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Medienkolumne

Nach dem Auftakt der neuen «Late Night»-Show muss man festhalten: Zürich kann Comedy

Die Premiere der neuen «Late Night»-Show mit dem Medienminister Albert Rösti als Stargast ist geglückt.
Stefan Büsser ist mit seiner «Late Night Switzerland» gut gestartet.
Bild: Bild: SRF/Gian Vaitl

Es gibt sie immer noch, TV-Sendungen, die zu einem nationalen Ereignis werden. Der Auftakt der neuen SRF-Comedy-Sendung «Late Night Switzerland» am vergangenen Sonntag war ein solches. Wobei sich der Verdacht aufdrängt, ob Humor vielleicht doch eine Kernkompetenz des Schweizers sei. Gemäss der Devise des Fast-Nationalheiligen Kliby: «Lache isch gsund».

Moderator Stefan Büsser meisterte die Herausforderung souverän. Die Stimmung im Kaufleutensaal war ausgelassen, die Gags kamen gut an. Was beweist: Zürcher können zwar nicht mehr Bundesrat, dafür aber Comedy. Büsser lebt in der Agglomeration Zürich, auch seine Vorgänger Deville, Giacobbo und Müller sind im Kanton ansässig. Ursprünglich wollte die Kabarettistin Patty Basler die Sendung moderieren. Mit dem Pseudonym «Patrick Zürcher» hätte es vielleicht geklappt.

Der Auftritt des Medienministers

Die neue Sendung wirkte als erstes Reduit gegen die Halbierungsinitiative: SRF-Direktorin Nathalie Wappler und Edi Estermann, Sprechers des Generaldirektors, sassen im Publikum, Medienminister Albert Rösti – Zitat Büssi: «Mein oberster Chef» – war Stargast. Auch Vorvorgängerin Doris Leuthard besuchte 2016 die Giacobbo-Müller-Dernière. Mit dem winzigen Unterschied, dass Leuthard als ausgesprochen SRG-freundlich galt. Dafür spielt Rösti – wie er bei seinem Auftritt bewies – besser Schlagzeug.

Im Sinne der nationalen Ausgewogenheit könnten Büsser und er gar den Job tauschen. Dann hätte Zürich wieder einen Bundesrat und der oberste SRG-Kritiker wäre eingebunden.