Der Ärger bei Stephanie ist gross. Zusammen mit ihrer Familie wollte die watson-Userin in Zermatt die Ostertage feiern und die letzten Tage auf der Skipiste geniessen. Doch das Verhalten der Bergbahnen macht sie wütend.
«Es ist absurd», sagt Stephanie gegenüber watson. «Hier wütet ein Föhnsturm und nur gerade 7 von 54 Anlagen sind offen.» Zwar hat sie Verständnis dafür, dass bei schlechtem Wetter die Bahnen schliessen müssen. Doch über den Preis fürs Skiticket kann Stephanie nur den Kopf schütteln.
«Obschon fast alles zu ist, verlangen sie immer noch 102 Franken für einen Skitagespass. Der Halbtagespass kostet 78 Franken.» Es gebe wahrscheinlich viele wohlhabende Leute, die in Zermatt Skifahren gingen, so Stephanie. «Denen sind die hohen Preise vielleicht egal.» Aber für sie und ihre Familie stimme das Preis-Leistungsverhältnis so überhaupt nicht.
Dynamische Preise
Wichtig zu wissen: Bei den Bergbahnen Zermatt gilt wie in vielen Schweizer Skigebieten ein sogenanntes «dynamic pricing». Das heisst, die Preise variieren von Tag zu Tag. Auf der Webseite der Bergbahnen heisst es: «Eine Preisänderung ist abhängig von verschiedenen Faktoren. Je nach Nachfrage, Anzahl Buchungen und Wetterprognose kann der Preis ansteigen. Generell gilt, wer früh bucht, profitiert garantiert vom besten Preis.»
Trotz der dynamischen Preise reduzierte sich der Ticketpreis am Samstag nicht, als klar wurde, dass nur ein Bruchteil der Anlagen geöffnet werden kann. «Uns wurde schnell klar gemacht, dass es nicht günstiger wird», sagt Stephanie.
Diejenigen Personen, welche sich trotz des Sturms auf die Piste wagten, mussten sich sehr geduldig zeigen. Vor den wenigen geöffneten Anlagen hätten sich lange Schlangen gebildet, sagt Stephanie. «Es hat viele Touristen, welche aktuell die Ostern in Zermatt verbringen.»
Kritik vom Konsumentenschutz
Gegenüber 20min.ch weisen die Bergbahnen Zermatt jegliche Schuld von sich. Sie hätten bereits seit Mittwoch auf allen möglichen Informationskanälen des Skigebiets über die aktuelle Wettersituation mit voraussichtlich starken Winden informiert.
Kritik am «dynamic pricing» kam unlängst von der Stiftung für Konsumentenschutz. «Dynamische Preismodelle stellen grundsätzlich ein ‹win› für die Skigebiete und ein ‹lose› für die Ski- und Snowboardfahrenden dar», so die Stiftung. «Der Konsumentenschutz fordert die Skigebiete auf, auf dynamische Preismodelle zu verzichten und diese nicht für versteckte Preiserhöhungen zu missbrauchen.» (watson.ch/cma)