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Luzern

Vier von fünf Gemeinderäte in Hitzkirch gewählt – zweiter Wahlgang womöglich ohne FDP

Weil Hitzkirch und Altwis fusionieren, waren Neuwahlen im Seetal nötig. Die vier bisherigen Hitzkricher Gemeinderäte schaffen die Wahl im ersten Anlauf. Derweil geht der Kampf um das Bauamt weiter.
Wurden im ersten Wahlgang wiedergewählt (von oben links im Uhrzeigersinn): David Affentranger, Daniel Eugster, Hugo Beck und Rebekka Renz.  (Bilder: PD)

Niels Jost

«Eine Bestätigung unserer bisherigen Arbeit»: So kommentieren die vier bisherigen Hitzkircher Gemeinderäte unisono ihre Wiederwahl vom Sonntag. David Affentranger (CVP, 1738), Daniel Eugster (SP, 1512), Rebekka Renz (CVP, 1508) und Hugo Beck (FDP, 1390) erreichten das absolute Mehr von 1010 Stimmen klar. Das Quartett wird somit auch der frisch fusionierten Gemeinde vorstehen. Zur Erinnerung: Ab nächstem Jahr gehört Altwis zu Hitzkirch, welches damit auf rund 5900 Einwohner wächst. Zur «Hochzeit» haben die Stimmbürger bereits im März dieses Jahres Ja gesagt.

Deutlich hinter den Bisherigen aus Hitzkirch lagen die drei Männer, welche das Ressort Bau, Wirtschaft und Umwelt anstreben. In der Poleposition ist Lukas Elmiger von der CVP. Mit seinen 862 Stimmen holte er nur gerade 13 Voten mehr als der amtierende Altwiser Gemeindeammann Josef Höltschi von der SVP. Letzterer sagt denn auch: «Das Resultat ist hocherfreulich. Ich werde im zweiten Wahlgang ganz sicher nochmals antreten.» Dieser findet am 8. November statt – just an jenem Tag, an dem Lukas Elmiger 40 Jahre alt wird. Ob er nochmals antreten wird, müsse er zunächst mit der Partei besprechen. Doch Elmiger sagt: «Die Karten stehen gut für mich.»

SVP stellt drei CVP-Sitze in Frage

Zudem dürfte die CVP ihren Sitz der zurückgetretenen Luzia Ineichen verteidigen wollen. Würden die Christdemokraten das schaffen, kämen sie weiterhin auf drei der fünf Sitze. Für Josef Höltschi geht diese Rechnung nicht auf. Er sagt: «Die CVP braucht nicht drei Sitze im Gemeinderat. Es wäre besser, wenn jede Partei vertreten ist.» Laut dem 62-jährigen selbstständigen Unternehmer ist es beispielsweise genauso wichtig, dass auch die SP vertreten ist.

Tatsächlich sei die Parteizugehörigkeit im Vorfeld der Wahlen ein Thema gewesen im Dorf, gibt Lukas Elmiger unumwunden zu. «Aber», so Elmiger, «Gemeinderatswahlen sind schliesslich Personenwahlen. Die Bevölkerung muss entscheiden, wen sie im Gemeinderat möchte», sagt der Projektleiter einer Ladenbaufirma.

Noch offen ist, ob Marcel Gavillet zum zweiten Wahlgang antritt. Der FDP-Mann analysiert die Wahlen folgendermassen: «Die Aussage der Stimmbürger ist klar: Die Bisherigen haben sehr gute Arbeit gemacht und wurden klar wiedergewählt. Über uns drei eher Neue sind sie sich offenbar noch uneinig.» Gavillet, der Mitglied der Controllingkommission ist und bei der Hochdorf Gruppe im Bereich der Finanzen arbeitet, holte mit 597 Voten am wenigsten Stimmen. Der 58-Jährige sagt daher: «Über das Resultat muss ich nun mal eine Nacht schlafen und es dann mit dem Wahlkampfleiter anschauen.» Erst dann wolle er sein weiteres Vorgehen festlegen.

Wird Altwis im neuen Rat vertreten sein?

Die Parteizusammensetzung des neuen Gemeinderats ist also noch unklar. Ebenso ungewiss ist, ob der neue Ortsteil Altwis im Gremium vertreten sein wird. Während Lukas Elmiger und Josef Höltschi beide im Dorf mit etwa 440 Einwohnern wohnen, ist Marcel Gavillet in Retschwil zu Hause, das bereits 2009 mit Hitzkirch fusionierte.

Es ist daher wenig überraschend, dass sich Elmiger und Höltschi einen Altwiser Repräsentanten im Gemeindehaus in Hitzkirch wünschen. Elmiger meint: «Das würde die Bevölkerung in Altwis stärken.» Und Höltschi sagt: «Ein Vertreter aus Altwis wäre gut. Noch wichtiger ist für mich aber die Konkordanz.» Die Aussagen zeigen: Auch der zweite Wahlgang im November verspricht Hochspannung im Seetal.

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