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Luzern

Die Hälfte der Lehrbetriebe führt Schnupperlehren vor Ort durch – in Sursee sollen Schnelltests die Bereitschaft der Firmen erhöhen

Die Coronapandemie sorgt bei Schnupperlehren für erschwerte Bedingungen. In Sursee will man mit einem umfassenden Schutzkonzept das Schnuppern trotzdem allen Schülern ermöglichen.
Christof Spöring
Hinten v.l.n.r.: Andreas Birrer (Lions Club Sursee), Philipp Calivers (Stadtschulen Sursee) und Patrik Bräuchi (Gewerbeverein Sursee).
Vorne: zwei Schülerinnen der Sekundarschule Sursee. (Bild: Ana Birchler-Cruz/PD)

Fabienne Mühlemann

Fabienne Mühlemann

Rund 69 Prozent der für August 2021 schweizweit angebotenen Lehrstellen sind bereits besetzt. Das hat eine Untersuchung von «Lehrstellen Puls Schweiz» im Januar gezeigt. Auch im Kanton Luzern sei man auf Kurs, so Christof Spöring, Leiter der Dienststelle Berufs- und Weiterbildung. So seien rund die Hälfte der Lehrplätze besetzt. «Dabei bewegen wir uns im gleichen Rahmen wie letztes Jahr.»

Erschwerte Bedingungen finden eher die Schülerinnen und Schüler der zweiten Sekundarschule vor. Diese suchen aktuell Schnupperlehren, um einen möglichst guten Einblick in diverse Berufe zu erhalten. Doch dass derzeit viele Betriebe wegen der Coronamassnahmen des Bundes geschlossen sind oder im Homeoffice arbeiten, erschwert die Suche. Schweizweit führen noch rund 53 Prozent der Lehrbetriebe Schnupperlehren vor Ort durch, heisst es in der Untersuchung. Virtuelle Schnupperlehren kommen eher selten zur Anwendung: Vier Prozent der befragten Betriebe setzen darauf.

Verhaltenes Interesse der Schüler

Jedoch nutzt die Hälfte der Betriebe Online-Werbung auf der eigenen Website, auf bekannten Portalen oder in den sozialen Medien, um auf die noch offenen Lehrstellen aufmerksam zu machen. «Es gibt eine Verschiebung zu neuen digitalen Modellen, die die Einsicht in die Berufe für die Suchenden breiter zugänglicher macht.

Doch natürlich ist auch der persönliche Kontakt vor Ort beim Schnuppern wichtig, das wird auch in Zukunft so bleiben», sagt Spöring. Viele Betriebe würden daher schauen, dass sie trotz Homeoffice-Pflicht eine Schnupperlehre vor Ort durchführen können. Doch vor allem in der Gastrobranche oder im Detailhandel sei dies aktuell schwierig.

Derzeit stelle er eher ein verhaltenes Interesse der Schülerinnen und Schüler nach Schnupperlehren fest. «Viele Schüler, aber auch Eltern, sind verunsichert. Sie haben das Gefühl, dass es sowieso nicht klappt, und versuchen eine Anfrage erst gar nicht. Doch man muss den Mut haben, auch in diesen Zeiten auf die Betriebe zuzugehen, denn auch diese brauchen Nachwuchs», sagt Spöring.

Dass sich die Betriebe bemühen, zeige sich auch an der Zentralschweizer Bildungsmesse (Zebi). Da die Zebi 2020 abgesagt wurde, haben die Verantwortlichen vom 25. bis 27. März eine «Zebi digital» auf die Beine gestellt. «Das ist eine Gelegenheit, für die Osterferien eine Schnupperlehre zu finden», so Spöring.