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Luzern

Mathedefizit: Man muss bereits im Vorschulalter ansetzen

In Deutsch und Englisch erreicht die Mehrheit der Luzerner Schüler die Bildungsziele – ganz anders in Mathematik. Redaktorin Roseline Troxler meint, den Schülern fehle es an wichtigen Grundlagen.

Roseline Troxler

Eine schweizweite Erhebung zeigt, wie es um die Grundkenntnisse der Schüler steht. Aufhorchen lässt die Mathematik. Nur 62 Prozent erreichen Ende der obligatorischen Schulzeit die Bildungsziele. Luzern liegt mit 56 Prozent gar deutlich unter dem Schnitt – so auch Nid- und Obwalden sowie Uri. Das Resultat bestätigt, was das Gewerbe wiederholt bemängelt: Es fehlt den Schülern an wichtigen Grundlagen.

In technischen und naturwissenschaftlichen Berufen ist die Schweiz auf mehr Fachkräfte angewiesen. Hier muss bereits in der obligatorischen Schulzeit der Grundstein gelegt werden. Der Luzerner Bildungsdirektor Reto Wyss räumt ein, dass Handlungsbedarf besteht. Mit der Einführung des Lehrplans 21 wird die Lektionenzahl für Mathe – Luzern steht fast an letzter Stelle – nach oben korrigiert. Das ist dringend nötig.

Der Bildungsdirektor sieht keinen Zusammenhang zwischen Ergebnissen und Sparmassnahmen der letzten Jahre. Denn die geprüften Schüler haben ihre Schulkarriere bereits 2005 gestartet. Der Einfluss der Sparpakete auf die Bildung könnte sich in nächsten Jahren aber noch abbilden.

Reto Wyss hat richtig erkannt, dass man bei den Grundkompetenzen schon im Vorschulalter ansetzen muss. Je nach Muttersprache gibt es bei den Kompetenzen grosse Unterschiede – erstaunlicherweise selbst in der Mathematik. Die Regierung plante Mitte der Legislatur im Volksschulbildungsgesetz griffige Massnahmen für frühe Sprachförderung. Das Parlament lehnte diese ab. Es ist zu hoffen, dass der neu zusammengesetzte Kantonsrat hier weitsichtiger unterwegs sein wird. Dies ist entscheidend für mehr Chancengleichheit.

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