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Schlagzeilen

Ist die Schule für Kinder zu stressig und warum gibt es so wenige Frauen-WCs im Bundeshaus? Die News der Sonntagspresse

Soll die Schule auf Noten verzichten? Sind wir wirklich psychisch angeschlagener oder denken wir das nur und warum bekommt ein schlagender Vater die Obhut für seine Kinder? Die News der Sonntagspresse.

In der sechsten Klasse fällt ein wichtiger Entscheid für alle Schülerinnen und Schüler: die Einteilung in verschiedene Sekundarschul-Niveaus oder gar der Übertritt ins Langgymnasium, wo vorhanden. Das sorgt oft für Stress bei Kindern, Eltern, Lehrern. Nun wollen die Schulleiter das System ändern. Gemäss einer Umfrage des Schulleiterverbandes sprechen sich 55 Prozent für eine Abschaffung der Selektion aus, schreibt die «NZZ am Sonntag».

Muss sich am Schulsystem was ändern? 
Bild: Symbolbild: Keystone

68 Prozent wollen zudem auf Zeugnisnoten in der Primarschule verzichten. «Dabei geht es uns nicht um Weichspülpädagogik», sagt Verbandspräsident Thomas Minder in der Zeitung. Die Kinder sollten sich vielmehr mit «positiver Leistungsbereitschaft auf den Lernerfolg konzentrieren» können. Die Idee stösst in der Oberstufe auf Widerstand. «Man geht damit einer Diskussion aus dem Weg, die dann später geführt werden muss», sagt Daniel Kachel, der im Zürcher Lehrerverband die Sekundarstufe vertritt. Und der Präsident der Gymnasiallehrer, Lucius Hartmann, verteidigt die Langgymnasien: «Das Langzeitgymnasium kann dafür sorgen, dass die guten Schülerinnen und Schüler schneller ans Ziel kommen», sagt er in der «NZZ am Sonntag».

Mental Health: Die eingebildete Krise

Die Zahlen sind dramatisch, denn sie zeigen eine Zunahme der psychischen Erkrankungen in der Schweiz. Auch die psychisch bedingten Arbeitsunfähigkeiten häufen sich, bei der Swica sind die dafür aufgewendeten Taggeldkosten innerhalb von 10 Jahren um 57 Prozent gestiegen. Trotzdem gibt es keine Mental-Health-Krise. In der SonntagsZeitung führen Fachleute die Tatsache, dass sich viele Menschen schlecht fühlen, auf andere Gründe zurück: Die Enttabuisierung, die allgemeine Psychologisierung und die Aufweichung des Krankheitsbegriffs. Letztlich spielt auch das Angebot eine Rolle: Seit Anfang 2023 dürfen Psychotherapien nicht nur von Psychiatern, sondern neu auch von Hausärztinnen verschrieben werden. Gemäss Santésuisse sind daraus innerhalb eines Jahres Mehrkosten in der Höhe von mehr als 200 Millionen Franken entstanden.

Bericht des Bundes: Rassismusfälle erreichen neuen Höchststand

876 Diskriminierungsfälle haben Schweizer Beratungsstellen im Jahr 2023 registriert – so viele wie noch nie. Das geht aus dem Rassismusbericht der Eidgenössischen Kommission gegen Rassismus (EKR) und dem Verein humanrights.ch hervor, der SonntagsBlick vorliegt. Die meisten Fälle ereigneten sich im Bildungsbereich, am Arbeitsplatz und im öffentlichen Raum. Am häufigsten betroffen waren wie schon in den Jahren zuvor Schwarze. Dahinter folgen Muslime und Menschen aus dem arabischen Raum. Meist blieb es bei Drohungen, Beschimpfungen oder schwerer Benachteiligung. In 79 Fällen war aber auch Gewalt im Spiel. Die Zunahme der Fälle um 24 Prozent gegenüber dem Vorjahr führen die Verfasserinnen und Verfasser des Berichts auf eine gestiegene Sensibilität und auf gesellschaftliche Ereignisse im Jahr 2023 zurück. Der Krieg im Nahen Osten etwa habe «rassistische und antisemitische Dynamiken in der Gesellschaft verstärkt». Zudem kam es im Rahmen von Wahlkampagnen zu diskriminierenden Äusserungen und Illustrationen.

Geteilte Obhut – selbst wenn der Vater die Mutter schlägt

In der Schweiz werden jährlich rund 27’000 Kinder Zeugen häuslicher Gewalt. In einem konkreten Fall entschied ein Bezirksgericht, dass die Kinder trotz dokumentierter Gewalt des Vaters und Ängsten der Kinder zu ihm gehen müssen. Die Richterin begründete dies mit der Vermeidung einer «weiteren Entfremdung zum Vater», das berichtet die SonntagsZeitung. Diese Regelung entspricht der Sicht vieler Richterinnen und Richter – selbst wenn häusliche Gewalt im Spiel ist. Das kritisiert eine soeben veröffentlichte Studie des Eidgenössischen Büros für Gleichstellung zwischen Mann und Frau.

Kinder müssen zu schlagendem Vater, so hat es eine Richterin entschieden.
Bild: Symbolbild: Keystone

Im Bundeshaus mangelt es an Frauen-Toiletten

Die knapp 100 National- und Ständerätinnen müssen sich im Bundeshaus 21 Toiletten teilen. Zum Vergleich: Für die Männer stehen 25 WCs und 27 Pissoirs zur Verfügung. Das Bundesamt für Bauten bestätigt gegenüber der SonntagsZeitung , dass die Infrastruktur vor allem während den Sessionen «knapp» sei.

Für Männer gibt es mehr Toiletten.
Bild: Symbolbild: Keystone

Mitglieder aus allen Fraktionen fordern nun in einem Brief, dass die sanitären Anlagen bei der nächsten Renovation verbessert werden. Beim Bau vor über 100 Jahren wurde das Bundeshaus auf Männer ausgerichtet. Die ersten Frauen zogen erst 1971 ins Parlament ein. Seither hat ihre Zahl stetig zugenommen. Doch die Toilettensituation hinkte der Entwicklung stets hinterher. Der Bund will demnächst ein Vorprojekt starten, um das Problem anzupacken. Unisex-Klos waren noch kein Thema.

Vorwürfe gegen DJ Bobo

DJ Bobo ist der erfolgreichste Schweizer Musiker. Auch mit mittlerweile 56 Jahren tourt der Aargauer noch um die Welt und sorgt für ausverkaufte Stadien. Doch verschiedene Berichte lassen den vermeintlichen Saubermann in einem anderen Licht erscheinen. Laut einem Bericht des «Blick » ist der gebürtige Aargauer nicht nur der schimmernde Eurodance-Strahlemann, der ausnahmlos positive Stimmung verbreitet – hinter den Kulissen soll René Baumann, wie er bürgerlich heisst, mehrfach unfair und moralisch verwerflich mit Mitarbeitenden umgesprungen sein. (has)