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Luzern

30 Grad heiss in Luzern – Napf verzeichnet sogar Mairekord

Wie der Auftakt in ein perfektes Juliwochenende mutet der heutige Freitag an. Während die 30-Grad-Grenze in Luzern geknackt wurde, konnte man auf dem Napf gar einen neuen Mai-Temperaturrekord verzeichnen.

Am Freitag haben die gefühlten Hundstage, die uns der diesjährige Mai beschert, ihren vorläufigen Höhepunkt erreicht. Die Zentralschweizerinnen und Zentralschweizer gaben sich dabei in bester Sommerlaune. In der Stadt Luzern tummelten sich in den Mittagsstunden unzählige Leute an der Reuss, am Ufer des Vierwaldstättersees und an einem schattigen Plätzchen auf dem Grün einer Wiese oder eines Parks.

Während einige in den mittäglichen Sonnenstrahlen schon ihr Wochenende mit einem Bier oder einer Glace eingeläutet haben, nutzten andere ihre Mittagspause, um etwas Energie zu tanken. Die drei Lernenden Shanaya, Joya und Nadja haben es sich am Seeufer beim Schwanenplatz gemütlich gemacht, um ihr Zmittag zu essen. «Top!», so ihr Kommentar zu den sommerlichen Temperaturen, auch wenn die Arbeit im Büro wegen der Hitze auch anstrengend werden könne. «Mit der Klimaanlage ist es zwar okay», meint Nadja. «Wir haben eben keine!», moniert Shanaya.

Trotzdem freuen sich die drei über das schöne Wetter – und wollen dies am Wochenende nutzen. «Wir gehen mit dem Boot auf den See», erzählen Shanaya und Nadja – der Vierwaldstättersee lädt auf jeden Fall dazu ein.

Viele trauen sich ins Wasser

Andere haben sich lieber gleich direkt ins kühle Nass gestürzt, wie zum Beispiel der 40-jährige Tobias. Er hat seine freien Mittagsstunden dazu genutzt, bei der Lidowiese einen Schwumm im See zu wagen. «Herrlich», sei das Wetter, findet der Oberstufenlehrer, auch wenn er es eigentlich nicht gerne zu warm hat. «Deshalb gehe ich mich regelmässig abkühlen.» Ist das Wasser denn auch nicht zu kalt? «Es ist an der Grenze», sagt Tobias lachend. Seine Pläne für den Fall, dass sich das Wetter hält, sind dennoch klar: «Badi, Badi, Badi» – und zwar mit seinen zwei kleinen Kindern.

Die Lidowiese füllt sich derweil immer mehr mit Badefreudigen. Etwas abseits davon, am General-Guisan-Quai, erfreut sich Emilia Christig auf einer Bank am Maiwetter. Die 64-jährige Zürcherin geniesst den Ausblick auf den See und das Bergpanorama. «Wir haben zwar auch einen schönen See, aber diese Berge fehlen bei uns», räumt sie ein. Ab 25 Grad sei es ihr eigentlich auch zu heiss. «Aber mit dem Wind geht es noch.»

Tatsächlich sind die Temperaturen in der Zentralschweiz bis um etwa 17 Uhr noch weiter angestiegen. «Ein Höchstwert von 30 Grad in Luzern wurde erreicht», bestätigt Hannes Tobler, Meteorologe von Meteonews. Grundsätzlich sei es in der Zentralschweiz etwas kühler als in anderen Regionen. «Das liegt daran, dass es hier eher wenige lange Täler gibt.» Die Landschaft sei etwas verzweigter, weshalb auch eher Quellwolken entstehen könnten.

Rekordtemperatur auf dem Napf

Trotzdem sei es aber aussergewöhnlich warm. «Letztmals im Mai war es 2009 so warm. Aus jenem Mai stammen auch alle Temperaturrekorde», erklärt Tobler. Am 24. und 25. Mai 2009 wurden in Luzern 32 Grad respektive 31,8 Grad gemessen. «Diese Rekorde hat der heutige Tag nicht gebrochen», so Tobler. Dafür konnte auf dem Napf am Freitag eine neue Mai-Rekordtemperatur gemessen werden. 24,5 Grad warm war es auf dem Berg in den Emmentaler Alpen. Der Trend ist klar.

«Der Mai wird immer wärmer»,

betont Tobler. Auch wenn es in unserer Region keine Rekordtemperaturen gab, werde dieser Freitag wohl als einer der zehn wärmsten Maitage in die Geschichte eingehen. «Daraus auf einen Hitzesommer zu schliessen, ist trotzdem schwierig.» Für eine Prognose sei es im Mai jeweils zu früh.

Zumindest am Wochenende halten die hohen Temperaturen noch an. Zwar gebe es in der Nacht auf Samstag wohl eine leichte Störung, und es komme teilweise zu Schauern und Gewittern. «Im Verlauf des Samstags wird es aber wieder sonniger, und es bleibt meist trocken», so die Prognose von Tobler. Am Sonntag und Montag ist wieder vermehrt mit Gewittern zu rechnen, auch wenn die Temperaturen sommerlich bleiben. «Am Dienstag kommt es zu einem Wetterwechsel, mit viel Regen und tieferen Temperaturen.» Wer sich also schon mal auf den Sommer einstimmen möchte, hat noch bis Samstagabend die Chance dazu.

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