Landes an, bis auf weiteres in Schutzräumen zu bleiben.

Aus Furcht vor einer möglichen militärischen Eskalation zwischen der schiitischen Miliz Hisbollah und dem israelischen Militär haben bereits viele Libanesen im Süden des Landes die Flucht ergriffen. Mehrere Dörfer waren am Mittwoch Augenzeugen zufolge wie ausgestorben. Bewohner aus der Hafenstadt Tyros fühlten sich an vorige schwere Konflikte mit Israel erinnert.

Die Hisbollah signalisierte nach der Entsendung eines US-Flugzeugträgers ins östliche Mittelmeer Kampfbereitschaft: Die Organisation gilt als enger Verbündeter des Irans, ist militärisch gut ausgerüstet und mit dem jüdischen Staat verfeindet. (dpa)

18:05 Uhr

MITTWOCH, 11. OKTOBER

Flugobjekte aus dem Libanon in Israels Luftraum eingedrungen

Wegen des Eindringens «feindlicher Fluggeräte» habe Israel die Bevölkerung im Norden aufgerufen, Schutz zu suchen, wie die Zeitung Times of Israel schreibt. Gemäss Berichten sollen zahlreiche Flugobjekte aus dem Libanon in Richtung Israel fliegen. Um welche Fluggeräten es sich genau handelt, wurde nicht mitgeteilt. (nic)

18:04 Uhr

MITTWOCH, 11. OKTOBER

British Airways setzt vorerst Flüge nach Tel Aviv aus

Die Fluggesellschaft British Airways will vorerst Flüge nach Tel Aviv aussetzen. «Sicherheit hat für uns immer höchste Priorität und nach der jüngsten Bewertung der Lage setzen wir unsere Flüge von und nach Tel Aviv aus», teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. Sie würden die Kunden kontaktieren und ihnen andere Optionen anbieten, etwa eine Rückerstattung oder eine Umbuchung auf eine andere Airline oder einen späteren Zeitpunkt.

«Wir beobachten die Situation in der Region weiter genau.» Weitere Angaben machte das Unternehmen zunächst nicht. Nach Informationen der britischen Nachrichtenagentur PA war am Mittwoch eine Maschine auf dem Weg von London nach Israel umgedreht. (dpa)

18:00 Uhr

MITTWOCH, 11. OKTOBER

Israels Armee kämpft weiter gegen Terroristen

Nach dem Hamas-Angriff im israelischen Grenzgebiet kämpft Israels Armee Berichten zufolge weiter gegen Terroristen im Süden des Landes. In der Nähe des Kibbutz’ Zikim hätten israelische Soldaten drei Militante getötet, meldeten israelische Medien am Mittwoch.

Die Armee teilte mit, sie sei in den vergangenen Tagen in der Region auf mehrere Hamas-Mitglieder gestossen. In einem Fall im Kibbutz Beeri hätten die Terroristen israelische Armeeuniformen getragen und das Feuer gegen die Soldaten eröffnet. Diese hätten Panzergranaten auf die Militanten gefeuert und diese getötet.

In einem anderen Kibbutz hätten Soldaten einen Terroristen in einem Luftschutzbunker «neutralisiert» und einen jungen Zivilisten gerettet. Unklar war zunächst, ob der militante Palästinenser ihn als Geisel genommen hatte.

Es habe sehr schwierige Kämpfe gegeben, vor allem mit Terroristen, die sich vor israelischen Soldaten verschanzten hätten. «Wir haben mehrere Verwundete und Tote zu beklagen», sagte ein General israelischen Medien. Demnach tötete die Armee allein in Beeri 108 palästinensische Terroristen. In dem verwüsteten Kibbutz waren zuvor die Leichen von 100 Anwohnern gefunden worden. Dem General zufolge fanden die Soldaten erschossene Babys und auch erschossene Opfer, die mit Handschellen gefesselte waren. (dpa)

17:18 Uhr

MITTWOCH, 11. OKTOBER

Israelische Anti-Terror-Expertin im Interview

Eine Bodenoffensive im Gazastreifen sei wahrscheinlich, sagt die Ex-Offizierin der israelischen Streitkräfte Miri Eisin im Interview. Dass alle der über 100 Geiseln der Hamas lebend geborgen werden können, glaubt sie nicht. (fho)

17:06 Uhr

MITTWOCH, 11. OKTOBER

Palästinenser: drei Tote bei Konfrontation im Westjordanland

Nach dem Hamas-Grossangriff im israelischen Grenzgebiet und israelischen Bombardierungen im Gazastreifen kommt es auch verstärkt zu tödlichen Zusammenstössen im Westjordanland. Drei Palästinenser seien bei einer Konfrontation mit israelischen Siedlern und Soldaten südlich von Nablus erschossen worden, teilte das Gesundheitsministerium in Ramallah am Mittwoch mit.

Die israelische Armee teilte mit, Soldaten in der Gegend hätten von Schüssen berichtet. Der Vorfall werde untersucht. Unklar war zunächst, ob die Getöteten einer militanten Gruppierung angehört hatten. Damit sind seit Samstag bei mehreren Vorfällen 25 Palästinenser im Westjordanland getötet worden.

Die Hamas hat für Freitag zu einer Mobilisierung der arabischen und muslimischen Welt aufgerufen. Es gehe am «Freitag der Al-Aksa-Flut» um die Unterstützung des palästinensischen Volkes «angesichts des offenen Krieges der (israelischen) Besatzung», hiess es. Der Tempelberg (Al-Haram al-Scharif) in Jerusalem mit dem Felsendom und der Al-Aksa-Moschee ist die drittheiligste Stätte im Islam. (dpa)

16:05 Uhr

MITTWOCH, 11. OKTOBER

Bundesrat will Hamas als terroristische Organisation einstufen

Der Bundesrat will die Hamas als terroristische Organisation einstufen. Er prüft die rechtlichen Optionen für ein Verbot der radikalislamischen Palästinenserorganisation, teilt er am Mittwoch mit .

Am Dienstag hatte bereits die Sicherheitspolitische Kommission des Nationalrats (Sik-N) für ein solches Verbot plädiert. In der Vergangenheit war das Anliegen gescheitert - doch nach den jüngsten Angriffe der Hamas auf Israel hat die Stimmung gedreht. (nic)

16:01 Uhr

MITTWOCH, 11. OKTOBER

Einigung in Israel auf Bildung von Notstandsregierung

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat sich mit Oppositionspolitiker Benny Gantz auf die Bildung einer Notstandsregierung geeinigt. Dies bestätigten mehrere Minister von der Regierungspartei Likud am Mittwoch in Medien. Den Berichten zufolge sieht die Einigung vor, dass Netanjahu, Verteidigungsminister Joav Galant sowie der ehemalige Verteidigungsminister Benny Gantz von der Partei Nationale Union ein Kriegskabinett bilden.

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu.
Bild: Agency / Anadolu

Als Beisitzer ohne Stimmrecht sollen der ehemalige Generalstabschef Gadi Eisenkot und Likud-Minister Ron Dermer dienen. Gantz will den Berichten zufolge fünf Minister für das Sicherheitskabinett stellen.

Experten gehen davon aus, dass eine breite Koalition notwendig ist, um weitreichende militärische und politische Entscheidungen in den nächsten Tagen durchsetzen zu können. (dpa)

15:50 Uhr

MITTWOCH, 11. OKTOBER

Britischer Aussenminister Cleverly in Israel eingetroffen

Nach dem Terrorangriff der islamistischen Hamas ist der britische Aussenminister James Cleverly am Mittwoch zu Gesprächen mit der israelischen Regierung eingetroffen.

Der britische Aussenminister James Cleverly ist zu Gesprächen mit der israelischen Regierung eingetroffen.
Bild: Adam Vaughan / EPA

Der Besuch sei ein Zeichen der «unverbrüchlichen Solidarität» mit Israel, sagte ein Sprecher des britischen Aussenministeriums. Cleverly werde Überlebende der Angriffe und führende israelische Politiker treffen, um darzulegen, wie das Vereinigte Königreich Israel bei seinem Recht auf Selbstverteidigung unterstützen werde, hiess es weiter. (dpa)

15:34 Uhr

MITTWOCH, 11. OKTOBER

Tschechien schickt Flugzeug für seine Bürger nach Israel

Tschechien schickt ein Sonderflugzeug nach Israel, um weitere seiner Bürger wegen der angespannten Sicherheitslage im Nahen Osten zurückzuholen. Die Maschine der tschechischen Armee sollte noch am Mittwoch starten, wie Aussenminister Jan Lipavsky auf der Online-Plattform X, vormals Twitter, mitteilte. Weitere Flüge seien bis Ende der Woche geplant. (dpa)

15:20 Uhr

MITTWOCH, 11. OKTOBER

Humanitäre Hilfe soll von Ägypten in den Gazastreifen gelangen

Die Vereinten Nationen wollen humanitäre Hilfe für die im Gazastreifen eingeschlossen mehr als zwei Millionen Menschen aus dem Nachbarland Ägypten anliefern. Das teilte Tamara Alrifai, die Kommunikationschefin des UN-Hilfswerks für Palästinensische Flüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA), am Mittwoch auf Anfrage von dpa mit.

UNRWA-Leiter Philippe Lazzarini sei in Kairo, «um mit den ägyptischen Behörden die Lage in Gaza zu erörtern und zu klären, wie am besten sichergestellt werden kann, dass UN-Mitarbeiter und dringende humanitäre Hilfsgüter in den Gazastreifen rein und raus können», teilte Alrifai mit. «Wir arbeiten daran, dass die Lieferungen von Rafah aus erfolgen können, sobald die Bedingungen es zulassen.»

Rafah ist der einzige Grenzübergang vom Gazastreifen nach Ägypten. Alle anderen Grenzübergänge gehen nach Israel. Sämtliche, auch der ägyptische Übergang sind zur Zeit geschlossen. Alrifais Büro ist in Amman in Jordanien. (dpa)

15:13 Uhr

MITTWOCH, 11. OKTOBER

Nidwaldner Reisegruppe weilte während Hamas-Angriff in Israel

Eine Reisegruppe aus Buochs (NW) war mitsamt Gemeindepräsident und Pfarrer zur Zeit des Hamas-Angriffs in Israel. Die Gruppe soll nun mit verschiedenen Flug-Verbindungen zurück in die Schweiz kommen. Pfarrer und Reiseleiter Josef Zwyssig erzählt von Fluglärm und Panzerverschiebungen.

14:43 Uhr

MITTWOCH, 11. OKTOBER

Pariser Institut der arabischen Welt sagt Events ab

Nach dem Grossangriff der islamistischen Hamas auf Israel hat das Pariser Institut der arabischen Welt Veranstaltungen und Konzerte im Rahmen seiner aktuellen Saison «Was Palästina der Welt bringt» vorläufig abgesagt. Angesichts der aktuellen tragischen Lage sehe man sich gezwungen, einige Events auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben, bestätigte die Einrichtung der Deutschen Presse-Agentur.

Zu den Programmpunkten, die erstmal nicht stattfinden, gehört auch eine der Zukunft Palästinas gewidmete Diskussionsrunde. (dpa)

14:41 Uhr

MITTWOCH, 11. OKTOBER

Einziges Kraftwerk in Gaza stellt Produktion ein

Das einzige Kraftwerk im Gazastreifen ist nach Angaben der palästinensischen Elektrizitätsgesellschaft wegen Treibstoffmangels abgeschaltet worden. Das teilte das Unternehmen am Mittwoch mit.

Zuvor hatte die Stromgesellschaft mitgeteilt, ihre reguläre Produktion noch am Mittwoch einstellen zu müssen. Man werde dann auf Solarenergie umstellen, um zehn Stunden Strom pro Tag zu liefern, teilte die Gesellschaft mit. (dpa)

14:27 Uhr

MITTWOCH, 11. OKTOBER

Israel-Botschafterin hofft auf Einstufung der Hamas als Terrororganisation

Israels Botschafterin Ifat Reshef hofft auf die Einstufung der radikalislamischen Hamas als Terrororganisation durch die Schweiz. «Ich hoffe sehr, dass sich die Schweiz den Ländern anschliesst, die die Hamas bereits in irgendeiner Form als terroristische Organisation bezeichnet haben», sagte Reshef in einem Videointerview mit der Nachrichtenagentur Keystone-SDA am Mittwoch.

«Die Hamas sollte isoliert und aus jedem möglichen menschlichen Rahmen ausgeschlossen werden», so die Botschafterin weiter. Dies sei kein Schritt gegen das palästinensische Volk, sondern gegen die bösartige Terrororganisation, die ihre eigene Zivilbevölkerung in Gefahr bringe und nicht handle, um ihre Situation zu verbessern, sondern sie vielmehr schädige und in Gefahr bringe.

14:14 Uhr

MITTWOCH, 11. OKTOBER

Am Donnerstag gibt es einen weiteren Extraflug der Swiss

Für Auslandschweizerinnen und -schweizer sowie Schweizer Reisende in Israel gibt es am Donnerstag eine weitere Möglichkeit in die Schweiz zu fliegen. Es ist der insgesamt dritte Extraflug, wie die Swiss am Mittwoch mitteilt. Start für den Rückflug mit der Flugnummer LX7355 ist 17.00 Uhr mit Landung in Zürich um 20.20 Uhr. Die Fluggesellschaft führt den Flug mit einem Airbus A321neo durch, der über 215 Sitzplätze verfügt.

Der Flug ist buchbar über eine Hotline, die die vom Eidgenössischen Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) an die Auslandschweizerinnen und -schweizer sowie Schweizer Reisende in Israel kommuniziert wurde. Die beiden ersten Flüge waren innert kurzer Zeit ausgebucht. Der erste Sonderflug ist am Dienstagabend planmässig in Zürich Kloten gelandet. An Bord waren 214 Erwachsene und Kindern sowie 10 Babys. (mg)

13:59 Uhr

MITTWOCH, 11. OKTOBER

Israelische Kliniken verlegen Abteilungen in unterirdische Räume

Nach dem Hamas-Grossangriff im israelischen Grenzgebiet sowie Raketenbeschuss aus dem Libanon und Syrien haben israelische Kliniken Abteilungen in unterirdische Schutzräume verlegt. Das Ichilov-Krankenhaus in Tel Aviv begann am Mittwoch mit der Verlegung von Patienten in ein unterirdisches Notfallkrankenhaus - das erste Mal in seiner Geschichte, wie die Klinik auf der Plattform X mitteilte.

Das erste Mal seit dem zweiten Libanon-Krieg 2006 verlegte das Galiläa-Krankenhaus in Naharija im Norden des Landes Patienten in sein unterirdisches Notfallkrankenhaus. Die Klinik verwies dabei auf Anweisungen des Gesundheitsministeriums und der Armee. Auch das Krankenhaus Tel Haschomer bei Tel Aviv brachte nach eigenen Angaben die Frühchenstation und die Kinder-Intensivstation im Untergrund unter.

Terroristen hatten am Samstag im Auftrag der im Gazastreifen herrschenden Hamas ein Massaker unter israelischen Zivilisten in Grenzorten und auf einem Musikfestival angerichtet. Es war das schlimmste Blutbad der israelischen Geschichte. Die Zahl der Toten liegt nach Armeeangaben bei mehr als 1200. Mindestens 3000 weitere Menschen seien verletzt worden.

Die israelische Armee griff daraufhin nach eigenen Angaben Hunderte Terrorziele im Gazastreifen an. Die Zahl der dabei getöteten Palästinenser ist am Mittwoch auf mindestens 1055 gestiegen. Rund 5000 weitere Menschen seien verletzt worden, teilte das Gesundheitsministerium in Gaza mit. (dpa)

13:55 Uhr

MITTWOCH, 11. OKTOBER

Nach Angriffen auf Israel Schweigeminute vor EU-Parlament

EU-Spitzenpolitiker, Abgeordnete und zahlreiche Mitarbeitende des EU-Parlaments haben eine Schweigeminute für die Opfer der Terrorangriffe auf Israel abgehalten. «Die Welt hat erlebt, wie Juden ermordet wurden, nur weil sie Juden waren - wieder einmal», sagte EU-Parlamentspräsidentin Roberta Metsola am Mittwoch. Sie betonte, es gebe keine Rechtfertigung für Terrorismus. An der Schweigeminute vor dem Europaparlament in Brüssel beteiligten sich auch EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und EU-Ratschef Charles Michel.

Terroristen hatten am Samstag im Auftrag der im Gazastreifen herrschenden Palästinenserorganisation Hamas ein Massaker unter israelischen Zivilisten in Grenzorten und auf einem Musikfestival angerichtet. Es war das schlimmste Blutbad der israelischen Geschichte. Sie verschleppten nach Armeeangaben auch rund 150 Menschen in den Gazastreifen.

«Sie verschleppten junge Mädchen und Jungen. Sie nahmen ältere Überlebende des Holocaust und zerrten sie aus ihren Häusern. Sie haben tote Menschen wie Trophäen durch die Strassen paradiert», so Metsola. Das sei Terror in seiner schlimmsten Form. Zum Abschluss der Schweigeminute wurden die israelische Nationalhymne sowie das Europalied gespielt. (dpa)

13:27 Uhr

MITTWOCH, 11. OKTOBER

Von der Leyen zu Israel: Müssen Verhalten des Irans genau beobachten

Nach dem Terrorangriff der islamistischen Hamas auf Israel hat EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen vor Auswirkungen auf die gesamte Region gewarnt. «Wir müssen uns dafür einsetzen, dass sich die Lage nicht weiter destabilisiert, auch im Hinblick auf die laufende Annäherung zwischen Israel und seinen arabischen Nachbarn. Wir müssen auch das Verhalten des Iran angesichts seiner langjährigen Unterstützung der Hamas genau beobachten», sagte von der Leyen am Mittwoch in Brüssel.

Der Terrorakt der Hamas sei durch nichts zu rechtfertigen und habe nichts mit den legitimen Bestrebungen des palästinensischen Volkes zu tun, so die Deutsche. «Unsere humanitäre Unterstützung für das palästinensische Volk wird nicht infrage gestellt», sagte von der Leyen. Dennoch müssen EU-Hilfsgelder nun genau überprüft werden. Europa stehe Israel zur Seite und unterstütze dessen Recht auf Selbstverteidigung. (dpa)

13:22 Uhr

MITTWOCH, 11. OKTOBER

Norwegen ruft Abbas zu Hilfe bei Deeskalation in Nahost auf

Nach dem Angriff der islamistischen Hamas auf Israel hat Norwegens Ministerpräsident Jonas Gahr Støre mit dem Präsidenten der Autonomiebehörde im Westjordanland, Mahmud Abbas, gesprochen. Dabei habe er seine Besorgnis über die Situation zwischen Israel und den Palästinensern zum Ausdruck gebracht, teilte Støre am Mittwoch auf der Online-Plattform X mit. Norwegen verurteile die Angriffe auf israelische Zivilisten zutiefst. Abbas habe er aufgefordert, zur Deeskalation der Lage beizutragen und bei der humanitären Hilfe Unterstützung zu leisten.

Norwegen hat in der Vergangenheit häufig bei internationalen Konflikten vermittelt, unter anderem auch im Nahost-Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern. Unter anderem wurde nach monatelangen Geheimverhandlungen in Oslo im Jahr 1993 in Washington das sogenannte Osloer Friedensabkommen unterzeichnet. Der historische Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern bleibt jedoch auch 30 Jahre später völlig ungelöst. (dpa)

13:01 Uhr

MITTWOCH, 11. OKTOBER

EU-Kommissar schreibt Brief an Musk wegen Israel-Inhalten auf X

Nach der Verbreitung von Falschinformationen zu den Angriffen der islamistischen Hamas auf Israel auf Elon Musks Online-Plattform X wird die EU-Kommission aktiv. EU-Kommissar Thierry Breton erinnerte den US-Milliardär Musk in einem Brief an die Verpflichtung, illegale Inhalte zu löschen. So gebe es Hinweise auf Bilder, die manipuliert seien oder eigentlich aus Videospielen stammten. Er bat um Antwort innerhalb von 24 Stunden.

Musk gab sich zunächst unwissend: Er rief Breton auf, die Verstösse aufzulisten, «damit die Öffentlichkeit sie sehen kann». Der Kommissar blieb hart: «Die Berichte ihrer Nutzer - und der Behörden - über Falschinformationen und die Verherrlichung von Gewalt sind ihnen gut bekannt.» Es sei nun an Musk, seinen Worten Taten folgen zu lassen. «Aber was SIND diese Inhalte, von denen die Rede ist?», schrieb Musk Stunden später erneut.

Facebook, X, Google und viele andere müssen nach einem neuen EU-Gesetz scharf gegen illegale Inhalte wie zum Beispiel Hass und Hetze im Netz vorgehen, sonst drohen ihnen saftige Geldbussen.

Auf dem Profil von X, wo über Massnahmen zur Plattform-Sicherheit informiert wird, hatte es am Montag geheissen, man sei am Wochenende gegen «zehntausende» Beiträge vorgegangen, mit Darstellung von Gewalt oder Hassrede vorgegangen. Auch seien neu geschaffene Accounts mit Verbindungen zur Hamas entfernt worden.

Tech-Milliardär Musk hatte vor knapp einem Jahr Twitter gekauft und den Online-Dienst später in X umbenannt. Er entliess kurz nach der Übernahme rund die Hälfte der Belegschaft. Bei seinem Sparkurs verloren laut Medienberichten auch viele Mitarbeiter ihre Jobs, die für die Sicherheit der Plattform und den Kampf gegen Falschinformationen zuständig waren. Die von Musk eingesetzte X-Chefin Lind Yaccarino sagte jüngst allerdings, die entsprechenden Abteilungen würden inzwischen wieder aufgebaut.

Musk betonte immer wieder, dass aus seiner Sicht Twitter vor der Übernahme zu sehr die Redefreiheit eingeschränkt habe. Entsprechend lockerte er die Regeln für Äusserungen auf der Plattform. Unter anderem die jüdische Organisation ADL und einige Forscher sehen seitdem einen Anstieg antisemitischer Inhalte auf der Plattform. Musk weist dies zurück und drohte, die ADL vor Gericht zu zerren. Seit der Übernahme meiden zahlreiche frühere Werbekunden X, weil sie ein negatives Umfeld für ihre Marken befürchten. Das schlägt auf die Anzeigenerlöse durch.

«Nach den terroristischen Anschlägen der Hamas gegen Israel haben wir Hinweise darauf, dass Ihre Plattform genutzt wird, um illegale Inhalte und Desinformationen in der EU zu verbreiten», schrieb Breton in einem Brief, der am Dienstagabend auf X veröffentlicht wurde.

Er wolle Musk an die neuen EU-Gesetze erinnern, die für grosse Online-Plattformen gelten - nämlich, dass klar sein müsse, welche Inhalte erlaubt seien und welche nicht. «Dies ist besonders wichtig, wenn es um gewalttätige und terroristische Inhalte geht, die auf Ihrer Plattform zu kursieren scheinen», schrieb Breton. Ausserdem müssten solche Inhalte schnellstmöglich gelöscht werden. (dpa)

12:43 Uhr

MITTWOCH, 11. OKTOBER

Gaza: Gesundheitsministerium warnt vor überlasteten Kliniken

Nach israelischen Luftangriffen im Gazastreifen fehlt es in Krankenhäusern nach palästinensischen Angaben am Nötigsten. Alle Klinikbetten seien belegt, teilte das Gesundheitsministerium in Gaza am Mittwoch mit. Alle Medikamente seien aufgebraucht, die Vorräte an medizinischer Ausrüstung gingen zur Neige.

Terroristen im Auftrag der im Gazastreifen herrschenden Hamas hatten am Samstag ein Massaker unter israelischen Zivilisten in Grenzorten und auf einem Musikfestival angerichtet. Es war das schlimmste Blutbad der israelischen Geschichte. Die Zahl der Toten liegt nach Armeeangaben bei mehr als 1200. Mindestens 3000 weitere Menschen seien verletzt worden.

Die israelische Armee griff daraufhin nach eigenen Angaben Hunderte Terrorziele im Gazastreifen an. Die Zahl der dabei getöteten Palästinenser ist am Mittwoch auf mindestens 1055 gestiegen. Rund 5000 weitere Menschen seien verletzt worden, teilte das Gesundheitsministerium in Gaza mit. (dpa)

12:42 Uhr

MITTWOCH, 11. OKTOBER

Gaza: Israel zerstört Zentrale des Rettungsdienstes Roter Halbmond

Nach dem Hamas-Grossangriff auf das israelische Grenzgebiet hat Israels Armee nach palästinensischen Angaben die Zentrale des Rettungsdienstes Roter Halbmond im nördlichen Gazastreifen zerbombt. Dies teilte die Organisation am Mittwoch mit. Berichte zu Verletzten oder Toten gab es zunächst nicht. Die israelische Armee sagte, sie prüfe Berichte dazu.

Terroristen im Auftrag der im Gazastreifen herrschenden Hamas hatten am Samstag ein Massaker unter israelischen Zivilisten in Grenzorten und auf einem Musikfestival angerichtet. Es war das schlimmste Blutbad der israelischen Geschichte. Die Zahl der Toten liegt nach Armeeangaben bei mehr als 1200. Mindestens 3000 weitere Menschen seien verletzt worden. (dpa)

12:27 Uhr

MITTWOCH, 11. OKTOBER

Neun Mitarbeiter der Vereinten Nationen im Gazastreifen getötet

Neun Mitarbeiter der Vereinten Nationen sind nach UN-Angaben seit Samstag im Gazastreifen durch israelische Luftangriffe getötet worden. Das UN-Hilfswerks für Palästinensische Flüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA) bestätigte der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch: «Neun UNRWA-Mitarbeiter wurden getötet, drei Lehrer wurden verletzt.» Ausserdem seien bisher 30 UNRWA-Schülerinnen und Schüler ums Leben gekommen. Acht weitere wurden demnach verletzt.

Die Zahl der bei Luftangriffen Israels im Gazastreifen getöteten Palästinenser ist am Mittwoch auf mindestens 1050 gestiegen. Rund 5200 weitere Menschen seien verletzt worden, teilte das Gesundheitsministerium in Gaza mit.

Terroristen hatten im Auftrag der dort herrschenden Islamistenorganisation Hamas am Samstag ein Massaker unter israelischen Zivilisten in Grenzorten und auf einem Musikfestival angerichtet. Es war das schlimmste Blutbad der israelischen Geschichte.

Die Zahl der Toten in Israel durch die Hamas-Grossangriffe ist nach Armeeangaben auf mehr als 1200 gestiegen. Mindestens 3000 weitere seien verletzt worden. Israel reagierte mit massiven Luftangriffen auf Hama-Ziele in dem dicht besiedelten Küstenstreifen. (dpa)

12:19 Uhr

MITTWOCH, 11. OKTOBER

Energiegesellschaft in Gaza muss reguläre Produktion beenden

Nach dem Stopp der israelischen Energielieferungen in den Gazastreifen muss die dortige Stromgesellschaft nach eigenen Angaben noch am Mittwoch ihre reguläre Produktion einstellen. Man werde dann auf Solarenergie umstellen, um zehn Stunden Strom pro Tag zu liefern, teilte die Gesellschaft mit.

Als Reaktion auf den Terrorüberfall der islamistischen Hamas am Samstag mit mindestens 1200 Toten hat Israel den Gazastreifen mit rund zwei Millionen Palästinensern abgeriegelt. Die humanitäre Situation im Gazastreifen war schon vorher sehr schwierig - auch aufgrund stundenlanger Stromausfälle. (dpa)

12:18 Uhr

MITTWOCH, 11. OKTOBER

Israel droht zweite Front im Norden

Israel wurde nicht nur vom Gazastreifen aus angegriffen, sondern auch wieder im Norden aus dem Libanon und aus Syrien. Die wie die Hamas mit dem Iran verbündete Schiitenmiliz Hisbollah im Libanon teilte am Mittwoch mit, sie habe mehrere Raketen auf Israel abgefeuert. Das israelische Militär reagierte nach Berichten aus dem Südlibanon mit Artilleriebeschuss. Es besteht Sorge, dass dort eine zweite Front entstehen könnte. (dpa)

Rauch steigt nach israelischem Beschuss im Dorf Duhaira nahe der Grenze zu Israel im Südlibanon auf, Mittwoch, 11. Oktober 2023. Die libanesische militante Gruppe Hisbollah hat Raketen auf eine israelische Militärstellung in der nördlichen Grenzstadt Aramsha abgefeuert.
Bild: Hassan Ammar / AP

12:16 Uhr

MITTWOCH, 11. OKTOBER

Energiegesellschaft in Gaza muss reguläre Produktion beenden

Nach dem Stopp der israelischen Energielieferungen in den Gazastreifen muss die dortige Stromgesellschaft nach eigenen Angaben noch am Mittwoch ihre reguläre Produktion einstellen. Man werde dann auf Solarenergie umstellen, um zehn Stunden Strom pro Tag zu liefern, teilte die Gesellschaft mit. (dpa)

12:01 Uhr

MITTWOCH, 11. OKTOBER

USA: Israelis bekommen alles, was sie für Schutz benötigen

Die USA sind nach Angaben von Verteidigungsminister Lloyd Austin zu einer umfassenden Unterstützung Israels bereit. «Wir werden in engem Kontakt mit unseren israelischen Partnern bleiben und sicherstellen, dass sie alles haben, was sie zum Schutz ihres Landes benötigen», sagte Austin am Mittwoch bei einem Treffen der internationalen Kontaktgruppe zur Koordinierung von Waffenlieferungen für die Ukraine in Brüssel.

Austin richtete deutliche Worte an Staaten wie den Iran. «Wie Präsident (Joe) Biden deutlich gemacht hat, sollte keine andere israelfeindliche Partei versuchen, diese verabscheuungswürdigen Angriffe auszunutzen», sagte er. Israel erleide eine schreckliche Tragödie. Das volle Grauen der Angriffe der Hamas werde immer deutlicher und erschreckender. (dpa)

14:01 Uhr

Mittwoch, 11. Oktober

Sie suchen den alten Newsblog?

Wir sind umgezogen – zumindest mit dem Newsblog zum Geschehen rund um den Krieg im Nahen Osten zwischen Israel und Palästina. Falls Sie Meldungen lesen möchten, die vor 12 Uhr am 10. Oktober 2023 veröffentlicht worden sind – dann müssen Sie hier unten klicken.